In die Modernisierung der Allure of the Seas steckt Royal Caribbean über 100 Millionen Dollar. Nach ihrer Renovierung im spanischen Cadiz bleibt das 2010 gebaute Mega-Kreuzfahrtschiff von April bis Oktober 2025 im westlichen Mittelmeer. Cruisetricks.de hat die Allure of the Seas in der Werft besucht – und sowohl Bilder von der Renovierung als auch alle Details zu Umbauten und Neuerungen mitgebracht.
Ein Kreuzfahrtschiff in der Werft zu sehen, ist immer wieder ein spannendes Erlebnis – erst recht ein so großes wie die Allure of the Seas. Ist der Bau eines neuen Schiffs schon faszinierend genug, begeistert mich der Umbau noch mehr. Denn die Logistik der Werften ist ein beeindruckendes Meisterwerk.

In kürzester Zeit wird das Schiff in eine Großbaustelle verwandelt. Ähnlich wie bei einem Neubau erinnert dann nur noch wenig an ein fröhliches Kreuzfahrtschiff, ist aber mit rund 2.300 Arbeitern und 1.800 Crew-Mitgliedern an Bord mindestens genau so lebendig. Menschen aus 62 Nationen arbeiten auf der Allure of the Seas, als ich sie am 26. März 2025 in der Navantia-Werft in Cadiz besuche.

Der Planungsaufwand für eine solche umfassende Renovierung ist kaum vorstellbar: Seit September 2023 arbeitet Projektmanager Stephen Fryers an der Planung. Er ist es auch, der uns übers Schiff führt und die Veränderungen zeigt. Am 24. Februar 2025 ging die Allure of the Seas in Cadiz ins Trockendock, am 6. April soll alles fertig sein.
Drei ganz unterschiedliche Beispiele zeigen die Dimensionen eines solchen Umbaus:
- Etwa 28.000 Glühbirnen werden gegen LED-Leuchten ausgetauscht.
- Damit das Gewicht des Schiffs insgesamt gleich bleibt, obwohl Abyss-Rutsche, neue Kabinen und neue Whirlpools hinzukommen, wird beispielsweise der Deckbelag beim Abfräsen und Erneuern um drei Millimeter dünner gemacht, um Gewicht zu sparen.
- Weil die Allure of the Seas inzwischen 15 Jahre als ist, gibt es die Bodenfliesen nicht mehr, die beispielsweise im Central Park zwischen Giovanni’s und Park Café verlegt sind – also wird der Bodenbelag dort mit einigen Tausend Fliesen eben komplett neu verlegt.

Heute noch Baustelle, morgen wieder glamouröses Kreuzfahrtschiff
Kaum zu fassen ist aber, dass das Schiff, wie hier die Allure of the Seas, selbst wenige Tage vor Fertigstellung noch eine Großbaustelle ist, mit funkensprühenden Flex- und Schweißarbeiten, blanken Stahlwänden, von der Decke hängenden Stromleitungen, offenen Wandverkleidungen, zum Schutz abgeklebte Fensterscheiben und mit dicken Folien abgedeckten Teppichböden.










