Zwei Zwischenfälle von Bord von Kreuzfahrtschiffen während des Pfingstwochenendes haben zumindest lokal jeweils für Schlagzeilen gesorgt: In Australien brannte ein Kabinenbalkon der Pacific Adventure von P&O Australia, an der US-Ostküste geriet die Carnival Sunshine in schwere See.
Vor der amerikanischen Ostküste bei South Carolina ist bereits am Freitagabend, 26. Mai 2023, die Carnival Sunshine offenbar in schwere See geraten. Das Kreuzfahrtschiff der Carnival Cruise Line war auf dem Rückweg von den Bahamas nach Charleston durch ein Tiefdruckgebiet mit stürmischen Winden, starken Regenfällen und stärkerem Seegang gefahren.
MSN.com titelt dramatisch mit „Cruise ship nearly destroyed and flooded”. Die News-Website zitiert dabei das britische Boulevardblatt Daily Mail, das in seiner Titelzeile von „terror at sea“ spricht.
Dem Medienbericht zufolge wurden mehrere Passagiere leicht verletzt, zahlreiche haben wohl unter Seekrankheit gelitten. Anhand einiger Fotos ist zu erkennen, dass es Schäden an der Inneneinrichtung des Schiffs gab. Berichte sprechend davon, dass eindringendes Wasser, überwiegend wohl Regenwasser, zeitweise in Gängen stand. Insbesondere Crew-Kabinen auf den niedrigen Decks wurden offenbar durch das Wasser unbewohnbar. Die Reederei kommmentiert: „Das Wetter und die schwere See haben dazu geführt, dass einige Crew-Kabinen vorübergehend außer Betrieb genommen werden mussten, während wir den Wasserschaden beseitigen.“
Als das Schiff schließlich in Charleston ankam, konnte es aufgrund der Wetterbedingungen zunächst nicht anlegen. In einem Reederei-Statement heißt es „Die Gäste an Bord des Schiffes waren sicher. Unser medizinisches Personal half einer kleinen Anzahl von Gästen und Besatzungsmitgliedern, die kleinere Hilfe benötigten.“
Letztlich erreichte die Carnival Sunshine das Terminal etwa neun Stunden später als geplant am Sonntagnachmittag gegen 17:30 Uhr Ortzeit. Das Boarding für die nachfolgende Kreuzfahrt, eine Fünf-Nächte-Reise zu den Bahamas, verzögerte sich entsprechend.
Feuer auf dem Balkon einer Kabine der Pacific Adventure
Letztlich nur wenige Passagiere waren von einem grundsätzlich aber umso gefährlicheren Zwischenfall auf der Pacific Adventure vor der Küste von New South Wales in Australien betroffen. Auf einem Kabinenbalkon des Kreuzfahrtschiffs von P&O Cruises Australia brannte es am frühen Morgen des 28. Mai 2023.
Laut Reederei sei das Feuer schnell eingedämmt und gelöscht worden. Niemand sei verletzt worden und der Schaden beschränke sich auf eine einzelne Kabine. Zur Ursache des Feuers äußerte sich P&O Australia bislang nicht.
Laut lokaler Medien befanden sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls 3.017 Passagiere und 1.080 Crewmitglieder an Bord der Pacific Adventure. Ein TV-Sender spricht von mehreren Hundert Passagieren, die um 3:30 Uhr morgens ihre Kabinen verlassen mussten und zu ihren Musterstationen beordert worden seien. Zugleich zitiert der Beitrag aber einen Sprecher der Reederei, der von einer vollständigen Musterung der Passagiere spricht.
Das Schiff setzte nach dem Zwischenfall seine Reise planmäßig fort und erreichte den Hafen von Sydney am Dienstagmorgen, 30. Mai 2023.