Das Hurtigruten-Schiff Kong Harald ist am Dienstagabend, 24. August 2021, vor der norwegischen Westküste nahe Molde in Seenot geraten. Nach dem Ausfall der Maschinen trieb das Schiff bei schlechtem Wetter auf die Küste zu. Der Kapitän stabilisierte die Position des Schiffs mit zwei Ankern, eine der Maschinen funktionierte nach einer Dreiviertelstunde wieder. Eine Evakuierung des Schiffs war nicht nötig.
Um etwa 21 Uhr setzte der Kapitän der Kong Harald am 24. August 2021 den „Mayday“-Notruf ab. Zu dem Zeitpunkt war das Schiff auf der Postschiff-Fährroute entlang der norwegischen Westküste zwischen Kristiansand und Molde mit 308 Menschen an Bord unterwegs, 236 Passagiere und 70 Besatzungsmitglieder. Norwegische Medien berichten von starkem Wind, Schaumkronen auf den Wellen und schlechter Sicht am Ort des Geschehens bei Hustavika nahe Molde.
Auf der Kong Harald war der Antrieb komplett ausgefallen, das Schiff nicht mehr manövrierfähig. Die Kong Harald driftete in Richtung Küste, konnte die Position aber stabilisieren, indem zwei Anker gesetzt wurden. Um 21:44 Uhr war eine der Hauptmaschine wieder in Betrieb. Das Schiff konnte daraufhin aus eigener Kraft nach Molde fahren.
Derweil war bereits eine umfangreiche Rettungsaktion angelaufen: Vier Hubschrauber sowie zwei Schiffe der Küstenwache, drei Seenotrettungsboote und weitere kleinere Schiffe und Fischerboote aus der Umgebung kamen für eine eventuelle Evakuierung zur Hilfe.
Menschen kamen bei dem Zwischenfall nicht zu Schaden. Lediglich ein Ambulanzboot, das auf dem Weg zur Kong Harald war, lief auf Grund und wurde dabei beschädigt.
Der Zwischenfall weckt Erinnerungen an die Beinahe-Katastrophe der Viking Sky. Das Kreuzfahrtschiff war am 23. März 2019 ebenfalls nahe Hustadvika in Seenot geraten und drohte, auf Grund zu laufen. Eine dramatische Rettungsaktion folgte, zahlreiche Passagiere wurden über viele Stunden hinweg von dem Kreuzfahrtschiff bei starkem Seegang per Hubschrauber evakuiert.