Gerade erst hat Carnival Cruise Line drei neue Mega-Kreuzfahrtschiffe bei Fincantieri in Italien beauftragt, da gibt es schon das Gerücht über einen Großauftrag für sechs oder gar acht weitere Kreuzfahrtschiffe für das weltgrößte Kreuzfahrtunternehmen. Das will zumindest Shipping Italy erfahren haben. Angeblich verhandelt Carnival Corp. demnach mit Fincantieri über sechs Kreuzfahrtschiffe in der Größendimension größer BRZ 150.000 für die Marken Carnival Cruise Line und AIDA sowie möglicherweise auch für zwei weitere für Costa.
AIDA kommentiert die Gerüchte mit dem Statement: „Aktuell haben wir keine weiteren Schiffe in Auftrag gegeben, aber wir arbeiten an Wachstumsplänen.“ Carnival-CEO Josh Weinstein hatte bereits Ende Juli weitere Neubauten angedeutet: „At this point, our newbuild pipeline is just one delivery in each of 2025, 2027, 2028, 2029, 2031 and 2033. We continue to take a disciplined approach to growth, strategically directing new capacity to the areas of highest demand at a rate of one to two new ships per year.“ Die dabei genannten Jahreszahlen beziehen sich auf bereits bestehende Neubauaufträge.
Die jetzt laut der Gerüchte geplanten Schiffe würden schrittweise ab 2029 in Dienst gehen. Gebaut werden könnten solche Kreuzfahrtschiffe in den Fincantieri-Werften in Marghera bei Venedig und Sestri Ponente bei Genua. Der Auftragswert für die angeblich zunächst geplanten sechs Schiffe soll bei rund acht Milliarden Euro liegen.
Bei AIDA wären Neubauten mit einer Tonnage von über BRZ 150.000 größer als die beiden AIDAprima und AIDAperla, aber kleiner als die AIDAnova und AIDAcosma. Auch bei Carnival Cruise Line wären BRZ-150.000-Kreuzfahrtschiffe nicht die größten, sondern würden sich zwischen den fünf Schiffen der Vista-Klasse und den drei Schiffen der Excel-Klasse (äquivalent zur AIDAnova und Costa Toscana) einordnen. Und auch bei Costa würde es die zweitgrößte Schiffsklasse der Flotte.
AIDA hatte zuletzt mit der AIDAcosma im Jahr 2021 ein BRZ-183.858-Schiff in Dienst gestellt. Costas jüngstes Schiff auf Basis der gleichen Architektur-Plattform ist die Costa Toscana, die 2021 in Dienst ging. Sollten beide Reedereien Teil des angeblich derzeit verhandelten Neubau-Deals zwischen Carnival und Fincantieri sein, würden die beiden europäischen Reedereien nach einer Pause von rund zehn Jahren wieder neue Schiffe bekommen.
Zuletzt hatte Carnival Cruise Line das ursprünglich dritte für AIDA geplante und bei Meyer in Papenburg gebaute Schiff der Baureihe, zu der die AIDAnova und AIDAcosma gehören, übernommen. Das Schiff wurde letztlich 2023 als Carnival Jubilee in Dienst gestellt.
Unabhängig von potenziellen Neubauten beginnt AIDA Cruises im Rahmen des Projekts „AIDA Evolution“ Anfang 2025 mit einer umfassenden Modernisierung der drei ältesten Schiffe der Flotte. Die AIDAdiva geht dazu von 3. Februar bis 22. März 2025 in der französischen Werft Chantier Naval in Marseille. Die AIDAluna ist von 22. Oktober bis 10. Dezember 2025 an der Reihe, die AIDAbella folgt von 21. Januar bis 11. März 2026. Die zwischen 2007 und 2009 gebauten Kreuzfahrtschiffe haben eine Tonnage von knapp BRZ 70.000 und sind damit weniger als halb so groß wie die gerüchteweise nun neu geplanten Schiffe.