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Kreuzfahrtschiffe auf der Suche nach einem Ausschiffungshafen

Knapp drei Monate nach dem fast kompletten Shutdown der Kreuzfahrt hat mit der Artania auch das letzte Kreuzfahrtschiff, das noch Passagiere an Bord hatte, sein Ziel erreicht und die Passagiere nach Hause gebracht. Einige Kreuzfahrtschiffe fuhren lange Strecken ohne Hafenstopp bis Europa durch, andere irrten auf der Suche nach einem Ausschiffungshafen umher – lange mit ungewissem Ausgang.

Update: Am 20. April sind die (fast) letzten Kreuzfahrtschiffe in Häfen zur Ausschiffung angekommen: die Costa Deliziosa in Barelona (und danach weiter nach Genua), die MSC Magnifica in Marseille sowie die Pacific Princess in Los Angeles. Das letzte Schiff, die Artania, wird am 31. Mai in Bremerhaven erwartet. Details dazu in unserem Beitrag „Endlich nach Hause: Ausschiffung für Passagiere der Costa Deliziosa und MSC Magnifica“.

Update: Nachdem am 8. Juni auch die Artania in Bremerhaven angekommen ist, auf der zuletzt noch acht Passagiere waren, beendet cruisetricks.de die Aktualisierung dieses Beitrags. Lesen Sie im Folgenden die Chronologie der Ereignisse, in der wir einige besonders schwierige, komplizierte oder dramatische Situationen herausheben. In einer Tabelle zeigen wir die Geschichte von zahlreichen Kreuzfahrtschiffen auf, die notgedrungenermaßen teils noch lange nach dem Shutdown mit Passagieren unterwegs waren.

In einer besonders dramatischen Lage befanden sich die Passagiere der Zaandam von Holland America Line. Auf dem Weg von Südamerika nach Norden, durch den Panamakanal mit Ziel Fort Lauderdale ist sie inzwischen dort angekommen. Vor Panama kam ihr die Rotterdam entgegen und lieferte Codiv-19-Testkits. Das Ergebnis: Es gab Codiv-19-Infektionen an Bord der Zaandam, vier Menschen sind verstorben. Details dazu lesen Sie in unserem News-Beitrag „Passagiere und Crewmitglieder mit grippeähnlichen Symptomen auf der Zaandam“, den wir dort weiter aktualisieren werden.

Ziemlich unsicher war die Situation zeitweise auch für die Passagiere der Maasdam und der Norwegian Jewel. Zunächst lag die Maasdam vor Hilo, Hawaii Island. Eigentlich sollten die Passagiere dann am 20. März in Honolulu ausschiffen dürfen. Doch die hawaiianischen Behörden widerriefen diese Genehmigung. Lediglich sechs Hawaiianer unter den Passagieren sowie zwei medizinische Notfälle durften die Maasdam in Honolulu verlassen. In der Nacht zum 21. März hat die Maasdam Honolulu mit Ziel San Diego verlassen. Auch die Celebrity Eclipse steuerte, von Südamerika kommend, San Diego an, wo letztlich dann auch die Ausschiffung stattfand. Die USA hatte eine Ausnahmeregelung für die Ausschiffung von Kreuzfahrten gewährt, die nach dem Kreuzfahrt-Shutdown in den USA von 15. März noch auf See waren.

Ergänzung: Ein nicht ganz untypisches Problem schildert Leser FrankM in den Kommentaren unter diesem Beitrag. Einigen Schiffen gelang es in den vergangenen Tagen nicht mehr, alle Passagiere in nur einem Hafen auszuschiffen. Weil die meisten Länder – vor allem auch in Europa – die Einreise von Ausländern verweigern, konnten beispielsweise in Marseille nur französische Staatsbürger ausschiffen, in Italien nur Italiener. So hingen zeitweise beispielsweise Südafrikaner auf der Costa Luminosa in Savona fest. Deutsche und Südamerikaner auf der Costa Pacifica dürfen bislang in Civitavecchia nicht von Bord.

Überblick: Kreuzfahrtschiffe mit langem Heimweg und schwieriger Suche nach Ausschiffungshäfen

Größere Schwierigkeiten, ihre Passagiere nach Hause zu bringen, hatten beispielsweise auch Kreuzfahrtschiffe, die in Südamerika unterwegs waren. Für sie waren Häfen in den USA die einzige realistische Hoffnung. Kreuzfahrtschiffe in der Region Südostasien, Neuseeland und Australien hatten ihre Hoffnungen auf Australien, wurden dort aber zuletzt enttäuscht: Ausschiffung verweigert.

In der folgenden Liste habe ich alle Kreuzfahrtschiffe zusammengefasst, die meiner Recherche nach zuletzt noch unterwegs waren.

