Größe und Gewicht des Handgepäcks können mit darüber entscheiden, welche Fluggesellschaft man wählt. Kamera-Ausrüstung und immer öfter auch Tablet oder Laptop und gehen mit auf Kreuzfahrt – vor allem die Gewichtsgrenzen fürs Handgepäck sind da schnell überschritten. Unsere Tipps und ein Überblick zu den Handgepäcks-Limits der Airlines.
Überraschend: Billigflieger sind manchmal großzügiger als klassische Fluggesellschaften. Die Bandbreite fürs Handgepäck-Gewicht reicht von mageren 5 kg bei Air China und 6 kg bei Tuifly, bis hin zu zwei Taschen mit jeweils 23 kg bei British Airways oder gar unbegrenztem Gewicht bei American Airlines, Delta, Easyjet, Iberia oder United. Zunehmend hängt aber auch die erlaubte Handgepäcksmenge von der gebuchten Buchungsklasse ab.
Wer sich an das Maximalgewicht oder die Maximalgröße fürs Handgepäck herantastet, hat dafür meist einen von zwei Gründen: umfangreiche Technikausrüstung oder alles muss mit in die Kabine, weil man das Aufgeben eines Koffers ganz vermeiden will. Wenn die Fototasche, der Rucksack, der Bordkoffer unvermeidlich schwerer als 7 kg sind, sollte man am besten schon vor der Flugbuchung ganz genau hinsehen.
Handgepäck beim Check-in auf die Waage?
Ist das Handgepäck zu schwer, muss es unter Umständen eingecheckt werden. Das ist ein Alptraum bei einer Tasche voll mit empfindlicher Elektronik wie Laptop und Kameras. Eine Haftung für Schäden übernehmen die Airlines nämlich nicht, denn solche Gegenstände sollen ja eben gerade nicht ins aufgegebene Gepäck.
Nicht jede Fluggesellschaft achtet streng auf die Gewichtsgrenzen fürs Handgepäck, aber das Risiko liegt immer beim Passagier. Gerade klassische Fluggesellschaften sind schonmal großzügig, wenn die Tasche ein Kilogramm zu viel auf die Waage bringt. Billig-Carrier nehmen es dagegen meist genau.
Tipp: Geringes Gewicht vorgaukeln
Lassen Sie übergewichtiges Handgepäck beim Check-in und beim Boarding leicht und klein erscheinen, damit erst gar niemand auf die Idee kommt, es könnte zu groß oder zu schwer sein. Wenn Sie also einen schweren Fotorucksack unter lautem Stöhnen theatralisch auf den Rücken wuchten, droht die Waage. Hängen Sie sich die zwölf Kilogramm dagegen locker über die Schulter, als wäre es ein Fliegengewicht und schlucken die Schmerzen still herunter, kommen Sie damit viel eher durch.
Zusätzliches „personal item“ erlaubt
Viele Fluggesellschaften erlauben einen zusätzlichen, kleinen Gegenstand, bei internationalen Airlines oft „personal item“ genannt. Aber was ist das genau? Typischerweise werden als Beispiele Laptop, Kamera oder Handtasche genannt, Gewichts- oder Größen-Grenzen gibt es dafür meist nicht – was erklärt, wie manche Mitreisende ein erstaunliches Sammelsurium an Handtaschen, Einkaufstüten und Bord-Trolley ungehindert mit in die Kabine nehmen dürfen.
Nur wenige Airlines machen auf Ihrer Website dazu genauere Angaben, bei manchen ist aber auch außer einer Jacke nichts zusätzlich erlaubt. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaut sich die Beschreibungen dazu vor dem Flug genau an – die Links in unserer Tabelle führen jeweils zu den Seiten mit den Handgepäcks-Regelungen.
Codesharing: Welche Handgepäcks-Regelung gilt?
Unabhängig davon, welche Airline das Ticket ausstellt und welche Airline in der Flugnummer genannt ist, gelten die Vorschriften der Fluggesellschaft, die den Flug tatsächlich durchführt. Fliegen Sie also mit einer Lufthansa-Flugnummer von München nach Washington mit United Airlines, gelten die Gepäck-Grenzen von United Airlines.
Kompliziert wird es, wenn Sie mit Zwischenstopp und unterschiedlichen Fluggesellschaften fliegen. Welche Größen- und Gewichts-Grenzen fürs Handgepäck gelten, hängt dann nämlich davon ab, welche Abkommen die tatsächlich fliegende Airline und die Airline in der Flugnummer miteinander haben.
