Kaum ist Hurrikan Irma vorbei, zieht schon der nächste Wirbelsturm über die östlichen Karibik-Inseln. „Maria“ hat sich innerhalb von nur einem Tag von Stufe 1 zu einem Stufe-5-Hurrikan mit Windstärken von bis zu 260 Kilometern pro Stunde entwickelt. Inzwischen hat sich Maria auf Stufe 3 abgeschwächt.
Der Wirbelsturm nimmt zunächst eine sehr ähnliche Route wie Irma. Betroffen sind teils erneut Inseln sein, die schon von Irma hart getroffen wurden.
Die Prognosen des amerikanischen National Hurricane Center NOAA haben sich bislang bestätigt: Am 19. September traf es die Insel Dominica und Guadeloupe. Martinique und Montserrat werden dabei gestreift, ebenso wie anschließend St. Kitts und Nevis sowie Antigua und Barbuda.
Direkt getroffen hat es am 20. September Puerto Rico, die Schäden sind immens, insbesondere auch durch Übrflutungen. Die bei Irma schwer in Mitleidenschaft gezogenen Jungferninseln wurden gestreift. Im weiteren Verlauf zog Maria am Donnerstag über den Osten der Dominikanische Republik und richtete dort ebenfalls deutliche Schäden an – insbesondere auch der Kreuzfahrthafen Amber Cove nahe Puerto Plata. Am Freitag zog der Sturm an Turks and Caicos vorbei. Die Bahamas bleiben wohl, wie schon bei Irma, weitgehend verschont.
Im Unterschied zu Irma wird Maria nicht südlich der Florida Key durchziehen, sondern sich nordöstlich an den Bahamas vorbei und in Richtung US-Ostküste bewegen. Ob und gegebenenfalls wo an der US-Küste Maria dann erneut auf Land treffen wird, ist noch offen. Die Prognosen sprechen aktuell eher gegen einen neuen Landfall.
Maria bewegt sich derzeit mit rund 20 Kilometern pro Stunde in Richtung West-Nordwest und entwickelt Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern pro Stunde (zwischenzeitlich bei Hurrikan-Stufe 5 bis zu 250 Kilometer pro Stunde). Zum Vergleich: Irma wütete mit bis zu 300, in Böen bis zu 360 Kilometern pro Stunde.
Betroffen sind von Maria erneut zahlreiche Kreuzfahrt-Routen und insbesondere auch Häfen, die die Reedereien als Ausweich-Ziele für die von Irma schwer beschädigten Häfen St. Thomas und St. Maarten geplant haben. So sind beispielsweise St. Kitts und Labadee auf Hispaniola wichtige Ausweichhäfen für die sehr großen Schiffe wie die der Oasis-Class von Royal Caribbean International, da diese Schiffe durch ihre Größe nicht allzu viele Optionen haben.
Routenänderungen sind uns derzeit für folgende Kreuzfahrten bekannt:
- Carnival Glory: 16. September -> östliche Route mit Ocho Rios, Grand Cayman, Roatan und Cozumel
- Carnival Magic: 16. September -> östliche Route mit Amber Cove, Montego Bay, Grand Cayman und Cozumel
- Carnival Fascination: 17. September -> veränderte Route mit Grenada, Barbados, St. Lucia, Antigua und St. Kitts
- Carnival Conquest: 17. September -> ersetzt Grand Turk durch Amber Cove
- Carnival Sensation: 17. September -> ersetzt Grand Turk durch Freeport, Bahamas
- Carnival hat alle Abfahrten von San Juan bis Mitte Oktober abgesagt
- Adventure of the Seas: 16. September -> südliche Route u.a. mit Bonaire und Aruba
- Adventure of the Seas: 23. September -> verzögert sich vermutlich bis 27.9., verkürzte Route auf 3 Tage mit St. Kitts und Antigua
- Allure of the Seas: 17. September -> Ersatzhafen St. Kitts wird erneut ersetzt – durch Falmouth, Jamaika
- Anthem of the Seas: 23. September -> Neuengland-Route statt Bermudas
- MSC Divina: 16. September -> östliche Route mit Montego Bay, Georgetown (Cayman Islands), Costa Maya und Nassau
- Norwegian Breakaway: 17. September -> kürzerer Aufenthalt auf den Bermudas