Kreuzfahrtschiff
Region/Hafen
Details
Albatros
Transatlantik
auf direktem Weg von Singapur nach Bremerhaven, am 7. April morgens dort angekommen.
Amadea
Bremerhaven
Ankunft am 2. April
Amera
Transatlantik
kam auf direktem Weg von Manaus nach Bremerhaven, Ankunft am 5. April morgens
Arcadia
Atlantik
Ausschiffung in Kapstadt, Südafrika, verweigert; mit technischem Stopp in Durban; am 12. April morgens in Southampton angekommen
Artania
von Australien via Bali, Philippinen nach Bremerhaven
lag vor Fremantle, Australien, durfte am 26. März abends anlegen; sollte ursprünglich auf direktem Weg 28 Tage lang nach Bremerhaven fahren; am 25.3. wurden sieben Passagiere positiv auf Covid-19 getestet; nahezu alle Passagiere wurden am 29. März mit Vollcharter-Flugzeugen nach Deutschland ausgeflogen; 832 Passagiere und 515 Crewmitglieder an Bord, 199 Passagiere waren schon von Sydney aus nach Hause geflogen; weitere Details im Beitrag "Coronavirus-Verdacht auf der Artania vor Fremantle in Australien bestätigt"; 16 Passagiere, die auf eigenen Wunsch an Bord geblieben waren und mit dem Schiff nach Deutschland fahren wollen, wurden inzwischen in Hotels an Land untergebracht, das Schiff mit Crew für 14 Tage unter Quarantäne gestellt; 498 Besatzungsmitglieder an Bord. Acht Passagiere, die nicht fliegen können, durften nach Quarantäne an Land inzwischen zurück auf die Artania, die seit 18. April von Fremantle via Jakarta und Manila (zur Ausschiffung von Crew-Mitgliedern) auf dem Weg nach Deutschland ist; Ankunft in Bremerhaven am 8. Juni.
Astor
auf direktem Weg von Durban nach Bremerhaven; am 12. April morgens angekommen
Azamara Pursuit
Miami, USA
seit 20. März von Valparaiso aus auf den Weg durch den Panamakanal nach Miami, Ankunft 29. März.
Britannia
Southampton
am 23. März in Southampton angekommen und Passagiere ausgeschifft
Celebrity Eclipse
San Diego, USA
in Punta Arenas am 10. März abgefahren, hat Valparaiso am 20. März nach einem Zwischenstopp zum Bunkern und Laden verlassen und wird am 30. März in San Diego erwartet, wo am 30. und 31. März die Ausschiffung für die meisten der rund 2.500 Passagiere erfolgt. Für 231 Passagiere ohne Einreiseberechtigung für die USA sollte die Celebrity Eclipse nach Puerto Vallarta in Mexiko weiterfahren - der Plan wurden inzwischen aufgegeben, nachdem bei mindestens einem Passagier, der in San Diego ausgeschifft ist, Covid-19 festgestellt wurde. Am 4. April durften Passagiere aus Brasilien, Kolumbien, Argentinien, Uruguay und Peru nach Brasilien ausfliegen, am 6. April flogen mexikanische Passagiere und Crewmitglieder nach Hause. Am 7. April haben alle Passagiere das Schiff verlassen, das nun auch nicht mehr im Hafen von San Diego liegt.
Columbus
via Suezkanal, Mittelmeer
fährt direkt nach Tilbury, Großbritannien; am 14. April in Tilbury angekommen.
Coral Princess
Miami
sowohl in Uruguay (Montevideo) als auch in Argentinien (Buenos Aires) und Brasilien (Rio de Janeiro) haben die Behörden jeweils eine eigentlich schon genehmigte Ausschiffung trotz nachgewiesener Flugbuchungen verweigert; Zwischenstopp am 24. März in Rio de Janeiro mit Ausschiffung für Passagiere, die einen direkten Heimflug von dort haben; 1.020 Passagiere und 878 Crewmitglieder an Bord; inzwischen wurden einige Passagiere und Crewmitglieder positiv auf Covid-19 getestet, zwei Menschen sind auf dem Weg nach Florida an Bord gestorben und ein weiterer, während er im Hafen auf die Ausschiffung wartete. Das Schiff ist am 4. April in Miami angekommen, die Ausschiffung hat in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Flügen begonnen. Zuletzt blieben 13 Passagiere an Bord, für die keine Heimflüge zu organisieren waren; sie müssen nun mit der Crew in einer 14tägigen Quarantäne-Zeit an Bord bleiben; das Schiff hat den Hafen von Miami verlassen. 13 Passagiere und mutmaßlich 878 Crewmitglieder an Bord; Ausschiffung der Passagiere fand nach Ablauf der Quarantäne mutmaßlich am 23. April statt (eine Quelle, die das bestätigt, gibt es leider nicht).
Costa Deliziosa
Mittelmeer
durfte am 16. März in Fremantle, Australien, lediglich rund 100 Passagiere ausschiffen; am 24. März in Mauritius angekommen, lag dort vor Anker und wurde betankt; am 25. März legte sie in Reunion zum Nachladen von Lebensmitteln an, drei Einheimische durften das Schiff verlassen, mussten sich aber in Quarantäne begeben; 1.830 Passagiere und 899 Crewmitglieder an Bord; Costa sucht lt. einem offiziellen Statement einen italienischen Hafen, in dem die Ausschiffung von den Behörden zugelassen wird und sicher ist; technischer Stopp 14./15. April vor Malta; lag 16. bis 17. April auf Reede vor Marsala, Sizilien, ein Passagier mit Coronavirus-Verdacht (Tests inzwischen negativ) wurde ins Krankenhaus an Land gebracht. Ankunft in Barcelona am 20. April morgens für die Ausschiffung von 168 spanischen sowie einen Teil der französischen (110 von 419) Passagieren; Ausschiffung der übrigen Passagiere in Genua geplant, Ankunft am 21. April nachmittags, über Nacht dort vor Anker, am 22. April mittags am Terminal; lt. Nachrichtenagentur Ansa sollen am 22. und 23. April insgesamt 1.734 aussteigen; die Ausschiffung der übrigen Passagiere dauerte aber - abhängig von verfügbaren Flügen - wohl noch bis zum 3. Mai.
Costa Favolosa
St. Maarten
hat alle Passagiere auf Guadeloupe ausgeschifft, lag ab 21. März vor St. Maarten vor Anker; ist jetzt auf dem Weg nach Matanzas, Kuba.
Costa Luminosa
Savona
hatte Coronavirus-Fälle an Bord; nicht-italienischer Teil der Passagiere (639, davon 36 positiv getestet) durfte am 19./20. März in Marseille ausschiffen; verbleibende Italiener (718) sind in Savona ausgeschifft; italienischen Medien zufolge sind inzwischen alle Passagiere (und der größte Teil der Crew) ausgeschifft; 189 Passagiere, die mangels Flügen nicht nach Hause zurückkehren können, wurden demnach vorläufig in einer isolierten Unterkunft in der Toskana untergebracht. Die letzten Passagiere konnten von dort aus erst Mitte Mai ihren Heimflug nach Mauritius antreten.
Costa Pacifica
Genua
viele nicht-italienischen Passagiere durfte am 19./20. März in Marseille ausschiffen; Italiener sind in Genua ausgeschifft; Deutsche und Südafrikaner mussten bis Civitavecchia weiterfahren; alle Passagiere wurden bis zum 26. März ausgeschifft; seit 27. März liegt das Schiff in La Spezia.
Costa Victoria
Civitavecchia
kommt aus dem Oman, durfte nirgends anlegen; am 21. März wurde eine positiv auf Covid-19 getestete Passagierin ausgeschifft, die restlichen Passagiere dürfen Medienberichten zufolge ihre Kabinen nicht mehr verlassen; inzwischen ist das Schiff in Civitavecchia angekommen, nachdem zwischenzeitlich Passagierbericht zufolge ursprünglich eine Ausschiffung am oder nach dem 28. April in oder nahe Venedig avisiert war; in Civitavecchia wurden die letzten deutschen Passagiere am 29. März nach Hause geflogen; spätestens am 1. April haben sämtliche Passagiere das Schiff wohl verlassen.
Greg Mortimer
Montevideo, Uruguay
kam aus der Antarktis liegt seit 27. März bei Montevideo, Uruguay, vor Anker; zwischenzeitlich gab es Erkältungssymptome bei einigen Passagieren und Crewmitgliedern, inzwischen wurde eine Person positiv auf Covid-19 getestet; alle Passagiere sind Medienberichten zufolge seit 22. März in ihren Kabinen isoliert; ein Passagier mit schweren Symptomen wurde in ein Krankenhaus an Land gebracht; 217 Passagiere an Bord; zuletzt war die Rede von 128 positiv getesteten Passagieren; 6 Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht; 112 gesunde wie kranke Australier und Neuseeländer wurden am 11. April mit einem Sonderflug ausgeflogen; am 15. April wurden die verbleibenden 15 Passagiere, drunter 6 Amerikaner, nach Miami ausgeflogen; Europäer und Kanadier können von dort aus nach Hause geflogen werden. 80 Crewmitglieder bleiben an Bord unter Quarantäne, das Schiff soll nach Spanien fahren.