Unterschiedliche Gepäck-Regeln der Fluglinien-Verbünde
Bei Flügen mit Maschinen aus dem Star-Alliance-Verbund gelten beispielsweise die Gepäck-Grenzen der Airline, die die erste Flugstrecke durchführt. Fliegen Sie also mit United Airlines von Miami nach Washington und von dort mit Lufthansa weiter nach Frankfurt, gelten die Grenzen von United Airlines.
Innerhalb der One-World-Allianz bestimmt dagegen die Hauptstrecke darüber, welche Gepäckregeln Sie einhalten müssen. Dann spielt es keine Rolle, ob der Zubringerflug mit einer anderen Airline stattfindet, die gegebenenfalls ein geringeres Gewicht zulässt. Da die Regelungen innerhalb des One-World-Verbundes jedoch sehr unterschiedlich sind, sollten Sie unbedingt vorab nachfragen, ob sie die Regeln auch richtig verstanden haben, um am Flughafen nicht mit Übergepäck dazustehen.
Maximalgewicht und -abmessungen fürs Handgepäck – eine Übersicht
Hier erst einmal die Tabelle mit Abmessungen und Gewichtsgrenzen der wichtigsten Airlines. Nach der Tabelle haben wir noch ein paar Tipps zum Handgepäck … (Stand: Juli 2024)
Airline | Größe in cm | Gewicht | zusätzlicher Gegenstand |
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55 x 40 x 23 cm | nicht definiert | 16 x 33 x 43 cm, Gewicht unbegrenzt |
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55 x 40 x 20 cm | 5 kg | ||
55 x 40 x 23 cm | 8 kg | – |
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55 x 35 x 25 cm | 12 kg | kleiner Gegenstand (außer Light/Basic-Tarif) |
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55 x 40 x 25 cm | 10 kg | 40 x 34 x 18 cm |
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51 x 40 x 23 cm | nicht definiert | kleiner Gegenstand (43,2 x 30,5 x 12,7 cm) |
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56 x 36 x 23 cm (nicht Basic-Eco-Tarif) | nicht definiert | 45 x 35 x 20 cm |
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55 x 40 x 25 cm | 10 kg | persönlicher Gegenstand |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | 40 x 30 x 10 cm |
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56 x 45 x 25 cm | 23 kg | 40 x 30 x 15 cm, 23 kg |
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56 x 36 x 23 cm | 7 kg | kleiner Gegenstand |
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55 x 40 x 20 cm (außer Light-Tarif) | 8 kg | kleiner Gegenstand (40 x 30 x 10 cm) |
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56 x 35 x 23 cm | nicht definiert | persönlicher Gegenstand |
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55 x 40 x 23 cm | 8kg | persönlicher Gegenstand, 40 x 30 x 10 cm |
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45 x 36 x 20 cm | 15 kg | weiteres Handgepäck 56 x 45 x 25 cm hinzubuchbar |
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55 x 38 x 22 cm | 7 kg | – |
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56 x 36 x 23 cm | 7 kg | persönliche Gegenstände bis Gesamtgewicht von 5 kg, max. 23 x 39 x 19 cm |
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40 x 30 x 25 cm | nicht definiert | zweites Handgepäckstück hinzubuchbar: 55 x 40 x 23 cm, max. 8 kg |
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56 x 45 x 25 cm | 10 kg | persönlicher Gegenstand (40 x 30 x 15 cm) |
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55 x 40 x 20 cm | 10 kg | kleiner Gegenstand (40 x 30 x 15 cm) |
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55 x 35 x 25 cm | 8 kg | kleiner Gegenstand |
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55 x 35 x 25 cm | 12 kg | kleiner Gegenstand (45 x 36 x 20 cm) |
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55 x 35 x 25 cm | 10 kg | 45 x 35 x 20 cm; plus kleine, persönliche Gegenstände |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | kleiner Gegenstand (40 x 30 x 10 cm) |
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56 x 36 x 23 cm | 7 kg | – |
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40 x 20 x 25 cm | nicht definiert | zweites Handgepäck hinzubuchbar: 55 x 40 x 20 cm, 10 kg |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | Handtasche oder Laptop (40 x 30 x 15 cm) |
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Länge + Höhe + Breite max. 115 cm (z.B. 56 x 36 x 23 cm) | 7 kg | kleinen Gegenstand (40 x 30 x 10 cm) |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | kleinen Gegenstand |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | 40 x 30 x 10 cm |
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55 x 40 x 25 cm | 10 kg | 40 x 30 x 15 cm, 2 kg |
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56 x 45 x 25 cm | 7 kg | – |
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40 x 30 x 20 cm | nicht definiert | Handgepäck hinzubuchbar: 55 x 40 x 20 cm, 10 kg |
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55 x 40 x 20 cm | 6 kg | persönlicher Gegenstand |
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55 x 40 x 23 cm | 8 kg | persönlicher Gegenstand, max. 4 kg |
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56 x 35 x 22 cm | nicht definiert | 43 x 25 x 22 cm |
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55 x 40 x 20 cm | 10 kg | 40 x 30 x 20 cm |
- Die maximalen Ausmaße beziehen sich auf die Außenmaße des Gepäckstücks inklusive Rollen und Handgriffe.