Und doch ist am Stichtag alles quasi auf die Minute genau fertig. Innerhalb weniger Stunden verwandelt sich die Baustelle wieder in ein glitzerndes Kreuzfahrtschiff, das zu seiner nächsten Reise in See sticht, als wäre nichts gewesen – außer natürlich, dass das Schiff wieder wie neu wirkt und wie im Falle der Allure of the Seas viele neue Features, Restaurants, Bars, Rutschen und so weiter bietet.
Allure of the Seas – jetzt auf einer Linie mit den übrigen Oasis-Class-Schiffen
Ziel der Renovierung und Modernisierung ist es, die Allure of the Seas auf einen sehr ähnlichen Stand wie die übrigen Oasis-Class-Schiffe zu bringen. Schließlich hat sich die Oasis-Class seit ihrer Indienststellung im November 2010, also vor gut 14 Jahren, deutlich weiterentwickelt – auch wenn die Allure of the Seas schon 2015 einmal renoviert wurde. Die Oasis of the Seas wurde dagegen noch vor der Pandemie bereits 2019 auf den aktuellsten Stand gebracht.
Die für 2020 geplante Renovierung der Allure of the Seas fiel dann aber vorerst der Pandemie zum Opfer. Das holt Royal Caribbean jetzt nach, inklusive Neuerungen wie der zuerst auf der Utopia of the Seas eingeführten Tiki-Bar „The Pesky Parrot“, die auch die Oasis of the Seas noch nicht hat, sowie der doppelten Trockenrutsche „The Ultimate Abyss“ am Heck, den Wasserrutschen „The Perfect Storm“ am Pooldeck, den neuen Restaurants El Loco Fresh, Playmaker Sports Bar und The Mason Jar, 111 zusätzlichen Kabinen und Suiten und einigen weiteren Updates.
The Veränderungen auf der Allure of the Seas Deck für Deck
Insgesamt 111 zusätzliche Kabinen und Suiten (112 neue und eine weggefallene) zu den bisherigen 2.748 Kabinen hat Royal Caribbean auf der Allure of the Seas eingebaut. Damit erhöht sich auch die Passagierzahl des Schiffs von 5.496 auf 5.718 (bei Standardbelegung).


Zwei Suiten gehören der neuen Kategorie „Ultimate Panoramic Suites“ an, mit 86 Quadratmetern Fläche und bodentiefe Panoramafenster seitlich und nach vorne für bis zu vier Personen.
Deck 3
- statt Conference Center 31 neue Kabinen
- sechs neue Kabinen hinter der Eislauf-Arena Studio B
Deck 4
- Jazz Club „Jazz on 4“ wurde zum Nichtraucher-Spielcasino „Casino Royale Non Smoking“
- Anders als auf der Oasis of the Seas blieb der Comedy Club jedoch separat und wurde nicht mit dem Blaze zusammengelegt. Auf der Oasis of the Seas wurde aus dem Comedy Club die Crown Lounge, die auf der Allure of the Seas aber auf Deck 15 neben dem neuen Restaurant Mason Jar liegt.
Deck 5
- Champagne Bar wurde zur Tiki-Bar „Pesky Parrot“ (auf der Oasis of the Seas: Bionic Bar)
- Anders als auf der Oasis of the Seas wurde die „On Air“-Sportbar nicht in Spotlight Karaoke umbenannt, die Nutzung des Raums ist aber identisch.
- Bei den Shops auf der Royal Promenade gibt es ein paar Veränderungen, insbesondere wird es keinen Kate-Spade-Markenshop mehr geben.



Deck 6
- fünf neue Kabinen vorderhalb der vorderen Aufzüge
- Shore Excursions und die Focus-Fotogalerie wurden verkleinert, um Platz für neun neue Kabinen zu machen.
- Am Boardwalk wurde aus dem mexikanischen Restaurant Sabor sowie der Gaming-Arcade das (kostenpflichtige) Restaurant Playmakers Sports Bar & Arcade.
- Die Sabor Bar ist entfallen, an dieser Stelle endet die „The Ultimate Abyss“-Rutsche.
- Das Vitality Café am Eingang zum Spa gibt es nicht mehr, hier wurde teils die Größe der Kabinen in diesem Bereich verändert und drei neu Kabinen eingebaut.
- Entgegen der ursprünglichen Planung anders als aus Deckplänen, die teils noch online sind, wird die Crown Lounge nicht an den Boardwalk verlegt. Die bisherigen Shops wie der Candy Store bleiben am Boardwalk daher unverändert.




