Aktivisten von „Extinction Rebellion“ haben im niederländischen Ijmuiden erneut die Schleuse zum Nordseekanal blockiert und damit ein Kreuzfahrtschiff stundenlang an der Weiterfahrt nach Amsterdam gehindert. Die Blockade der Serenade of the Seas am 18. August 2024 ist bereits die dritte Aktion dieser Art innerhalb von acht Tagen. Zuvor hatte es die Seven Seas Mariner und die Jewel of the Seas getroffen.
Am Sonntag, 18. August 2024, war die Schleuse im niederländischen IJmuiden vom frühen Morgen bis in den späten Nachmittag hinein von „Extinction Rebellion“-Aktivisten blockiert, die gezielt gegen die Kreuzfahrt protestierten. Erst gegen 15:30 Uhr, so berichten lokale Medien, räumte die Polizei die Schleuse, an der sich einige Aktivisten festgekettet hatten.
Kreuzfahrtschiffe müssen die Schleuse in Ijmuiden passieren, wenn sie über den 25 Kilometer langen Nordseekanal aus der Nordsee zum Kreuzfahrtterminal in Amsterdam gelangen wollen.
Die Serenade of the Seas kam am 18. August um etwa 6 Uhr morgens an der Schleuse in Ijmuiden an, verließ wegen der Protestaktion jedoch gegen 7:30 Uhr den Schleusenbereich erst einmal wieder. Das Kreuzfahrtschiff von Royal Caribbean International, das derzeit auf Weltreise ist, blieb bis etwa 15:30 Uhr auf See, bis sie nach Beendigung der Protestaktion durch die Polizei einen neuen Anlauf starten konnte. Um 17:30 Uhr fuhr sie schließlich in die Schleuse ein und konnte ihre Fahrt nach Amsterdam fortsetzen, wo sie am nächsten Vormittag einen teilweisen Passagierwechsel durchführt.
Wie NOS News in den Niederlanden schreibt, sieht die Polizei die Protestaktionen von Extinction Rebellion durch das Demonstrationsrecht gedeckt und sieht daher keine Verpflichtung, einzugreifen. Anlässlich einer ähnlichen Protestaktion gegen die Jewel of the Seas am 10. August zitiert die Website die Polizei mit der Aussage: „Solange keine Menschen in Lebensgefahr sind, müssen wir nicht unbedingt eingreifen, denn in den Niederlanden gibt es ein Demonstrationsrecht.“
Protestaktionen treffen auch Jewel of the Seas und Seven Seas Mariner
Am frühen Morgen des 10. August 2024 hatten die Proteste bereits ein Schwesterschiff der Serenade of the Seas getroffen: Aktivisten klebten sich an den Schleusentoren fest und hinderten damit die Jewel of the Seas an der Schleusenpassage. Die Reederei entschied gezwungenermaßen, stattdessen in Ijmuiden anzulegen und den Passagierwechsel mit rund 2.000 Passagieren von dort aus statt am Kreuzfahrt-Terminal in Amsterdam durchzuführen. Gegen 7 Uhr morgens beendete die Aktivistengruppe ihre Aktion.
Die Aktivisten dokumentierten ihre Aktion mit einem Video bei Instagram. Auf ihrer Website schrieben die Aktivisten der niederländischen Untergruppe von Extinction Rebellion: „Diese Aktion ist eine direkte Anklage gegen die skandalöse Umweltverschmutzung durch die Kreuzschifffahrt. (…) Extinction Rebellion fordert inmitten der verheerenden Klima- und Umweltkrise ein sofortiges und vollständiges Ende der zerstörerischen Kreuzfahrtindustrie.“
Bereits am darauffolgenden Tag, dem 11. August, blockierte acht Aktivisten von Extinction Rebellion erneut ein Kreuzfahrtschiff an der Schleuse von Ijmuiden. Sie klebten und ketteten sich an die Schleusentore und verhinderten so die Durchfahrt der Seven Seas Mariner von Regent Seven Seas Cruises nach Amsterdam. Diese Blockade dauerte etwa drei Stunden, bis die Polizei eingriff und die Blockade auflöste. Das Schiff konnte schließlich um 20:30 Uhr weiter nach Amsterdam fahren, wo sie um etwa 22 Uhr ankam.
Die britische Ambassador Cruise Line hatte daraufhin am 16. August vorsorglich den Hafenstopp der Ambition in Amsterdam nach Ijmuiden verlegt, weil Extinction Rebellion weitere Protestaktionen an der Schleuse von Ijmuiden angekündigt hatte.
Diese Option hatte die Serenade of the Seas am 18. August nicht. Denn die beiden Liegeplätze im Kreuzfahrthafen von Ijmuiden waren von der Amera von Phoenix Reisen und der Ambition von Ambassdors Cruise Line regulär bereits belegt. Die Serenade of the Seas hat am darauffolgenden Tag, dem 19. August, einen teilweisen Passagierwechsel in Amsterdam. Um angesichts angekündigter Proteste den zeitlichen Spielraum zu gewinnen, hatte das Kreuzfahrtschiff am Tag zuvor bereits den Hafenstopp in Bergen ausgelassen, um einen Tag früher an der Schleuse in Jimuiden anzukommen.
Jaja die Aktivisten der letzten Generation.
In Ländern wie zb China trauen sie sich das nicht nur uns nerven sie
Das bestätigt mir mal wieder, dass die Konzerne zu wenig Lobbyeinfluss haben. Hat sich z.B. Micky Arison an ähnlichen Aktionen beteiligt, um seine Interessen durchzusetzen?
Wenn ich ein bestimmtes Kreuzfahrtschiff vor die Kamera bekommen sill, nehme ich auch gerne eine längere Anreise in Kauf. Von Kiel nach Korsör, das sind über die Autobahn auch nur gut 300 Kilometer pro Richtung. Und abends wieder zurück. Genug Geld habe ich.
Ich bin sowieso längst der Meinung: Gewinnorientierte Untergenhem = gut. Sog. „gemeinnützige Organisationen = schlecht“. Alles, was mir etwas bedeutet, kommt von gewinnorientierten Konzernen und selbsternannte Weltenretter versuchen, dies zu torpedieren.
Ich bin auch dafür, endlich ein Wahlrecht für Unternehmenb einzuführen. Jede Gesellschaft, die im Handelsregister steht, bekommt eine Stimme. Wirtschaftsobbyismus ist im Grunde nur ein gerechter Ausgleich dafür, dass Unternehmen keine andere Möglichkeit haben, ihre Interessen anderweitig (also durch Teilnahme an Wahlen) durchzusezen. Und trotzdem bekommen die Interessen der freien Wirtschaft, z.B. der Kreuzfahrtkonzerne, zu wemig Beachtung.