Palma de Mallorca ist einer der Kreuzfahrthäfen, bei denen es sich lohnt, mit einem Mietwagen den vielen Touristen zu entfliehen und die vielen, kleinen Schönheiten der Insel zu entdecken. Denn vor allem Palma söhnt unter der großen Besucherzahl, viele davon kommen von den Kreuzfahrtschiffen.
Mit ein wenig Planung und antizyklischem Verhalten kann man den besonderen Reiz der Insel dennoch individuell erleben. Das gilt auch und gerade für Palma de Mallorca. Für die Altstadt und die Kathedrale La Seu sucht man sich lieber eine Tageszeit, zu der die großen Touristenmassen noch nicht da oder schon wieder weg sind.
Ansonsten ist schon etwas dran, dass Mallorca eigentlich eher eine deutsche Insel ist: Sie wirkt so vertraut, dass man sich kaum als Tourist fühlt. Wir waren schon oft in Palma de Mallorca, sowohl zu Beginn einer Kreuzfahrt als auch für einen Hafenstopp. Aber einen organisierten Landausflug haben wir noch nie gemacht, sondern uns vielmehr mit Freunden oder Verwandten getroffen.
Kreuzfahrt-Terminals in Palma de Mallorca
Ob das Kreuzfahrtschiff am eigentlichen Kreuzfahrt-Terminal anlegt oder auf der anderen Seite der Bucht am äußeren Liegeplatz Dic de l’Oest (Terminal 6), ist nicht so entscheidend, denn von beiden Stellen gibt es einen öffentlichen Bus in die Stadt. Vom äußeren Liegeplatz Terminal 6 sind es allerdings gut 800 Meter Fußweg bis zur Bushaltestelle am Hafenausgang.
Der Bus der Linie 1 (Portopi – Sindicat) hat seine Endstation Portopi unmittelbar am Hafeneingang und fährt auch bis zum äußeren Anleger Dic de l‘Oest. Das Busticket ist entweder am Automaten an der Haltestelle oder beim Fahrer erhältlich.
Wer vom Flughafen günstig nach Palma will, nimmt übrigens die Buslinie A1 (Aeroport – Palma Centre) und steigt beispielsweise auf der Placa d’Espagna in die Linie 1 zum Hafen um.
Castell de Sant Carles
Vom äußeren Liegeplatz aus lohnt sich übrigens ein Spaziergang zur Festung Castell de Sant Carles. Der Blick von der Festungsmauer aus auf den Kreuzfahrthafen und hinüber zur Altstadt und Kathedrale lohnt den Abstecher. Auch die Festung selbst ist durchaus sehenswert.
Ferrocarril de Sóller
Ein nostalgischer Ausflug führt von Palma de Mallorca mit dem „Roten Blitz“, der Ferrocarril de Sóller, in das edle, kleine Fischerdorf Sóller. Die über 100 Jahre alte, historische Bahnstrecke ist alles andere als eine Schnellstrecke, aber als Tourist hat man es ja nicht eilig.
Startpunkt für die Bahnfahrt ist Eusebio Estada, 1, gleich bei der Placa d’Espagna. Reservierungen für die Fahrten nimmt die Bahn nicht an, daher sollte man möglichst frühzeitig am Bahnhof sein, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Die Fahrt nach Sóller dauert etwa eine Stunde.
Mercado Gastronómico San Juan
Ein weitgehend untouristischer Geheimtipp für Genießer ist der Mercado Gastronómico San Juan im s´Escorxador. Die Markthalle – ein ehemaliger Schlachthof – beherbergt zahlreiche, kleine Stände mit Tapas-artigen Gerichten und ist ideal für ein gemütliches Mittagessen abseits der Touristenströme bei einem Glas Wein und authentischen Gerichten: leckere Mallorquinische Küche zu kleinen Preisen, sodass auch viele Einheimische hierher zum Essen kommen.
Den Markt erreicht man vom Hafen mit der Buslinie 1 Richtung Sindicat, Ausstiegsstelle „981-Àrea d’intercanvi Alemanya – Comte de Sallent“ und von dort zu Fuß rund 900 Meter zum Carrer l’Emperadriu Eugènia, 6.
Die Drachenhöhlen – Coves del Drac
Typisch Gruppen-Landausflug, aber doch sehr sehenswert: die Drachenhöhlen. Die „Coves del Drac“ sind ein Tropfsteinhöhlensystem an der Ostküste nahe in Porto Cristo. Der See in einer der Höhlen, über den man bei dem Ausflug mit einem Boot gerudert wird, ist angeblich der größte unterirdische See Europas.
Aufgrund des hohen Andrangs ist eine Ticket-Reservierung für den Besuch der Coves del Drac vorab empfehlenswert, wenn man nicht ohnehin mit einem organisierten Ausflug dorthin fährt.
