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Kamera, Laptop, Smartphone: Was ein Reise-Blogger unterwegs unbedingt braucht

Welche Kamera benutzt Du? Fotografierst Du als eigentlich mit dem Smartphone? Welche Ausrüstung hast Du als Reise-Blogger auf Deinen Kreuzfahrten dabei? Solche Fragen bekomme ich häufig. Bitteschön: Das ist meine technische Ausrüstung – und noch ein paar Tipps dazu.

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Als Reise-Blogger, oder eigentlich: Reise-Journalist, bin ich beruflich sehr viel auf Reisen. Laptop, Smartphone und Kameras sind dafür essenziell. Aber meine Technik-Ausrüstung ist immer ein Kompromiss aus Qualitätsanspruch, Volumen und Gewicht. Über die Jahre habe ich das immer weiter optimiert. Dennoch bin ich ständig auf der Suche nach noch leichteren Geräten.

Immerhin kämpfe ich inzwischen nicht mehr damit, dass mein Koffer notorisch die erlaubten 23 Kilogramm überschreitet. Natürlich hilft da auch ein ultra-leichter Koffer – mit meiner Investition in den Samsonite Lite Shock Spinner bin ich da sehr zufrieden. Aber mein gefüllter Handgepäck-Rucksack ist meist immer noch zu schwer.

Übrigens: Die meisten Links im Text sind Affiliate-Links zu Amazon.de (juristisch: Werbung), aber die beschriebene Ausstattung ist wirklich meine eigene, selbst bezahlte Technik und was ich darüber schreibe, ist meine Erfahrung und Überzeugung und hat nichts mit Werbung zu tun.

Kamera Nr. 1: Sony Alpha 6300

Die Spiegelreflexkamera habe ich schon 2017 ausgemustert: zu groß, zu schwer. Ersetzt habe ich sie durch die spiegellose Sony Alpha 6300, die ich bis heute benutze. Fotos in hoher Qualität sind mir wichtig, denn ich schreibe und fotografiere regelmäßig Zeitungen und Magazine mit entsprechend hohen Anforderungen.

Sony Alpha 6300 mit Objektiven Sony SEL-1670Z und Sony SEL-70200G
Sony Alpha 6300 mit Objektiven Sony SEL-1670Z und Sony SEL-70200G

Die Alpha 6300 ist viel flexibler und leichter als eine SLR-Kamera. Sie ist so leicht, dass ich ohne Schultergurt nur an einer Handschlaufe trage. Wichtig für optimale Nachbearbeitung sind Bilddaten im RAW-Format. Um unterwegs auch mal schnell ein paar Fotos bei Facebook oder Instagram zu posten, ist Datenübertragung aufs Smartphone via Wlan praktisch. Autofokus und Belichtungsautomatik müssen zuverlässig sein, damit ich möglichst selten manuell eingreifen muss. All das kann die Sony ganz exzellent und mit beeindruckender Zuverlässigkeit

Objektive: ein gutes Standard-Zoom und ein starkes Tele-Zoom

Die eigentlich noch größere Veränderung hat sich bei meinem Wechsel zu Sony aber bei den Objektiven ergeben. Denn ich habe nur noch ein Objektiv, das ich nahezu permanent einsetze: Ein recht teures Zeiss-Objektiv 16-70mm mit Blende 4,0 (von APS-C auf Kleinbildformat umgerechnet: 24-100 mm), das leider auch nicht sehr robust ist, wie ich feststellen musste. Schon zweimal musste es in die Reparatur, beide Male mit dem gleichen Verschleißfehler.

Weil bei spiegellosen Kameras der Sensor offenliegt, wenn man das Objektiv wechselt, habe ich inzwischen einen zweiten Body fürs Tele-Zoom. Da habe ich mir vor einigen Jahren das teure, aber exzellente Sony FE 70-200 mm f/4 G OSS für damals noch deutlich mehr als die heutigen 999 Euro gegönnt. Von APS-C auf Kleinbildformat umgerechnet hat es eine Brennweite von 100-300 mm. Der zweite Body mit diesem Zoom kommt aber nur noch in den Rucksack, wenn beispielsweise Tierfotografie geplant ist oder bei Schiffstaufen für Personenfotos aus der Ferne.