Deck 7
- Eine neue Kabine vorderhalb des vorderen Aufzugs
Deck 8
- Das zweistöckige Dazzles wurde nicht wie auf der Oasis of the Seas in „Music Hall“ umbenannt. Nach dem ursprünglichen Plan für die Renovierung der Allure of the Seas von 2020 war diese Umbenennung noch vorgesehen.
Deck 9
- Eine neue Kabine vorderhalb des vorderen Aufzugs
Decks 11 & 12
- Anstelle der Crown Lounge (ehemals Diamond Lounge und noch früher Concierge Club) sowie des darüber liegenden Chef’s Table gibt es 13 plus 15 neue Kabinen auf Deck 11 und 12.
Deck 14
- Neugestaltung des Kinder-Bereichs „Adventure Ocean“
- 30 neue Kabinen vorderhalb des Adventure Ocean an der Stelle des bisherigen Sonnendecks vor dem Solarium, das damit ein Deck höher wandert. Zu den neuen Kabinen gehören unter anderem die beiden neuen Suiten der Kategorie „Ultimate Panoramic Suites“ mit Schlafzimmer über der Brückennock und entsprechendem Rundum-Blick.
- Der neue Escape Room ersetzt den Card Room.
Deck 15
- Sonnendeck vorderhalb des Solariums, das bislang ein Deck tiefer lag und wegen der neuen Kabinen dort ein Deck angehoben wurde.
- Umgestaltung des Pooldecks mit Resort- und Karibik-Feeling, neue Cabans und Day Beds.
- neue, dreiteilige Wasserrutsche „The Perfect Storm“
- Pool Bar und Sand Bar umbenannt und umgestaltet zur Lime & Coconut Bar.
- Kinder-Pool „H2O“ in „Splashaway Bay“ umbenannt und neu gestaltet.
- Das neue Südstaaten-Restaurant „Mason Jar“ ersetzt den bisherigen Teens-Bereich „Living Room“ und dehnt sich bis in den bisherigen „Back Deck“-Bereich aus. (Auf der Oasis of the Seas wurde hier das „Portside BBQ“ eingebaut.)
- Die bisherige „Fuel Teen Disco“ wird aufgeteilt. Hier ziehen sowohl die Crown Lounge für Status-Kunden (ab Diamond) als auch der neue Teens Club ein, der wiederum mit der bereits vorhandenen Video Arcade verbunden ist.
- Das Wipe Out Café wird zur mexikanischen El Loco Fresh Cantina.










Deck 16
- Sky Bar und Mast Bar umbenannt und umgestaltet zur Lime & Coconut Bar.
- Oberhalb des Sports Pools und der Splashaway Bay wurde das Sonnendeck etwas weiter nach innen gezogen, um dort zwei große, neue Whirlpools einzubauen.
- Am Sports Deck befindet sich am Heck nun der Einstieg zur „The Ultimate Abyss“-Trockenrutsche.




The Ultimate Abyss
Auch schon von außen sofort erkennbar: Die Allure of the Seas hat eine „Ultimate Abyss“-Trockenrutsche bekommen. Zwei gleich lange Röhren stürzen sich vom Sports Deck 16 hinunter bis auf den Boardwalk, Deck 6. Die Rutschen starten 45,7 Meter über dem Meeresspiegel und fallen 28 Peter oder neun Decks tief.



Von ähnlichen Rutschen auf der MSC World Europa und demnächst MSC World America unterscheidet sich die Ultimate Abyss durch Licht- und Sound-Effekte während des Rutschens. Dafür haben die MSC-Rutschen längere transparente Rutschenabschnitte.
Ganz in der Nähe des Rutschen-Einstiegs gibt es auf der Allure of the Seas an der Wipe Out Bar jetzt auch Shaved Ice. Das ist eine Art Eis-Schnee, der mit süßem Sirup unterschiedlicher Geschmacksrichtungen übergossen wird und in den USA sehr beliebt ist.
Pooldeck mit Karibik-Flair und Wasserrutschen
Das Pooldeck der Allure of the Seas gestaltet Royal Caribbean in bunterem, karibischem Resort-Stil, wie schon beispielsweise auf der Utopia of the Seas oder etwas abgewandelt auf der Icon of the Seas. Dazu gehört die Umwidmung der Poolbars zu „The Lime & Coconut“, neue Cabanas oder In-Pool-Lounger und vor allem Wasserrutschen, die es auf der Allure of the Seas bislang nicht gab. Die beiden folgenden PR-Bilder von Royal Caribbean zeigen, wie das letztlich aussehen soll:


Neu gestaltet ist auch der Wasserspielplatz für Kinder als einer von vier separaten Pool-Bereichen. Den bisherige H2O-Wasserpark für Kinder hat Royal Caribbean durch einen neuen Park nach Vorbild der Splashaway Bay anderer Schiffe ersetzt, mit kleinen Rutschen, Wasserkanonen, Fontänen, Pools und Wassereimern.
Optisch einer der auffälligsten Änderungen auf der Allure of the Seas ist das Wasserrutschen-Trio „The Perfect Storm“: Die rasanten Rennrutschen Cyclone und Typhoon sowie die „Champagnerschale“ namens Supercell. Die Rutschen haben eine Höhe von etwa drei Decks und ragen teils in den offenen Bereich über dem Central Parks hinein.
Zwei neue Bars: The Lime & Coconut und Pesky Parrot
Neben den beiden für die Allure of the Seas neuen „The Lime & Coconut“-Bars ist auch auf der Royal Promenade auf Deck 6 eine neue Bar hinzugekommen, die ihre Debüt auf der Utopia of the Seas feierte: die Pesky Parrot Bar.
Die lebendige Tiki-Bar mit karibischem Flair ersetzt die eher ruhige Champagner-Bar gleich gegenüber der Rezeption. Auf der Oasis of the Seas hat Royal Caribbean an dieser Stelle übrigens die mit Roboterarmen agierende Bionic Bar etabliert.
Drei neue Restaurants auf der Allure of the Seas
Gänzlich neue Restaurants führt Royal Caribbean bei der Modernisierung der Allure of the Seas nicht ein. Aber das Schiff bekommt drei in der Flotte bereits etablierte Restaurants:
Das erstmals 2022 auf der Wonder of the Seas eingeführte „The Mason Jar“, das es bislang sonst nur noch auf der Wonder of the Seas und der Utopia of the Seas Seas gibt. Benannt ist es nach der bekanntesten Marke von Einmachgläsern in den USA, ähnlich wie hierzulande die Weck-Gläser. Das kostenpflichtige Restaurant bietet Südstaaten-Küche und Livemusik.
Die ebenfalls kostenpflichtige Playmakers Sports Bar löst am Boardwalk den Mexikaner Sabor ab und bietet die typischen Sports-Bar-Gerichte und Snacks als Begleitung zu Sport-Events, die über zahlreiche Bildschirme in der Bar übertragen werden.
Auch wenn das Sabor weggefallen ist, gibt es auf der Allure weiterhin mexikanisches Essen, jetzt sogar kostenfrei, wenn auch in einem etwas anderen Stil: Am Pooldeck tritt die „El Loco Fresh Cantina“ an der Stelle das Wipe Out Cafés mit Tacos, Burritos und Quesadillas.
Übersicht aller Restaurants der Allure of the Seas
- Boardwalk Dog House
- Boardwalk Donuts
- Café Promenade
- El Loco Fresh Cantina (neu)
- Main Dining Room
- Park Café
- Solarium Bistro
- Sorrento’s Pizzeria
- Windjammer Buffet
Spezialitäten-Restaurants
- 150 Central Park
- Chef’s Table
- Chops Grille
- Coastal Kitchen
- Cups & Scoops
- Giovanni’s Table
- Izumi
- Johnny Rocket’s
- Playmakers Sports Bar & Arcade (neu, a-la-carte)
- Samba Grill (im Solarium)
- Starbucks
- The Mason Jar (neu, Pauschalpreis 39,99 Dollar bei Online-Buchung vorab, 44,99 Dollar bei Buchung an Bord; Kinder 12,99 Dollar bzw. 14,99 Dollar)
Adventure Ocean und Teens-Bereiche
In größerem Stil hat Royal Caribbean die Bereiche für Kinder und Teenager umgebaut. Das zuvor sehr große Adventure Ocean für die Kids ist durch den Einbau zusätzlicher Kabinen mit attraktivem Blick nach vorne kleiner geworden.
Weiterhin gibt es dort aber einen Spielplatz, das Adventure Ocean Theater, ein Bastelzimmer, den Wissenschafts- und Technik-Raum sowie ein Raum mit interaktiven Spielen und ein neuer Bereich namens „Hangout“.
Für Teenager gibt es den neue Teens Club „Social298“, der an die Stelle des Back Decks und der Fuel Teens Disco auf Deck 15 tritt. Auch hier hat Royal Caribbean den Bereich aber verkleinert, denn der ehemalige „Living Room“ für Teens ist jetzt das Mason-Jar-Restaurant.
Laser-Tag und Escape Room mit Mondlandemission
Für Familien und Erwachsene gibt es zwei neue Entertainment-Angebote: Anstelle des bisherigen Card Rooms auf Deck 14 befindet sich nun der (kostenpflichtige) Escape Room namens „Mission Control“, der die Apollo-18-Mondlandung zum Thema hat. Ziel ist es, Rätsel zu lösen, um die Landefähre der Apollo-18-Mission erfolgreich auf dem Mond landen zu lassen.
Und als alternative Nutzung der Eislaufbahn im Studio B ganz unten auf Deck 4 gibt es nun auch auf der Allure of the Seas die aufblasbare Lasertag-Arena „Battle for Planet Z“ mit „glow-in-the-dark“-Neonleucht-Effekten – in der man übrigens kostenfrei spielen kann.
Fazit: gewohntes Flair, kombiniert mit neuem Pep
Nun bringt Royal Caribbean also – mit ein wenig Verspätung – auch die Allure of the Seas auf den aktuellen Stand der Oasis Class. Der Einheitlichkeit innerhalb der Flotte tut das gut, andererseits löst es aber auch ein wenig Wehmut aus, wenn man das Schiff schon in seiner Version von 2010 kennt. Andererseits sehen die Veränderungen schon in der Werft vielversprechend aus, sodass die positiven Aspekte ziemlich wahrscheinlich die Nostalgie-Gefühle übertreffen werden.
Nach einem Besuch auf der Baustelle in der Werft kann ich mir kein abschließendes Urteil erlauben. Aber letztlich hat die Allure of the Seas wohl ihren angenehmen Grundcharakter, den ich persönlich sehr mag, bei der Renovierung nicht verloren –vielmehr wird sie fast wie neu wirken, denn nahezu kein Bereich ist unangetastet geblieben, wenn auch an vielen Stellen eben nur kosmetisch aufgefrischt.

