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Royal Caribbean verwischt mit der Icon of the Seas die Grenzen zwischen Schiff und Ferienresort

Royal Caribbean hat erste, lange erwartete Details zur neuen „Icon“-Schiffsklasse und dem ersten Schiff dieser Baureihe, der Icon of the Seas veröffentlicht. Die Pläne für das Mega-Kreuzfahrtschiff, das zum Jahreswechsel 2023/24 in Dienst gehen soll, zeigen ein Konzept, das an ein Ferienresort mit Themenpark an Land erinnert.

365 Meter lang, 5.610 Passagiere bei Normalbelegung und bis maximal 7.600 Passagiere, 2.350 Crewmitglieder und eine Tonnage von BRZ 250.800: Die Icon of the Seas wird das größte Kreuzfahrtschiff der Welt und übertrifft bei der Tonnage die bisherigen Rekordhalter der Oasis-Class-Schiffe noch einmal um etwa zehn Prozent. Die Passagierzahl bei Doppelbelegung der Kabinen ist zwar etwas niedriger aus bei der Oasis Class, die Maximalbelegung aber höher, weil es mehr Kabinen und Suiten mit zusätzlichen Betten für Familien gibt.

Auf der Icon of the Seas sind sowohl weiterentwickelte Elemente der Oasis Class, wiederzufinden, als auch Bereiche, die an die Bahamas-Privatinsel Coco Cay in der „Perfect Day“-Ausbaustufe erinnern. So soll die Icon of the Seas beispielsweise einen riesigen Wasserrutschen-Park – „Thrill Island“ – mit sechs großen Rutschen erhalten:

Thrill Island
Thrill Island
  • Pressure Drop ist mit seiner 66-Grad-Neigung die erste offene Freifallrutsche der Branche,
  • Frightening Bolt, 14 Meter hoch, ist die höchste Fallrutsche auf See,
  • Storm Surge und Hurricane Hunter sind die ersten Familien-Rafting-Rutschen auf See mit vier Fahrern pro Raft, eine davon ragt mit transparentem Boden über die Bordwand hinaus,
  • Storm Chasers wird die erste Rutsche für Mattenrennen auf See.
Thrill Island

Ebenfalls zu „Thrill Island“ gehört ein Hochseilgarten und Elementen eines Skywalk, bei dem die Passagiere, gut angeseilt, teils in 47 Meter Höhe über die Bordwand hinaus über dem Meer balancieren, rund um das große Royal-Caribbean-Logo herum klettern und am Ende des Parcours nur noch mit Gurtzeug an einer Schiene jenseits der Bordwand übers Meer zurück aufs Schiff gleiten können.

Kletterpark
Kletterpark

“Thrill Island” vs. “Chill Island”

Quasi das Gegenstück ist „Chill Island“ als vielfältige Pool-Landschaft, die sich über drei Ebenen ersteckt und auch wieder das bei Royal Caribbean relativ neue „The Lime & Coconut“-Barkonzept integriert. Zu Chill Island gehört die Swim-up-Bar „Swim & Tonic“-Bar, …

… der Royal-Bay-Pool, den die Reederei als den größten Pool auf See bezeichnet sowie Cloud 17 als Rückzugsort exklusiv für Erwachsene mit dem langgezogenen, ruhigen Cove-Pool.

Cove Pool
Cove Pool

Die neue Neighborhood „Surfside“ widmet Royal Caribbean dem Familienurlaub. Dieser Nachfolger für den Boardwalk der Oasis-Class-Schiffe kombiniert einen für Erwachsene reservierten „Water’s Edge Pool“ mit dem bewährten Wasserpark für Kinder, der Splashaway Bay, und einer „Baby Bay“. Hier wird es auch wieder ein Karussell geben und der Bereich wird auf der Icon of the Seas nicht vom Aqua Theater abgeschlossen wie auf den Oasis-Class-Schiffen, sondern reicht bis ganz hinten ans Heck und schließt dort mit dem „Water’s Edge Pool“ ab.

