Hansa Touristik hat offenbar das Handtuch geworfen, und zwar bereits im Oktober 2024. Die Hansa Touristik GmbH wird beim Amtsgericht Bremen seit 13. November 2024 als „in Liquidation“ geführt. Die Auflösung des Unternehmens wurde demnach – von der Kreuzfahrtbranche offenbar weitgehend unbemerkt – bereits am 29. Oktober 2024 beschlossen.
Nachdem das einzige Hochsee-Kreuzfahrtschiff, die Ocean Majesty, seit Herbst 2023 nicht mehr zur Verfügung stand, hatte das Unternehmen für einen adäquaten Ersatz gesucht. Zuletzt gab es immer wieder das Gerücht, Hansa Touristik werde die frühere Minerva (ex Saga Pearl, Explorer II, Alexander von Humboldt) wieder in Dienst stellen.
Update: Inzwischen hat Hansa Touristik ein ausführliches Statement veröffentlicht, indem die dem das Unternehmen den bisherigen Mitarbeitern dankt und die Umstände erklärt, die zur Abwicklung von Hansa Touristik geführt haben.
Als Liquidatorin von Hansa Touristik GmbH ist im Handelsregister Karin Kilian eingetragen, Horst Kilian ist nicht mehr Teil der Geschäftsführung. Zuletzt bot das Stuttgarter Kreuzfahrt-Veranstalter Hansa Touristik von Horst und Karin Kilian vor allem Hochsee-Reisen auf der Ocean Majesty an, die seit 2013 in den Sommermonaten kontinuierlich für Hansa Touristik unter Charter unterwegs war. Eigner des Schiffs war aber die griechischen Reederei Majestic International Cruises.
Die Stärke von Hansa Touristik war auf der Ocean Majesty die Kombination als Deutsch als Bordsprache und die mit nur rund 450 Passagieren geringe Größe des Schiffs und der klare Fokus auf das Seereise-Erlebnis abseits der großen Spaßschiff-Kreuzfahrtwelt. Die Ocean Majesty ist klein genug, um auch in besonderen Häfen anzulegen, in die größere Schiffe nicht einlaufen können. Selbst den Kanal von Korinth kann die Ocean Majesty als eines von nur wenigen Kreuzfahrtschiffen passieren.
Die Liquidation der Hansa Touristik GmbH wurde nun über das Forum Kreuzfahrten-Treff unter Bezugnahme auf Northdata bekannt. Demnach waren 2022 noch rund 2,7 Millionen Euro staatliche Beihilfe an Hansa Touristik GmbH geflossen. Aber auch diese Staatshilfe nach der Pandemie konnte das Kreuzfahrt-Unternehmen ohne Schiff wohl letztlich nicht mehr retten.