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75 Jahre Costa: Wir stöbern in den Archiven der „Linea C“  und Costa Cruises

Vor 75 Jahren stach mit der Anna C. in Genua zum ersten Mal ein Costa-Kreuzfahrtschiff in See. Ein Blick ins Archiv zeigt, wie ein einstiger Oliven-Exporteur zur zeitweise größten Kreuzfahrt-Reederei der Welt wurde und was Costa Cruises bis heute ausmacht. Cruisetricks.de hat für Sie in der Geschichte der Linea „C“ alias Costa Cruises gestöbert und dabei so manch Spannendes und Kurioses gefunden.

Zum 75. Geburtstag von Costa Cruises hatte ich Gelegenheit, Einblick in die Costa-Sammlung der Ansaldo Foundation in Genua zu bekommen und ein wenig in Archivmaterial zu stöbern. Es ist eine faszinierende Sammlung, die ihr Zuhause in der historischen Villa Cattaneo dell’Olmo in Genua hat.

Wohl keine andere Kreuzfahrt-Reederei hat ein so umfassendes Archiv, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist: rund 15.000 Einzelstücke, 11.270 Fotos und 245 Filmaufnahmen. Einiges davon ist auch online zugänglich, etwa Fotos und die Mitarbeiterzeitung „Notiziario C“ von 1961 bis 1974.

Historisches Foto, betitelt "Bordleben auf der Federico C." von 1959 (Bild: Ansaldo Foundation)
Historisches Foto, betitelt „Bordleben auf der Federico C.“ von 1959 (Bild: Ansaldo Foundation)

Allein schon aus Fotos, Postern und historischen Broschüren lassen sich viele Details aus der Geschichte der Kreuzfahrtreederei erkennen, die man auch in Zeiten vermeintlich allumfassender Datenverfügbarkeit im Internet ansonsten vergeblich sucht.

Da findet sich zum Beispiel ein Poster mit allen Schiffen der Flotte von Linea „C“ beziehungsweise Costa Crociere von 1924 bis 1996, mit einer Silhouetten-Ansicht, der Tonnage sowie der Jahreszahlen, in denen die Schiffe in Dienst waren – insgesamt 63 Schiffe.

Costa-Schiffe von 1924 bis 1996 (Bild: Ansaldo Foundation)
Costa-Schiffe von 1924 bis 1996 (Bild: Ansaldo Foundation)

Die Anna C., erstes Kreuzfahrtschiff der Reederei, ist da an Position 20, in Betrieb von 1947 bis 1972, 11.736 BRT. Die Liste reicht bis zur Costa Victoria, in Betrieb von 1996 bis 2020, 74.000 BRT.

Alles begann mit der Anna C. am 31. März 1948 in Genua

Es ist die Anna C., mit der die Kreuzfahrt bei Costa begann: Am 31. März 1948 nahm sie mit 768 Passagieren von Genua Kurs auf Rio de Janeiro und Buenos Aires. Diese erste Passagier-Reise der Costa-Geschichte begann am Ocean Terminal Ponte die Mille, wo auch heute noch Costa- (und andere) Kreuzfahrtschiffe festmachen.

Gebaut wurde die Anna C. schon im Jahr 1929. Unter den Namen „Southern Prince“ war sie zunächst als Frachtschiff zwischen New York und Argentinien unterwegs, bis Prince Line sie 1947 an das Unternehmen „Giacomo Costa fu Andrea“ verkauft, wo sie ihren Kreuzfahrtschiff-Namen „Anna C.“ bekommt. 1952 wird sie umgebaut und modernisiert und fährt für die Reederei bis 1971. Dann beschädigt ein großes Feuer so stark, dass sie 1972 verschrottet wird.

Erstes für Costa neu gebautes Passagierschiff: Federico C.

Zehn Jahre später, 1958, bekommt die Linea „C“ ihr erstes als Passagierschiff neu gebautes Schiff, die Federico C., 21.000 Bruttoregistertonnen, 22 Knoten schnell.

Sie wird schon damals als „floating resort“ beworben – ein Begriff, dass man in der Kreuzfahrt ansonsten eigentlich erst sehr viel sieht, als die ganz großen Mega-Kreuzfahrtschiffe aufkommen, bei denen das Schiff als solches einen wesentlichen Teil des Reiseerlebnisses ausmacht.

