Smartphone-Apps und ein paar Online-Dienste sind auf Reisen du für Kreuzfahrten für mich schon unentbehrlich geworden. Sie sparen Zeit, Nerven und gelegentlich auch Geld – einfach, weil man schneller und besser informiert ist. Welche Apps auf Ihrem Handy nicht fehlen sollten und welche Web-Dienste mir schon wertvolle Dienste geleistet haben, verrate ich in diesem Beitrag.
Die vielen Reisebeschränkungen der Pandemie haben es sicherlich beschleunigt, aber auch davor schon habe ich immer öfter Smartphone-Apps auf meinen Reisen genutzt, weil mir der ganze Papierkram irgendwann zu viel und zu unübersichtlich geworden ist. Ich benutze ein Android-Handy, aber auch für iPhones und iPads mit iOS gibt es fast alle dieser Apps ebenfalls.
Mit all den Reiseproblemen, Einreisebedingungen und Flugverspätungen aber sind die Handy-Apps plötzlich zu einem richtig wertvollen Helfer geworden. Und insbesondere einige Kreuzfahrt-Reedereien haben ihre Apps so stark weiterentwickelt, dass es inzwischen eine Freude ist, sie zu nutzen – allen voran die von Royal Caribbean, die man einfach nur „großartig“ nennen kann.
Welche Apps also sind es, die einem das Kreuzfahrt- und Reise-Leben so viel einfacher machen?
Einreise- und Visa-Bestimmungen
Noch immer gibt es viele komplizierte und sich häufig ändernde Einreiseregeln in vielen Länder, etwa für die USA, Kanada oder einzelne Karibik-Staaten, aber auch für Orient-Kreuzfahrten ab Dubai, Abu Dhabi oder Katar. Nicht immer ist dann klar, ob man geimpft oder getestet sein muss und wenn ja, wie und wann genau.
Sehr zuverlässige und vollständige Einreise- und Visa-Bestimmungen liefern
Beides sind zwar keine jeweils zuständigen Behörden der jeweiligen Länder, die verbindliche Aussagen treffen können. Parallel dazu sollte man daher immer auch die Websites der Behörden des jeweiligen Transit- und Ziellandes prüfen.
Weder Travel Doc noch die Iata sind unfehlbar. Aber die Abfrage dort ist die zuverlässigste und einfachste Methode, Einreisevorschriften zu ermitteln. Und immerhin verlassen sich auch viele Airlines auf genau diese beiden Dienstleister.
Wer in die USA reist, kann sich schon einmal mit der neuen App der Customs & Border Protection vertraut machen:
- CBP One (iOS, Android)
In der App kann man anhand von Passdaten schon jetzt sein bisheriges Ein- und Ausreiseverhalten in die USA überprüfen. Und bald soll auch soll das Ausfüllen des obligatorischen Einreiseformulars per App möglich sein, was die Wartezeit bei der Einreise erheblich verkürzen soll.
Flugstatus, Verspätungen und Ersatzflüge
Auch wenn sich der Flugverkehr zunehmend normalisiert: Verspätungen, Flugausfälle und Stornierungen gibt es weiterhin. Im akuten Fall helfen Apps, die den Status von Flügen verfolgen, Verspätungen und Annullierungen anzeigen – und zwar oft schneller als die Airline am Flughafen selbst. Da bringen diese Apps nicht nur einen Informationsvorsprung, sondern auch Zeitgewinn, wenn es darum geht möglichst weit vorne in der Schlange für die Umbuchungen zu stehen.
- Flight Stats (iOS, Android) oder Flightradar (iOS, Android) zum Verfolgen von Flügen und Verspätungen
- Flightaware (iOS, Android) hat eine eingebaute Funktion, bei Stornierungen sofort passende Alternativ-Flüge anzuzeigen und hat auch eine Funktion, die anzeigt, wo das Flugzeug gerade ist, das für einen bestimmten Flug eingeplant ist („Where is my plane“)
Ein Tipp zum Finden von Flugverbindungen, wenn’s mal nicht ganz so einfach ist und kreative Flugrouten gefragt sind: Google hat ein Flugsuch-Tool, mit dem man zahlreiche Suchoptionen definieren kann, um passende Verbindungen zu finden.
