Die Amadeus Elegant ist am Samstagabend, 3. Juni 2023, bei der Ausfahrt aus der Schleuse Himmelstadt bei Karlstadt am Main leck geschlagen und verzeichnete laut Polizei einen erheblichen Wassereinbruch. 126 Passagiere und 22 Crewmitglieder wurden evakuiert.
Bei dem Unfall hat die Amadeus Elegant laut Polizei bei der Ausfahrt aus der Schleuse in Himmelstadt mit dem Heck einen Felsen gestreift und ist dabei leck geschlagen. Es habe daraufhin einen erheblichen Wassereinbruch auf dem Flusskreuzfahrtschiff gegeben. Die Polizei sei kurz nach 23 Uhr alarmiert worden.
Das Schiff habe es aus eigener Kraft noch flussabwärts bis ins nahegelegene Karlstadt geschafft, wo die Passagiere und auch alle Crewmitglieder gegen 3 Uhr morgens evakuiert wurden. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk hätten das Sinken des Schiffs verhindern können, teilt die Polizei mit. Rund 160 Einsatzkräfte seien mit dem Schiffsunfall im Einsatz gewesen. Bis in die Morgenstunden seien sie damit beschäftigt gewesen, Wasser aus dem havarierten Schiff zu pumpen. Am Sonntagmorgen berichtet der Bürgermeister von Karlstadt bei BR24, Pumpen würden noch immer rund 2.000 Liter Wasser pro Minute aus dem Schiff pumpen.
Verletzt wurde bei dem Unfall offenbar niemand. Auch Öl oder Diesel seien nach der Havarie nicht ausgetreten. Die Schadenshöhe konnte die Polizei noch nicht benennen. Taucher haben das Leck inzwischen notdürftig abgedichtet, die Amadeus Elegant ist vorerst jedoch nicht wieder einsatzfähig. Sie soll zur Reparatur in die rund 100 Kilometer entfernte Erlenbacher Schiffswerft gebracht werden.
Passagiere und Besatzung wurden nach der Evakuierung in einer Turnhalle in Karlstadt untergebracht, wo sie die restliche Nacht verbrachten. Am Sonntagmontag wurden die aus Großbritannien stammenden Passagiere zunächst nach Würzburg gebracht, von wo aus sie die Heimreise antraten.
Die Amadeus Elegant war auf einer 12-tägigen Kreuzfahrt über Donau, Main und Rhein von Budapest nach Düsseldorf unterwegs, die am 26. Mai begonnen hatte. Als wahrscheinliche Unfallursache gibt das Polizeipräsidium Unterfranken einen Fahrfehler des Schiffsführers an. Die Wasserschutzpolizei ermittelt nun den genauen Unfallhergang.
Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass es erst vor rund drei Wochen einen ähnlichen Unfall auf der Donau nahe Passau gegeben habe. Dort habe ein Flusskreuzfahrtschiff einer anderen, aber nicht näher identifizierbaren Reederei bei einem Wendemanöver mit dem Heck einen Felsen gerammt. Zwei der amerikanischen Passagiere des Schiffs wurden dabei leicht verletzt, der Sachschaden betrug laut Polizei über 100.000 Euro. Leck geschlagen ist das Schiff bei diesem Unfall offenbar nicht.