Schutz-Filter

Über UV- oder Schutzfilter kann man endlos streiten – denn zusätzliches Glas birgt natürlich das Risiko, die Bildqualität zu verschlechtern. Ich habe trotzdem auf allen Objektiven einen hochwertigen Schutz- oder UV-Filter (HTMC-vergütet, z.B. von Hama), für einen einzigen Zweck: im meine teuren Objektiv-Linsen zu schützen. Auf Reisen bekommt man schonmal einen Rempler, stößt irgendwo an, bekommt ein paar Schlammspritzer ab. Ein Filter lässt sich leichter reinigen und ist billiger im Ersatz als ein neues Objektiv, wenn’s mal ganz hart kommt. Ein guter Objektivschutz ist auch die Gegenlichtblende (wenn man sie richtig herum montiert und nicht, wie die meisten, verkehrt herum aufschraubt).

Speicherkarten

Bei Speicherkarten verwende ich übrigens (Stand Februar 2024) die San Disk Extreme PRO SDXC UHS-I 64 GByte. Die ist recht schnell und zugleich günstig. 64 GByte Speicherplatz reichen für eine komplette Reise aus, sodass sich der Aufpreis für ein größeres Speichervolumen nicht lohnt.

Tipp: ein anständiger Blasebalg

Bläst Staub vom Sensor und aus der Kamera
Bläst Staub vom Sensor und aus der Kamera

Die Klimaanlage auf Schiffen wälzt viel Luft um. Auf Objektivlinsen und dem Sensor der Kamera setzt sich da schnell störender Staub ab. Wirklich effizient ist da ein guter Blasebalg: Der Eyelead Airblower L kostet zwar doppelt so viel wie der – allerdings auch kaum zu gebrauchende – Blasebalg von Kaiser. Aber er bläst viel kräftiger und hat einen integrierten Staubfilter.

Das Wichtigste aber: Der Luftauslass bewegt sich kaum zur Seite weg, wenn man den Blasebalg drückt. Dadurch kann man ohne Risiko viel näher an den Sensor heran und bekommt den Staub wirklich weg.

Kamera Nr. 2: Smartphone Oneplus 12 Pro

Mein Lieblings-Spielzeug: das Smartphone Oneplus 12
Mein Lieblings-Spielzeug: das Smartphone Oneplus 12

Schon seit einiger Zeit fotografiere ich auch immer häufiger mit dem Smartphone. Die Qualität ist inzwischen so gut, dass es kürzlich sogar ein fast adäquater Ersatz für meine Sony Alpha 6300 war, als das Standardobjektiv (mal wieder) kaputt war. Seit vielen Jahren nutze ich dafür Smartphones von Oneplus (Version 3, 8 und jetzt 12), die exzellente Kameras von Sony verbauen und eine sehr gute Software integriert haben.

Das Oneplus 12 Pro, das ich Anfang 2024 gekaut habe, überzeugt dabei noch mehr als die Vorgängermodelle. Ein sehr positiver Nebeneffekt: Es ist Dual-Sim-tauglich und unterstützt endlich auch E-Sims. So kann ich im außereuropäischen Ausland für wenig Geld eine lokale E-Sim für Datenverbindungen nutzen.

Und für Videos kommt nahezu ausschließlich das Smartphone zum Einsatz – außer ich verwende in bestimmten Situationen die Insta360 (siehe unten).

Kamera Nr. 3: Insta 360 für Panoramafotos, „Drohnen“-Videos und Unterwasser-Aufnahmen

Ein wahres Wunderwerk und zugleich ein großer Kompromiss ist die 360-Grad-Kamera Insta360 X3. Sie ist enorm vielseitig, aber da sich die eigentlich hohe Auflösung eben auf 360 Grad verteilt, haben Ausschnitte davon eben eine entsprechend niedrige Auflösung. Und bei schlechtem Licht (vor allem auch unter Wasser beim Schnorcheln) geht die Qualität schnell nach unten.

Insta 360 mit Teleskop-Selfie-Sticks 114 cm und 3 Meter
Insta 360 mit Teleskop-Selfie-Sticks 114 cm und 3 Meter

Dennoch: Die Insta360 X3 ist ein wichtiger Teil meiner Ausrüstung, weil sie sehr flexibel, klein und leicht ist. Anders als die Vorgängerversion ist sie auch wasserdicht, sodass man mit ihr auch mal ohne Tauchgehäuse eine Wasserrutsche rutschen kann.