Anna C., Federico C. (Bild: Ansaldo Foundation)
Anna C. und Federico C., 1959 in Genua (Bild: Ansaldo Foundation)

Gebaut wurde die Federico C. in der Ansaldo-Werft (heute: Fincantieri) in Sestri Ponente nahe Genua, die heutige Fincantieri-Werft dort. Die Archive der Ansaldo-Stiftung haben übrigens auch zum Schiffbau in Genua umfassendes Material, ein kleiner Teil davon auch online verfügbar.

Zunächst fuhr die Federico C. wie die Anna C. auf der Route zwischen Genua, Buenos Aires und Rio de Janeiro, ab 1966 von Genua auch nach Florida, in die Karibik und nach Venezuela. Nach einem Umbau im Jahr 1968 legte sie dann zwischen den Transatlantik-Trips auch Karibik-Kreuzfahrten ein und unternahm von 1972 bis 1983 nur noch Karibik-Kreuzfahrten, bevor sie schließlich an Premier Cruises verkauft wurde.

Wie sich das Logo der Linea „C“ und Costa über die Jahre veränderte

Reizvoll ist auch der Blick auf eine Postkarte, auf der die Entwicklung des Costa-Logos mit unterschiedlichen Schornstein-Gestaltungen aus den Anfangsjahren dokumentiert:

frühes Schornstein-Design (Bild: Ansaldo Foundation)
frühes Schornstein-Design (Bild: Ansaldo Foundation)

Zu Beginn zierte das große, C auf gelbem Hintergrund nicht invertierte Anführungszeichen, die sich bis etwa 1993 hielten. Von 1947 bis 1980 war das Wort „linea“ für Linea „C“ Teil des Logos, ebenso wie die Unterzeile „Giacomo Costa fu Andrea“, 1958 bis 1968 mit dem Zusatz „Genova“ und ab 1968 dann „Costa Armatori S.p.A. – Genova“.

Entwicklung des Costa-Logos (Bild: Ansaldo Foundation)
Entwicklung des Costa-Logos (Bild: Ansaldo Foundation)

1997 wechselte die Philosophie bezüglich des Logos und die Marke „Costa“ trat deutlich in den Vordergrund, das Logo wurde zu einem C, das drei gelb-blauen Schornsteinen umrandete, mit dem großen Schriftzug „Costa“ darunter. Bis heute gehört der blaue „Costa“-Schriftzug zum Logo. Das große „C“ ist aktuell mit einer Unterbrechung im unteren Drittel gestaltet und wird in unterschiedlicher Farbgestaltung mal einfarbig blau auf gelbem Grund, mal blau und gelb auf weißem Grund oder weiß und gelb auf dunklem Grund benutzt.

Die Farben des Costa-Logos spiegeln übrigens immer noch die Ursprünge von Costa wider: Blau steht für das Meer, Gelb für Olivenöl.

Fundstücke aus der Costa-Sammlung in Genua

Im Grunde könnte man allein mit der Costa-Sammlung der Ansaldo-Stiftung Tage und Monate beim Stöbern verbringen, ohne dass einem langweilig wird. Jedes Bild, jedes Dokument, jeder Gegenstand bringen ihre kleine oder große Geschichte mit. Einige Dokumente und Fotos, auf die ich bei meinem Besuch der Ansaldo-Stiftung im April 2023 in Genua gestoßen bin, will ich hier exemplarisch vorstellen …

Eine Speisekarte der Franca C. vom 30. Januar 1963

Essen ist der vielleicht wichtigste Aspekt auf einer Kreuzfahrt, damals wie heute. Eine Menü-Karte der Franca C. vom 30. Januar 1963 mit wunderschön gestaltetem Titelblatt, gibt einen Einblick, was damals auf dem Schiff auf den Tisch kam.

Die Auswahl war beeindruckend groß, darunter Klassiker wie Lamm mit Minzsauce, gefüllte Truthahnschenkel, Entrecote vom Grill oder auch Fasanen-Terrine am kalten Buffet bis zu Gerichten, die man heutzutage sicherlich nicht mehr auf einer Kreuzfahrtschiff-Speisekarte finden würde wie Kalbshirn a la Milanaise oder – weniger beängstigend – Wiener Würstchen mit Sauerkraut.