Am auffälligsten sind die „Perfect Storm“-Rutschen am Pooldeck. Die „Ultimate Abyss“-Trockenrutsche am Heck verändert den Charakter des Boardwalks zwar ebenfalls deutlich, jedoch war dieser Bereich von Anfang an als eine Art Jahrmarkt auf See konzipiert, sodass die Rutsche dort gut hinpasst.
Einen eher ungewöhnlichen Platz hat die Crown Lounge bekommen: am Sports Deck in Nachbarschaft zum Mason-Jar-Restaurant, der Teens-Lounge und dem Minigolfplatz. Denn diese exklusive Lounge für Stammkunden ab Diamond-Status hat doch eher einen gediegenen, ruhigen Charakter. Zudem ist die Lounge angesichts der immer mehr werdenden Passagiere mit hohem Status recht klein ausgefallen.
Abzuwarten bleibt, wie sich die über 200 zusätzlichen Passagiere durch die zusätzlich eingebauten 111 Kabinen auswirken. Das sind knapp fünf Prozent mehr als bisher. Meiner recht umfangreichen, persönlichen Erfahrung mit Oasis-Class-Schiffen (rund 60 Tage an Bord) dürfte die Allure of the Seas mit dieser höheren Passagierzahl aber gut umgehen können. Denn kaum auf einer Schiffsklasse verteilen sich die Menschen so gut und gleichmäßig.
Was bleibt, sind die Merkmale, die Oasis-Class-Schiffe auch 15 Jahre nach ihrer ersten Einführung bis heute so populär (und spektakulär) machen: die geteilte Architektur mit dem riesigen Pooldeck und drei separaten, großen Pools, der nach oben hin offene Central Park mit tausenden von echten Pflanzen, die riesige Royal Promenade (wenn auch inzwischen von der Icon of the Seas noch einmal in den Schatten gestellt) oder das ruhige, verglast Solarium ganz oben vorne.
Einen Eindruck der jüngeren Oasis-Class-Schiffe bekommen Sie in unserem Beitrag zur Wonder of the Seas (2022) – dort allerdings mit separaten Suitenbereich sowie einem neu gestaltete, geschlossenen Solarium, das auf der Allure of the Seas weiterhin offen ist.
Welche Veränderungen Royal Caribbean an der Allure of the Seas bereits bei einer Renovierung vor zehn Jahren vorgenommen hat und wie das Schiff vor der aktuellen Modernisierung aussah, lesen Sie in unserem Beitrag „Allure of the Seas: Alle Veränderungen nach dem Trockendock (2015)“.
Fakten und Daten: Allure of the Seas
- Baujahr: 2010
- Werft: STX Finland, Turku (heute: Meyer Turku)
- Umbau-Werft 2025: Navantia, Cadiz
- Flagge: Bahamas
- Taufe: 28. November 2010
- Taufpatin: Prinzessin Fiona (aus dem Kinofilm „Shrek“)
- Tonnage: BRZ 226.637 (vor der Renovierung: 225.282)
- Länge: 360 Meter
- Breite: 47 Meter (65 Meter mit Brückennock)
- Kabinen: 2.859 (vor dem Umbau 2.748)
- Passagiere: 5.718 (vor dem Umbau 5.496, max. 6.826)
- Crew: ca. 2.054
Die Allure of the Seas ist aktuell (Stand März 2025) das siebtgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt, nur übertroffen von der Icon of the Seas auf Platz 1 sowie ihren fünf Oasis-Class-Schwesterschiffen (Oasis of the Seas: BRZ 226.838, Harmony: 226.963, Symphony 228.081, Wonder: 228.199).