Ein absichtlich etwas abseits gelegene Region des Schiffs hoch oben am Heck der Icon of the Seas nennt sich „The Hideaway“ und soll Beach-Club-Atmosphäre mit Meerblick und dem laut Royal Caribbean ersten schwebenden Infinity-Pool auf See vermitteln. Tatsächlich schwebt der Pool natürlich nicht, vermittelt aber einen solchen Eindruck hoch oben über dem Surfside-Bereich am Heck des Schiffs.

Aqua Dome als umfassende Weiterentwicklung des Aqua-Theaters

Als eine Weiterentwicklung des von den Oasis-Class-Schiffen bekannten Aqua-Theaters kann man den „AquaDome“ sehen. Der Bereich ersetzt das Solarium ganz oben vorne am Schiff und ist rundum verglast und überdacht. Das Aqua Theater ist in diesen Aqua Dome komplett integriert.

Aqua Dome
Aqua Dome

Der Aqua Dome soll mit einem verwandelbaren Pool, vier Roboterarmen, Großprojektoren, einem Wasserfall von der Decke und einigem mehr ausgestattet sein und sich über den Tag hinweg von einer ruhigen Oasis bis hin zu einem pulsierenden Veranstaltungsort für Aqua-Theater-Shows verwandeln und sogar Restaurants und Bars umfassen. Fst erinnert der Aqua Dome in seiner VIelfältigkeit ein wenig an den „Eden“-Bereich auf den Edge-Class-Schiffen der Schwesterreederei Celebrity Cruises – freilich mit einem gänzlich anderen Ambiente.

Icon of the Seas mit neu konzipiertem Central Park, Eiskunstlaufbahn „Absolute Zero“ und der Royal Promenade

Auch den Central Park als grüne Oasis mit echten Pflanzen übernimmt Royal Caribbean von den Oasis-Class-Schiffen. Der Park soll laut Reederei üppiger (20 Prozent mehr Bäume) und lebendiger werden und mehr Restaurants umfassen.

Central Park
Central Park

Die Eiskunstlaufbahn „Absolute Zero“ ist Amphitheater-artig rund und soll die größte Eislaufbahn aller RCI-Schiffe werden.

Absolute Zero
Absolute Zero

Die Royal Promenade soll auf der Icon of the Seas erstmals durch eine raumhohe Fensterfront auch Meerblick bieten und mehr als 15 Restaurants, Cafés, Lounges und Bars umfassen. Und …

Geheimnis um die mysteriöse Kugel-Konstruktion gelüftet

Auch das Geheimnis um die mysteriöse Kugel-Konstruktion, die schon früh in der Bauphase der Icon of the Seas in der Meer-Werft im finnischen Turku zu sehen war, hat die Reederei jetzt gelüftet – zumindest ansatzweise: „The Pearl“, 14 Meter hoch und 15 Meter im Durchmesser, wird auf der Royal Promenade als „eye-catching object“ stehen offenbar als eine moderne Pracht-Treppe stehen. Weitere Details dazu will Royal Caribbean aber erst später bekannt geben. (korrigiert)

The Pearl auf der Royal Promenade (Screenshot aus dem Video unten).

Zu sehen ist The Pearl schon in einem der Videos zur Icon of the Seas:

Größere Suite Neighborhood, neue Kabinentypen

Auch die „Suite Neighborhood“, der exklusive Bereich für Suiten-Passagiere, wird größer, erstreckt sich über drei Decks und bietet zusätzlich ein mehrstöckiges Suiten-Sonnendeck mit Pool, Whirlpool und Essbereich sowie dem Suiten-Restaurant „Coastal Kitchen“ auf zwei Ebenen und einem neuen, mediterranen Restaurant namens „The Grove“.

Coastal Kitchen
Coastal Kitchen

Bei den vielen Details bleibt Royal Caribbean in Hinblick auf neue Kabinen-Kategorien noch etwas vage, kündigt aber teils spektakulär klingendes an: die Kategorie „Family Infinite Balcony“ sowie die „Surfside Family Suite“ mit Nischen für die Kinder, die von den Erwachsenen getrennt sind. Computerzeichnungen gibt es vom dreistöckigen „Ultimate Family Townhouse“, das über einen eigenen weißen Zaun und einen Briefkasten verfügen soll.

