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Das Ocean Medaillion als elegantes Armband (Bild: Princess Cruises)

Carnival Corp. will Bordkarte durch Funk-Chip ersetzen

So genannte „Wearables“ halten demnächst bei Princess Cruises Einzug: Ein „Ocean Medallion“ genannter Funkchip identifiziert jeden Passagier überall am Schiff und sogar schon beim Check-in. Abläufe an Bord sollen damit deutlich einfacher und schneller werden. Princess Cruises bezeichnet die neue Technik sogar als Revolution der Kreuzfahrt.

Das Ocean Medallion ist ein 54 Gramm schwerer, runder Funkchip, der mit Bluetooth-Low-Energy- und NFC-Technik arbeitet. Passagiere tragen ihn entweder am Handgelenk, als Kette um den Hals, als Schlüsselanhänger oder lose in der Hosentasche. Die Technik benötigt laut Carnival Corp. so wenig Energie, dass ein Aufladen der eingebauten Mini-Akkus während der Reise nicht nötig ist.

Die einfache Ausführung als Kunststoff-Armband soll für alle Passagiere kostenfrei sein. Elegantere Varianten mit Leder-Armband oder Halskette werden gegen Gebühr erhältlich sein.

Mit einem dichten Netz an Sendern und Empfängern an Bord der Schiffe steht der Passagier so jederzeit in Kontakt mit einem Computersystem, mit dem sich Passagiere sowohl orten lassen, als auch alle möglichen Services wie Restaurant-Reservierungen abwickeln lassen, Familie und Freude orten, in Shop und an der Bar bezahlen und natürlich auch die Kabinentür öffnen.

Denkbar ist auch ein Einsatz beispielsweise für Kabinenstewards, die anhand der Ortungsfunktion erkennen können, ob ein Passagiere sich gerade in der Kabine aufhält oder ob die Kabine frei ist – ein „bitte nicht stören“-Türschild würde sich damit erübrigen.

An hunderten von Touchscreens an Bord der Schiffe, so genannte Ocean Compasses, wird der Passagier automatisch identifiziert und kann ohne weitere Umstände beispielsweise auf seinen persönlichen Tagesplan, Reservierungen, Ausflüge und Ähnliches zugreifen. Gleiches soll über eine App am Smartphone funktionieren.

Aber auch schon der Check-in im Kreuzfahrt-Terminal soll mit dem Ocean Medallion wesentlich schneller gehen. Denn Passagiere bekommen den Chip bereits vor der Reise zugeschickt, sodass sie damit schon im Kreuzfahrt-Terminal identifizierbar sind.

Einsatze erstmals Ende 2017 auf der Regal Princess

Auf der Regal Princess soll die neue Technik von November 2017 an erstmals zum Einsatz kommen. Die Royal Princess und Caribbean Princess werden ein Jahr später damit ausgestattet. Weitere Schiffe bei den verschiedenen Marken der Carnival Corp. sollen nach und nach folgen.

Vorgestellt hat Princess Cruises‘ Muttergesellschaft Carnival Corp. die neue Technik auf der weltgrößten Technologie-Messe CES in Las Vegas, wo sonst eher Technologie-Unternehmen anzutreffen sind.

Ähnliche Technik bei Royal Caribbeans „Wow-Bands“

Wem das irgendwie bekannt vorkommt: Royal Caribbean International setzt auf einigen seiner Schiffe eine ähnliche Technik bereits seit einiger Zeit ein. Die auf RFID basierenden „Wow-Bands“ sind dort in der Funktionalität weniger umfassend und sind derzeit auch erst an Bord optional gegen eine kleine Gebühr erhältlich. Immerhin sind die Wow-Bands wiederverwendbar und können, einmal gekauft, auf der nächsten Reise an der Rezeption entsprechend umprogrammiert werden. Royal Caribbean International setzt diese Technik bereits seit Indienststellung der Quantum of the Seas im Oktober 2014.

Die Technik der Carnival Corp. kombiniert im Vergleich dazu NFC mit seiner sehr kurzen Reichweite von nur wenigen Zentimetern mit der aktiven Funktechnik Bluetooth Low Energy (BLE), die auf eine Distanz von bis zu mehreren Metern funktioniert. Sehr sicherheitskritische Vorgänge wie Zahlungen können über NFC abgewickelt werden, Ortung und Personalisierung von Services sind dagegen technisch sinnvoller über BLE umsetzbar.

1 Kommentar

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

1 Gedanke zu „Carnival Corp. will Bordkarte durch Funk-Chip ersetzen“

  1. Interessant – auch wenn ich nicht weiß, was ich davon halten soll.
    Normalerweise habe ich meine Bordkarte (auf dem Schiff) am Lanyard um den Hals hängen, weil es einfach das praktischste ist. (An Land wandert die in die Tasche, so viel Zeit muß sein…)
    Ohne zu wissen, was so eine Karte wiegt, wird es aber deutlich weniger sein als 54 Gramm. (Vergleichbare Karten werden noch mit einer Seite Papier als Standardbrief verschickt, also müssen es deutlich unter 20 Gramm sein.)

    Auch die Ortbarkeit – so praktisch sie sein mag, um Freunde oder Familie an Bord zu finden, auch ich habe schon mal eine halbe Stunde wie ein irrer meine Freundin auf dem ganzen Schiff gesucht – ist für mich so ein Knackpunkt. Immerhin lassen sich damit hervorragend Bewegungsprofile jedes einzelnen Passagiers erstellen. Und gerade bei US-Unternehmen weiß man ja nie, wo die Daten noch so landen. Ich schreie nicht, daß das der Anbeginn der Hölle ist, aber ich bin skeptisch.

    Und eine Frage bleibt auch offen – was steckt man dann zukünftig in den Kartenschlitz in der Kabine, um die Beleuchtung einzuschalten? ;-)

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