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Tourismus-Comeback für Jamaica bis 15. Dezember 2025 geplant

Nach dem verheerenden Hurrikan Melissa soll der Tourismus in Jamaica bis 15. Dezember 2025 wieder komplett funktionieren. Das hat der Tourismusminister der Karibikinsel angekündigt. In Teilen könnte der Tourismus aber wohl auch früher neu starten, darunter möglicherweise die Kreuzfahrt.

Eine „Melissa Recovery Task Force“ und ein „Tourism Resilience Coordination Committee“ soll private und öffentliche Wiederaufbau-Maßnahmen koordinieren, Projekte zur Wiederherstellung der für den Tourismus relevanten Infrastruktur wie Häfen und Flughäfen, Hauptstraßen, Ferienressorts und Sightseeing-Attraktionen sollen Priorität erhalten.

Hotels und Ressorts auf Jamaica haben teils bereits angekündigt, Anfang Dezember, teils aber auch erst Anfang Januar wieder zu öffnen. Kreuzfahrt-Reedereien haben zunächst lediglich die Fahrtrouten ihrer Schiffe während der direkten Bedrohung durch den Hurrikan geändert, bislang aber noch keine mittel- oder längerfristigen Änderungen ihrer Routen bekanntgegeben, die Jamaica vorerst nicht anlaufen würden.

Hinweis: Wir aktualisieren an diese Stelle, sobald es von Kreuzfahrt-Reedereien Informationen dazu gibt, wann Jamaica wieder regulär angelaufen wird.

Aktuell laufen manche Kreuzfahrtschiffe Jamaica weiterhin an, so wie die Carnival Horizon in Ochos Rios und die Rhapsody of the Seas in Falmouth jeweils am 4. November, allerdings um Hilfsgüter zu liefern. Landgänge für die Passagiere waren bei diesen Anläufen nicht möglich.

Folgende Anpassungen sind uns bislang bekannt:

  • TUI Cruises verlegt den (Teil-)Passagierwechsel der Mein Schiff 1 für die unmittelbar anstehenden Termine von Jamaica in die Dominikanische Republik. Hafenstopps in Jamaica werden durch Seetage oder Stopps in der Dominikanischen Republik ersetzt.
  • Royal Caribbean International ersetzt die Falmouth-Anläufe der Oasis-Class-Schiffe bis Ende November durch Cabo Rojo in der Dominikanischen Republik.

Die Kreuzfahrt hat einen zunehmenden, wenn auch finanziell relativ kleinen Anteil am Tourismus in Jamaica, im Jahr 2024 mit 1,25 Millionen Kreuzfahrt-Touristen bei 4,3 Millionen Besucher insgesamt. Der Anteil an den Tourismus-Einnahmen durch die Kreuzfahrt lag in der Saison 2023/24 dennoch nur bei 4,5 Prozent. Die Einnahmen aus Tourismus in Jamaica in der Saison 2023/24-Saison insgesamt betrugen 4,38 Milliarden US-Dollar.

Einige Kreuzfahrt-Reedereien haben bereits Spenden in Millionenhöhe angekündigt (Stand: 5. November 2025), die beim schnellen Wiederaufbau des Landes helfen sollen. Die Royal Caribbean Group hat „mehr als eine Million Dollar“ an Unterstützung via Global Empowerment Mission (GEM) und Unterstützung für aus Jamaica stammende Crew-Mitglieder übe das Reederei-eigene Programm „Employee Hardship Fund“ zugesagt, sowie eine Online-Spendenkampagne gestartet.

Carnival Corp. hat gemeinsam mit der Micky & Madeleine Arison Family Foundation und dem Partner Miami Heat eine Million Dollar an die Organisation Direct Relief gespendet und rufen ebenfalls zu Spenden auf. Die Carnival-Marke Holland America Line geht ebenfalls den Weg über Direct Relief und hat auf ihren Schiffen eine Spendensammelaktion namens „On Deck for a Cause On Deck for a Cause“ gestartet.

Norwegian Cruise Line Holdings hat 50.000 Dollar an das amerikanische Rote Kreuz gespendet und verdoppelt die Spenden seiner Mitarbeiter und anderen Spendern bis zu einer Höhe von weiteren 50.000 Dollar.

The Walt Disney Co. spendet eine Million Dollar für Jamaica-Hilfen an Unicef, World Central Kitchen, and Good 360.

Die MSC Foundation und MSC Group liefert Hilfsgüter auf dem Seeweg nach Jamaica.

Jamaica, Melissa und die wirtschaftliche Lage des Landes

Melissa war der mächtigste Hurrikan, den es seit Beginn der Aufzeichnungen in Jamaica vor 174 Jahren je gegeben hat. Als Hurrikan der Stärke 5 war er mit Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro Stunden und enormen Mengen an Regenfällen am 28. Oktober 2025 auf die Karibikinsel geprallt.

