Haben Sie sich schonmal gefragt, ob sie wohl ein knausriger oder gar schrecklicher Mensch sind? Beim Thema Trinkgeld unterscheiden sich die verschiedenen Kulturen enorm und selbst Trinkgeld-erfahrene Reisende fühlen sich auf Kreuzfahrtschiffen oft hoffnungslos verloren. Wie viel Trinkgeld wird erwartet, was ist angemessen, was „normal“?
Diese Verwirrung haben die Reedereien selbst erzeugt, und zwar ganz absichtlich. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Mehrzahl der Crewmitglieder nur einen Hungerlohn bekommt. Die Reedereien kaschieren das mit Hilfe von Trinkgeldern.
Besonders mit dem Aufstieg von Carnival Cruise Lines – wo zum allergrößten Teil Amerikaner buchen, die das Geben von Trinkgeld gewohnt sind – haben Reedereien gemerkt, dass sie für viel weniger Geld viel mehr Personal einstellen können. Dieses Gehaltsmodell wurde von nahezu jeder großen Reederei übernommen, was in vieler Hinsicht auch das explosionsartige Wachstum der Branche in den 80er- und 90er-Jahren gefördert hat. Davor waren Kreuzfahrten etwas Außergewöhnliches und reserviert für Wohlhabende. Heute ist Kreuzfahrt eine ganz normale Urlaubsform selbst für Leute mit knapper Urlaubskasse.
Als ich bei Carnival als Kellner arbeitete, betrug mein monatliches Gehalt ganze 50 US-Dollar. Für 12 bis 15 Stunden Arbeit pro Tag, sieben Tage die Woche. Über Wasser hielt ich mich mit dem Trinkgeld. Das summierte sich zu einem Betrag, der geringer war als der durchschnittliche Mindestlohn in den USA – aber das ist noch einmal eine ganz andere Story.
Doch wie viel Trinkgeld soll man nun geben? Selbst trinkgelderfahrenen Reisenden fehlt auf einem Kreuzfahrtschiff die Berechnungsgrundlage, nach der sie guten Service belohnen könnten. In Amerika sind 15 Prozent der Standard für durchschnittlichen, 20 Prozent für guten Service. Aber auf den Schiffen wird der Preis eines Abendessens ja nicht explizit ausgewiesen. Also: 20 Prozent von was?
In meinem Fall hat Carnival ein System erfunden, bei dem die Passagiere automatisch Trinkgeld für die komplette Reise abbuchen lassen können. Wir Kellner wussten, welche Passagiere nicht automatisch abbuchen ließen und – aus welchen Gründen auch immer – beim Trinkgeld knauserten. Wir hassten diese Menschen. Denn sie gaben eigentlich nie ausreichend Trinkgeld. Besonders in meinem Fall, weil ich ein schrecklicher Kellner war. (Wenn Sie wissen wollen, wie schlecht, lesen Sie mein Buch „Cruise Confidential“!)
Mit der Zeit wurden manche Services an Bord automatisch mit Trinkgeld bedacht, andere nicht. Aber alle Crewmitglieder versuchten, Trinkgelder zu ergattern – sogar diejenigen, bei denen es eigentlich keinen Grund dafür gab (sprich: Maitre‘D). Und wie steht es mit den Kabinen-Stewards, die für ihren Service keine Unkosten haben? Gutwillige Passagiere waren erneut verwirrt.
