Am Pooldeck ist die Verwandlung der Norwegian Joy am auffälligsten. Denn der ursprüngliche Serenity Park mit künstlichem Rasen, Bäumen und einem geschwungenen Weg ist verschwunden.
Wasserspielplatz, Rutschen und die beiden Pools sind an ihrer Stelle geblieben, deshalb gibt es in der Mitte des Pooldecks nun eine große Freifläche für Liegestühle. Denn der eine Pool liegt zwischen Bar und Wasserspielplatz, der andere nahe des großen Video-Screens seitlich. Auf der Norwegian Bliss liegt dieser Pool mittig, was optisch ausbalancierter wirkt.
Neu hinzugekommen ist eine silbrig glänzende Skulptur sowie die zweite Pool-Bar neben dem Pool am Wasserpark sowie eine Bühne. Nachgerüstet hat NCL auch die Heizstrahler über den Außenbereich-Tischen des Garden Café, damit man auch an kühleren Tagen im Freien am Pooldeck sitzen kann.
Spice H2O und Vibes Beach Club
Das für Erwachsene reservierte Spice H2O am Heck des Schiffs auf Deck 17 ist unverändert geblieben. Die Besonderheit der Norwegian Joy ist hier ein relativ großer Pool sowie ein Sonnensegel, das sich über Pool und Bar zieht.
Das exklusive und damit kostenpflichtige Sonnendeck „Vibes Beach Club“ hat NCL erweitert. Es belegt beide Seiten auf Deck 19 hinter dem Haven-Sonnendeck. Bisher – auch auf anderen Schiffen – war die Hälfte davon frei zugängliches Sonnendeck.
Relativ kleines Spa und Fitness-Studio
Etwas komplizierter musste NCL beim Spa und dem Fitness-Studio jonglieren. Denn die Norwegian Joy hatte für China einen nur sehr kleinen Spa-Bereich. Auch nach dem Umbau ist das Spa deutlich kleiner als auch anderen NCL-Schiffen, denn die Norwegian Bliss nutzt auch den Bereich des Galaxy Pavilion auf der Norwegian Joy (dazu gleich noch mehr) für das Spa, während auf der Joy der Galaxy Pavilion erhalten geblieben ist.
Das Fitness-Studio – ursprünglich auf Deck 16 – wurde um Spa. Ein Deck darüber lag auf der Norwegian Joy bisher das Noodle-Bar-Restaurant, das nun entfallen ist. Hier ist das Fitness Studio eingezogen. Auf der Norwegian Bliss liegt hier das Restaurant Le Bistro.
Virtual-Reality-Welten: Galaxy Pavilion
Erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff hatte NCL auf der Norwegian Joy eine ganze Virtual-Reality-Erlebniswelt namens Galaxy Pavilion eingeführt. Diese Besonderheit wurde beim Umbau beibehalten – wenn auch für Alaska fast komplett mit neuen Fahrgeschäften und VR-Erlebnissen ausgestattet.
Verschwunden sind beispielsweise Schwimmreifen-artigen Autoscooter, stattdessen gibt es mehrere Abenteuer-Rides beispielsweise mit einem Geländewagen durch eine virtuelle Jurassic-Park-Landschaft oder virtuelle Achterbahnfahrten. Reizvoll ist ein virtueller Drohnenflug, bei dem nebst der realen Bewegung der Drohne mit Ventilatoren auch Fahrtwind simuliert wird. Mein persönliches Highlight – ein Star Wars Battle Pod ist geblieben – war auf der Vorab-Reise aber leider außer Betrieb.
Für 90 Minuten im Galaxy Pavilion zahlt der Passagier 29 Dollar, eine Fahrt im Formel-1-Simulator (einem Original-Auto von Nico Rosberg) kostet 10 Dollar extra. Für 350 Dollar gibt’s auch einen 7-Tage-Pass für unbegrenzte Nutzung, der dann auch für die Lasertag-Anlage (einzeln 9,95 Dollar pro Spiel) und die Kart-Bahn (einzeln 15 Dollar für acht Rennrunden) gilt. Vor allem Eltern von Teenagern werden hier sicherlich mit entsprechenden Wünschen konfrontiert sein …
Kids- und Teens-Club
In der Ecke des Galaxy Pavilion wurde auch der Teens-Club Entourage untergebracht, der allerdings etwas klein geraten ist. Auf der Bliss war das Entourage noch auf Deck 5 bei der Splash Academy.