Gemeinsam mit ihrer ein Jahr früher in Dienst gestellten Schwester Oasis of the Seas (2009, modernisiert 2019) ist die Allure of the Seas (2010) ist eines von zwei Oasis-Class-Kreuzfahrtschiffen, die im finnischen Turku gebaut wurden. Danach wechselte Royal Caribbean für die weiteren Schwesterschiffe Harmony (2016), Symphony (2018), Wonder (2022) und Utopia of the Seas (2024) in die französische Werft Chantiers de l’Atlantique in Saint-Nazaire. Grund dafür war wohl vor allem die damals finanziell sehr unsichere Situation der Werft STX Finland, bevor die Meyer-Gruppe die heutige Werft Meyer Turku 2015 übernahm.

Eigentlich sollte die Allure of the Seas schon 2020 renoviert und umgebaut werden, sogar Bauteile wie etwa Segmente der neuen Rutschen lagen in der Navantia-Werft in Cadiz schon bereit.
Doch dann kam die Pandemie und Royal Caribbean verschob die Renovierung erst einmal. Nun also ist die Allure of the Seas fünf Jahre später erneut in der Werft für ihrem Fünf-Jahres-Checkup. Und damit hat die Reederei auch wieder die Gelegenheit, das Schiff gleich etwas länger in der Werft zu lassen und all die längst geplanten Umbauten vorzunehmen.
Mittelmeer-Kreuzfahrten mit der Allure of the Seas
Die Allure of the Seas führt zum ersten Mal seit 2015 wieder in Europa. Nach ihrer Werftzeit in Cadiz bleibt sie nämlich für die Sommersaison bis Ende Oktober im westlichen Mittelmeer mit Abfahrten in Barcelona und Civitavecchia mit Stopps in Palma de Mallorca, Marseille, La Spezia und Neapel. Günstig sind die Allure-Kreuzfahrten allerdings nicht, denn die Nachfrage ist – wie bei allen Oasis-Class-Schiffen, erheblich.

Nach ihrer Zeit in Europa wechselt die Allure of the Seas wieder zurück in ihren Basishafen in Fort Lauderdale, von wo aus sie ganzjährig zu den Bahamas und in die Karibik fährt – inklusive der Bahamas-Privatinsel Coco Cay und dem neuen Royal Beach Club Paradise Island in Nassau, der im Dezember 2025 eröffnet werden soll.
Wir waren 2015 auf der Allure im Mittelmeer ein tolles Schiff.
Sparen für nächstes Jahr für die Legend of the Seas im Mittelmeer ;-)
Franz wirklich ein Top Artikel!!! Da steigt die Vorfreude. Wir haben die Trans Reise mit der Allure gebucht. Und wie Hans sparen wir auch auch auf die Trans Reise mit der Legend of the seas im Oktober 26.