Norwegian Cruise Line Holdings (NCLH) hat eine langfristige Vereinbarung mit dem spanischen Energieunternehmen Repsol über die Belieferung mit erneuerbaren Schiffskraftstoffen im Hafen von Barcelona geschlossen. Die Vereinbarung beginnt zur europäischen Kreuzfahrtsaison 2026 und umfasst zunächst Bio-Kraftstoffe, ab 2029 auch grünes Methanol.
Die Partnerschaft mit Repsol in Barcelona gilt für alle Marken von NCLH, also Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises und hat eine Laufzeit von acht Jahren. NCLH schreibt in einer Pressemitteilung, man wolle 2026 die Treibhausgas-Intensität des Unternehmens um zehn Prozent und bis 2030 um 25 Prozent senken.
Was wie ein normaler Liefervertrag für Treibstoffe klingt, ist kluge Vorausplanung. Denn die Nachfrage nach alternativen Treibstoffen wird wahrscheinlich stärker steigen, als das Angebot wächst. Wer in naher Zukunft alternative Treibstoffe braucht, um insbesondere EU-Vorschriften der „FuelEU Maritime“-Verordnung zu erfüllen und möglicherweise auch des gerade um ein Jahr verschobene Net-Zero Framework der IMO, ist gut beraten, sich entsprechende Treibstoffmengen frühzeitig sichern, so wie NCLH das jetzt für NCL, Oceania und Regent Seven Seas Cruises getan hat.
Im spanischen Tarragona plant Repsol einer neuen Produktionsanlage für grünes Methanol. Diese „Ecoplanta“ soll kommunale Abfälle als Rohstoff nutzen und ab 2029 jährlich aus 400.000 Tonnen lokalen Abfalls rund 240.000 Tonnen erneuerbare Kraftstoffe erzeugen. NCLH ist nach eigenen Angaben das erste Kreuzfahrtunternehmen, das sich verbindlich Methanol aus dieser Anlage gesichert hat.
Im spanischen Cartagena betreibt Repsol bereits die erste Anlage für erneuerbaren Diesel und SAF (250.000 Tonnen pro Jahr) in der Region und baut derzeit eine zweite Anlage in Puertollano (200.000 Tonnen pro Jahr), die 2026 fertiggestellt werden soll. Im nächsten Jahr wird es auch den Betrieb seiner Demonstrationsanlage für synthetische Kraftstoffe in Bilbao aufnehmen. Repsol beliefert eigenen Angaben zufolge über 1.300 Tankstellen in Spanien und Portugal mit erneuerbarem Diesel und strebt bis Jahresende 1.500 Tankstellen an. Repsol bezeichnet sich auch als den führenden Anbieter von SAF auf der Iberischen Halbinsel.