Die Reedereien nutzten diese Verwirrung zu ihrem Vorteil. Ein hervorragendes Beispiel dafür kommt von P&O Cruises. Vor 2012 warb deren Geschäftsführer Carol Marlow mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis von P&O, weil man anders als einige Mitbewerber kein automatisches Trinkgeld verlangte. Dann, im April 2012, begann P&O plötzlich 3,10 britische Pfund pro Person pro Tag Trinkgeld zu erheben. Um seine Kehrtwende zurechtfertigen, sagte Marlow: „Trinkgeld war schon immer ein integraler Bestandteil des Kreuzfahrt-Erlebnisses, aber manchmal erzählten uns die Passagiere, sie wüssten nicht genau, ob und wann sie ihren Kellnern und Kabinenstewards ein Trinkgeld geben sollten. Unsere neue Trinkgeld-Politik zielt darauf, diese Verwirrung auf dieselbe Weise zu vermeiden, wie es inzwischen die meisten Restaurants tun, die der Rechnung automatisch ein empfohlenes Trinkgeld aufschlagen.“
Heutzutage „kümmern“ sich die meisten Reedereien um ihr Personal mit verpflichtendem Trinkgeld. Sehr gut! Wenn und falls eine Reederei anbietet, das Trinkgeld gleich vorab zu bezahlen – und wenn Sie ein Herz haben – dann tun Sie es.
Die Sorge steigt bei vielen Passagieren, dass die Reederei das Geld nicht vollständig an die Crew weiter reicht. Aber das ist schon Schritt zwei. Schritt eins ist erst einmal, das zu verteilende Geld überhaupt von den Passagieren zu bekommen (und Kreuzfahrtschiffe leisten da einen fabelhaften Job!).
Das Beste freilich wäre, wenn die Reedereien die Trinkgelder komplett abschaffen würden. Die Gehälter würden entsprechend angepasst und die Kosten dafür in den Katalogpreis der Kreuzfahrt eingerechnet. Die Crew könnte sich auf ein regelmäßiges, garantiertes Einkommen verlassen. Denn wir alle haben uns schon das eine oder andere Mal abgerackert, nur um am Ende wegen schlechten Services in einem anderen Bereich des Schiffs gänzlich ohne Geld dazustehen. Diese Lösung wäre auch für die Gäste besser, denn Trinkgelder sind natürlich versteckte Kosten.
[Anm.: An dieser Stelle listet Brian David Bruns die üblichen Trinkgelder der Reedereien auf. Da diese Beträge in den USA teils abweichen, verweisen wir stattdessen auf den Beitrag „Trinkgeld auf Kreuzfahrtschiffen“.]
Die Bestseller-Reihe “Cruise Confidential” von Brian David Bruns:
Anmerkung: “Cruise Confidential”-Bestsellerautor Brian David Bruns schreibt regelmäßig Gastbeiträge für cruisetricks.de, in deutscher Übersetzung exklusiv.
Bildquelle: Daniel Lobo, Lizenz CC BY 2.0
Ja, auch ich wäre dafür Trinkgelder gänzlich abzuschaffen. Man ist sich immer unsicher, wieviel man denn nun geben soll. Aber wofür eigentlich? Wenn man sich den Kellnerberuf aussucht, weiß man doch, dass ein bestimmter Service von mir erwartet wird. Eine Krankenschwester bekommt doch auch kein Trinkgeld. Also der Appell an die Arbeitgeber, die Löhne anzupassen.
Vorausgeschickt: Ich bin ganz Deiner Meinung – abschaffen bzw. in Gehalt und Kreuzfahrtpreis einrechnen.
Wenn ich den Kellnerberuf ergreife, weiß ich zwar, welche Leistung erwartet wird, ich weiß aber auch, dass ein Teil meines Gehaltes eben Trinkgeld ist und dass das eben einfach Tradition hat.
Über die Herkunft dieser Tradition und ihre Berechtigung in heutiger kann man natürlich trefflich streiten. Ein wenig Geschichtliches zu diesem Thema habe ich übrigens auch mal in einem früheren Beitrag zusammengetragen: https://www.cruisetricks.de/trinkgeld-auf-kreuzfahrt-schiffen/
Sehr interessante Auflistung. Ich glaube aber nicht, dass der “normale” Tourist darüber Bescheid weiß und so durchaus verärgert sein könnte – der deutsche Urlauber muss ja eh mind. einmal am Tag gemeckert haben. Leidtragende sind aber entweder die Angestellten oder die Urlauber und das muss meiner Meinung nach einfach nicht sein.
