Kreuzfahrtschiffe am Ostseekai in Kiel können künftig Landstrom nutzen. Eine entsprechende Landstromanlage hat der Seehafen Kiel am 16. Juni 2021 offiziell in Betrieb genommen.
Nach Hamburg (in Altona) und Warnemünde ist damit nun auch ein dritter, großer Kreuzfahrthafen in Deutschland mit Landstrom ausgerüstet. Nach dem erfolgreichen Integrationstest wurde am 16. Juni als erstes Kreuzfahrtschiff die AIDAsol an die Landstromversorgung angeschlossen.
Mit 16 Megawatt kann die Anlage ein Kreuzfahrtschiff am Ostseekai und die Fähren der Stena Line am Schwedenkai parallel mit klimaneutral produziertem Strom aus Wasserkraft versorgen. Neun der 13,5 Millionen Kosten für die Landstromanlage am Kieler Ostseekai hat das Land Schleswig-Holstein beigesteuert.
Nach gut drei Jahren Planungs- und Bauphase ist damit die Landstromanlage im Regelbetrieb, nachdem sie am 17. Mai mit der AIDAsol bereits getestet und zertifiziert worden war. Die Fähren der Stena Line am Schwedenkai nutzen den Landstrom seit Anfang des Jahres 2021 täglich. Color Line hat am Norwegenkai sogar schon seit 2019 einen Landstromanschluss.
Durch den Landstrom für Stena Line werde laut dem Kieler Hafen jährlich rund 5.000 Tonnen CO2-Aussto vermieden, mit dem Landstromanschluss am Norwegenkai rund 3.000 Tonnen. Am Ostseekai betrage die Ersparnis pro Kreuzfahrtschiff, dass sich dort anschließt, rund 45 Tonnen CO2.
Die elektrischen und elektronischen Kernelemente der Landstromanlage am Ostseekai in Kiel – im Wesentlichen sind das: Umrichtern, Mittelspannungsschaltanlagen, Automation und Energiemonitoring – stammen von Siemens. Die fahrbare Vorrichtung für die Übergabe der Starkstromkabel zum Schiff stellt die Firma Stemmann-Technik her. Dieses Kabelsystem sei laut Kieler Hafen in Verbindung mit den Anschlussboxen auf dem Terminalgelände flexibel einsetzbar und damit für Kreuzfahrtschiffe unterschiedlicher Größe und Bauform geeignet.