- Alle Angaben in der Tabelle beziehen sich auf die günstigsten Economy-Tarife.
Wer mal mit einer etwas exotischeren Airline fliegen muss, findet Hinweise zu den Gepäckregelungen nahezu sämtlicher Fluggesellschaften bei sorglosfliegen.de.
Empfehlungen der IATA zu den Abmessungen des Handgepäcks
Die IATA (International Air Transport Association) spricht übriges eine Empfehlung für die maximale Größe des Handgepäcks aus, die sich an den Größen der Gepäckfächer von Flugzeugen und an den Erfahrungen im Betrieb ergibt. Die Empfehlung ist nicht bindend und viele Fluggesellschaften weichen davon auch ab. Wer sich einen teuren, neuen Bord-Trolley oder Rucksack kauft, sollte aber vielleicht einen Blick auf diese Empfehlung werfen – die hat sich nämlich 2015 geändert. Galten Maße von 56 x 45 x 25 Zentimetern als sinnvoll, sind es der Empfehlung nach jetzt nur noch 55 x 35 x 20 Zentimeter. Die eine oder andere Airline wird künftig wohl diese Empfehlung übernehmen.
Was gehört ins Handgepäck?
Wer bei einer Flugreise schon einmal einen Koffer verloren hat, weiß, was unbedingt ins Handgepäck gehört: ein Satz Unterwäsche, Sonnenbrille, Ladegerät für die Kamera, wichtige Medikamente. Bei Letzteren muss allerdings wie bei allen Flüssigkeiten im Handgepäck das 100-ml-Limit eingehalten werden.
Ansonsten sollten ins Handgepäck alle wirklich wertvollen und empfindlichen Dinge. Denn im aufgegebenen Koffer ist nicht nur das Beschädigungsrisiko hoch. Je nach Flugziel oder Zwischenstopps besteht auch ein gewisses Diebstahlrisiko. Und die meisten Airlines erlauben auch keine Geräte mit Akkus im Koffer.
Ins Handgepäck gehören also: Elektronik, Laptops, Kameras jeglicher Art und die Ladegeräte für die Geräte, auf deren Einsatz man auf keinen Fall verzichten will. Ebenfalls ins Handgepäck gehören Wertsachen wie Schmuck, Geld und Kreditkarten, wichtige Reisepapiere wie Mietwagen- und Hotelreservierungen, das Kreuzfahrt-Ticket und der Reisepass.
Das ideale Handgepäck …
… gibt es nicht, denn das hängt ganz von den individuellen Anforderungen ab. Grundsätzlich ist für die Flugzeug-Kabine aber eine weiche Tasche oder ein Rucksack komfortabler als ein harter Rollenkoffer. Denn ein Koffer hat ein höheres Eigengewicht und verschwendet durch die außen liegenden Rollen viel Packvolumen. Außerdem passen auch Trolleys mit zugelassener Größe gerade in kleineren Flugzeugen nicht in die Gepäckfächer und sind allgemein bei schon recht vollen Gepäckfächern schwerer unterzubringen.