Trinkgelder sind wirklich ein schwieriges Thema, es gibt doch aber auch reederein, da werden die Trinkgelder schon einberechnet in die Preise, aber irgendwie nicht koplett, ich glaube dass steht dann immer dahinter z.B. für den Essensbereich sind Trinkgelder einberechnet, aber das stiftet natürlich auch nur unnötige Verwirrung.
Hallo!Ich habe mich in eurem Forum schon oft genug über die Trinkgeldgepflogenheiten der Reedereien ausgelassen.Ich denke die Leute geben für ordentliche Leistung auch gerne Trinkgeld,aber was sich in den letzten Jahren verändert hat ist die Art und Weise ,und dreistigkeit mit der man es verlangt.Ein negatives beispiel ist HAL.Bin erst 5 wochen zurück und und habe in diesem Forum einen Beitrag geschrieben. Die neuste Nummer leistet sich ja wohl jetzt Royal Caribien.Wollte diese Woche bei meinem Reisebüro eine 12-Tägige Mittelmeereise buchen.Bei der abfrage meiner Daten wurde ich auch nach dem Essenszyklus gefragt.Ich sagte natürlich wie immer 20uhr.Da wurde mir vom Reisebüro gesagt,das geht für den 20 uhr Zyklus nur noch in vorauszahlung des Trinkgeldes.Da hats mich bald vom Hocker gewedelt.Ich dachte erst mein Reisebüro will mich verscheißern. So will man jetzt an das Geld der Leute. Tschüß und schönes Wochenende
@haranush53: Ich glaube, da fliegen ein par Dinge durcheinander, die so nicht ganz richtig sind (ohne dass ich die Reedereien verteidigen will, ich halte es auch für dringend nötig, die Trinkgeld-Politik insgesamt zu überdenken).
Holland America: gehört zu den Reedereien, die einen festen Betrag als Serviceentgelt vom Bordkonto abbuchen (so wie auch Norwegian, MSC, Costa, Princess).IN diesem Kreis verhält sich HAL aber rechtpositiv – anders als bei den anderen Reedereien kann man hier bei Unzufriedenheit mit dem Service diesen Betrag recht problemlos nach unten anpassen lassen.
Royal Caribbean: Das Trinkgeld wird nur dann verpflichtend automatisch abgebucht, wenn man eben keine feste Essenszeit (früh oder spät) hat, sondern die Option “My Time Dining” hat – sprich: im Prinzip zum Essen gehen kann, wann man will und damit keinen festen Kellner hat. Im geschilderten Fall gehe ich davon aus, dass die späte Essenssitzung bereits voll war und die Agentin bei RCI vorgeschlagen hat, stattdessen “My Time Dining” zu wählen und dann eben immer um 20 Uhr zu reservieren. Bei fest zugewiesener, regulärer Essenszeit ist das Trinkgeld bei RCI nach wie vor nicht verpflichtend.
Hallo,
ja das Thema Tip ist auf den Kreuzfahrtschiffen gerade auch bei den amerikanischen Gästen ein immer wiederkehrende Thema. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht das gerade die US Amerikaner beim Trinkgeld etwas, ich sage mal , sparsamer sind , als die übrigen Gäste.
Für außergewöhnlich guten Service gebe ich gerne auch Trinkgeld. Nur leider ist mir bei meinen letzten Kreuzfahrten ( meistens Princess Cruises ) immer wieder aufgefallen das fast überall 15 % Service Charge
eingerechnet werden. Pro Tag und Pers. werden 12$ gerechnet und automatisch dem Bordkonto zugerechnet. Allerdings kann man diese Housekeeping Fee kompl. Aus seinem Konto heraus nehmen lassen.
Dies haben wir auch auf den letzten Fahrten so gemacht. Trinkgeld gab es aber trotzdem und zwar an die ,die es sich redlich verdient hatten.
Ob man damit günstiger wegkommt ist hier nicht die Frage , für uns war und ist es wichtig, dass wir dies persönlich machen können . Es bleibt auch nicht dieser Zweifel ob die Tips diejenigen erreichen die es sich verdient haben.