Insta 360 mit Handgelenhalterung
Insta 360 mit Handgelenhalterung

Für Rutschen und ähnliche Action-Aufnahmen haben sich diverse Add-ons als praktisch erwiesen: Gurte, mit denen sich die Kamera wahlweise auf dem Kopf, vor der Brust oder auch an der Hand befestigen lassen (zum Beispiel die Handgelenkhalterung von Telesin), was oft Voraussetzung ist, dass man die Kamera bei solchen Aktivitäten überhaupt einsetzen darf.

Ein großer Vorteil ist auch, dass die Insta360 einen Bildstabilisator hat und automatisch den Horizont gerade hält, egal wie sehr man die Kamera während der Aufnahme bewegt. Dadurch brauche ich kein Stativ mehr.

Stattdessen habe ich aber zwei ausziehbare Sticks dabei, die in den Bildern und Videos später automatisch unsichtbar sind: den Insta360 114 cm unsichtbaren Selfie-Stick (auch zum Schnorcheln geeignet) und den riesigen, aber auch ein wenig schweren Insta360 Selfie-Stick 3 Meter. Die Insta360 kommt mit Insta360 X3 Invisible Dive Case beim Schnorcheln zum Einsatz, vor allem aber als Drohnen-Ersatz für Videos auf den Kreuzfahrtschiffen. Drohnen sind dort nicht erlaubt, aber mit dem Drei-Meter-Stick wirken Videos so, als seien sie mit einer Drohne gemacht.

Fototaschen: großer Rucksack und kleine Umhängetasche

Nur noch für die vollständige Ausrüstung zum Einsatz kommt mein großer Foto-Rucksack Manfrotto 3N1-35 PL mit Laptop-Fach (den es nicht mehr gibt; am nächsten kommt heute der Manfrotto Chicago Medium).

Fotorücksäcke Crumpler (links) und Manfrotto
Fotorücksäcke Crumpler (links) und Manfrotto

Brauche ich das große Tele-Zoom nicht, verwende ich lieber einen Rucksack mit Laptop-Fach von Crumpler, den es leider neu auch nicht mehr gibt: im oberen Teil ein nach oben erweiterbarer Rucksack (für mehr „normales“ Handgepäck, im unteren Teil ein separater Bereich für Kameraausrüstung.

Fototasche Cullmann Bristol Maxima 333+
Fototasche Cullmann Bristol Maxima 333+

Zusätzlich habe ich immer eine relativ kleine Umhänge-Tasche, die Cullmann Bristol Maxima 333+ dabei, vor allem für Landgänge, wenn ich den Rucksack nicht mitschleppen will. Sie bietet Platz für die Spiegelreflex mit Objektiv, notfalls auch das Tele-Zoom, Sonnenbrille, Geldbörse und notfalls eine zusammengerollter Regenjacke. Wichtiges Entscheidungskriterium war für mich, dass sie durch ihr Design nicht auf Anhieb als Fototasche auffällt – vor allem in ärmeren Ländern und Städten mit hoher Straßenkriminalität und Taschendiebstahl ein Vorteil.

Mein Arbeitsgerät: Laptop HP Envy x360 mit 13-Zoll-Display

Beim Laptop ist wieder ein Kompromiss gefragt: Es soll möglichst leicht, zugleich aber leistungsstark sein. Denn es soll unterwegs auch genug Power für Bildbearbeitung haben. Damit lässt sich die viele Zeit beispielsweise beim Warten auf den Flieger sinnvoll nutzen.

Nach langem Suchen bin ich die dem HP Envy x360 mit 13-Zoll-Display und Touchscreen gelandet, das für mich die ideale Ausgewogenheit zwischen Gewicht, Leistung und Akku-Laufzeit hat und dennoch relativ günstig. Mein Modell gibt es inzwischen nicht mehr, aber ein ähnliches ist beispielsweise das 15-Zoll Envy 360 Modell 8C005EA.

Laptop HP Envy 360
Laptop HP Envy 360

Da Bildbearbeitungssoftware immer ressourcenhungriger wird, bin ich aber zunehmen am Überlegen, ob ich auf ein noch leichteres Laptop nur noch zum Schreiben umsteige und die Bilder erst zu Hause bearbeite. Denn Laptops, die dafür leistungsfähig genug wären, sind entweder sehr schwer oder zusätzlich auch noch ziemlich teuer.

