Die MSC-Privatinsel Ocean Cay ist, was man sich unter einer karibischen Trauminsel vorstellt, obwohl sie eigentlich Teil der Bahamas ist: Palmen, türkisblaues Wasser, nahezu weiße Strände. Die MSC Seashore macht hier auf der geänderten Fahrtroute unserer Karibik-Kreuzfahrt gleich am ersten statt am letzten Tag fest.
Ocean Cay ist so etwas wie eine alte Bekannte für mich: Bereits zum dritten Mal bin ich auf der MSC-Privatinsel und es ist eine Freude zu sehen, wie die Insel jedes Mal grüner wird. Zum ersten Mal war ich mit der MSC Divina im Januar 2020 auf Ocean Cay, knapp zwei Jahre später im November 2021 zur Taufe der MSC Seashore. Da hatte sich Ocean Cay auch schon sehr gut von dem Hurrikan erholt, dessen Spuren beim ersten Besuch 2020 in Form von zerfledderten oder abgeknickten Palmen noch deutlich zu sehen waren.
Knapp drei Jahre nach Inbetriebnahme ist Ocean Cay jetzt das, was man sich unter einer Karibik-Insel vorstellt: ein Kombination aus Grün und strahlendem Weiß, Palmen und Sandstränden. Anders als so manche andere Privatinsel von Kreuzfahrt-Reedereien ist Ocean Cay frei von Vergnügungspark-artigen Einrichtungen. Sie ist einfach Strand, Meer, Erholung.
Ocean Cay im Video-Portrait
Diesmal hatte ich auch Zeit für Video-Aufnahmen. Im Youtube-Video habe ich das Flair der Insel eingefangen. Es gibt darin auch einen Einblick in den exklusiven Yacht-Club-Bereich von MSCs Privatinsel. Und wir schnorcheln ein wenig entlang des Sunset Beach.
Privatinsel und Meeresschutzgebiet
Eine Besonderheit unter den Reederei-Privatinseln auf den Bahamas und in der Karibik ist, dass MSC nicht nur die Insel selbst langfristig gepachtet hat, sondern auch ein 165 Quadratkilometer großes Gebiet rund um die Insel, das sie als Meeresschutzgebiet ausweist. MSC engagiert sich hier auch mit Forschungsprojekten, Kooperationen mit Meeresforschern und unterstützt die Neuansiedelung von robusten Korallen-Arten, die mit der Meereserwärmung besser zurecht kommen.
Aus der einstmals industriell zum Sandabbau genutzten Insel wird so nach und nach wieder ein Naturparadies, in dem inzwischen beispielsweise auch schon wieder die ersten Meeresschildkröten zur Eiablage aufgetaucht sind. „Und sie sind in diesem Jahr wieder hierher zurückgekehrt“, berichtet Owen O’Shea, Projektleiter der MSC Foundation für Ocean Cay Marine Reserve. Erst vor ein paar Wochen seien wieder Schildkröten an einem Strand von Ocean Cay geschlüpft, berichtet er bei unserem Treffen auf der Insel. Rund um die Insel seien häufig auch Delphine, Haie und Rochen zu sehen. In der kleinen Marina der Insel hätten sich ein paar Loggerhead-Schildkröten angesiedelt. Thunfische und Wale würden in den Gewässern Zwischenstopps auf ihren Migrationswegen einlegen.
Der Meeresbiologe kümmert sich hauptberuflich um die Renaturierung der Insel, um Superkorallen-Forschungsprojekte und freut sich darauf, wenn demnächst nach langer Vorbereitung ein kleines Forschungszentrum auf der Insel gebaut wird, in dem Studenten der beiden Universitäten in Florida an Projekten zur Erforschung von Super-Korallen durchführen könne. Sie sind widerstandsfähiger gegen die klimawandelbedingte Meereserwärmung. Entsprechend sollen im Meeresschutzgebiet rund um Ocean Cay solche Korallen neu angesiedelt werden. Die Forschungsergebnisse auf Ocean Cay, zusammen mit ähnlichen Projekten anderer Organisationen und Forschungseinrichtungen weltweit, sollen auf anderen Karibik-Inseln und weltweit bei der Rettung von Korallenriffen helfen.
Bald Schnorchelausflüge zur Korallenansiedelung
In der Forschungsstation auf Ocean Cay will die MSC Foundation aber auch Kreuzfahrt-Passagiere mit einbeziehen, Touren anbieten und sogar geführte Schnorchelausflüge zu den Korallen-Ansiedelungsstellen anbieten, wo Gäste sogar selbst Korallen ansiedeln können sollen. Das freilich ist noch Zukunftsmusik. Der Bau der Forschungsstation soll aber idealerweise noch 2022 beginnen. Die erste Korallen-Aufzucht könnte gegen Ende 2023 Realität werden.
Mit Projektleiter Owen O’Shea schnorcheln wir bei unserem Besuch auf Ocean Cay entlang der felsigen Küste des Sunset Beach nahe des Leuchtturms, um selbst zu sehen, wie aus der einstigen Argonitsand-Gewinnung nach und nach ein neuer Lebensraum für Korallen und Meeresgetier entsteht.
Er sei immer wieder überrascht, so Owen O’Shea, wie widerstandsfähig sich die Natur auf der Insel zeige, wie schnell neue Arten sich hier ansiedelten und wie gut das Korallenwachstum voranschreite. Auch bei unserem Schnorchel-Ausflug habe er wieder eine Fischart entdeckt, die er bisher noch nicht vor Ocean Cay erfasst hatte.
Bisher habe man vor allem den Status der Korallen und Meeresbewohner rund um Ocean Cay erforscht, erklärt Owen O’Shea, und Veränderungen etwa bei Wassertemperaturen, Biodiversität, Korallenwachstum und Ähnlichem genau beobachtet, teils mit aufwendigen Messungen und sogar unter Einsatz von Drohnen, etwa um geeignete Stellen für die Korallenansiedelungen zu finden. Etwa 25 Korallenriffe habe er inzwischen rund um Ocean Cay erfasst.