Meiner Meinung nach gehören diese festen Reederei bezogenen Trinkgelder abgeschafft .
Aber guter Service kann durchaus auch weiterhin mit einem Tip belohnt werden .
Die Aussage zu den Amerikanern überrascht mich – Amerikaner gelten generell als die großzügigsten “Tipper”, weil es in den USA ja generell üblich und selbstverständlich ist, 15-20% Trinkgeld zu geben. Aber wie überall gibt’s natürlich auch da Ausnahmen …
Amerikaner sind andererseits allerdings sehr kritisch, was Service angeht. Schlampiger und unaufmerksamer Service, der bei uns mit einem Stirnrunzeln durchgeht, bewegt Amerikaner leicht mal dazu, sich kräftig zu beschweren.
Nun , mich hat es anfänglich auch überrascht. Aber je mehr man auf hauptsächlich von amerikanischem Dampfern unterwegs ist und sich mit den Leuten dort unterhält , desto mehr kommt man zur Überzeugung das die wahren Schotten aus U.S.A stammen. Die Leute mit denen wir uns unterhalten haben stammten Ale aus der gehobenen Mittelschicht, also Menschen die nicht unbedingt auf den Cent schauen müssten.
Aber gerade dort wird, was Preiswürdigkeit oder Tipping angeht, meistens ein sehr kritischer Umgang gepflegt. So zumindest mein Eindruck ( dieser ist aber bestimmt nicht repräsentativ ).
Tips werden bei gutem Service schon gegeben, was ich schreiben wollte ist, dass man mit diesen pauschalen Trinkgeld Abbuchungen nich,t oder zumindest zum größten Teil nicht einverstanden ist.
Dann liegen unsere Beobachtungen doch nicht so weit auseinander :-) Kritisch sind Amerikaner auf jeden Fall bei diesem Thema und bevormunden lassen sie sich ohnehin nur sehr ungern. Trotzdem sind sie meiner Erfahrung nach aber echt großzügig mit Trinkgeld – sofern der Service in Ordnung ist, und das hat dann jedes Crewmitglied selbst in der Hand.
Das “Zwangstrinkgeld” wurde auf vielen Schiffen vor allem deshalb eingeführt, weil v.a. Europäer (und noch viel mehr die Asiaten) einfach einen andere Trinkgeld-Kultur haben und die Crew dadurch viel zu wenig Geld bekam – also erhebt man das “Trinkgeld” zwangsweise, damit die Crew auf ihre Gehalt kommt.
Nur, wie Brian David Bruns eben ganz richtig schreibt: Dann kann man das Trinkgeld auch gleich ganz abschaffen und sowohl in die Gehälter als auch in den Kreuzfahrtpreis einkalkulieren. Das wäre doch mal eine schöne Aufgabe, für den Kreuzfahrtreederei-Verband CLIA – da sind weltweit alle maßgeblichen Reedereien Mitglied, man könnte sich also gemeinsam darauf einigen …
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Auf der einen Seite will man eine “Luxus”-Kreuzfahrt zum ALDI-Preis machen und weiß zugleich, dass das Personal (auch die technische Mannschaft) zu ausbeuterischen “Löhnen” schufften muss. Ich jedenfalls zahle ohne mich darüber zu beschweren oder zu ärgern die Service-Pauschale und gebe zusätzlich großzügig Trinkgeld. Das gehört für mich zum guten Stil. Wer sich darüber aufregt, sollte eine andere Urlausbsform wählen, wenn er nur über finanziell eingeschränkte Möglichkeiten verfügt. Die Trinkgelder an den Kellner oder das Kabinenpersonal kommen mit Sicherheit an die Richtigen: Man sollte es als praktizierten Altruismus betrachten. Diese Trinkgelder sind sinnvoller als die weihnachtlichen Spenden an Hilfsorganisationen mit überdimensioniertem bürokratischen Wasserköpfen in denn das Geld versinkt.
