Ein besonders faszinierender Ort ist Baily Head Beach auf Deception Island. An ihrer Außenseite hat diese Vulkaninsel einen flachen, schwarzen Kiesstrand und große Zügelpinguin-Kolonien auf den Hügeln ringsherum, aber nicht direkt am Strand. Deshalb watscheln ganze Karawanen von Pinguinen teils weite Strecken von ihren Nestern in den Hügel hinunter zum Strand und ins Wasser, um ihre Küken mit Futter zu versorgen.
Tausende von Pinguinen strömen sowohl zum Strand als auch zurück in die Hügel, was aus einiger Entfernung fast wie weiße oder schwarze Flüsse aussieht – je nachdem, in welche Richtung die Pinguine laufen und ob man dem entsprechend die weiße Brust oder den schwarzen Rücken der Pinguine sieht.
Wenn ich mich entscheiden müsste, was mich an der Antarktis am meisten fasziniert hat, dann würde ich mich wahrscheinlich für diese beeindruckende Massenwanderung der Pinguine in beide Richtungen vom und zum Baily Head Beach entscheiden. Aber das Video zeigt viel besser, was ich meine, als ich mit Worten ausdrücken kann.
Die Pinguine bauen ihre Nester übrigens in den Hügeln und nicht direkt am Strand, weil sie bei ihrer Ankunft in der Kolonie im Frühjahr bis zur ersten eis- und schneefreien Stelle laufen. Denn aus (später schmelzendem) Schnee wäre das Nest nicht von Dauer. Der Strand liegt hier aber im Schatten eines Berges, sodass der Schnee auf den Kuppen der umliegenden früher taut als im flachen Strandbereich unten am Wasser.