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IMO beschließt deutliche CO2-Reduzierung aus Schiffsemissionen

Die für die Regulierung der internationalen Schifffahrt zuständige UN-Organisation IMO hat eine deutliche Reduzierung des Treibhausgases CO2 aus den Emissionen von Schiffen beschlossen. Das schließt auch Kreuzfahrtschiffe mit ein. Bis 2050 sollen die CO2-Emissionen industrieweit um 50 Prozent sinken.

Als Maßstab für die 50prozentige Reduzierung gelten die Emissionen aus dem Jahr 2008. Laut IMO betrugen die CO2-Emissionen der Schifffahrt im Jahr 2007 weltweit 885 Millionen Tonnen, was 2,8 Prozent aller CO2-Emisionen weltweit entspricht. Aufgrund der Schifffahrtkrise war dieser Wert bis 2012 auf 796 Millionen Tonnen und 2,2 Prozent gesunken.

Als Fernziel definierte die IMO-Versammlung, bei der Mitte April 1028 mehr als 100 Staaten vertreten waren, einen kompletten Verzicht auf CO2-Emissionen in der Schifffahrt. Bislang gibt es für Schiffsemissionen international vor allem Umweltschutz-Regulierungen für den Schwefelgehalt in Treibstoffen sowie für Stickoxide in den Emissionen.

40 Prozent weniger relativ zur Fahrtstrecke bis 2030

Die IMO-Mitglieder beschlossen außerdem eine Reduzierung der CO2-Emissionen in Bezug auf die Fahrtstrecken der Schiffe. Hier soll bereits bis 2030 um 40 Prozent reduziert werden. Dieses Ziel ist leichter zu erreichen als der globale Schnitt um 50 Prozent, weil es sich teils beispielsweise durch ökonomischere Routenführung, langsameres Fahren und ähnliche Maßnahmen erreichen lässt. Bis 2050 wird eine Reduzierung um 70 Prozent angestrebt.

Wie sich die industrieweite Reduzierung um 50 Prozent bis 2050 technisch realisieren lässt ist dagegen noch nicht klar. Die IMO erhofft sich, dass die Beschlüsse zu einer schnelleren technischen Entwicklung bei alternativen Treibstoffen und anderen Maßnahmen zur CO2-Reduzierung führen.

Marshall Islands: „Die IMO hat heute Geschichte geschrieben.“

Der Schifffahrtsverband Bimco (The Baltic and International Maritime Council) kommentierte den IMO-Beschluss als „etwas, das niemand je zuvor getan habe: ein absolutes Ziel für die Reduzierung von Emissionen für einen kompletten Industriezweig“.

Staaten wie die Marshall Islands, die einerseits als beliebter Flaggenstaat besonders von der internationalen Schifffahrt profitieren, andererseits aber unter den Folgen des Klimawandels am meisten leiden, begrüßten die Entscheidung der IMO.

Zwar hatten insbesondere Staaten aus Nordeuropa und im Südpazifik eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2050 um 50 bis 100 Prozent gefordert, zeigten sich aber dennoch erleichtert, dass nun zumindest ein signifikanter Kompromiss Realität werden soll. Der Umweltminister der Marshall Islands, David Paul, kommentierte: „Es besteht kein Zweifel: Die IMO hat heute Geschichte geschrieben.“

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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