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Kreuzfahrt-Nebenkosten steigen: Mehrere Reedereien erhöhen Trinkgeld deutlich

Weitere Reedereien erhöhen in den kommenden Tagen die Beträge für die Servicegebühren beziehungsweise die empfohlene Trinkgeld-Höhe. NCL erhöht zum 1. Januar 2023, MSC Cruises schon zum 12. Dezember 2022. Wer vor diesen Stichtagen bucht beziehungsweise das Trinkgeld vorausbezahlt, kommt aber noch mit den alten Tarifen davon.

Die Nebenkosten auf einer Kreuzfahrt steigen wieder: Fünf Reedereien hatten in diesem Jahr die Trinkgeld-Empfehlung beziehungsweise Servicegebühr bereits angehoben. Mit Norwegian Cruise Line und MSC Cruises folgen nun zwei weitere, große Kreuzfahrt-Anbieter.

Die Erhöhungen fallen deutlich aus: im Wesentlichen um 25 Prozent bei NCL, um 3,5 bis 25 Prozent bei MSC, je nach Kabinenkategorie und Fahrtgebiet. In der etwas komplizierten Serviceentgelt-Struktur von MSC Cruises bedeutet das beispielsweise eine Erhöhung von zehn auf zwölf Euro pro Person und Tag bei Europa-Kreuzfahrten, bei einer siebentägigen Reise also von 70 auf 84 Euro pro Person.

Die genauen Beträge vor und nach der Erhöhung finden Sie in der Tabelle zu unserem Beitrag Trinkgeld auf Kreuzfahrtschiffen: Wie viel ist angemessen?

Oceania Cruises verlangt schon seit Beginn des Jahres 2022 beim Trinkgeld 4,5 bis 6,7 Prozent mehr. Carnival Cruise Line hat die Beträge für das Serviceentgelt im Mai 2022 um vergleichsweise moderate 2,3 bis 8,8 Prozent erhöht. Disney Cruise Line hat den Trinkgeldbetrag zum 1. Juli 2022 um 7,4 Prozent angehoben. Royal Caribbean International ist im September 2022 um 5,7 bis 10 Prozent nach oben gegangen und Celebrity Cruises hat die Beträge um 10,5 bis 12,9 Prozent im Oktober 2022 angehoben.

Update 19.12.2022: Oceania Cruises erhöht ab Mitte Januar 2023 von 16 auf 18 Dollar, für Suiten ab Penthouse bleibt der Betrag gleich, nämlich bei 23 Dollar. Holland America Line erhöht die Hotelgebühr zum 1. Februar 2023 um jeweils 50 US-Cent auf 16 Dollar beziehungsweise bei Suiten auf 17.50 Dollar.

Update 05.01.2023: Carnival Cruise Line erhöht ab 1. April 2023 um rund zehn Prozent von 14,50 auf 16 Dollar, in Suiten von 16.50 auf 18 Dollar. Princess Cruises erhöht am 20. Februar 2023 um ebenfalls rund zehn Prozent von 14,50 auf 16 Dollar (Mini-Suiten und Club Class von 15,50 auf 17 Dollar, Suiten von 16,50 auf 18 Dollar).

Für wen die bevorstehenden Trinkgeld- oder Gebührenerhöhungen gelten, ist bei den Reedereien unterschiedlich geregelt: Bei MSC Cruises ist der Zeitpunkt der Reisebuchung ausschlaggebend. Bei Norwegian Cruise Line dagegen zählt der Reisetermin. Allerdings kann man hier die neuen, höheren Beträge umgehen, in dem man das Trinkgeld noch vor dem Stichtag der Erhöhung vorab bereits bezahlt.

Die Servicegebühren beziehungsweise Trinkgelder sind zwar aus juristischer Sicht immer freiwillig und können auch bei der üblichen, automatischen Belastung des Bordkontos nachträglich angepasst werden, wenn sie nicht explizit bereits als Teil des Reisepreises ausgewiesen werden. Die Trinkgelder oder Serviceentgelte stellen für einen Teil der Crew aber ein wichtiger Teil ihrer Einnahmen dar. Es gehört in der Kreuzfahrt daher zum guten Ton, die Beträge in der von der Reederei nahegelegten Höhe tatsächlich zu bezahlen, um nicht die Crew für die Trinkgeldpolitik ihrer Arbeitgeber zu bestrafen.

5 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

5 Gedanken zu „Kreuzfahrt-Nebenkosten steigen: Mehrere Reedereien erhöhen Trinkgeld deutlich“

  1. Die Trinkgeldregelungen kommen aus einer anderen Zeit und passen nicht mehr zum Massentourismus, wo man eine 7 Tage Kreuzfahrt für ein paar Hundert Euro buchen kann. Die Reedereien sollen bitte ihr Personal anständig bezahlen und dementsprechend im Kreuzfahrtpreis berücksichtigen. Das macht die Reise teurer, ist dann aber fair. – Es gibt genügend Reedereien die schon so verfahren. Den Mitarbeitern der Reederei, die direkt für mich im Service/Kabine zu meinem persönlichen Wohl tätig sind erhalten trotzdem ein zusätzliches Trinkgeld, so wie es früher auf Schiffsreisen auch üblich war.

  2. Oder man bucht Kreuzfahrten bei Mein Schiff wo das Serviceentgelt im Reisepreis inkludiert und Allinklusive wo es zur Zeit Angebote gibt wo die Reedereien wo das extra kostet nicht mithalten können.

  3. Vor allem NCL langt ordentlich zu von 16 auf 20 Dollar pro Tag.
    NCL hatte vor früher ein gutes Preis – Leistungsverhältnis aber schon die letzten Jahre nicht mehr

  4. Hallo Heinz Arnold, dein Kommentar trifft sehr gut die Problemlage. Die Reedereien wollen nominell einen möglichst niedrigen Preis anbieten, mit dem sie keine ordentlichen Gehälter zahlen können. Deshalb sollen da die Passagiere mit Trinkgeld und sog. Servicegebühren einspringen. Und es ist m.E. nicht für alle und immer garantiert, dass dieses Geld auch gerecht unter der Crew verteilt wird. Es gibt übrigens schon sehr lange All-Inclusive Ketten wie Sandals Jamaica, bei denen es ausdrücklich verboten ist, Trinkgeld zu geben. Denn diese 5Sterne Ultra-All-Inclusive Kette sagt, dass ihre Mitarbeiter schon so gut bezahlt werden, dass der Service perfekt sein soll, und wollen nicht, dass die Angestellten je nach Trinkgeld Gäste besser oder nicht so gut behandeln. Wir haben 2005 mal eine Studie mit Mitarbeiterinterviews bei Sandals und Beaches Negril gemacht, die das bestätigt hat: Die Angestellten konnten im Durchschnitt 10% ihres Gehalts sparen, ganz ohne Trinkgeld…

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