Eine weiche Tasche lässt sich dagegen viel eher noch in eine Lücke quetschen. Ein Rucksack oder eine Tasche lassen sich auch bequem am Griff des großen Koffers befestigen, sodass man auf der Reise zum und vom Flughafen immer eine Hand frei hat, statt eine Hand mit dem großen, die andere Hand mit dem Bordtrolley belegt zu haben. (Tipps zum Kauf des richtigen „großen“ Koffers für eine Kreuzfahrt inklusive interessanter Ergänzungen unserer Leser dazu finden Sie übrigens in unserem Beitrag „Der richtige Koffer für die Kreuzfahrt„.)
Tipp: Bei Kauf einer Tasche oder eines Rucksacks darauf achten, dass das Handgepäckstück hinten eine Lasche hat, die man zur Fixierung am Koffer über dessen Teleskop-Griff ziehen kann. Koffer mit einem Teleskop-Griff mit zwei Stangen eignen sich dafür.
Und lässt sich das Handgepäck halbwegs sicher am großen Koffer befestigen, dann spielt es auch keine große Rolle mehr, wie schwer die Bord-Tasche ist. Gerade bei großzügigen Gepäckgewichts-Grenzen von 12, 20 oder gar 23 kg ist das viel wert.
Hallo Franz,
ein wirklich sehr schöner und interessanter Bericht.
Kann man wirklich gut gebrauchen.
Die großen Unterschiede haben mich bei der Recherche ziemlich überrascht. Und noch überraschender fand ich, dass gerade einige Billig-Airlines viel mehr Handgepäck zulassen als andere.
Vielen Dank für diese hilfreiche Übersicht. Gerade Wenigflieger wie ich müssen sich damit nicht mehr durch das Kleingedruckte lesen.
… wobei ich dennoch empfehlen würde, das Kleingedruckte der jeweiligen Fluggesellschaft zu lesen, mit der man tatsächlich fliegt. Denn alle Besonderheiten und Details kann eine solche Übersicht leide nicht abdecken, weil’s sonst extrem unübersichtlich und kompliziert werden würde.
Bei Etihad Airways hat das Handgepäck noch nie jemand interessiert, da kann man bestimmt auch einen großen Sack Kartoffeln mitnehmen, wenn gut verpackt! ;-)
Interessante Übersicht. Wobei ich bisher wirkliche Kontrolln von Handgepäckgröße und -Gewicht nur bei Ryanair erlebt habe. Bei anderne Flugesellschaften höchstens am Gate die Selektion, daß gewisse Geäckstücke vor dem Boarding abgegeben müssen und beim Aussteigen wieder ausgegeben werden, weil sie nicht in die Gepäckfächer passen, gerade bei kleinen Regionaljets.
Lustig wird es nur, wenn die Flugbegleiterin meint, das Bord-Köfferchen müsse vor mir unter den Sitz, und erst nach längerer Debatte versteht, daß dies geometrisch unmöglich ist, außer wenn ich mir die Unterschenkel vorher amputiere. Bei der Sardinenbestuhlung braucht man, wenn man größer als 1,90 ist, halt jeden Zentimeter.
Was brigens, wenn das Handgepäck gewogen wird, und knapp drüber ist, auch hilft, ist das eine oder andere schwere aber nicht zu große Teil aus dem Handgepäck vorübergehend in die Jacke oder Hosentasche zu packen. ;-)
Ganz allgemein ist das Problem aber, daß die Fluggesellschaften meinen, die Passagiere immer dichter stapeln zu müssen, aber gleichzeitig der Platz fürs Handgepäck nicht mitwächst. Fliegen machthalt immer weniger Spaß, leider.
@Eike: grundsätzlich stimme ich Dir da natürlich absolut zu. Die Ursache für immer engere Bestuhlung hat aber natürlich auch seinen Grund im Buchungsverhalten der Passagiere: Flüge müssen vor allem eine sein: billig, billig, billig. Kostet Lufthansa auf der Strecke München-Hamburg 20 Euro mehr als Air Berlin buchen die Leute Air Berlin. Und umgekehrt. Würde eine Airline mehr Beinfreiheit geben und die Flüge etwas teurer machen (weil eben die Kosten plus Marge sich dann auf weniger Passagiere verteilen), würde diese Airline sehr wahrscheinlich halbleere Flieger durch die Gegen schicken … Schwieriges Thema ;-)
@Franz: Bis zu einem gewissen Punkt hast Du sicherlich Recht. Aber – die Sache hat zwei Seiten. So lange die Fluggäste das mitmachen, sehen die Fluggesellschaften keinen Grund darin, irgendetwas an ihrer Sardinendosenbestuhlung zu ändern. Ich persönlich habe mir daher mittlerweile eine persönliche „No-Fly-Liste“ erstellt, mit Fluggesellschaften, die zu sardinendosig sind.