Heute unvorstellbar: Tontaubenschießen als Zeitvertreib an Seetagen

Tontaubenschießen war auf Kreuzfahrtschiffen lange Zeit ein beliebtes Vergnügen an Seetagen. Erst Anfang des 21. Jahrhunderts, wohl um 2011 verschwand das Tontaubenschießen endgültig von Kreuzfahrtschiffen, nachdem es zuletzt nur noch auf sehr wenigen, traditionellen Schiffen überhaupt noch angeboten worden war.

Obwohl noch nicht allzu lange her, ist es aus heutiger Sicht in vielerlei Hinsicht undenkbar: Weder würden die Reedereien Waffen an Bord haben wollen, schon gar nicht in den Händen von Passagieren. Etwas übe Bord zu werfen, ist aus Meeresschutzgründen heute tabu. Und generell die Vorstellung, selbst nur von Tonscheiben repräsentierte Tiere aus purem Spaß abzuschießen, würde heute bei den meisten Passagieren eher Abscheu auslösen. Andere Zeiten, andere Sitten.

Kleines Schiff, große Passagier-Gemeinschaft

Faszinierend ist, die beinahe familiäre Gemeinschaft der Passagiere auf den relativ kleinen Schiffen in den 1960er- und 70er-Jahren zu sehen. Die Kreuzfahrten waren meist länger als die heutigen Sieben-Nächte-Standardreisen – da kannte schnell jeder jeden, man hatte gemeinsam Spaß.

Besonders eindrucksvoll dokumentieren das zwei Bilder aus der Costa-Sammlung von der Äquatortaufe – konkretes Jahr und Schiff unbekannt.

Damenwahl: „Bitte keine Yachten anbieten …“

Das mit Abstand skurrilste Fundstück meines Besuchs bei der Ansaldo-Stiftung aber war eine Regel-Blatt zu einer Tanzveranstaltung an Bord eines Linea-„C“-Schiffe in den 1950er-Jahren …

Ist Ihnen bei einem Tanzabend auf einem Kreuzfahrtschiff bei „Damenwahl“ auch schon einmal eine Yacht oder ein teures Auto angeboten, wenn Sie mit der betreffenden Dame tanzen? Klingt verrückt, muss bei Costa in den 1950er-Jahren aber ein ernsthaftes Thema gewesen sein. Denn anders lässt sich dieses Dokument aus der Costa Collection der Ansaldo Foundation kaum erklären:

Damenwahl-Regeln aus den 1960er-Jahren (Bild: Ansaldo Foundation)
Damenwahl-Regeln aus den 1960er-Jahren (Bild: Ansaldo Foundation)

So skurril dieses Dokument wirkt, es muss doch einen ernsten Hintergrund haben. Denn ohne konkreten Anlass dürfte Costa diese Regeln damals nicht aufgestellt haben. Diese Tanzabende, und offenbar vor allem „Damenwahl“-Runden, müssen damals etwas sehr Besonderes gewesen sein. Und man beachte Regel Nr. 5: Nur an Junggesellen dürfen Heiratsanträge gemacht werden.

Faszinierende Fakten in Kreuzfahrt-Broschüren zur Eugenio C. von 1970 und 1979

Abschließens werfen wir noch einen Blick auf zwei historische Kreuzfahrt-Broschüren der Eugenio C. von 1970 und von 1979. Denn sie beantworten eine ganz spannende Frage: Wie elitär waren Kreuzfahrten damals eigentlich noch? Was kostete eine Reise auf einem der Linea-„C“-Schiffe?

37 Tage lang dauerte 1970 eine Reise „La Crociera dei due Mondi“ der Eugenio C. in Jahr 1970 von Genua aus bis in die Karibik, durch den Panamakanal und zu den Galapagos-Inseln – eine echte Traumreise. Die genaue Route: Genua, Cannes, Barcelona, Funchal, St. Juan, Colon, Balboa, Acapulco, Galapagos, Callao, Guayaquil, Balboa, Colon, Willemstad, Antigua, Las Palmas, Barcelona, Cannes, Genua.

920.000 Lire kostete die Passage damals in einer Innenkabine bei Doppelbelegung mit Stockbetten, Dusche und WC), nach dem damaligen Lire-zu-D-Mark-Kurs umgerechnet 2.355 Euro. Die teuerste Kabine, eine „luxuriöse Außenkabine“ mit zwei Betten sowie Sofa-Bett, Badezimmer und Toilette kostete rund doppelt so viel, 2.255.000 Lire (5.772 Euro).

