Vieles auf der Astor muss man unter dem Aspekt der typischen Zielgruppe betrachten: ältere, deutschsprachige Passagiere, die relativ preisgünstig Urlaub auf einem klassischen, ruhigen, kleinen Schiff machen wollen und für denen die Destinationen und das Seereise-Erlebnis als Solches wichtig sind – das aber trotzdem mit einer gewissen Eleganz und dem Stil eines klassischen Kreuzfahrtschiffs, ohne wiederum zu formell oder steif zu sein.
Transocean gelingt es sehr gut, diese spezielle Zielgruppe da zu sein, ohne auf andere Passagiere zu schielen und Kompromisse einzugehen, die dem Stammpublikum aufstoßen würden. Insofern ist die Astor nicht zu empfehlen für Leute, die sich in diesem Umfeld nicht wohl fühlen oder Features großer, modernerer Schiffe mit jüngerem oder gemischtem Publikum vermissen würden.
Gehört man nicht zur Zielgruppe der Astor, könnte man daher leicht die Nase rümpfen über ein solches Schiff – doch das wäre zum Einen unfair und zum Anderen auch falsch. Die Astor hat ein treues Stammpublikum, das die Astor genau so will, wie sie ist. Wir haben einen Passagier getroffen, der bereits mehrere Hundertmal auf der Astor gefahren ist – offenbar hat er genau das Schiff gefunden, das zu ihm passt.
Die Astor ist ein Kreuzfahrtschiff, das eine ganz bestimmte Nische bedient – nicht mehr, aber auch nicht weniger. In einem Markt mit vielen recht austauschbaren Schiffen ist es eben durchaus ein Vorzug er Astor, so klar positioniert zu sein.
Kleiner Tipp zum Abschluss: Nicht verwechseln sollte man die Astor mit ihrer Vorgängerin gleichen Namens und sehr ähnlichem Äußeren. Dieses 1980 gebaute Schiff ist heute unter dem Namen „Quest for Adventure“ für die britische Rederei Saga unterwegs.