Während eines schweren Sturms auf der Balearen-Insel Mallorca hat sich die Britannia von P&O Cruises im Hafen von Palma losgerissen und wurde gegen ein Frachtschiff getrieben. Einige Passagiere wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Und 321 Passagiere müssen die Kreuzfahrt abbrechen und nach Hause fliegen – weil ein Rettungsboot beschädigt wurde.
Der Sturm am Sonntag, 27. August 2023, war im Kreuzfahrthafen von Palma de Mallorca offenbar so stark, dass Leinen rissen, Wasserschläuche getrennt wurden und die Gangway des Kreuzfahrtschiffs ins Meer fiel. Möglicherweise hatte das Schiff auch Berührung mit als Wellenbrechern nahe der Pier aufgetürmten Steinen. Passagiere berichten laut BBC von einem lauten, knirschenden Geräusch, als das Schiff abgetrieben wurde.
Die BBC berichtet von einigen leichteren Verletzungen bei Passagieren als Folge des Zwischenfalls. Die Mallorca-Zeitung spricht von sechs verletzten Kreuzfahrt-Touristen. Allerdings ist unklar, ob es sich bei diesen Passagieren, die sich laut Zeitung in der „Hafenstation von Palma“ aufhielten, um Passagiere der Britannia handelt.
Das Schiff, mit dem die Britannia im Hafen kollidierte, ist die Castillo de Arteaga, ein 177 Meter langer, in Malta registrierter und 2019 gebauter Chemie- und Öltanker. Laut BBC habe der Kapitän den Passagieren mitgeteilt, es habe keine „strukturellen Beeinträchtigungen“ des Schiffs gegeben, allerdings kleinere Schäden auf Deck 5.
In Böen erreichte der Sturm offenbar eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Kilometer pro Stunde. Am Flughafen von Palma seien über 20 Flüge abgesagt worden.
Obwohl der Vorfall relativ glimpflich ausgegangen ist, müssen dennoch 321 Passagiere nach Hause fliegen: Offenbar bei dem Zusammenstoß mit dem Frachtschiff wurde ein Rettungsboot beschädigt und kann nicht vor Ort repariert werden. Dadurch stehen nicht mehr für alle Passagiere die vorgeschriebenen Rettungsmittel zur Verfügung.
Die Britannia blieb vorerst im Hafen von Palma de Mallorca, um die genauen Schäden zu ermitteln. Am Morgen des 28. August wurde sie vom äußeren Anleger Estacion Maritima 6 hinüber zum etwas stadtnäheren Anleger Estacion Maritima 1 verholt. Das planmäßige Ende der Kreuzfahrt der Britannia, die in Southampton begonnen hatte, ist der 1. September.
Hallo lieber Franz,
Nach welchen Kriterien wurden die 321 Passagiere ausgesucht, die nach Hause fliegen mussten.
Es wäre mal interessant das zu Wissen.
Liebe Grüße Gisela Schumann-Bunzel
@Gisela Schumann-Bunzel: Meines Wissens hat P&O Cruises nicht öffentlich gesagt, nach welchen Kriterien in diesem Fall ausgewählt wurde. Denkbar und gut argumentierbar wäre beispielsweise, dass genau die Passagiere gehen mussten, deren zugeordnetes Rettungsboot eben nicht mehr verfügbar war. Möglich wären aber sicher auch irgendwelche anderen, halbwegs objektiven Kriterien wie Buchungszeitpunkt der Reise (die zuletzt gebucht haben müssen gehen) oder Ähnliches.