L'Austral
Südamerika
Ausschiffung in Valparaiso, Ushuaia und Montevideo verweigert; seit 22. März in Rio de Janeiro; Ausschiffung fand am 23. März statt
Le Boréal
Südamerika
lief am 22. März Montevideo an, mutmaßlich für einen technischen Stopp; Ankunft in Rio de Janeiro am 25. März; Ausschiffung am 26. März in Rio de Janeiro
Le Soléal
Tahiti
ist am 20. März Ausschiffung durfte offenbar direkt erfolgen, Passagiere sollten direkt zum Flughafen gebracht werden
Maasdam
San Diego
Ausschiffung in Hawaii wurde verweigert, fuhr am 21. März morgens weiter nach San Diego, USA; Ankunft am 26. März; Ausschiffung am 27. und 28. März; 834 Passagiere waren an Bord.
Marina
Miami
von Chile kommend ist die Marina am 23. März in Miami angekommen; Ausschiffung der Passagiere erfolgt.
MSC Fantasia
Lissabon
von Santos, Brasilien. kommend; Stopp in Lissabon am 22. März angekommen, Die meisten der Passagiere wurden seit dem 23. März mit direktem Flughafentransfer ausgeschifft; zuletzt waren noch vor allem einige Argentinier und Kolumbianer an Bord, die inzwischen, teils mit Sondervisum, das Schiff verlassen und nach Hause fliegen konnten; der letzte Passagier ging am 2. April von Bord.
MSC Magnifica
Marseille
auf Weltreise, seit Mitte/Ende März aber ohne Hafenstopps; ist am 24. März in Fremantle an der australischen Westküste Betankung sowie Beladung mit Lebensmitteln; zunächst fuhr das Schiff Richtung Dubai, kehrte dann zunächst nach Fremantle zurück, nachdem die Behörden in Dubai die Genehmigung zur Ausschiffung zurückgezogen hatten; dann erneut Kurs auf Dubai, nun ist das Schiff wieder umgedreht und kreist erneut vor Fremantle; u.a. rund 600 deutsche Passagiere an Bord; 27. März: Das Schiff soll neuen Proviant und Treibstoff aufnehmen und dann (mit technischen Stopps zur Versorgung) direkt nach Europa fahren. Seit 29. März ist das Schiff wieder unterwegs, technischer Stopp am 6. April in Colombo, Sri Lanka, Fahrt durch Suez-Kanal am 14. April. Ankunft in Marseille am 20. April morgens, hier Ausschiffung aller Passagiere.
MSC Splendida
Genua
von Dubai, UAE, kommend; am 24. März in Marseille angekommen; bis zum 27. März waren alle Passaiere von Bord; deutsche Passagiere wurden hauptsächlich am 26. März mit Bussen nach München und Frankfurt gebracht; das Schiff ist seit 27. März in Genua.
Norwegian Jewel
Hawaii, USA
in Fiji, Neuseeland und Französisch Polynesien abgewiesen, am 23. März in Honolulu, Hawaii, angekommen; zunächst sollte hier nur Auftanken und Beladen erlaubt sein, dann fand aber am 23. und 24. März die Ausschiffung mit direktem Transfer zu gecharterten Maschinen am Flughafen statt. Ein Grund, warum die Norwegial Jewel die Passagiere ausschiffen darf ist, dass es offenbar ein mechanisches Problem am Schiffsantrieb gibt, das nur ohne Passagiere an Bord repariert werden kann; die Norwegian Jewel hatte knapp 1.700 Passagiere an Bord.
Norwegian Spirit
Südafrika
in mehreren Häfen im Indischen Ozean abgewiesen ist die Norwegian Spirit am 20. März in Kapstadt angekommen; Passagiere wurden vor allem am 22. und 23. März ausgeschifft und direkt zum Flughafen gebracht; die letzten 90 Passagiere wurden am 24. März ausgeschifft; es waren 1.759 Passagiere an Bord.
Ocean Atlantic
Montevideo, Uruguay
aus der Antarktis kommend; seit 24. März in Montevideo, Uruguay; Heimflug für die australischen Passagiere am 1. April.
Pacific Princess
Los Angeles / Long Beach
Die 111tägige Weltreise begann am 5. Januar in Fort Lauderdale und wurde am 12. März abgebrochen mit dem Ziel, die Passagiere so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Das Schiff wurde in Singapur, Thailand, Indonesien und Sri Lanka abgewiesen; ist am 21. März in Fremantle, Australien, angekommen; Ausschiffung mit direkter Eskorte zum Flughafen; 119 Passagiere die nicht fliegen können (109 aus medizinischen Gründen), bleiben an Bord; Zwischenstopp zu Bunkern und Laden von Lebensmitteln in Melbourne am 28. März; Ziel Los Angeles mit technischem Zwischenstopp am 13. April in Honolulu, Hawaii, wo vier hawaiianische Passagiere das Schiff verlassen durften; Ankunft in Los Angeles / San Pedro am 20. April; Ausschiffung aller Passagier am 21. April.
Queen Mary 2
von Australien via Kap der Guten Hoffnung und Atlantik nach Southampton
hat die Weltreise abgebrochen und wohl die meisten Passagiere von Fremantle, Australien, nach Hause geflogen; jetzt auf dem Weg nach Southampton, wo sie am 15. April angekommen ist.
Queen Victoria
Transatlantik
hat die Weltreise abgebrochen und wohl die meisten Passagiere nach Hause geflogen; jetzt auf dem Weg nach Southampton, Ankunft 26. März
Roald Amundsen
Falklandinseln/Malvinas
in Chile abgewiesen; seit Tagen sucht Hurtigruten eine Möglichkeit, die Passagiere auszuschiffen und nach Hause zu bringen; am 25. März erreichte sie Port Stanley, auf den Falklandinseln/Malvinas; alle 378 Passagiere wurden offenbar am 26. März ausgeschifft.
Rotterdam
Fort Lauderdale, USA
war bereits in Puerto Vallarta, Mexiko, aufgelegt; kam der Zaandam zu Hilfe und hat vor Panama gesunde Passagiere aufgenommen; Ankunft in Fort Lauderdale, Florida, am 2. April, wo das Schiff am Nachmittag anlegen durfte. Inzwischen hat die Rotterdam die verbleibenden 53 Passagiere und Mitarbeiter von Fremdfirmen aufgenommen, die noch auf Heimflug-Gelegenheiten warten.
Scenic Eclipse
Montevideo
aus der Antarktis kommend; in Ushuaia und Buenos Aires abgewiesen; Ausschiffung am 26. März in Montevideo, Uruguay
Silver Explorer
Puerto Montt, Chile
liegt vor Puerto Montt, Chile, vor Anker. Am 18. März wurden lokalen Medien zufolge die 97 verbleibenden Passagiere in einer geheim gehaltenen Aktion nachts von Bord geholt und zum Flughafen gebracht, um Proteste und Blockaden im Hafen zu vermeiden.
Silver Shadow
Recife, Brasilien
steht seit 12. März vor Recife, Brasilien, unter Quarantäne, nachdem es mindestens einen bestätigten Coronavirus-Fall an Bord gab; am 22. März konnten lokalen Medien zufolge die letzten 102 Passagiere das Schiff verlassen; das Schiff mit Crew steht vorerst weiter unter Quarantäne.
Silver Spirit
Indischer Ozean
ist seit 20. März auf dem Weg von Darwin, Australien, nach Kapstadt, Südafrika, mit prognostiziere Ankunft 11. April; alle Passagiere spätestens in Darwin ausgeschifft.
Vasco da Gama
Australien
fuhr direkt nach Fremantle, Australien; Ankunft am 27. März; 798 Australier und 109 Neuseeländer an Bord; rund 200 Australier wurden am 30. März auf eine Ferieninsel vor Perth für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, weitere 600 in einem Hotel in Perth; die Neuseeländer wurden am 29. März nach Hause geflogen; das Schiff fährt nun mit 552 Crewmitgliedern an Bord nach Europa, Ziel Tilbury, UK.
Zaandam
Fort Lauderdale, USA
lag vom 20. bis 21. März vor Valparaiso vor Anker; zuvor war ihre die zunächst avisierte Ausschiffung am 14. März in Punta Arenas verweigert wurde. Am 21. März hat das Schiff Kurs auf den Panamakanal (Durchfahrt am 30. März) und Fort Lauderdale genommen; Ankunft dort am 2. April, wo das Schiff am Nachmittag anlegen durfte; 1.243 Passagiere und 586 Besatzung an Bord; am 26. März wurden Covid-19-Infektionen diagnostiziert; weitere Details im Beitrag "Florida verweigert weitgehend die Aufnahme von Covid-19-Infizierten von Kreuzfahrtschiffen".