Bei den „Ferienfliegern“ ist beispielsweise TUIfly dabei, die es schaffen, genau so viele Leute in eine 737-800 zu packen wie Ryanair (189, mehr darf man nicht), und trotzdem signifikant weniger Beinfreiheit haben. (Einmal Gran Canaria – Hannover und ich hab den Flieger dank massiv eingeschlafener Beine kriechend verlassen.)
Ebenso steht auch bei Lufthansa mittlerweile ein „nur wenn’s unbedingt sein muß“. Mein letzter Transatlantikflug mit LH war nur deshalb erträglich, weil die nette Flugbegleiterin mich (außer bei Start und Landung) auf ihrem Jumpseat sitzen ließ, wo ich Platz für die Beine hatte. Danach bin ich nochmal mit Air Canada über den Atlantik geflogen, was interessanterweise sogar preiswerter war als Lufthansa, aber mehr Platz bot.
Bei der Bahn habe ich mir des Platzangebots wegen angewöhnt, 1. Klasse zu fahren. Leider ist der Preisunterschied im Luftverkehr da doch deutlich größer. ;-) Klar, der Komfort ist es auch, aber ganz ehrlich, das meiste davon bräuchte ich nicht. Ich brauche keine Millionärslimo vor dem Start oder ein mehrgängiges Menü mit Dingen, die ich sowieso nicht esse während des Fluges. Auch brauche ich es nicht, irgendwo bevorzugt behandelt zu werden (oder wie in Frankfurt schon gesehen mit irgendeinem Protzauto direkt zum Flieger gefahren werden – mir wäre das sogar unangenehm).
Da, wo es geht, kann man natürlich versuchen, XL-Sitze zu buchen, aber die gibt es halt nicht überall und wenn, dann auch nur in recht geringer Anzahl. (Die bei LH recht neue Premium Economy geht zwar vom Sitzabstand in die richtige Richtung, aber auch da sind mir persönlich zu viele „Extraleistungen“ dabei, die ich nicht brauche und nicht bezahlen möchte.) Zugegeben, das alles macht es natürlich schwieriger, als auf der Flugpreissuchmaschine seiner Wahl die Daten einzugeben und beim billigsten Angebot auf „jetzt buchen“ zu klicken, aber da muß man eben Pioritäten setzen.
Der pure Luxus war übrigens mal ein Kreuzfahrt-Rückflug von Mallorca mit Air Berlin – aufgrund der hohen Nachfrage flog statt des A320 ein A330 der Langstreckenflotte, der vorne eine Business-Bestuhlung verbaut hatte. Auf der Strecke gibt es aber offiziell keine Business Class, also wurden (lustigerweise nur über das Portal des Kreuzfahrtanbieters, nicht über Air Berlin direkt) die Sitze in der Business Class zum gleichen Reservierungstarif angeboten wie die normalen Economy-Plätze. Nicht mal als XL-Sitze wurden sie berechnet… :)
@Eike: Wie so oft sind wir auch hier absolut einer Meinung :-) Das Spiel mit den Extraleistungen ist ja letztlich der Grund für den Erfolg von Ryanair – ich muss dort für nichts bezahlen, was ich eigentlich gar nicht will und brauche. Blöderweise ist das Thema Beinfreiheit dort aber dennoch vorhanden. Letztlich zählt eben auch bei Ryanair der niedrige Preis als Hauptargument und nicht der Aspekt „für nichts zahlen, was ich nicht brauche“.
Das Ganze ist leider ein Henne-Ei-Problem: Solange es billige Sitze (mit minimaler Beinfreiheit) gibt, wird die Mehrzahl der Passagiere eben auf den Preis schauen (große Menschen schauen dabei in die Röhre, weil es für sie keine sinnvollen Alternativen gibt). Warum also sollten die Airlines den Sitzabstand erhöhen, wenn die Kunden dann aufgrund der daraus resultierenden, höheren Preise zur Konkurrenz gehen?
