Die Observation Lounge erinnert mich, vor allem auch durch das neu hinzu gekommene Starbucks Café (obwohl ich den Kaffee nicht mag), ein wenig an das wunderbare Crow’s Nest und Exploration Café von Holland America Line. In den seitlichen Bereichen findet sich immer eine ruhige Ecke zum Lesen und den Blick aufs Meer genießen.
Wer cruisetricks.de regelmäßig lies weiß: Ich schätze gute Cocktails. Die besten Orte dafür sind auf der Norwegian Joy die A-List Bar und die Sugarcane Mojito Bar. Letztere natürlich wegen ihrer kreativen Mojitos, beispielsweise dem Himbeer-Guave-Mojito und wer es etwas süßer mag dem Honey Ginger Mojito.


The A-List Bar, zwischen Le Bistro und Cagney’s oberhalb des Manhattan Rooms gelegen, ist eine relativ kleine Bar mit wenig Plätzen, dafür aber direkt an der Bar. Man schaut dem Barkeeper also auch beim Mixen der Drinks zu, was für mich zu einem guten Bar-Erlebnis dazugehört. Hier gibt es so feine Kreationen wie den Black Manhattan (Jack Daniel’s Rye, Campari, Martini rosso, Averna, Angostura) oder Gunners G&T (Tanqueray, Cranberry, Fever Tree, Limettensaft, Zitrone und ganzen Wacholderbeeren).


Eine Besonderheit von NCL sei hier noch erwähnt: Cocktails aus dem Zapfhahn. Typischerweise zwei verschiedene, ziemlich leckere Cocktails (zum Beispiel Smoked Peach Margarita und Rye & Rum Sour) sind hier bereits vorgemixt und werden luftdicht frisch gehalten. Da fehlt zwar das Barkeeper-Erlebnis an der Bar, das man aber in den meisten, größeren Bars am Schiff ohnehin nicht hat. Dafür sind diese Cocktails perfekt gemixt, auch bei großem Andrang schnell verfügbar und von immer gleichbleibender Qualität.

Das französische Restaurant Le Bistro war bei Norwegian Cruise Line schon immer mein Favorit. Offensichtlich haben das auch andere Passagiere so gesehen. Denn auf der Norwegian Joy ist das Le Bistro jetzt eines der größten Spezialitätenrestaurants, hat dadurch aber – zumindest auf der Vorab-Reise – nicht an Qualität verloren.

Mit den Breakway-Klasse-Schiffen kam das „Food Republic“ hinzu, das ebenfalls zu meinen liebsten Restaurants auf See gehört. Die asiatische Fusion-Küche mit relativ kleinen Portionen, sodass man mehr als nur ein Gericht bestellen und am Tisch untereinander teilen kann, ist exzellent. Für ein ausgiebigeres Mittagessen in legerer Umgebung mit Ausblick aufs Meer ist das Food Republic ideal.

Und ja, auch die Kart-Rennbahn gehört zu meinen Lieblingsplätzen auf dieser Schiffsklasse. Auch wenn das für ein Alaska-Kreuzfahrtschiff irgendwie seltsam anmutet und der eine oder andere sagen wird: völlig überflüssig: Das Fahren mit den Elektro-Karts macht riesig Spaß. Warum also nicht auch mal vor der traumhaften Kulisse Alaskas?

Fakten zur Norwegian Joy
Indienststellung: 2017, als zweites Schiff der Breakaway-Plus-Klasse nach der Norwegian Escape
Umbau 2019: Inklusive der Überführung von Singapur nach Seattle dauerte der Umbau der Norwegian Joy 39 Tage, davon 21 Tage in einer Werft in Singapur mit zehn Tagen im Trockendock sowie fünf Tage in Seattle. Offiziell gibt NCL die Umbaukosten mit über 50 Millionen Dollar an, gerüchteweise soll der Betrag aber sogar noch deutlich höher gewesen sein.

Abmessungen: 333,46 Meter lang, 41,4 Meter breit, 20 Decks hoch
Tonnage: 167.725 BRZ
Passagiere: 3.802 (bei Doppelbelegung der Kabinen)
Crew: 1.821
Bauwerft: Meyer Werft, Papenburg
Taufpate: Wang Leehom
Fahrtgebiete: im Sommer 2019 und 2020 ab Seattle nach Alaska, im Winter 2019/20 und 2020/21 ab Miami in die Karibik sowie ab Los Angeles an der kalifornischen Küste und zur mexikanischen Riviera und im Sommer 2021 ab New York zu den Bermudas und nach Neuengland und Kanada.