Apropos Splash Academy: Den Kids-Club hat NCL wieder in der Größe gebaut, wie von anderen Schiffen gewohnt und mit Unterteilung in mehrere Altersgruppen. Dafür sind auf Deck 5 einige Crew-Kabinen entfallen. In der chinesischen Joy-Variante bestand die Splash Academy lediglich aus einem großen Raum, in dem Eltern mit ihren Kindern spielen konnten. Eine Kinderbetreuung gab es nicht.
Veränderte Kart-Rennbahn und neues Minigolf
Die Norwegian Joy war 2017 das erste Kreuzfahrtschiff mit einer Kart-Rennstrecke an Bord. Auf der Norwegian Bliss hat NCL die Strecke noch größer und länger gebaut. Aus den Erfahrungen auf beiden Schiffen heraus wurde die Kart-Bahn auf der Norwegian Joy modifiziert: Sie ist länger und breiter als bisher, einige Kurven wurden verändert.
Insgesamt ist unser Eindruck, dass die Kart-Strecke nun optimal ist – lang genug für etwas Abwechslung und zugleich mit ausreichend Stellen, an denen auch ein Überholen möglich ist, was auf der Norwegian Bliss sehr schwierig ist.
Acht Runden auf der Rennstrecke kosten übrigens 15 Dollar (Stand: Mai 2019). Wer unbegrenzt fahren will, bekommt für 199 Dollar einen „unlimited“-Pass (auf 7-Nächte-Kreuzfahrten).
Direkt hinter dem Racetrack hat NCL der Norwegian Joy einen Minigolfplatz mit neun Löchern spendiert. Ein Zuschauerbereich für die Rennstrecke ist hier dennoch erhalten geblieben.
Zwei neue Shows: Footloose und Elements
Neu sind auf der Norwegian Joy das 90minütige Musical „Footloose“ und die Eigenproduktion „Elements“.
Footloose ist eine komplette Neuinszenierung des Musicals, bei dem man offenbar aus den Erfahrungen mit dem 120 Minuten dauernden Musical „The Jersey Boys“ gelernt hat, dessen Dauer vom Kreuzfahrt-Publikum als deutlich zu lang empfunden wird. 90 Minuten sind da verträglicher und die eingängigen Hits von Footloose, ebenso wie die erstklassige Inszenierung, tun ihr Übriges, um bei der Premiere begeisterte Standing Ovations auszulösen.
Eine hochklassige, in Teilen an Cirque du Soleil erinnernde NCL-Eigenproduktion ist „Elements“. Die Luft- und Akrobatik-Show integriert Magier-Kunststücke, Tanz und Musik und orientiert sich thematisch an den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer.
Kabinen und Suiten
Ein wenig anders ist die Norwegian Joy durch ihre China-Vorgeschichte auch bei den Kabinen und Suiten. So gibt es hier insbesondere keine Studio-Einzelkabinen und entsprechend auch keine Studio Lounge.
Im Suiten-Komplex „The Haven“ neu sind die Kategorien HS, Penthouse Suite mit Balkon, die während des Werftaufenthalts noch um eine Suite (Nr. 15130) erweitert wurde, sowie die Kategorie HA, Family Villa Suite mit Balkon.
Concierge Class
Fürs China-Geschäft ganz neu erfunden hatte NCL die Concierge-Class-Kabinen. Die Passagiere in diesen Suiten genießen einige Vorteile gegenüber Standard-Kabinen, haben jedoch keinen Zugang zum Haven.
Eine Besonderheit haben auch die Concierge-Innenkabinen: Sie verfügen über einen virtuellen Balkon – also großen Displays an der Wand, die mit Echtzeit-Video einen Balkon simulieren. Auf der Norwegian Bliss gibt es etwas Ähnliches als virtuelle Bullaugen in den Studio-Einzelkabinen.
Zu den Sonderleistungen für Concierge-Kabinen gehört ein eigener Concierge, der sich um Restaurant-Reservierungen, Ausflugsbuchungen und Ähnliches kümmert; außerdem Frühstück und Mittagessen im Spezialitäten-Restaurant La Cucina und bevorzugte Ein- und Ausschiffung.