AIDA sagt die beiden Silvester-Kreuzfahrten der AIDAperla und AIDAmar auf den Kanaren ab. Als Grund nennt die Reederei „IT-technische Einschränkungen“, weshalb die notwendige Kommunikation mit den anreisenden Passagieren nicht möglich sei.
Abgesagt wurden die Reisen der AIDAperla ab Samstag, 26. Dezember, sowie der AIDAmar ab Sonntag, 27. Dezember, jeweils über Silvester und Neujahr 2020/21 von Gran Canaria aus zu mehreren Kanaren-Inseln. Die darauf folgenden Reisen mit Beginn 2. beziehungsweise 3. Januar sollen nach aktuellem Stand wie geplant stattfinden. Update 29.12.: Inzwischen wurden weitere Kreuzfahrten bis Mitte Januar abgesagt, die Staatsanwaltschaft in Rostock ermittelt wegen Computersabotage-Verdachts.
Update 27.1.: Inzwischen hat Carnival Corp. offiziell bestätigt, dass es sich um einen Hackerangriff mit Ramsomware gehandelt hat.
Beide AIDA-Kreuzfahrtschiffe haben am Freitagabend, 25. Dezember, ihre aktuell laufenden Kreuzfahrten fortgesetzt. Die AIDAmar fuhr von La Palma einen Tag früher als geplant direkt nach Gran Canaria, statt am Samstag einen Hafenstopp in Teneriffa einzulegen. Die Ausschiffung soll jedoch planmäßig am Sonntag, 27. Dezember stattfinden.
Genauere Details zu den betroffenen Computer- und Server-Systemen bei AIDA, möglichen Ursachen, Hintergründen und weiteren Folgen gibt es aktuell noch nicht. Die Schiffssicherheit ist laut AIDA nicht gefährdet. Aufkommende Spekulationen über einen massiven Hacker-Angriff will AIDA derzeit nicht kommentieren.
Update: Von IT-Probleme ist derzeit auch AIDAs Schwesterreederei Costa betroffen. Dort heißt es: „Bei Costa Crociere gibt es derzeit IT-technische Probleme, die teilweise die Funktionalität einiger unserer Systeme beeinträchtigen. Unsere IT-Teams arbeiten daran, die Art des Problems zu bewerten und die Probleme in kürzester Zeit zu lösen.“ Costa hat aufgrund der Covid-19-Pandemie derzeit keine Schiffe im Passagierbetrieb. Die Costa Deliziosa soll den Betrieb am 31. Januar wieder aufnehmen.
Betroffen sind offenbar unter anderem die Telefon- und E-Mail-Verbindungen zu AIDA sowie das Buchungsportal „MyAIDA“. Aber auch von Bord der beiden Kreuzfahrtschiffe AIDAperla und AIDAmar berichten Passagiere vom Ausfall von IT-Systemen dort. Und auch auf nicht im Passagierbetrieb eingesetzten AIDA-Schiffen wie AIDAnova und AIDAblu sollen IT-Systeme und die Internet-Verbindung ausgefallen sein. Betroffen sind anscheinend sowohl die Internet-Verbindung als auch die Systeme zum Ein- und Auschecken der Passagiere zum Landgang sowie die Bestellsysteme für die Kellner in Restaurants und Bars.
Auf Facebook schreibt AIDA am späten Freitagnachmittag, 25. Dezember: „Liebe AIDA Fans, leider sind wir derzeit von IT-technischen Einschränkungen betroffen. Daher sind wir für unsere Kunden telefonisch und per E-Mail aktuell nicht zu erreichen. Davon betroffen ist insbesondere auch die notwendige Kommunikation zu anreisenden Gästen für die Reisen von AIDAperla ab 26.12.2020 bzw. AIDAmar ab 27.12.2020. Daher müssen wir unsere Gäste leider darüber informieren, dass die geplante Anreise nicht möglich ist und wir diese genannten Reisen daher bedauerlicherweise absagen müssen.“
Die Passagiere der abgesagten Reisen vom 26. und 27. Dezember erhalten laut AIDA neben der Erstattung des Reisepreises zusätzlich eine recht großzügige Entschädigung in Form eines Gutscheins über die gleiche Höhe, also quasi eine gleichwertige Kreuzfahrt geschenkt. Passagiere der abgesagten Reisen im Januar erhalten einen Gutschein in Höhe von 50 Prozent des Reisepreises.
Die AIDAperla fährt seit 5. Dezember vom Basishafen Las Palmas auf Gran Canaria. Die AIDAmar befindet sich aktuell auf ihrer ersten Kanaren-Reise dieser Saison. Sie war am 20. Dezember ebenfalls von Las Palmas aus gestartet.
Mit den neuerlichen Absagen setzt sich die Pechsträhne von AIDA in der Covid-19-Pandemie weiter fort. Bereits im Oktober musste AIDA den Neustart mit der AIDAblu in Italien ab 17. Oktober nach nur zwei Reisen wieder unterbrechen, nachdem Deutschland ab 2. November in den Teil-Lockdown ging.
Zuvor hatte AIDA den Neustart nach dem Corona-Shutdown der Kreuzfahrt bereits mehrmals verschieben müssen. Erst am 17. Oktober ging das erste AIDA-Kreuzfahrtschiff wieder in Dienst. Währenddessen fährt TUI Cruises bereits seit 24. Juli mit unterschiedlichen Schiffen und in verschiedenen Fahrtgebieten durchgehend, allerdings ebenfalls Rückschläge wie beispielsweise in Griechenland einstecken musste.