Apps in Zusammenhang mit Covid-19 und Gesundheitsthemen
Wer im Ausland einen aktuellen Coronatest benötigt oder zu Hause keine Teststation in der Nähe hat, kann sich mit günstigen, videoüberwachten Selbsttests zu Hause per Handy behelfen:
- Testifly (iOS, Android) – siehe auch unser Beitrag „Corona-Test für die Kreuzfahrt? So geht’s auch im Ausland problemlos und günstig“
Auch Impfnachweise sind immer seltener nötig. Dennoch sollte man den aktuellen Impfstatus sicherheitshalber immer parat haben, am besten mit der Covpass-App, die auch außerhalb der EU typischerweise akzeptiert wird:
- CovPass App (iOS, Android)
Wer ADAC-Premium-Mitglied ist oder eine ADAC-Auslandskrankenversicherung hat, sollte sich die ADAC Medical App installieren. Damit hat man von überall in der Welt Zugriff auf telemedizinische Beratung durch Ärzte. Das ersetzt im Notfall keinen Arzt vor Ort, ermöglicht bei einfacheren Beschwerden aber vielleicht schon eine Diagnose und Behandlungstipps, ohne den Urlaub für einen Arztbesuch im Ausland unterbrechen zu müssen.
- ADAC Medical (iOS, Android)
Auch einige Krankenversicherungen bieten solche Dienste inzwischen an – schauen Sie einmal bei Ihrer Versicherung nach …
Praktische Helfer-App für unterwegs
Ein paar Apps möchte ich auf meinem Handy nicht mehr missen. Dazu gehören natürlich auch ganz alltägliche Apps wie Google Maps oder Whatsapp, die unterwegs aber besonders nützlich sind – eben beispielsweise, um sich in einer fremden Stadt zurechtzufinden oder um über ein kostenloses Wlan etwa in einem Café kostenlos nach Hause zu telefonieren.
- Windy (iOS, Android) – App für exzellente Wettervorhersagen auch auf See, speziell für Kreuzfahrer spannend
- Marinetraffic (iOS, Android) oder Vesselfinder (iOS, Android) oder Cruise Mapper (iOS, Android) – Ortung des eigenen Kreuzfahrtschiffs und Suche nach anderen Schiffen in der Nähe
- Google Maps (iOS, Android) – besonders praktisch zur Orientierung in fremden Städten
- Whatsapp (iOS, Android) – als kostenloser Telefon-Ersatz im Ausland
- XE Currency Converter (iOS, Android) – Shoppingbegleiter in Ländern mit anderen Währungen
- Microsoft Translator (iOS, Android) – Echtzeit-Übersetzung für Ländern, in denen man die Landessprache nicht spricht; dafür sollte man allerdings die jeweilige Sprache vorher als Offline-Version in die App herunterladen.
Die Apps der Kreuzfahrt-Reedereien und Fluggesellschaften
Früher konnte man die meisten Apps von Reedereien und Airlines links liegen lassen. Sie waren wenig hilfreich und meist nervige Zeitverschwendung. Doch das hat sich deutlich geändert, jedenfalls bei den meisten. Sind inzwischen so gut und ausgereift, dass sie exzellent funktionieren und einem viel Zeit und Nerven sparen können.
Die Apps beschleunigen den Check-in teils erheblich, geben Zugriff auf aktuelle Reiseinformationen, und an Bord der Schiffe erlauben Sie beispielsweise Theater- und Restaurant-Reservierungen, stellen die Getränke- und Speisekarten bereit und gehen teils aber auch so weit, dass man beispielsweise am Tag vor der Ausschiffung nach seinen Präferenzen für die Ausschiffungszeit und Ähnliches gefragt wird.
Tipp: Recherchieren Sie vor Ihren Reisen, welche lokalen Angebote es am Zielort gibt. Denn beispielsweise für den öffentlichen Nahverkehr, Leihfahrräder oder Scooter und Ähnliches gibt es oft eine App, mit der die Nutzung viel einfacher und bequemer ist, als sich vor Ort mit Fahrkarten-Automaten und Kleingeld herumzuschlagen. Auch die Uber-App ist in vielen Städten und Ländern hilfreich.
