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US State Department warnt vor Fähren in Cozumel, Mexiko

Das US State Department warnt Mexiko-Touristen aktuell vor der Benutzung von Fährverbindungen zwischen der Insel Cozumel zum Festland. Mehrere Kreuzfahrt-Gesellschaften haben Landausflüge abgesagt, bei denen Passagiere diese Fähren benutzen müssten. Die Hintergründe für die Warnung sind aber reichlich unklar.

Royal Caribbean International, Princess Cruises, Carnival Cruise Line und möglicherweise weitere Reedereien haben vorsichtshalber alle Landausflüge in Cozumel, Mexiko, abgesagt, bei denen Fährverbindungen zwischen Cozumel und dem mexikanischen Festland benutzt würden. Grund ist eine entsprechende Warnung des US State Department. Update 9. März 2018: Inzwischen rät auch das deutsche Auswärtige Amt zu besonderer Vorsicht im Raum Playa del Carmen.

Am 21. Februar hatte es am Festland-Anleger der Fähren in Carmen del Playa auf einer Fähre der Fährgesellschaft Barcos Caribe eine Explosion gegeben (siehe Youtube-Video). 26 Menschen wurden dabei verletzt, drunter auch Touristen und sieben US-Staatsbürger. Als Ursache dafür waren zunächst Wartungsmängel angenommen worden. Später wurde angeblich ein Sprengkörper gefunden. Das US State Department sprach die aktuelle Warnung aus, nachdem zwei weitere Sprengsätze an anderen Fähren derselben Fährgesellschaft gefunden wurden.

Die Zusammenhänge sind aber reichlich verwirrend, die Quellen widersprechen sich. So soll der Sohn des Eigentümers der Fährgesellschaft bei der Explosion am 21. Februar an Bord der Fähre gewesen, jedoch unverletzt geblieben sein. Der Eigentümer selbst, ehemals Gouverneur der Provinz Quintana Roo, sitzt derzeit wegen Korruptionsverdachts in Untersuchungshaft.

Manche Quellen gehen davon aus, dass es sich bei der Explosion am 21. Februar wie ursprünglich angenommen um einen technischen Defekt aufgrund von Wartungsmängeln gehandelt habe. Die ein oder zwei weiteren Sprengkörper an einer weiteren Fähre, der „Caribe 2“, könnten womöglich sogar von der Fährgesellschaft dort selbst angebracht worden sein. Die betroffene Fähre lag vor Cozumel vor Anker und soll bereits seit zehn Monaten nicht mehr im Fährbetrieb eingesetzt gewesen sein. Der zuständige Staatsanwalt spricht in Bezug auf die zwei am Donnerstag gefundenen Sprengsätze von „seltsamen Umständen“.

Die Fährgesellschaft Barcos Caribe war mit Unterstützung des damaligen Gouverneurs und heutigen Eigentümers 2015 in das Fährgeschäft zwischen Cozumel und dem Festland eingestiegen, um den beiden etablierten Anbietern Ultramar und Barcos México mit günstigeren Preisen Konkurrenz zu machen.

Andere Quellen wollen erfahren haben, dass sich ein mexikanisches Drogenkartell zu der Explosion am 21. Februar bekannt hätten.

Das amerikanische FBI ist offenbar an den Ermittlungen der mexikanischen Behörden beteiligt. Die mexikanischen Behörden betonen, man habe die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort unter anderem mit Kräften der Armee und Marine deutlich verschärft und gehe nicht von einer weiteren Gefahr für Touristen aus.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „US State Department warnt vor Fähren in Cozumel, Mexiko“

  1. Es gibt dieses Video, das durchs Netz geistert, in dem jemand mit dem Handy genau diesen Überwachungsbildschirm (unter vielen anderen) filmt, auf dem dann die Explosion auf der Fähre statt findet, und dann schwenkt das Handy auf den Bildschirm mit Datum und Zeit. Da wusste jemand genau , dass zu diesem Zeitpunkt die Explosion statt finden wird und hat das vorausschauend gefilmt! In Mexiko herrschen die Drogenbarone, und wenn sich da jemand – auch ein Gouverneur – einmischt, gibt es Konsequenzen…

  2. Ich bin bei solchen Rückschlüssen immer sehr vorsichtig. Klar liegt es nahe, dass da jemand vorher wusste, was kommen würde. Aber so viel, wie heutzutage einfach nur ins Blaue hinein gefilmt und fotografiert wird, kann es genau so gut auch einfach Zufall sein. Spielt letztlich aber auch keine große Rolle, denn dass die Explosion absichtlich herbei geführt wurde, steht ja fest und insofern ist auch klar, dass natürlich irgend jemand davon vorher wusste ;-)

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