@Thomas: Ich bin absolut und uneingeschränkt Deiner Meinung! Mir ging es nur um die Frage, WIE die Crew zu ihrem Geld kommt – und aus Sicht eines Erholung suchenden Urlaubers wäre es mir persönlich lieber, wenn das Thema gleich mit dem Reisepreis erledigt wäre, sodass ich mir darum während des Urlaubs keine Gedanken machen muss. Was mich aber natürlich nicht davon abhalten würde, ein zusätzliches Trinkgeld dort zu geben, wo sich jemand besondere Mühe gibt – aber eben wirklich freiwillig und nicht implizit erwartet mit der “schlechtes Gewissen”-Keule, die die Rederei über einem schwingt, weil sie ihre Crew nicht von vorneherein anständig bezahlt …
Wir sind bekennende RCCL-Cruiser und buchen immer My-time. Das Trinkgeld ist dann schon mal weg und ich komme erst gar nicht in die Versuchung zu knausern. Und so hab ich das Trinkgeld ja auch schon im Gesamtpreis. Wie das Geld ankommt – nun wir hoffen – wissen aber auch, wenn man auf den Meinungsbögen schlecht beurteilt wird von der Reederei gekürzt (hat uns ein Kellner erklärt)! Also nicht immer pauschal moosern…
Zugegeben – wir erfreuen uns auch an fallenden Preisen – aber das muss drin sein! Stolz für 299 Euro gefahren, brav easyjet geflogen aber den Kellnern gönn ich das Trinkgeld nicht? Nein – nicht unser Stil.
Letzten April sind wir von Brasilien nach Europa rüber und waren durch Zufall nen guten Monat später auf dem selben Schiff. Dort erfuhren wir dann, dass dieses Schiff nun immer das Trinkgeld vorher einzieht, weil die meisten Portugiesen und Brasilianer nicht zum letzten Abend in den Speisesaal gingen, um kein Trinkgeld geben zu müssen *würg*.
Im November flogen wir, wie erwähnt, mit easyjet und zahlten für unsere Balkonkabine einen lächerlichen Preis. Auf dem Rückflug mischte sich ein deutsches Paar in unser Gespräch mit Mitfliegenden (wir hatten uns ein Taxi geteilt) ein. Er war extremst stolz drauf, auch zum letzten Abend nicht in den Speisesaal gegangen zu sein – so hätten sie das Trinkgeld gepart.
Ihr könnt Euch vorstellen, was dann passiert ist – gaaaanz falscher Ansprechpartner…
Habe ihm auf sehr nette *ggg* Art erklärt, wenn er sich die 60 Euro für eine Woche nicht leisten könne, möge er doch bitte keine Kreuzfahrt buchen – das ist einfach schäbig und peinlich und definitiv unterste Schublade.
Sei es wie es sei – entweder Reederei buchen wo es schon drin ist – oder fair sein und zahlen. Klar bekomm ich auch kein Trinkgeld auf Arbeit – aber es gibt eben Berufe da gehört es dazu (Kellner, Friseur…).
Ganz ehrlich – wer sich das nicht leisten kann – bitte nicht aufs Schiff!!!!!
Diana,
Danke! Ein schöner Beitrag!!
Übrigens, auch ohne MyTime Dining kann man bei RCI bei der Buchung angeben, dass man die Trinkgelder vorab in der empfohlenen Höhe mit dem Reisepreis zahlen möchte.
Bei jeder Werbung muss dabei stehen, ob und in welcher Höhe ein zusätzliches Trinkgeld bzw. eine Servicepauschale fällig wird. Wer nicht lesen kann oder mag, ist selbst schuld.
Sicher, auch ich fände es besser, wenn dieser Betrag nicht extra anfallen, sondern bereits im Reisepreis enthalten wäre. Das wäre vor allem auch fairer gegenüber der Crew.
