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Ex-Maasdam verkauft: Neue Zukunft für mindestens ein ehemaliges Holland-America-Line-Schiff

Drei ehemalige Kreuzfahrtschiffe der Holland America Line, die kurz vor und während der Pandemie ausgemustert wurden, könnten bald eine neue Zukunft bekommen. Die ehemalige Maasdam ist offenbar an eine neue, französische Kreuzfahrtreederei verkauft worden. Zwei weitere Schiffe sollen angeblich von 2023 an als Residenz-Schiffe um die Welt reisen.

Laut Tradewinds und anderen Quellen hat ein französisches Startup-Unternehmen namens CFC (Compagnie Francaise De Croisieres) die Maasdam für 30 Millionen Dollar von der griechischen Fährschiffgesellschaft Seajets gekauft, selbige die Maasdam im Sommer 2020 während der Pandemie übernommen hatte.

Der neue Name der ehemaligen Maasdam – und zwischenzeitlich „Aegean Myth“ bei Seajets – soll „Renaissance“ lauten. Jedenfalls meldet sich das Schiff seit Kurzem unter diesem Namen im Schiffsortungssystem AIS.

Hinter CFC und dem neuen Schiffseigner CFC Holdco. steckt offenbar Clément Mousset, der seit rund 25 Jahren in der Kreuzfahrtbanche aktiv ist, in den vergangenen Jahren unter anderem bei Celestyal Cruises, Cruise & Maritime Voyages (CMV) und zuletzt als Unternehmensberater.

Eine offizielle Bestätigung für den Verkauf der ehemaligen Maasdam gibt es seitens des mutmaßlichen Käufers CFC noch nicht, jedoch soll der griechische Schiffsbroker Masters Shipping den Deal bestätigt haben.

Drei ehemalige HAL-Schiffe zeitweise bei Seajets

Die griechische Fährschiff-Reederei Seajets der Iliopoulos-Familie hatte während der Covid-19-Pandemie zwei ehemalige HAL-Kreuzfahrtschiffe sehr günstig gekauft: die Veendam (umbenannt in „Aegean Majesty“) und die Maasdam (umbenannt in „Aeagean Myth“). Im Oktober 2020 erwarb Seajets außerdem die frühere Ryndam, die zwischenzeitlich als Pacific Aria bei P&O Australia fuhr und 2021 als Ida Pfeiffer zu CMV wechseln sollte, was aber an der Insolvenz von CMV scheiterte. Seajets benannte dieses Schiff in „Aegean Goddess“ um.

Zwei weitere ehemalige HAL-Schiffe wechselten in der Pandemie – ohne Seajets-Beteiligung – den Besitzer und gingen an die britischen Fred. Olsen Cruise Line: Die Amsterdam und die Rotterdam heißen bei Fred. Olsen heute Borealis und Bolette.

Die Maasdam hatte Seajets für zehn Millionen Dollar gekauft hatte – ein Preis, der nur knapp über dem angeblichen Schrittwert des Schiffs von 8,5 Millionen Dollar lag. Dass sich dieser spekulative Kauf gelohnt hat und wie deutlich die Schiffspreise nun bereits wieder ansteigen, zeigt der nun dreimal so hohe Wiederverkaufspreis der Aegean Myth (ex Maasdam) von 30 Millionen Dollar.

Victoria Cruises Line (VCL) und Pläne für zwei Residenz-Kreuzfahrtschiffe

Weniger klar ist, wie realistisch die Pläne der Victoria Cruises Line (VCL) für die beiden anderen Holland-America-Line-Schiffe sind, die noch in Besitz von Seajets sind, von denen Cruise Industry News Mitte August berichtete. VCL will zwei Kreuzfahrtschiffe, die der Beschreibung nach zur Veendam / Aegean Majesty und Ryndam / Aegean Goddess passen, schon Anfang 2023 als Residenz-Kreuzfahrtschiffe auf Weltreise schicken. Zunächst hatte man angenommen, bei dem zweiten Schiff könnte es sich um die Maasdam halten, was sich nun durch den Verkauf nach Frankreich als falsch herausgestellt hat.

Ohnehin aber gibt es keine Anzeichen dafür, dass VCL die beiden Schiffe bereits gekauft hätte, auch wenn beide Schiffe unter den Namen „Victoria Majestic“ (mutmaßlich Aegean Goddess, ex Ryndam) und „Victoria Amazing“ auf der Website der Reederei mit entsprechenden Fotos de Schiffe detailliert vorgestellt werden. Branchenkenner sagen sogar, es gäbe noch nicht einmal Kontakte zwischen VCL und Seajets.

VCLs Konzept ist, die Kabinen nicht wie bei anderen Residenzschiff-Konzepten wie The World oder die geplanten Schiffe von Storylines („Narrative“, Bauauftrag bei Brodosplit) und Ocean Residences („Njord“, Bauauftrag bei Meyer-Werft, Papenburg) verkaufen. Stattdessen setzt Victoria Cruises Line auf Langzeit-Passagiere, die sich in die Kabinen für mindestens sechs Monate einmieten. All-inclusive soll das für einen Tagespreis ab 79 Dollar pro Person möglich sein.

Als Start-Termine werden auf der Website 1. Februar 2023 ab Miami für die Victoria Majestic und 1. April 2023 ab Livorno für die Victoria Amazing genannt. Geplant sind mit beiden Schiffen rund 27-monatige Reisen rund um die Welt mit 540 Tage in Häfen und jeweils vier bis fünf Tagen Aufenthalt dort.

Laut Informationen auf der Website von VCL wurde das Unternehmen mit Hauptsitz auf Zypern bereits 2002 gegründet und befindet sich in privater Hand. Bis 2016 habe man sich nur im Cargo-Bereich betätigt, dann seien aber auch kürzere Kreuzfahrten im Mittelmeer in Italien und Griechenland hinzugekommen. Unsere Recherchen ergaben allerdings keinerlei Erkenntnisse, unter welchem Namen und mit welchen Schiffen diese Kreuzfahrten durchgeführt worden wären.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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