Das italienische Schiffsbau-Unternehmen Fincantieri hat eine engere und weitergehende Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staatsunternehmen China State Shipbuilding Corporation (CSSC) vereinbart. Die Zusammenarbeit beschränkt sich demnach künftig nicht mehr auf Kreuzfahrtschiffe, sondern umfasst sämtliche Bereiche des Schiffsbaus und den Aufbau einer Infrastruktur für Zulieferer.
Der jetzt unterzeichnete Vorvertrag („Memorandum of Understanding“) sieht eine Zusammenarbeit von Fincantieri und CSSC bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor, die sich mit dem Schiffsbau für die Öl- und Gasindustrie, Kreuzfahrt-Fähren, Megayachten und Spezialschiffe beschäftigt. Die Kooperation soll außerdem Projekte umfassen, die sich grundsätzlich mit maritimem Ingenieurwesen und Stahlbau sowie Kabinenbau für Kreuzfahrtschiffe, Innenarchitektur und dem Aufbau von Lieferketten für den Kreuzfahrtschiffbau beschäftigen.
Bereits Anfang 2017 hatten Fincantieri und CSSC den gemeinsamen Bau von zwei Kreuzfahrtschiffen für die Carnival Corp. am chinesischen Markt beschlossen und eine Option für vier weitere solche Schiffe vereinbart. Diese Schiffe werden in der Werft von Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding (SWS) gebaut.
Parallel dazu soll in der Region um Shanghai eine Zulieferer-Infrastruktur für den Kreuzfahrtschiffsbau aufgebaut werden. Die Werft von Huarun Dadong Dockyard (HRDD) soll für Schiffs-Wartung und -Reparaturen sowie -Umrüstungen umgebaut werden.
Furchtbare Entwicklung. Wieso ist Fincantieri so naiv und sägt am eigenen Ast? Wenn das so weitergeht werden in zehn Jahren gar keine Schiffe mehr in Europa gebaut. Erinnert sich noch jemand daran, dass in Kiel vor nicht einmal 15 Jahren noch Tanker und Containerschiffe wie am Fließband gebaut wurden?
Zum Glück gibt es in Europa auch deutlich kompetentere Unternehmen wie die Meyer Werft, die mit allen Mitteln wie der Verlagerung des Firmensitzes in unbürokratischere Staaten versuchen, auch künftig am Markt bestehen zu können. Das sollte gewürdigt werden. Fincantieris Verhalten ist absolut nicht zu begrüßen.