Erstaunlich günstig konnten Landausflüge sein: Für eine 3,5-stündige Busrundfahrt auf Madeira inklusive Aussichtspunkt Pico de Barcelos verlangte Linea „C“ lediglich 1.700 Lire (4,35 Euro). Aber es ging auch deutlich teurer: Der 5,5-tägige (!) Ausflug mit dem Flugzeug von San Juan nach New Orleans, Mexiko City und Acapulco, wo es wieder zurück aufs Schiff ging: 325.000 Lire (832 Euro).

Eine etwas kürzere, 27-tägige Karibik-Kreuzfahrt der Eugenio C. kostete 1979 – zumindest in absoluten Zahlen – schon deutlich mehr, nämlich zwischen 1,7 und 7,1 Millionen Lire (1.751 Euro bis 7.238 Euro). Man beachte den deutlich größeren Preisunterschied zischend er günstigsten und der teuersten Kabine im Vergleich zu 1970 auf demselben Schiff.

Die historische Kreuzfahrtpreise auf heutige Kaufkraft umgerechnet

Der deutliche Preisanstieg von 1970 bis 1979 täuscht freilich, denn gemessen an der Kaufkraft, zumindest aus deutscher Sicht, sind die Preise in Wirklichkeit deutlich gesunken.

Um eine konkretere Vorstellung davon zu bekommen, wie teuer solche Kreuzfahrten damals wirklich waren, habe ich ein wenig gerechnet und die damaligen Preise in Relation zum jeweiligen Durchschnittseinkommen in Deutschland in diesen Jahren gesetzt. Dazu habe ich die damaligen Preise in Relation zu den Gehältern hochgerechnet und daraus einen theoretischen Tagespreis nach heutiger Kaufkraft berechnet. Das Ergebnis ist erstaunlich.

Reiseprospekt für die Eugenia C., 1970 (Bild: Ansaldo Foundation)
Preisliste aus dem Reiseprospekt für die Eugenia C., 1970 (Bild: Ansaldo Foundation)

1970 kostete demnach eine Nacht an Bord in der günstigsten Kabine 459 Euro, während es 1979 nur noch 225 Euro waren. Vergleicht man die Zahl mit dem realen Tagespreis der Weltreise der Costa Deliziosa heute, die den historischen Reisen der Art nach am nächsten kommt, halbiert sich der Preis noch einmal auf 129 Euro pro Passagier und Tag.

(Berechnungsbasis:1970: 1.000 Lire = 2,56 Euro; 1979: 1.000 Lire = 1,02 Euro; laut Statista lag das durchschnittliche, monatliche Brutto-Einkommen in Deutschland 1970 bei 569 Euro, 1979 bei 1.180 Euro und 2022 bei 4.105 Euro.)

Nun darf man diese Zahlen natürlich nicht absolut setzen. Es sind grobe Überschlagsrechnungen und ehrlicherweise weiß ich nicht, wie sich die Kaufkraft im selben Zeitraum in Italien entwickelt hat. Die deutlich sinkende Preistendenz ist sicherlich zum Teil auch dem Währungsverfall der Lira geschuldet.

Dennoch zeigen sie, wie günstig Kreuzfahrten heutzutage im historischen Kontext sind. Aus einem elitären Urlaubsvergnügen – auch wenn insbesondere die Fotos von der Äquatortaufe oben das nicht nahelegen – ist eine Reiseform für fast jeden geworden.

