Die Hochsee-Kreuzfahrt ist 2018 in Deutschland deutlich langsamer gewachsen als die Flusskreuzfahrt. 2,265 Millionen Deutsche waren im abgelaufenen Jahr auf Hochsee-Kreuzfahrt, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent entspricht. Die Flusskreuzfahrt ist dagegen um 5,5 Prozent gewachsen. Das ist eines der überraschenden Ergebnisse Marktanalysen von Clia und IG River Cruise zum Kreuzfahrtmarkt im Jahr 2018.
Weitere auffällige Trends: Deutschland ist nur noch drittgrößter Kreuzfahrtmarkt der Welt und wurde erwartungsgemäß von China überholt. Flussreisen werden nicht nur immer mehr und länger, auch die Preise sind nennenswert gestiegen. Dafür wird das Flusskreuzfahrt-Publikum immer jünger.
Interessant ist auch, dass der Deutsche Reiseverband (DRV) die Kreuzfahrt inzwischen als sehr wichtiges Segment des Pauschalreise-Segments sieht. Der Anteil der Pauschalreisen liegt in Deutschland insgesamt bei 53 Prozent, wobei unter den 20 umsatzstärksten Pauschalreise-Veranstaltern bereits sechs Kreuzfahrt-Unternehmen vertreten sind.
Alle Zahlen stammen aus Studien, die DRV, Clia und IG River Cruise gemeinsam auf der ITB in Berlin präsentiert haben, vertreten durch (im Bild von links) Karl J. Pojer, Chairman des Leadership Council der Clia, Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), und Alexander Nothegger, Vize-Präsident der IG River Cruise.
Hochsee-Kreuzfahrt in Deutschland im Detail
2,265 Millionen Deutsche waren 2018 auf eine Hochseekreuzfahrt. Das sind 3,5 Prozent mehr als noch 2017. Um 1,7 Prozent leicht angestiegen ist auch die durchschnittliche Kreuzfahrt-Dauer auf jetzt 9,0 Prozent. Weltweit waren 2018 rund 28,2 Millionen Menschen auf Kreuzfahrt.
Das Durchschnittsalter sank weiter von 49,6 auf jetzt 49 Jahre und liegt damit niedriger als im internationalen Vergleich.
Deutsche Reedereien haben übrigens einen Anteil von rund 77 Prozent am deutschen Kreuzfahrt-Markt, internationale Reedereien konnten hierzulande zusammen lediglich 344.521 Passagiere für sich gewinnen.
Bei den Fahrtgebieten liegt mit einem Anteil von 28 Prozent weiterhin Nordland/Ostsee vor dem westlichen und zentralen Mittelmeer mit 24 Prozent, verliert aber an Vorsprung. Das östliche Mittelmeer verliert leicht und liegt bei 9 Prozent. Beliebter sind die Kanarischen Inseln geworden, die nun einen Anteil von 11 Prozent haben.
Flusskreuzfahrt im Detail
Insgesamt ist die Flusskreuzfahrt deutlich stärker gewachsen als die Hochsee-Kreuzfahrt: 5,5 Prozent mehr Passagiere (2018: 496.270), 8,9 Prozent mehr Passagiernächte und ein Ticketerlös von fast 501 Millionen Euro. Letzteres ist eine Steigerung von 18 Prozent, die teils aus einer längeren Reisedauer, teils aber auch aus höheren Preisen entstanden ist. Außerdem ist ein klarer Trend zu Premium- und Luxus-Reisen zu erkennen. Standard- und Budget-Reisen haben deutlich abgenommen. Und so stieg auch die durchschnittliche Tagesrate um 8,4 Prozent auf jetzt 168,57 Euro (ohne An-/Abreise).
Die durchschnittliche Reisedauer deutscher Flusskreuzfahrt-Passagiere stieg um 3,2 Prozent auf 7,1 Tage. Zwar nahmen Kurzreisen etwas zu (Anteil: 18,3 Prozent) und die typischen Reisen mit fünf bis sieben Nächten etwas ab (Anteil: 57,9 Prozent), zugelegt haben aber die rund zweiwöchigen Flusskreuzfahrten (Anteil 10,7 Prozent) und Reisen über 16 Nächte (Anteil: 3,7 Prozent).
Besonders auffällig ist die Verschiebung in der Altersstruktur der Passagiere in der Flusskreuzfahrt. Zwar machen die 66- bis 75jährigen mit 31,1 Prozent immer noch den größten Teil der Passagiere aus, verzeichnen aber einen Rückgang von zuvor noch 39,3 Prozent. Am deutlichsten zugenommen hat die Gruppe der 41- bis 55jährigen von 11,8 auf 18,3 Prozent und der 26- bis 40jährigen von 2,0 auf 8,3 Prozent. Den größten Anteil daran dürften die Familien-Kreuzfahrten haben, die vor allem bei A-Rosa immer stärker werden.
2,265 Deutsche sind tatsächlich recht wenige. Grad‘ mal ein Schiff voll…
Ufff – was für ein blöder Fehler. 2,265 MILLIONEN natürlich. Hab’s korrigiert. Danke :-)
Mensch Franz. Dann musst‘ aber auch unter „Deutschland im Detail“ die MIO reinsetzen. ;-)
BTW: im „angelaufenen“ Jahr ??
@David: Danke, ist korrigiert. Ich sollte wohl kurz vor Mitternacht nach einem anstrengenden Messetag einfach keine News mehr schreiben. Da leidet die Konzentration dann offenbar doch zu sehr ;-)
Alles halb so wild. Lass‘ mich einfach nächstes mal Korrektur lesen. ;-)
„Die durchschnittliche Reisedauer deutscher Flusskreuzfahrt-Passagiere stieg um 3,2 Prozent auf 7,1 Prozent.“ – Irgendwie komisch…
@David: Mann, hör doch auf, so genau hinzusehen ;-) Ich seh‘ schon, der Text ist ein einziges Desaster :-( Also, wenn ich Dich das nächste Mal morgens um 00:30 Uhr zu Korrekturlesen anrufen darf ;-) Alternative, wie schon geschrieben: künftig um diese Uhrzeit nicht mehr arbeiten, sondern ausschlafen und am nächsten Morgen schreiben.