Auch die Information, dass bei vor allem den US Reedereien auf alle Getränke zusätzlich 15% Service Charge anfallen (und 15 bis 18% bei Spa-Behandlungen), ist keine Geheimsache. “Unser” Problem ist nur, dass wir Inklusiv-Preise (inkl. Mehrwertsteuer) gewohnt sind. In den USA sind alle Preise ohne State Tax oder VAT und damit nie Endpreise. Entsprechend sehen es die Amis auch lockerer, dass auf den in der Barkarte ausgeschrieben Preis noch was draufkommt. Andere Länder, andere Sitten. In Italien meckern wir ja auch nicht, wenn noch ein Coperto auf der Rechnung steht.
Gruß
Carmen
@diana:wer sich brot nicht leisten kann,soll doch KUCHEN essen!!etwas weniger arroganz wäre angebracht!als fan der reederei RCI finde ich die lösung dort sehr angenehm eine empfehlung für die trinkgeldhöhe zu bekommen und es dann dem kellner bzw. kabinensteward zu übergeben.garnichts halte ich von “servicepauschalen” sprich ZWANGSTRINKGELD.die abbuchung der servicepauschale dient nur zur verschleierung des wahren kreuzfahrtpreises durch die reederei
@Carmen
Danke, bin ganz Dener Meinung, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Und jeder ist an Board schon mal in eine Kostenfalle “getappt” :-) .
Wir mögen grad die Flexibilität des My-time – auch hier gilt – Geschmackssache.
Das mit der Mehrwertsteuer ist wirklich verwirrend. Wir lassen uns immer beim ersten Getränk überraschen – liegt ja irgendwie am Kontinentwechsel… haben bei einer Tranatlantik einmal ab Europa zahlen müssen und einmal auch in Europa nicht *hääh*. Da gibt es aber bestimmt eine Regel – ich halte das nicht für versteckte Kosten.
@Wolfgang
Was wird denn da verschleiert? Steht doch klar ausgewiesen auf der Optionsbuchung bzw. der Rechnung (also bei RCCL)?
Schön wer freiwillig zahlt – doch leider spart die Mehrheit großzügig am Trinkgeld. Schön, dass es doch noch Menschen gibt, die offensichtlich freiwillig zahlen *Daumenhoch*.
Kann nur sagen, dass wir im Durchschnitt mit Getränken etc. rund 300 Euro Taschengeld am Schiff ausgeben – bei Aida – wo ja alles angeblich drin ist, waren es 600 Euro?! Ich denke, dass ist Geschmackssache – ich ändere meine Meinung auch nicht, wenn sie als arrogant gilt. Leben und leben lassen…
Was es mit Arroganz zu tun hat, dem Personal fair Trinkgeld zukommen zu lassen – muss ich nicht verstehen – liegt vielleicht dran, dass ich auch noch blond bin *lach*.
Wünsch Euch einen schönen Sonntag!
P.S. 65 Tage noch – und das Trinkgeld ist schon bezahlt *lach*.
Hallo, immer wieder interessante Themen bei Euch zum Beteiligen.
Also, wir sind auch bekennende RCCL Fahrer seit Jahren und wir haben das Trinkgeld immer so gegeben, wie wir es für richtig halten. Der Zimmerboy bekommt gleich zu Beginn 50 Dollars bzw. Euros. Mittendrin auch noch mal etwas, besonders wenn er gut ist. Auch die Kellner bekommen, bei entsprechendem Service gutes Trinkgeld von uns. Ebenso die Mitarbeiter an der Rezeption.
Niemals aber würden wir das Trinkgeld abbuchen lassen. Ich glaube, das kommt niemals dort an, wo es hin soll. Kürzlich wollten sie mir verkaufen, daß nur noch My Time Dining auf der Dubai Route zu buchen sei. Daraufhin habe ich gedroht, mit 8 Personen die Reise zu stornieren. Und siehe da, gerne sind wir Willkommen. Fazit: Ich entscheide wem ich etwas gebe, aber 200 €uros p.Woche rechne ich dafür ein und gebe sie auch. Nochmal: Das abgebuchte Geld kommt niemals dort an, wo es hin soll. Ähnlich wie bei den Hilfsorganisationen. Da kann man besser das Geld persönlich abgeben und weiss wer sich darüber freut. MEINE MEINUNG.