Die wichtigsten Daten zur Geschichte von Costa Cruises

  • 1854 – Giacoma Costa gründet eine kleine Schifffahrtsgesellschaft namens „Giacomo Costa fu Andrea“ zum Handel mit Olivenöl und Textilien.
  • 1947 – Umbenennung des Unternehmens in Linea „C“
  • 1948 – Am 31. März 1948 beginnt in Genua die erste Kreuzfahrt auf der Anna C. von Genua mit Kurs auf Rio de Janeiro und Buenos Aires. Die Anna C. ist laut Costa zugleich der erste Oceanliner, der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder den Südatlantik überquerte.
  • 1958 – Mit der Federico C. geht das erste explizit für den Passagierverkehr neu für Linea „C“.“ gebaute Schiff in Dienst.
  • 1959 – Zum Passagierverkehr über den Atlantik kommen nun reine Vergnügungsreisen hinzu – im Winter im Mittelmeer und während des restlichen Jahres in die Karibik.
  • 1961 – Eine Explosion an Bord der Bianca C. vor Grenada http://www.grenada-history.org/biancac.htm kostet drei Crew-Mitglieder das Leben, rund 700 Passagiere und Crew werden evakuiert, das Schiff sinkt zwei Tage später
  • 1980 – Linea „C“ hat 1980 mit 13 Schiffen die größten Kreuzfahrtschiff-Flotte der Branche
  • 1986 – Kreuzfahrten werden zum wesentlichen Geschäft für das Unternehmens, das sich nun von Linea „C“ in Costa Crociere umbenennt.
  • 1997 – Carnival Corp. und Airtours übernehmen gemeinsam Costa Crociere.
  • 2000 – Carnival Corp. übernimmt die Airtours-Anteile und wird so alleiniger Eigentümer von Costa.
  • 2012 – Am Freitag, den 13. Januar 2012, verunglückt die Costa Concordia vor der Toskana-Insel Giglio, 32 Menschen kommen ums Leben. Es ist der schwärzeste Tag in der Geschichte von Costa.
  • 2019 – Im Dezember 2019 stellt Costa die Costa Smeralda in Dienst, das zweite Kreuzfahrtschiffe überhaupt (nach der AIDAnova), das mit relativ umweltfreundlichem Flüssig-Erdgas (LNG) betrieben wird. Mit bis zu 6.554 Passagieren und einer Tonnage von 185.010 BRZ ist sie eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt.

Hintergrund: Die Ansaldo-Stiftung und ihre Costa-Sammlung

Die Fondazione Ansaldo ist eine gemeinnützige Stiftung, die unter anderem vom Tourismusministerium, der Handelskammer von Genua, der Universität und der erzbischöflichen Kurie von Genua sowie Unternehmen aus dem Raum Genua finanziert wird. Die Stiftung selbst wurde 2000 gegründet, geht aber auf das schon seit 1980 bestehende Archivio Storico Ansaldo zurück. Zur Eröffnung der Ansaldo-Stiftung 2000 kam immerhin der damalige, italienische Ministerpräsident Carlo Azelio Ciampi.

Die Costa-Sammlung ist dabei nur ein kleiner Teil des Materials der Ansaldo-Stiftung, die Archive vieler Unternehmen aus Genua und Ligurien pflegt, insbesondere die der recht diversifizierten Unternehmensgruppe der Familie Ansaldo. Dazu gehörte unter anderem auch die heutige Fincantieri-Werft in Sestri Ponente nahe Genua, in der bis heute Kreuzfahrtschiffe gebaut werden

Die Costa-Sammlung umfasst Dokumente und Stücke aus den Jahren 1920 bis 1996 und kam 2010 in Besitz der Stiftung. Hauptsächlich besteht es aus Finanz- und Finanzdokumenten aus dieser Zeit und Unterlagen anderer Unternehmen aus anderen Segmenten wie Olivenöl, Textilien, Hotels und der Baubranche, die der Costa-Familie gehörten. 2015 wurde die Costa-Sammlung vom italienischen Kultusministerium als „von bedeutendem, historischen Interesse“ anerkannt.

Archiv der Mitarbeiterzeitung: Notiziario „C“

Online sind einige Fotos aus der Sammlung zu sehen. Ebenfalls sind online 14 Jahrgänge der internen Firmenzeitung „Notiziario C“ von 1961 bis 1974 verfügbar. Tipp: Um die Ausgaben als PDF anzusehen, klickt man hier zunächst auf einen der Jahrgänge, dann auf eines der Magazine und dort dann auf den Link neben „Other Media“ – etwas kompliziert, aber faszinierend zum Stöbern. Ein wenig Italienisch sollte man dazu allerdings verstehen.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste mit der Costa Toscana auf Einladung von Costa Cruises.
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2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „75 Jahre Costa: Wir stöbern in den Archiven der „Linea C“  und Costa Cruises“

  1. Vielen Dank für diesen spannenden Einblick. So ausführlich und schlichtweg interessant, abgerundet mit dem Bildmaterial, ist es eine Zeitreise der besonderen Art. Gibt es so etwas auch für die AIDA Cruises? Freilich, eine 75-jährige Geschichte kann es nicht aufweisen. :)

  2. @D.: Von allen Reedereien ist mir nur bei Costa bekannt, dass es ein solches Archiv gibt. Die anderen Reedereien und sicherlich auch AIDA haben bestimmte ebenfalls spannende Archive, aber die sind halt nicht öffentlich zugänglich.

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