Tipp: Neopren-Hülle fürs Laptop

Der schönste Laptop nützt nichts, wenn es nach zwei oder drei Reisen den Belastungen nicht mehr standhält und kaputt ist. Deshalb ist mein Lenovo immer in einer Neopren-Hülle –die polstert und dämpft außerdem starke Temperaturschwankungen. Crumpler-Hüllen aus Neopren sind etwas teurer, aber dafür stabil verarbeitet. Um die passende Größe fürs eigene Laptop zu finden, sollte man das Gerät genau abmessen und die Bewertungen der User bei Amazon lesen, um herauszufinden, welche Laptops mit welchen Abmessungen wirklich in die Hüllen passen. Denn nur wenn die Hülle halbwegs gut sitzt, schützt sie auch gut.

Mikrofon für Interviews

Auch für die Audio-Aufnahme von Interviews setze ich nur noch selten mein Mikrofon Zoom H1 ein. Es liefert zwar sehr gute Audio-Qualität und ist federleicht. Aber das Smartphone mit einer Aufnahme-App (ich nutze Easy Voice Recorder) steht dem kaum noch nach – also wieder ein Gegenstand weniger im Rucksack.

Hollyland Lark C1 Lavalier Mikrofone, Bluetooth/USB mit Ladebox
Hollyland Lark C1 Lavalier Mikrofone, Bluetooth/USB mit Ladebox

Bei längeren Gesprächen oder auch Interviews für den Podcast nutze ich zwei Bluetooth-Ansteckmikrofone, die mit dem Handy kombiniert recht gute Ausnahmen liefern: Die Hollyland Lark C1 Lavalier Mikrofone sind sehr zuverlässig und haben ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Unterschied zu deutlich teureren, ähnlichen Mikrofonen ist für meine Zwecke jedenfalls zu gering, um deren Preis zu rechtfertigen..

Mein Ziel: noch weniger mitnehmen …

Je nach Reise habe ich durchaus das volle Programm der beschriebenen Ausrüstung dabei. Im Handgepäck sind außerdem natürlich Lade-Geräte, Ersatz-Akkus, Kindle Paperwhite und Kopfhörer mit Kabel, denn diese Bluetooth-Stöpsel halten in meinen Ohren einfach nicht. Ich liebe wegen ihres satten Sounds und toller Bässe meine Bose Sound Sport in-ear. Und bis vor Kurzem träumte ich auch von den Bose Quiet Comfort 20 – bis mir ein treuer Leser diesen Wunsch erfüllte und mir seine QC20 schickte, die er nicht mehr brauchte (nochmal ganz herzlichen Dank dafür!)

Mein größtes Problem ist nach wie vor das Gewicht. Dank der viel leichteren Sony-Kamera verursacht das inzwischen nur noch selten Rückenschmerzen. Dennoch übersteigt mein Rucksack immer noch häufig das zulässige Gewicht für Flug-Handgepäck. Bisher habe ich Glück gehabt. Aber ich fürchte mich vor dem Tag, an dem ich meinen Rucksack beim Check-in am Flughafen auf die Waage stellen muss und die Person am Check-in langsam aber bestimmt den Kopf schüttelt …

Anmerkung*: Alle hier erwähnten Produkte habe ich selbst bezahlt, keines ist vom Hersteller gesponsert.
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2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Kamera, Laptop, Smartphone: Was ein Reise-Blogger unterwegs unbedingt braucht“

  1. Gute Tipps und Hinweise für alle Fotografen.
    Allerdings eine Anmerkung zum Smartphone OnePlus (nach Chip.de)
    Oppo und OnePlus: Verkaufsverbot ist das Resultat eines Patentstreits mit Nokia
    Die Smartphones von Oppo und OnePlus dürfen im deutschen Einzelhandel nicht mehr verkauft werden.
    Grund für den Verkaufsstopp ist die Verletzung von Patentrechten des finnischen Herstellers Nokia. Oppo und OnePlus hatten offenbar unerlaubt Technologien im Zusammenhang mit 4G und 5G Standard Essential Patents (SEPs) genutzt.
    Schon im April 2023 wurde bekannt, dass sich die beiden Hersteller wohl größtenteils aus Europa zurückziehen und auf den asiatischen und amerikanischen Markt konzentrieren werden.

  2. @Thomas: Ja, weiß ich, allerdings hat sich da wohl etwas geändert, denn ich habe mein OnePlus 12 gerade vor zwei Wochen erst ganz normal hier in Deutschland gekauft (über die OnePlus-Website, die bis vor einiger Zeit für Deutschland noch gesperrt war bzw. für Deutschland keine Handys im Online-Shop hatte; jetzt aber doch wieder).

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