Das Problem ist eben, dass so viele Leute dieses Spiel mitspielen und dran lässt sich vermutlich nichts ändern – außer es sterben vielleicht mal ein paar Passagiere ganz spektakulär auf einem Flug an Trombosen und der Vorfall wird als großer Skandal im Sommerloch durchs Mediendorf getrieben, mit den Airlines als abgeprangerte Schuldige …
Aber dann würden sie vermutlich aus der A340 eine Stuhlreihe rausschrauben, den Sitzabstand in den anderen Reihen um 4 Millimeter erhöhen und sagen „wir haben was zum Wohl unserer Passagiere getan“ und sich als Helden feiern lassen :-(
@Franz, ja, es ist mal wieder so weit, wir sind einer Meinung. :)
Ryanair hat mit dem „ich zahle nur was ich brauche“-Konzept wirklich einen guten Markt getroffen, und der Sitzabstand ist echt okay (die Sitze enger stellen bringt nichts, denn selbst wenn man eine Reihe mehr einbaut dürfen nicht mehr Passagiere in die Maschine). Für mich sind sie halt meistens unattraktiv, weil der Weg zum Flughafen, wo sie fliegen, deutlich weiter ist als zu einem Flughafen wo sonst jeder fliegt. (Einmal hielt es sich die Waage, da hätte ich entweder in Deutschland weit zum Flughafen fahren und am Ziel quasi vor der Haustür landen können oder vor der Haustür abfliegen und am Ziel weiter fahren müssen – da habe ich dann auch Ryanair gebucht.)
Die Abwägung Preis vs. Komfort ist leider etwas, das viele Leute in reiner Schwarz-Weiss-Manier machen. Dabei gibt es dazwischen doch einige Grautöne. By the way, hast Du Erfahrung, wie es platzmäßig in den A380 von Singapore aussieht? ;-) Bei meinem nächsten Transatlantikflug wäre das eine Alternative, die preislich gut aussieht und zumindest der Optik nach genug Komfort verspricht.
Wenn Fluggäste eine Thrombose bekommen, wird doch letztlich abgewälzt, daß derjenige Raucher war, übergewichtig, zu wenig Bewegung, was auch immer. Die Fluggesellschaften waren nicht Schuld, sondern es war ein Risikopatient, der sich ja vorher hätte eine Spritze geben lassen können.
Das Entfernen einer Sitzreihe (oder auch zwei) ist ohnehin ein Gedankenspiel, das ich schon öfter überlegt habe. Ich habe jetzt als Beispiel mal eine Bestuhlungsvariante der LH 747-8 genommen (bei Seatguru als v1 bezeichnet), da das mein bisher engster Langstreckenflug war. Im Mittelblock sind es, wenn ich mich nicht verrechnet habe, 13 Reihen mit insgesamt 120 Plätzen. Nähme man eine Reihe raus, blieben 12 Reihen mit 110 Plätzen, dafür aber 6 cm mehr Abstand pro Reihe. Gleichzeitig würde man 10 Plätze weniger verkaufen können, diese Mindereinnahmen könnte man aber immer noch auf 110 Passagiere verteilen. Nehmen wir der Einfachheit halber einen Reisepreis von 1000€ pro Person, wären das 10.000€, die umverteilt werden müßten auf die verbleibenden 110 Passagiere. Damit wäre man rechnisch bei etwa 90€ Mehrpreis pro Passagier. Real wäre es sogar deutlich weniger, da man ja nicht den Gesamtpreis ansetzen darf, sondern Steuern und Gebühren, die pro Passagier anfallen, gar nicht eingerechnet werden dürfen, denn sie müssen nicht bezahlt werden. Realistisch würde ich also schätzen, daß man eher in der Größenordnung 50-60€ mehr pro verbleibendem Passagier liegt.
Und selbst da sind die Effekte von weniger beförderter Last (Sitzreihe + 75 kg Pax + 30 kg Gepäck inklusive Handgepäck ist deutlich mehr als eine Tonne, die man als Luftfrachtkapazität verkaufen könnte) oder alternativ an Sprit spart, über weniger notwendiges Catering und Getränke -wer kennt sie nicht, die Freibiergesichter, die, weil es ja nichts kostet, im Flieger eine Spirituose nach der anderen einfüllen-, etc. noch gar nicht eingerechnet.