Schiffe mit positiv auf Codiv-19 getesteten Passagieren

Die Passagiere der Artania hätten in Sydney die Wahl gehabt, nach Hause zu fliegen oder sich mit Abfahrt 18. März knapp einen Monat lang auf den Seeweg zu begeben. 832 Passagiere entschieden sich für die Seereise, 199 flogen nach Hause. Für letztere stellte sich das einige Tage später als die gute Entscheidung heraus. Denn am 25. März wurden sieben Passagiere der Artania in Fremantle positiv auf Covid-19 getestet. Alle weiteren Infos dazu in unserem News-Beitrag „Coronavirus-Verdacht auf der Artania vor Fremantle in Australien bestätigt“. Dort gibt es auch Aktualisierungen, sobald uns neue Informationen dazu erreichen. Update: Phoenix Reisen plant Heimflüge für alle Passagiere am 29. März mit vier Charterflugzeugen von Condor.

Sehr schwierig war die Situation auch für die Silver Explorer (vor Anker in Puerto Montt, Chile) und Silver Shadow (vor Recife, Brasilien). Auf beiden Schiffen gab es positiv auf Covid-19 getestete Passagiere, sodass sie unter Quarantäne stehen und die Passagiere bis auf Weiteres an Bord bleiben mussten. Inzwischen konnten die Passagiere beider Schiffe aber ausschiffen und nach Hause fliegen, Silver Explorer am 18. März, Silver Shadow am 23. März.

Für die Braemar, bei der bereits seit 10. März einige Passygiere und Crew-Mitglieder positiv auf Covid-19 getestet worden waren, ging eine längere Irrfahrt schließlich am 18. März zu Ende: Kuba zeigte sich von seiner menschlichen Seite und gestattete die Ausschiffung und Heimreise der 692 Passagiere nach Großbritannien. Ursprünglich sollte die Reise eigentlich schon am 12. März in Barbados enden.

Lange Seereisen für Phoenix-Passagiere

Besonders lange müssen sich viele Passagiere bei Phoenix Reisen gedulden. Wegen gesperrter Häfen fährt die Amera von Manaus rund 18 Tage lang direkt nach Hamburg. Die Amadea wird, via Panama-Kanal fahrend, am 1. April in Bremerhaven zurückerwartet. Die Albatros fährt von Singapur 18 Tage lang direkt nach Bremerhaven. Die Artania hätte sogar etwa 28 Tage nach Bremerhaven gebraucht.

Die Albatros musste eine Weile sogar fürchten, in Singapur nicht einmal frische Lebensmittel an Bord nehmen zu müssen. Passagierberichten zufolge hatte die Crew auf der Albatros sogar schon damit begonnen, vorsorglich die Lebensmittel zu rationieren. Letztlich erlaubte Singapur dann doch, das Schiff zumindest zu beladen und zu betanken.

Bei der Amera sollte es zunächst eine Ausschiffungsmöglichkeit in Manaus am Amazonas geben, die dann aber von einer Order des Gouverneurs vereitelt wurde. Neue Passagiere und Crew durften nicht mehr an Bord gehen und mussten wieder nach Hause fliegen. Jetzt befindet sich das Schiff auf der Reise nach Europa und wird am 4. April in Hamburg erwartet. Bei Oliver Asmussens Cruissstart.de finden Sie mehr Details zu den Wirrungen der Amera.

Passagiertausch auf See bei Columbus und Vaco da Gama

Etwas abenteuerlich gestaltet sich auch die Heimreise für Passagiere der Vasco da Gama und der Columbus von Transocean/CMV. Beide Schiffe waren im Raum Südostasien unterwegs. Um die Passagiere nach Hause zu bringen, entschloss sich CMV, die Columbus via Suez-Kanal direkt nach Tilbury in Großbritannien zu schicken, die Vasco da Gama nach Australien.

Vasco da Gama und Columbus vor Thailand (Bild: transocean)

Zuvor aber mussten Passagiere und Gepäck entsprechend ihrer Heimat zwischen den beiden Kreuzfahrtschiffen getauscht werden. Eigentlich sollte das bei einem gemeinsamen Hafenanlauf im thailändischen Phuket stattfinden. Doch dann verweigerte Thailand den Anlauf. Also verlegte man den Passagiertausch, ebenso wie die Betankung und Nachschubversorgung in internationale Gewässer, zwölf Meile vor der thailändischen Küste.

239 Passagiere und über 500 Gepäckstücke wechselten so per Tenderboot von einem auf das andere Schiff. Jetzt sind Columbus und Vasco da Gama auf dem Weg nach Europa respektive Australien.

Die Columbus soll mit 907 Passagieren und 619 Besatzungsmitgliedern am 13. April in Tilbury ankommen. Für die Vasco da Gama mit 952 Passagieren und 552 Besatzungsmitgliedern ist die Ankunft in Freemantle bei Perth an der australischen Westküste am 27. März geplant. Update: Inzwischen ist klar, dass die Australier an Bord direkt nach der Ankunft für eine 14tägige Quarantänezeit auf die Ferieninsel Rottnest Island gebracht werden. Neuseeländische Passagiere werden zu ihren direkten Heimflügen eskortiert. Bis zu ihrem Flug müssen sie an Bord des Kreuzfahrtschiffs bleiben.