Ultimate Family Townhouse
Ultimate Family Townhouse

Die beste Aussicht sollen die Kabinenkategorien „Sunset Corner Suite“ und die „Panoramic Ocean Views“ im Aqua Dome bieten.

Und auch die Crew soll neue entwickelte Kabinen bekommen, von denen Royal Caribbean sagt, sie seien patentiert und von Crew-Mitgliedern mitentwickelt worden.

Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt mit Flüssigerdgas (LNG) und Brennstoffzellen

Fast schon beiläufig erwähnt Royal Caribbean, dass die Icon of the Seas mit einer Tonnage von BRZ 250.800 das größte Kreuzfahrtschiff der Welt sein wird und die bisherige Rekordhalterin Wonder of the Seas mit BRZ 228.199 deutlich übertreffen wird.

Beim Antrieb setzt die Reederei bei der Icon of the Seas auf das relative umweltfreundliche Flüssigerdgas LNG, ergänzt durch Brennstoffzellen, wobei noch unklar ist, in welcher Dimension RCI bei Letzteren plant.

Icon of the Seas
Icon of the Seas

Ab 25. Oktober 2022 öffnet Royal Caribbean die Buchungen für die Icon of the Seas, Mitglieder des „Crown & Anchor Society“ können Reisen mit dem neuen Kreuzfahrtschiff bereits einen Tag früher buchen. Die Icon of the Seas wird ganzjährig auf Sieben-Nächte-Routen ab Miami in die östliche und westliche Karibik fahren und dabei auch die Privatinsel Coco Cay anlaufen.

4 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

4 Gedanken zu „Royal Caribbean verwischt mit der Icon of the Seas die Grenzen zwischen Schiff und Ferienresort“

  1. Ich bin schwer beeindruckt von diesem Schiff. Unglaublich, was alles möglich ist und auf dem ersten Blick sinnvoll umgesetzt werden kann.
    Für meine Teil vergleiche ich diese Megaliner auch nicht mit klassischen oder kleineren Kreuzfahrtschiffen; Kreuzfahrt ist beides und beides kann durchaus gleichberechtigt nebeneinander existieren.

    Und auch wenn ich mir niemals vorstellen könnte, ausschließlich auf solchen Schiffen meinen Urlaub zu verbringen und bei mir eher die Destinationen im Vordergrund stehen würde ich so ein Schiff unglaublich gerne mal für eine Woche erleben!

    Ich bin gespannt, welche Bereiche (Wasserpark, Hideaway etc.) ggf. noch reservierungs- oder sogar kostenpflichtig werden.

  2. @Patrick: Die Frage nach den evtl. kostenpflichtigen Bereichen ist tatsächlich spannend. Allerdings ist bei Royal Caribbean bisher immer ein wichtiges Grundprinzip, solche Bereiche kostenfrei anzubieten; es wäre also ein ziemlicher Bruch, da plötzlich Geld zu verlangen. Insofern vermute ich, dass auch Wasserpark und Hideaway weiterhin inklusive sein werden (anders als auf der Privatinsel Coco Cay, wo Vergleichbares Geld kostet – allerdings ist das Schiff da natürlich auch immer nur einen Tag lang und die Attraktionen werden quasi als „Landausflug“ angeboten).

  3. Mir gefällt das Schiff irgendwie überhaupt nicht. Die WOnder of the Seas hat mir gefallen,weil da relativ viel Kreuzfahrtschiff und relativ wenig Ferienresort ist. Bei der Icon erkennt man eindeutig,das das eigentlich Ziel noch mehr das Schiff sein soll.Macht bei ganzjährigen Karibikreisen mit wenig interessanten Anlaufhäfen(die routen von RCCI, nicht die Karibik allgemein !) durchaus Sinn.

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