Die wichtigsten Tourismusregionen Jamaicas liegen an der Nordost-Seite der Insel, die von Melissa nicht ganz so hart getroffen wurde wie der Süden, wo der Hurrikan mit voller Wucht zuschlug. Dennoch gibt es auch hier weitreichende Zerstörung und Überschwemmungen.

Etwa 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts von Jamaica und mehr als 300.000 Arbeitsplätze der Insel mit rund 2,8 Millionen Einwohnern hängen vom Tourismus ab. In der stark in Mitleidenschaft gezogenen Landwirtschaft sind 16 Prozent der Bevölkerung beschäftigt, der Anteil am Bruttoinlandsprodukt beträgt knapp fünf Prozent. Wichtigstes Exportgut Jamaicas ist das Aluminiumerz Bauxit, das etwa zwei Drittel der Exporteinnahmen des Landes ausmacht.

4 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

4 Gedanken zu „Tourismus-Comeback für Jamaica bis 15. Dezember 2025 geplant“

  1. Hallo, Franz,
    wir sind bald auf Mittelamerika-Kreuzfahrt und ich befürchte, dass wir Jamaika allein aus dem Grund ansteuern werden, um den Passagierwechsel vorzunehmen. Montego Bay ist ja Zustiegshafen. Mit wäre es lieber, das Schiff würde ungeroutet werden. Ich würde mit blöd vorkommen, wenn wir Touristen gaffend in Bussen sitzend durch die verwüstete Landschaft und die zerstörten Ortschaften fahren müssten. Leider haben wir von unserer Reederei aber noch keine Nachricht bekommen, ob sich an unserer Reise etwas ändert. Einerseits verstehe ich, dass die Reederei die Entscheidung bis zum letzten Tag aufschieben will. Aber andererseits müssen doch die Passagiere, die auf Jamaika zusteigen, rechtzeitig informiert werden. Da wir ab Dom. Rep. fahren betrifft uns das zwar nur zweitrangig, trotzdem suche ich jeden Abend im Netz nach neuen Informationen.
    Liebe Grüße
    Dotti aka „Die Hörmupfel – die Podcasterin aus dem Allgäu“

    P.S.: Werdet ihr das Thema im Podcast aufgreifen?

  2. Liebe Dotti, ich würde mal davon ausgehen, dass in Jamaica weder Passagiere zu- noch absteigen. Der Flughafen in Kingston ist wieder in Betrieb, aber das Land ist so verwüstet, dass kaum vorstellbar ist, dass man da einen regulären Passagierwechsel abwickeln kann. Touristische Ausflüge wird es ganz sicher nicht geben, weil allein schon die Infrastruktur inkl. Befahrbarkeit von Straßen nicht gegeben ist.
    Die Reederei schiebt die Entscheidung sicherlich nicht absichtlich hinaus, sondern weil sie selbst sehen muss, wie sie da Problem löst. Da hängt ja eine Menge Logistik dran, Flugzeuge umzurouten etc., und auf Jamaica dürfte es im Moment auch für die Reederei nicht einfach sein, zuständige Behörden zu erreichen, die zudem gerade größere Sorgen haben. Ich frag‘ aber auch mal bei der Reederei nach.
    Bzgl. Podcast: Ich weiß noch nicht, ob wir da Thema aufgreifen; hängt ein wenig von der Entwicklung ab; tagesaktuelle Themen eignen sich halt für einen 14-tägigen Podcast nicht ganz so gut.

  3. Inzwischen habe ich eine Antwort von TUI Cruises: Der für Montego Bay geplante (Teil-)Passagierwechsel findet in der Dominikanischen Republik statt. Neue Routenplanung:

    8.11.: Isla Catalina (Dominikanische Republik)
    9.11.: Samana (Dominikanische Republik)
    10.11.: La Romana (Dominikanische Republik)

    und für die neu anreisenden Passagiere ist Zustieg ebenfalls in de Dominikanischen Republik; Routenverlauf:

    10.11.: La Romana (Dominikanische Republik)
    11.11.: Seetag
    12.11.: Seetag
    13.11.: Costa Maya (Mexiko)
    und ab dem 14.11. wieder die planmäßige Route.

    Für die Reisen danach gibt es noch keine Entscheidung.

  4. Lieber Franz,

    danke, dass du der Sache nachgegangen bist. Wenn ich es richtig verstehe, entfällt somit „Cozumel“, was ich sehr schade finden würde. Dort wollten wir das Weltwunder Chichén Itzá besuchen.

    Dann heißt es jetzt bangen und Daumen drücken, dass wir es trotzdem irgendwie schaffen, es zu sehen.

    Nichtsdestotrotz sind meine Gedanken natürlich bei den vielen Jamaikanern, die durch Melissa zu Schaden gekommen sind. Hoffentlich erholt sich das Land schnell und die Menschen können bald in eine glücklichere Zukunft schauen.

    Liebe Grüße
    Dotti

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