Die Vasco da Gama befand sich ursprünglich mit überwiegend australischen Gästen auf einer 49tägigen Reise von Singapur über Tilbury nach Kiel. Die Columbus war auf einer viermonatigen Weltreise.

72 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

72 Gedanken zu „Kreuzfahrtschiffe auf der Suche nach einem Ausschiffungshafen“

  1. Hallo Franz,

    vielen Dank für die interessanten Infos!

    Ich hatte kürzlich nen Bericht auf SWR gesehen, in dem eine Passagierin von ihrer Irrfahrt (dank Deiner Informationen vermutlich der Celebrity Eclipse) berichtet hatte.

    Sonnige Grüße

    Ruth

  2. Danke,
    für die kompetente uns sehr ausführliche Berichterstattung.
    Alle, die sich für Kreuzfahrten interessieren und/oder noch Freunde und Verwandte auf „gestrandeten“ Schiffen haben, schätzen dies sehr.

    Weiter so und bleiben Sie gesund.
    Mit maritimen Grüßen
    Martina

  3. Costa Mediterranea ist aktuell mit crew only von Mauritius nach Venedig oder Triest unterwegs. Im Suezkanal wird gepunkert. Man hofft, die Quarantäne etwas zu umgehen, indem jedes Crewmitglied eine Einzelkabine bekommen hat.

    Hat jemand Infos über Costa Deliziosa auf der aktuellen Weltreise?

  4. Guten Tag
    Unterwegs sind auch noch die MSC Fantasia und MSC Splendida.
    Die Fantasia durfte am Freitag auf Teneriffa Treibstoff bunkern.
    Heute macht sie einen Stop in Lissabon. Letzte Ausschiffung gemäss HP von MSC am 27. März in Marseille.
    Die Splendida fährt nächstens durch die Strasse von Messina, auf dem Weg nach Marseille.
    Ankunft dort gemäss Marine Traffic schon am 24.3.20 und nicht wie auf der HP von MSC geschrieben am 29.3.20

    Alles Gute aus der Schweiz
    Roland

  5. Bin auf der Costa Victoria seit dem Verlassen von Salalah sind wir ohne Anlandung nun unterwegs und schippern nun durch das Mittelmeer da wir frühstens am 28.3. in Venedig ausschiffen dürfen. Keiner will nach Italien.. Aber wohl der einzigste Hafen der uns noch reinlaesst. Keine Italiener an Bord nur Crew. Passagiere hauptsächlich Australier, Briten, Franzosen, Deutsche, Russen, Niederlande, Österreich. Crew Indien und Philippines. Bis jetzt alle gesund ob das nach der Ausschiffung so bleibt ist ungewiss. Sind seit dem 28.2. Mumbai an Bord.. Unsere Traumreise hatten wir uns anders vorgestellt (keine Malediven, kein Israel, Jordanien,..) von ursprünglich 13 Häfen wurden 4 insgesamt angelaufen (nur 3 aus ursprünglicherer Route)

  6. Die Celebrity Constellation ist möglicherweise auch noch mit Passagieren im östlichen Mittelmeer unterwegs.
    Letzter Halt im Hafen, war gemäss Marine Traffic am 10.3. in Mumbai.
    Vor Limassol war sie am 21.3. auf Reede.
    Nächster Halt am 24.3. in Piräus.

  7. @Nadine: Ich hatte angenommen, dass keine Passagiere mehr auf der Costa Victoria mehr sind. Das klingt nach eine sehr unangenhemen Situation. Vielen Dank für die Info. Alles Gute und viel Glück!

    @Olaf: Danke für die Info. Bzgl. Costa Deliziosa scheint es so zu sein, dass im letzten Hafen, Fremantle, Australien, rund 100 Passagiere ausschiffen durften; der Rest ist weiterhin an Bord; als nächstes Ziel wurde Mauritius avisiert, wo das Schiff am 24. März ankommen soll.

  8. @Roland: zur Celebrity Constellation finde ich leider keine verlässlichen Informationen, beobachte das aber jetzt mal genauer. Danke für den Hinweis auf die beiden MSC-Schiffe, das hatte ich irgendwie übersehen. Die Differenz zwischen AIS-Daten und offiziellen Angaben von MSC kann auch daran liegen, dass die eben erst für den späteren Termin eine Genehmigung zum Anlauf haben.

  9. @Roland: Ich glaube, da lohnt sich genaues Lesen bis zum Ende des Beitrags. Dort steht nämlich auch: „None of these individuals suffer from any respiratory diseases or present any flu-like symptoms.“ Und die Zahl der Erkrankten bezieht sich möglicherweise eher aus die insgesamt während der (Welt-)Reise behandelten Passagiere, nicht auf den aktuellen Krankenstand. Scheint also erstmal nur eine künstlich gepushte Schlagzeilen-Story zu sein. Da lohnt es sich, gelassen abzuwarten, was wirklich Sache ist …

  10. Die letzten (100 deutschen) Passagiere der Costa Pacifica haben Probleme, nach Hause zu kommen. Das Schiff kam aus Südamerika, konnte noch alle geplanten Häfen in Brasilien anlaufen. Nach der Überquerung des Atlantiks wurden alle weiteren Häfen gestrichen. Das Schiff durfte am 21.3. in Marseille anlegen, aber nur die Franzosen durften absteigen. Am 22.3. Savona, die italienischen Gäste verließen das Schiff. Alle anderen Nationen sollten per Bus zum Flughafen nach Rom gebracht werden. Wurde nach Protesten geändert. Das Schiff legte am 23.3. In Civitavecchia an. Ein Teil der Passagiere (u. a. Die südamerikanischen Gäste) wurden zum Flughafen gebracht. Die deutschen Gäste dürfen/können am 24.3. fliegen.

  11. Die Costa Victoria fährt anscheinend doch nicht nach Venedig. Seit gestern ist sie mit neuem Kurs, in Richtung Civitavecchia unterwegs.
    @Nadine: Ich hoffe, ihr könnt von dort nach Hause fliegen. Viel Glück und alles Gute!

  12. @Jens Neuhof: Danke! Aber Fram und Midnatsol haben meines Wissens keine Passagiere mehr an Bord. Oder doch?

    Ansonsten habe ich mit solchen Quellen auch leider das Problem, dass ich überhaupt nicht verifizieren kann, woher die Informationen kommen. Denn leider stimmt längst nicht alles, was irgendwo im Internet steht ;-) Da bin ich lieber etwas zurückhaltend …

  13. Ob die Artania ihre lange Heimreise (mit Passagieren) noch fortsetzt, ist momentan wohl leider auch nicht mehr zu 100% sicher. Seit der Abreise aus Sydney gab es recht viele Erkrankungsfälle mit Fieber.
    Das Bespaßungsprogramm wurde eingestellt.
    Weiterhin hat die Artania Gas gegeben und ist jetzt nun schon kurz vor Fremantle, sollte eigentlich erst am 26. dort ankommen.
    Ob und wie es da nun weitergeht wird man in den nächsten Tagen sehen. Info ist vom Schiff (Passagier).