Einerseits ist dass mit dem Ankommen definitiv ein Argument – zumal bei schlechter Leistung gekürzt wird.
Andererseits kann es auch nicht ganz so schlecht sein, da der Autor schrieb, dass die Kellner die Gäste, die Abbuchen lassen aus Erfahrung mehr mögen.
Deshalb würde ich schlußfolgern, dass das “ankommende abgebuchte” Trinkgeld leider immer noch mehr ist, als das was üblicherweise im Laufe der Reise autark rübergeschoben wird. Das deckt sich mit unseren negativen Erfahrungen.
Wobei wir uns das letzte mal seht intensiv über die Problematik mit unserem Kellner unterhalten haben – er meinte, es sei eben auch unterschiedlich. Bei My-time kriegen sie ihren festen kalkulierbaren Satz (abzüglich Kundenbewertung) – bei den festen Zeiten hingegen seien sie gänzlich auf die Güte der Gäste angewiesen – dass kann wesentlich mehr sein, aber auch in die Hose gehen.
Beim direkt gegebenen Trinkgeld frage ich mich immer, ob die da auch wieder was abgeben müssen (teilen ist ja in der Gastro üblich) – das wäre ja dann genauso blöd.
So oder so kann man das wahrscheinlich nicht Pauschalisieren. Sicherlich ist es naiv zu glauben, es käme alles an, aber zu sagen es käme gar nicht an find ich genauso infam (obwohl ich prinzipiell bei der Geschichte mit den Hilfsorganisationen 100% dabei bin – wir spenden immer in Sachleistungen).
Als Student habe ich definitiv keine Wahl. Ich bin froh, mir zum Ende des Studiums (quasi ein eigenes Geschenk für die eiserne Disziplin während des Studiums) grade so eine Kreuzfahrt leisten zu können. Mit meinen Eltern hatte ich vor zwei Tagen selbst über dieses Thema gesprochen. An Bord der Mein Schiff 2 haben wir letzte Woche so viele nette Mitarbeiter von TUIcruises gesehen, die eigentlich Trinkgeld verdient hätten. Wenn ich also wieder in Lohn und Brot bin, werde ich auf jeden Fall Trinkgeld an die eine oder andere Person auszahlen. Allerdings sehe ich das Thema Trinkgeld in Cafes oder Restaurants anders. Nur für das Hinstellen des Essens und KAssierens muss ich kein Trinkgeld zahlen. Freundlichkeit und Zuvorkommen sind die magischen Worte, die Trinkgeld verdienen.
@Germanicus84: Ich glaube wir uns alle einig darüber, für was Servicekräfte ein Trinkgeld *verdienen* – nämlich, wie Du sagst, für Serviceleistung, und das ist in der Tat mehr als nur das Essen einfach hinzustellen ;-)
Die Schwierigkeit in Zusammenhang mit dem Trinkgeldern auf Kreuzfahrtgesellschaften ist aber, dass die Trinkgelder von den (meisten) Reedereien fest als Gehaltsbestandteil der Crew eingeplant sind und das Grundgehalt daher sehr, sehr gering ist (TUI Cruises ist da durch das All-inklusive-Konzept sicherlich in gewisser Weise eine Ausnahme). In dieser Denkweise ist das Trinkgeld, oder Serviceentgelt, wie es oft genannt wird, eben doch eine Entlohnung für das einfache Hinstellen des Essens. Wenn einem das als Gast nicht gefällt, würde man mit Trinkgeld-Verweigerung aus Protest den falschen Treffen – nämlich den Kellner, der diese Regeln nicht gemacht hat, nicht ändern kann, aber vom Trinkgeld als Gehaltsbestandteil abhängig ist. Da liegt das eigentliche Dilemma bei diesem leidigen Thema …