Und 50-60€ ist eine Größenordnung, wo ich bei einem Langstreckenflug nicht anfange zu diskutieren, wenn ich dafür mehr als 2″ (so sind die Angaben ja meistens) mehr Sitzabstand habe. Entweder bin ich bei meiner Überschlagsrechnung zu blauäugig und übersehe einen Punkt der die Kosten in die Höhe schießen läßt, oder ich bin einfach zu innovativ für die Flugbranche. ;-)
Aber wir kommen vom Thema ab…
>By the way, hast Du Erfahrung, wie es platzmäßig in den A380 von Singapore aussieht?
Nein, mit Singapore bin ich noch nie geflogen. Aber die geben sicherlich die Sitzabstände auf ihrer Website an …
Was den Mehrpreis für den größeren Sitzabstand angeht, würde ich genau so rechnen wie Du; das dürfte realistisch sein.
Ich vermute aber, dass eben die Mehrheit der Leute anders denkt als wir: Gebucht wird der billigste Anbieter, weil viele sich gar nicht die Mühe machen, mal zu schauen wie groß der Sitzabstand im Vergleich ist. Nur hinterher meckern kann man dann sehr laut ;-)
Bei meinem letzten Rückflug von Miami nach FFM am 2.1.16 war mit der Lufthansa wegen Überbuchung nur 3 kg Handgepäck erlaubt. Alles Abweichende wurde rigoros eingecheckt. Es gab endlose Diskussionen an den Flugschaltern, aber keine Kompromisse des Bordpersonals :-)
Das klingt wie ein schlechter Scherz. „Überbuchung“ als Grund ist jedenfalls Unsinn, der wahr Grund muss ein anderer gewesen sein. Denn ein Flieger kann zwar überbucht sein, dann müssen eben ein paar Passagiere mit der nächsten Maschine fliegen, aber die Sitzplätze und damit die Zahl der Handgepäckstücke ist ja immer gleich. Und voll sind die Transatlantik-Maschinen eigentlich auch immer, sodass es für die Airline da jetzt auch keine Überraschungen gibt …
…wahrscheinlich war die Sparvariante Kerosin getankt…
Zumindest war es ihnen sehr ernst, denn das Handgepäck wurde im Boardingbereich erneut gewogen!
Das sie strikt sind beim Gewicht ist ja okay, aber 3 (!) kg – da ist ja jede besser ausgestattete Damenhandtasche schwerer. Nicht zu verstehen ist auch, warum das Gewicht so eine große Rolle spielen soll, denn ob das Gepäck in der Kabine oder im Frachtraum der Maschine transportiert wird, spielt für den Treibstoffverbrauch ja keinerlei Rolle.
Hallo zusammen! Dieses Vorgehen finde ich höchst ungewöhnlich. Lufthansa erlaubt pro Passagier 8 kg, und es wiegt selten nur so „wenig“, da jeder seine schwersten Trümmer ins Handgepäck packt, wenn irgend möglich. Business Class erlaubt sogar zwei, First Class noch mehr Handgepäckstücke.
Ob überbucht oder nicht: es passen nicht mehr Passagiere hinein wie Sitzplätze vorhanden sind und wenn sich alle an die 8-kg-Regel und die limitierte Zahl von Gepäckstücken halten (ja, Wunschdenken!), dann passt das Handgepäck auch.
Zur Frage des „gewichtskritischen Zustands“: Je nach Art und Menge des Frachtgutes, Passagierzahl und aufgegebenem Gepäck sowie Flugstrecke und Treibstoffmenge können Flüge gewichtskritisch sein. Weitere Parameter sind Höhe über N.N. am Abflughafen (bei Miami nicht relevant) und die Lufttemperatur (kalte Luft liefert mehr Auftrieb als heiße).
Nun sind aber nach IATA/ICAO-Regeln jedem Passagier ein Körper- und Handgepäckgewicht zugeordnet, ein rechnerischer Durchschnittswert, der bei der Mischung diverser Nationalitäten und Gesellschaftsgruppen ziemlich genau hinkommt, und der nach regelmäßigen Erhebungen des globalen „Adipositas-Indexes“ neu festgelegt wird. Wie unempfindlich ein großes Verkehrsflugzeug gegenüber diesen pauschalisierten Weight-And-Balance-Calculations ist, sieht man daran, dass ein Flieger voller „kräftiger“ US-Amerikaner und ein solcher gefüllt mit eher zierlichen Japanern demselben Rechenschema unterliegen, und dennoch gibt es keine trimbedingten Katastrophen.