  14. Nochmal zur Costa Pacifica in Civitavecchia. Die deutschen Gäste sind immer noch nicht auf der Heimreise. Eigentlich sollte der Flug gegen 16.30 Uhr nach Frankfurt gehen. Grosse Hoffnung bei den Gästen. Dann haben die italienischen Behörden sie nicht vom Schiff gelassen. Meine Freunde, mit denen ich auf dem Schiff Kontakt habe, verzweifeln gerade und fühlen sich von Allen im Stich gelassen. Zumal eine Person im Rollstuhl sitzt und die andere Person als Diabetiker Sorge hat, das die Medikamente zu Ende gehen.
    Wie kann man denn da helfen?????

  15. @FrankM & Enno Buss: Vielen Dank für die Info, ich habe die Tabelle angepasst. Es ist wirklich völlig irre, dass Behörden gerade alle paar Stunden ihre Meinungen ändern und schon getroffene Vereinbarungen aufkündigen. Wie man da helfen kann? Ich glaube, überhaupt nicht von hier aus. Außer den Freuden an Bord Mut zusprechen und Geduld haben.

  16. Wir sind auf der MSC Magnifica und wollten gern Mal ein Update loswerden: Der Plan, nach Dubai zu fahren um von dort nach Deutschland zu fliegen ist heute Nacht geplatzt. Die Emirate haben ihre Zusage zurückgezogen und wir kreisen seit Stunden vor Freemantle. Eine neue Lösung soll in Arbeit sein, es wird aber noch nichts erzählt. Wir sind absolut Coronafrei, haben aufgetankt und Lebensmittel an Bord genommen. Viele der 600 Deutschen können nicht verstehen, warum wir stundenlang im Kreis fahren und Treibstoff verschwenden, statt uns auf den Weg ins Mittelmeer – das sollte Plan B sein – machen. Noch ist die Stimmung Recht gut, aber wie lange noch ….

  17. Hallo Wolfgang,
    viele Grüße aus Dresden auf die MSC Magnifica. Da meine Eltern auch an Bord sind, freue ich mich sehr über das aktuelle Update aus erster Hand, auch wenn es nicht sonderlich erfreulich ist…
    Denn leider gibt es von MSC null Informationen auf deren Website.
    Ich wünsche Euch die notwendige Geduld und -auf welchem Weg auch immer- eine gute Heimreise.

  18. Wir sind auf der Celebrity Eclipse und durften wie erwähnt in Chile nicht anlegen. Nach 5 Tagen kreisen und ankern haben wir Vorräte und Medikamente bekommen und sind jetzt auf dem Weg nach San Diego, wo alle Passagiere am 30.03. das Schiff verlassen und nach Hause geflogen werden sollen. Glücklicherweise sind wir alle gesund und der Kapitän samt Crew machen alles, damit es uns geht gut, tausend Dank dafür.

  19. Hallo, bin mit meiner Frau auf MSC Fantasia gewesen und in Lissabon am 24.03.2020 ausgeschifft worden. Leider stecken noch 50 Deutschen auf dem Schiff fest und können nicht weg. Standen halt nicht auf den Listen. Auf dem Schiff selbst füllt sich keiner verantwortlich und kompetent um das Problem zu lösen. Noch schlimmer war in Fraport. Obwohl wir auf dem Schiff mindestens einen Covid 19 Fall hatten (Test positiv und offiziell mitgeteilt) hat sich Niemand um uns gekümmert. Reisenden aus ganz Deutschland und aus der Schweiz sollten auf eigene Hand weiterreisen. Kein Fiebermessen, Gesundheitsamt Frankfurt war an Bord, zwei Personen haben Symptome gemeldet, dürften trotzdem weiterfahren. Da ich im Gesundheitswesen arbeite ist es für mich nicht nachvollziehbar. Ab Heute bin ich mit meiner Frau in einer Hausquarantäne nach dem ich das Gesundheitsamt über die Situation informiert habe. Das Schiff ist im livestream zu sehen, vor Ort befinden sich Journalisten und Kamerateams von tvi und lm tv Portugal.
    Mit freundlichen Grüßen

  20. @Marius Tadeus Beisert: Vielen Dank für die Infos und Details! Leider habe ich das schon mehrfach gehört, dass an den Flughäfen keinerlei Kontrollen bzgl. Covid-19 stattfinden, selbst bei Flügen aus Hochrisikogebiete wie Iran. Das ist wirklich schwer zu verstehen.

  21. Lt. Phönix Reisen werden alle Gäste der Artania voraussichtlich am 28.03. mit Vollcharterflügen nach Frankfurt ausgeflogen. Keine der 7 infizierten Personen (5 Gäste/2 Crew) sind momentan in einem kritischen Zustand.
    Allerdings wurden auch nur 9 Tests gemacht von denen 7 positiv waren.
    Ich gehe davon aus das es an Bord noch weitere Fälle gibt. Ob die Australier nun das gesamte Schiff durch testen, da gibt es noch keine Information zu.
    Alle die hier in Frankfurt ankommen, werden dann aber sicher erst mal in Quarantäne müssen. Aber dann wäre man zumindest schon mal wieder in Deutschland.

    Ich hoffe das ihr oder eure Angehörigen sicher und gesund wieder nach Hause kommen.

  22. Azamara Journey hay es geschafft am 19. MÄRZ alle Gaeste in AKL an Land zu bringen. Das Schiff lag am 15. in Port Chalmers. Da sie sich aber seit dem 27. Februar in neuseelaendischen Gewaessern befand, hat NZ die Rueckhahrt nach AKL als Kuestenfahrt eingestuft und, da wir alle gesund waren, das Aussteigen aller Gaeste erlaubt, sogar ohne Zollfomalitaeten. Das Schiff lag bis zum 21. Maerz im Hafen und musste dann Platz ein anderes Schiff machen. Seitdem ankert es in der Umgebung vor AKL.

  23. Update vom der Magnifica am 26.3. 11:30 Wir cruisen auf der Magnifica seit 30 Stunden vor Perth und drehen Kreise mit ca 15 Knoten. Die Fahrt nach Dubai wurde abgesagt und der Australische Premierminister hat uns eine klare Absage erteilt, hier auszuschiffen. Jeder an Bord fragt sich daher, was machen wir hier eigentlich? Der Kapitän hüllt sich in Schweigen und die Crew (an der Rezeption) weiß angeblich nichts über die geheimen Pläne des Kapitäns.
    Die Stimmung an Bord wir merklich schlechter und teilweise aggressiv. Wie lange will man uns noch hinhalten und uns immer tiefer in die wildesten Spekulationen treiben?
    Warum kann MSC nicht, was Phoenix kann? (Wenn es stimmt????) Siehe Link:

    https://www.cruisestart.de/news/ms-artania-corona-tests-vor-australien/28099

  24. Update vom der Magnifica am 26.3. 11:30 Wir cruisen auf der Magnifica seit 30 Stunden vor Perth und drehen Kreise mit ca 15 Knoten. Die Fahrt nach Dubai wurde abgesagt und der Australische Premierminister hat uns eine klare Absage erteilt, hier auszuschiffen. Jeder an Bord fragt sich daher, was machen wir hier eigentlich? Der Kapitän hüllt sich in Schweigen und die Crew (an der Rezeption) weiß angeblich nichts über die geheimen Pläne des Kapitäns.
    Die Stimmung an Bord wir merklich schlechter und teilweise aggressiv. Wie lange will man uns noch hinhalten und uns immer tiefer in die wildesten Spekulationen treiben?
    Warum kann MSC nicht, was Phoenix kann? (Wenn es stimmt????)