Allerdings klappt das meist nur, wenn man die zugehörigen Apps schon zu Hause installiert, Accounts anlegt und verifiziert und Zahlungsdaten eingibt. Und das vor allem auch deshalb, weil für die Verifizierung oft eine Bestätigungs-SMS nötig ist, die im Ausland aber oft nicht oder deutlich verspätet am Handy ankommt.
Essenzielle Reisedokumente trotzdem auf Papier
Bei aller Nützlichkeit der digitalen Helfer, Online-Dienste und Smartphone-Apps: Nehmen Sie essenzielle Reisedokumente immer zusätzlich in Papierform mit: Flugschein, Hotelreservierungen, Kreuzfahrt-Ticket – und natürlich Reisepass und Ähnliches.
Denn ein Smartphone kann auch mal kaputt oder verloren gehen oder es ist schlicht der Akku leer. Je mehr Apps man benutzen will, desto eher empfiehlt es sich ohnehin, eine Powerbank dabei zu haben, dass dem Handy und damit den vielen Apps nicht die Energie ausgeht.
Danke, eine tolle Zusammenstellung von wirklich praktischen Apps.
Habe mir Windy geladen, da es bald auf TA geht.
LG Martina
Lieber Franz,
tolle Zusammenstellung. Danke dafür.
Einiges kenne ich und bin ähnlich unterwegs, anderes ist für mich komplett neu.
Zu den Parallelen:
Bei Einreise- und Visa-Bestimmungen verwende ich “sicher Reisen” vom auswärtigen Amt, das noch viel mehr bietet, als nur Einreise- und Visa-Bestimmungen; kannst Du das mit “Travel Doc” und “Iata Travel Centre” vergleichen oder alternativ was führte Dich zu “Travel Doc” und “Iata Travel Centre”?
Von “Google-Maps” bin ich vollkommen weg, da hier immer mehr nur Firmen-Daten verzeichnet sind und geographische Begriffe oder das Offensichtliche (“wie heißt der riesige Berg?”, “was ist in dem Hochhaus da vorne drin?” zunehmend komplett fehlen. Außerdem funktioniert “offline-map” bei google nur sehr eingeschränkt und ich bekomme im Ausland meine flatrate für Kartendaten leer gesaugt. Ich verwende hier OSM-Karten, die all dies bieten – zusätzlich zu Firmen Daten – und meist wesentlich genauer sind und problemlos offline, inkl. wiki-Artikeln down-geloadet werden können.
Bei fremden Sprachen habe ich mich auf der letzten Reise erstmalig mit dem google Translator beschäftigt, der wiederum super offline funktioniert. Kannst Du den mit dem MS-Translator vergleichen? Oder was führte Dich zum MS-Translator?
SG und vielen Dank
Ronald
Lieber Ronald,
stimmt, die “Sicher Reisen”-App habe ich auch auf meinem Handy. Meine Erfahrung vor allem jetzt in den vergangenen Monaten ist allerdings, dass die Informationen des Auswärtigen Amtes oft nicht detailreich genug sind, wie z.B. auch in dem erwähnten Kuba-USA-Thema. Auf „Travel Doc“ und „Iata Travel Centre“ bin ich durch Zufall gestoßen, weil Air France auf seiner Website “Travel Doc” einbindet und mit etwas weiterer Recherche habe ich dann noch das IATA-Tool gefunden.
Karten-Apps gibt’s natürlich sehr viele und für diesen Beitrag jetzt keinen umfangreichen Vergleichstest veranstaltet ;-9 OSM-Karten schaue ich mir gerne bei nächster Gelegenheit mal genauer an. Google Maps ist halt einfach auch sehr bequem, schon weil es auf Android-Handys eh schon installiert ist und ich habe ehrlicherweise mit den Offline-Karten keine Probleme bzw. ist Internet im Ausland inzwischen halt auch so günstig verfügbar, dass ich selten wirklich offline bin.
Ähnlich bei den Translator-Apps: Da habe ich jetzt auch nicht alles Verfügbare ausführlich getestet, sondern bin mehr oder wenige zufällig auf die Microsoft-Lösung gestoßen, war zufrieden und bin deshalb dabei geblieben.