Selbst bei dem gewichtskritischsten Flug erwartet man solche Aktionen nicht, wie sie in Miami stattfand. Die Konsequenz würde eher lauten: es können nicht alle Passagiere mitgenommen werden. Es würde ja auch bedeuten, dass wegen des gewichtskritischen Zustandes das abgenommene Handgepäck nicht einmal (wie sonst aus Platzgründen üblich) in den Laderaum umgeladen wurde, sondern in Miami verblieb und das ist ja wohl haarsträubend. War es denn tatsächlich so, dass das abgenommene Handgepäck mit einem späteren Flug nachgeschickt wurde? (Ich mag mir gar nicht vorstellen, was los gewesen wäre, wenn da einige ihre Reisepässe, Medikamente, Autoschlüssel, werweißwas noch abgegeben hätten.)
Kurioserweise fließt abgenommenes und in den Frachtraum umgeladenes Handgepäck erst dann in die Weight-And-Balance-Calculation mit ein, an Bord als echtes Handgepäck wird es mit dem Standard-Passagiergewicht verrechnet. Abgenommenes Handgepäck macht also ansonsten den Flieger „virtuell“ schwerer.
Falls das Flugdatum noch eindeutig festzustellen ist, wäre es vielleicht ganz nett, es zu benennen – ich könnte versuchen, intern zu recherchieren, was genau vorgefallen war. Die Flugnummer müsste LH 463 gewesen sein und das Flugzeug eine Airbus A380, korrekt?
Das Untrenehmen hat natürlich ein Interesse daran, dass weltweit dieselben Maßstäbe zum Einsatz kommen. Wer Einsteigeprozeduren von Helsinki und Mumbai nebeneinander stellt, der merkt schnell, dass hier nichts gleich oder gar „ähnlich“ ist. Theorie und Praxis eben. Dass aber eventuell ein verantwortlicher Flight Manager in Miami mit selbstgemachten Spezialregeln übers Ziel hinaus geschossen sein könnte, oder ein anderer Mitarbeiter der Abfertigung, mag nicht hinnehmbar, aber möglich sein. Abstruse Sicherheitsverfahren im Rahmen der allgemeinen Terrorhysterie kann man nach Studieren des Erfahrungsberichts wohl ausschließen, aber wer weiß… nur mal angenommen, dass da irgendwas am Köcheln war, könnte die Angelegenheit auch eine verdeckte Security Measure gewesen sein… Am besten erst einmal her mit dem Flugdatum! Vielen Dank!
Manche allzu strenge Airline darf sich natürlich nicht wundern, wenn Passagiere zu solchen Tricks greifen:
http://www.welt.de/wirtschaft/article131138038/Mit-diesen-Jacken-klappts-auch-bei-Ryanair.html
Ein LH-Experte empfiehlt, einen detaillierten Beschwerdebrief zu verfassen, am besten gleich an den Vorstand, zu Händen Carsten Spohr (wird natürlich weitergeleitet an Customer Support) und vor allem auch nach den Gründen für diese rigorose Maßnahme fragen …
Mir wurde in New York auch schonmal Handgepäck abgenommen. Ich war zugegebenermaßen sehr spät am Gate (zum einen dank second inspection und einer Gateänderung während in in der second inspection auf meinen Stempel warten dufte).
Ich war also eine der letzten. Hatte ein völlig regelkonformes Handgepäck. Und durfte es nicht mit an Bord nehmen. Was die Hölle war – denn darin war u.a. mein Schal und meine Strickjacke, die ich eigentlich in weiser Voraussicht für Flüge mitnehme.
Ergebnis: Von New York bis Los Angeles 5 Stunden in einer eiskalten Maschine gesessen, in der keine Decken vorrätig waren.
Eine solide Erkältung bekommen, dank derer ich am 2. Tag der Kreuzfahrt keinerlei Stimme mehr hatte und den Rest „sprachlos“ verbrachte.
Sie sagen:
Bei Flügen mit Maschinen aus dem Star-Alliance-Verbund gelten beispielsweise die Gepäck-Grenzen der Airline, die die erste Flugstrecke durchführt. Fliegen Sie also mit United Airlines von Miami nach Washington und von dort mit Lufthansa weiter nach Frankfurt, gelten die Grenzen von United Airlines.
Ich frage: USA-Hinflug Swiss Handgepäck 55x40x23cm USA-Rückflug
mit United Handgepäck 56x35x22cm. Wie sicher ist obige Regel?