  25. @Wolfgang Pinnow: Ja, Phoenix plant Charterflüge, um die Passagiere von Fremantle/Perth aus nach Hause zu fliegen (https://www.cruisetricks.de/coronavirus-verdacht-auf-der-artania-vor-fremantle-in-australien-bestaetigt/). Allerdings gibt es gleich drei wesentliche Unterschiede zwischen der Artania und der MSC Magnifica:
    a) Auf der Artania gibt es bestätigte Covid-19-Fälle, sodass es unmenschlich wäre, das Schiff auf eine lange Seereise zu schicken mit dem Risiko, dass man Menschen mit möglicherweise schweren Verlauf dann nicht helfen könnte.
    b) Die Artania hat gerademal 832 Passagiere, die MSC Magnifica mutmaßlich um die 2.500, also mehr als dreimal so viele. Auf Airbus A340 umgerechnet also mindestens 8 statt bei Phoenix 3 Maschinen (rein hypothetisch; ich weiß nicht, welche Flieger da zum Einsatz kommen).
    c) vermutlich das größte Problem: Auf der MSC Magnifica befinden sich nicht nur Passagiere aus einem einzigen Herkunftsland, sondern mutmaßlich aus einer großen Zahl verschiedener Länder. Flüge sind im Moment aber, wenn überhaupt, dann nur ins jeweilige Heimatland organisierbar. Der logistische und diplomatische Aufwand wäre bei der MSC Magnifica also um ein Vielfaches höher, wenn überhaupt machbar.
    Zu berücksichtigen ist bei alledem, dass der zuständige Gouverneur in Fremantle grundsätzlich eigentlich überhaupt niemanden an Land gehen lassen will.
    Und dass die Rezeption nichts zu den Plänen weiß, könnte gut auch daran liegen, dass es schlicht noch keine konkreten Pläne gibt. Die Situation ist weltweit derart verfahren, dass auch der Kapitän mutmaßlich (natürlich reine Spekulation) noch nicht genau weiß, wie es weitergeht und deshalb auch nichts kommunizieren kann.

  26. Moin!
    Weiss jemand, was mit der MS Europa ist? Sie sollte eigentlich die letzte Reise Auckland – San Francisco am 21..03. beenden. Sie ist aber nicht in den USA angekommen, sondern über Mexico auf dem Weg nach Süden. Ich vermute, sie will über den Panamakanal nach Deutschland. Auf den Hapag Lloyd Webseiten finde ich nur Werbung.

  27. Möglicherweise ist die Queen Mary 2, noch als letztes Kreuzfahrtschiff, auf der geplanten Weltreise Route und nach Fahrplan unterwegs.
    Nach ihrem Halt auf Reede, vor Port Louis/Mauritius, am 23.03. fährt sie nun südwärts Richtung Durban. Die Ankunft dort ist am 27.03. geplant. Anscheinend hat sich bei Cunard, doch nicht für die schnellste Route zurück nach Europa entschieden.

  28. Aktuelle Informationen zur Costa Pacifica. Die deutschen Gäste wurden gestern in ein Hotel mitten in Rom gefahren. Dort haben sie übernachtet. Essen wurde ihnen auf das Zimmer gebracht. Heute Mittag, gegen 12.00 Uhr soll sie ein Bus zum Flughafen fahren. Allerdings habe ich keine Informationen ob es noch Passagiere anderer Nationen betrifft, b.z.w. ob diese schon abgereist sind.

  29. @Roland: Die Stopps der QM2 sind nur noch technischer Natur, sprich: Proviant laden und Treibstoff bunkern. Landgänge können nicht stattfinden. Insofern ist die Route wohl eher taktisch gewählt, um in sinnvollen Abständen eben Proviant und Treibstoff aufzunehmen, unter Berücksichtigung der Restriktionen (und Verfügbarkeit von Lebensmitteln), die für die meisten Häfen gelten.

  30. Im öffentliche Facebook-Profil von „Uwe Dulias“ (ein bekannter Journalist, der auf der Weltreise dabei ist), gibt es aktuelle Infos zur Magnifica. Demnach soll in den nächsten Tagen ein MSC-Frachschiff die für eine direkte Fahrt ins Mittelmeer notwendige Fracht (?) bringen. Abenteurlich! Was immer das genau sein soll. So viel weiter ist der direkte Weg auch nicht als bis Dubai?!

  31. @Christian. Klingt in der Tat abenteuerlich; aber wenn’s der Kapitän so sagt, wird’s schon stimmen. In diesen Tagen gibt es nichts, was es nicht gibt. Seltsam bleibt aber nach wie vor, warum das Schiff mit 15 Knoten stur im Kreis fährt. Da gibt’s sicherlich einen plausiblen Grund dafür, aber mir fällt keiner ein …

  32. @Christian: Da kann man nur abwarten. Nachdem sie Proviant aufnehmen soll, das per Frachtschiff geliefert werden soll, kännte es sein, dass sie zum Beladen kurzzeitig anlegen darf.

  33. Update zur Magnifica: Wir dürfen noch einmal in den Hafen von Freemantle einfahren um dort auf Reede Proviant für die lange Rückfahrt ins Mittelmeer aufzunehmen bevor wir uns heute Nacht auf den Weg machen. Die meisten von uns sind mit dieser Lösung sehr zufrieden. Was wir erst kurz vor der Ankunft dort erfahren ist, welcher Hafen uns ausschiffen lässt. Wahrscheinlich ist Marseille; es wird aber auch Lissabon gemunkelt.

  34. Costa Mediterranea Mauritius bis Venedig.
    Danke an Costa.
    Wir konnten am Samstag 14.03.2020 an Bord. Nach der geplanten ersten Übernachtung in Mauritius sollte es am Sonntag um 17.00 los gehen.
    Um 18.15 wurden die Gäste informiert, dass die Kreuzfahrt abgebrochen werden muss.
    Ausschiffung, Transfers, Übernachtung im Hotel, Transfers und Rückflüge für alle Gäste wurde innert kürzester Zeit organisiert
    und durchgeführt. Danke

  35. Hallo zusammen
    Ich bin mit meinem Mann auf der Celebrity Eclipse. Wir sollten am 30. März in San Diego eintreffen. Wir haben das Glück, dass niemand krank ist und wir uns ganz normal bewegen können. Captain Leo und die ganze Crew sind fantastisch, besser kann man so eine blöde Situation echt nicht managen.
    Amerikaner, Australier und Neuseeländer haben nun bereits Informationen zu ihren Flügen ab San Diego bekommen, für alle anderen arbeitet das Celebrity Flight Team noch auf Hochtouren.

  36. Ich verstehe nicht wie jemand mitte März noch von irgendwo auf eine Cruise gehen möchte! Das ist doch sich selber gegenüber unverantwortlich oder anders ausgedrückt, total bescheuert. Von dem Bericht der Artania : „In Sydney erfolgte am 13. März die Einschiffung von 618 neuen Passagiere. Am 15. März wurde klar, dass die Artania auf der weiteren Reise keine Häfen mehr würde anlaufen können“ … Unbegreiflich!

  37. @Ron: Ich denke, da spielen zwei Aspekte eine Rolle. Aus heutiger Sicht stellt sich das alles so scheinbar offensichtlich dar. Aber zu dem Zeitpunkt war das Bewusstsein für die Dramatik, mit der sich Covid-19 um die ganz Welt verbreitet, noch nicht so gegeben. Wenn die Einschiffung am 13. März stattfand, sind die Leute ja schon ein, zwei vielleicht auch noch mehr Tage davor in Deutschland losgeflogen. Die ersten Kreuzfahrten wurden (z.B. bei AIDA) am 13. März abgesagt. Und zu dem Zeitpunkt waren die Länder auf der restlichen Fahrtroute der Artania auch noch Coronavirus-frei. Die Häfen beispielsweise in der Südsee, später aber auch überall anders auf der Welt, haben alle ohne jede Vorwarnung von einer Stunde auf die andere geschlossen, das war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar.
    Der andere Punkt ist sicherlich bis zu einem gewissen Grad auch Geld: Wenn die Reise nicht vom Veranstalter abgesagt ist, kostet einen das eigenmächtige Storno so kurz vorher 90 bis 100 Prozent des Reisepreises und das ist auf so langen Reisen auch kein Pappenstiel. In Zusammenspiel mit der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt auf der kommenden Fahrtroute Corona noch nirgends relevant war, ist glaube ich schon bis zu einem gewissen Grad verständlich, warum die Leute die Reise angetreten haben.

  38. Mein Vater ist auf der Costa Deliziosa und er schreibt gerade folgendes:

    „Die aktuelle Durchsage des Kapitäns sagt, dass wir am 2. und 3. April in Muskat/Oman sind, abseits von der direkten Route (technischer Stopp) tanken und beladen, wir dürfen nicht an Land. Danach weiter Richtung Suez Kanal, Ankunft dort 10./11. April, Ankunft in Venedig am 26.April , wie geplant. Bis dahin keine Landgänge, dh von Australien bis Europa (Venedig) sechs Wochen auf dem Schiff ohne an Land zu kommen.

    Für mich sieht nach einer beabsichtigten Verzögerung unserer Ankunft in Venedig aus.
    Vermutlicher Hintergrund : Costa will keinen „Abbruch“, um nicht zu haften.

    Wir wären dann 6 Wochen ohne Landgang!

    Stattdessen könnten wie schnellstmöglich nach Venedig segeln und dort einen Verbleib auf dem Schiff oder freiwilligen Ausstieg bieten.
    Das wäre kein Abbruch.“

    In dieser Situation sollte das Interesse doch sein, auf direktem Weg in einen sicheren Heimathafen zu fahren und alle Passagiere auszuschiffen. Ich hoffe mal nicht, dass hier wirtschaftliche Interessen seitens Costa im Vordergrund stehen, die dem Sicherheitsbedürfnis der Passagiere so entgegenlaufen.

  39. Das Problem dürfte eher sein, dass im Moment und auf absehbare Zeit kein Hafen bereit ist, eine Ausschiffung vorzunehmen. Es besteht offensichtlich die Hoffnung, dass sich das bis Ende April ändert… So lange das Schiff frei von Corona ist und es genug zu essen und trinken gibt, ist das doch keine schlechte Variante…

  40. @Christian: Du meinst, dass selbst im Heimathafen keine Ausschiffung möglich sein wird? Wie geht das mit dem Dekret des italienischen Verkehrsministeriums vom 20.03. zusammen? (https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/italiensicherheit/211322)

    Soeben erreicht mich ein neues Update: „Wir fahren jetzt mit erhöhter Geschwindigkeit zu den Seychellen. Es gibt einen medizinischen Notfall an Bord ( ein Crewmitglied). Hat nichts mit dem Coronavirus zu tun!!“

  41. @Robert: Wie Christian schon kurz geschrieben hat: Die Situation ist im Moment weltweit extrem komplex und nahezu kein Hafen lässt Kreuzfahrtschiffe überhaupt noch anlegen. Lediglich Auftanken und Lebensmittel nachladen wird gelegentlich noch gestattet. An einen Hafen zur Ausschiffung ist im größeren Umkreis der Costa Deliziosa im Moment gar nicht zu denken. Landgänge sind ohnehin vollkommen undenkbar.
    Einem offiziellen Statement von Costa zufolge läuft die Suche nach einem Hafen in Italien (wo man sich sicherlich wegen der italienischen Flagge die besten Chancen ausrechnet), in dem Ausschiffung und Heimreise der Passagiere auf sichere Weise möglich ist. Aber auch in Italien sind formell alle Häfen geschlossen. Kompromisse einzugehen, würde da auch keinen Sinn ergeben, denn die Deliziosa hat keine Covid-19-Infektionen an Bord und ist von daher erst einmal der sicherste Ort für die Passagiere. Und eine absichtliche Verzögerung aus wirtschaftlichen Gründen schließe ich in der aktuelle, dramatischen Situation weltweit definitiv aus; das wäre vollkommen absurd.

  42. @Franz: Das widerspricht dem Dekret des italienischen Verkehrsministeriums, wonach alle italienischen Schiffe sämtliche Passagiere ausschiffen sollen. Die Schließung der italienischen Häfen gilt explizit nur für unter ausländischer Flagge fahrende Schiffe – die Costa Deliziosa fährt unter italienischer Flagge und darf dem Dekret zufolge nicht nur jeden italienischen Hafen ansteuern, nein, sie wird dazu aufgefordert.

    Dennoch fährt das Schiff nicht auf direktem Weg nach Italien. Ich sehe keinen Grund dafür. Vor dem Hintergrund des Dekrets erst recht nicht.

  43. Ich denke, solange nicht klar ist, wo die Passagiere ausgeschifft werden können, ist es nicht sonderlich sinnvoll mit hoher Geschwindigkeit irgendwo hinzufahren. Ich gehe davon aus, dass Costa, solange eben nunmal alles offen und nichts klar ist, sich die eine oder andere Option offen halten will. Das sind keine normalen Zeiten und Behörden ändern überall auf der Welt ständig willkürlich und unerwartet ihre Meinungen. Und das Dekret hilft halt herzlich wenig, wenn Häfen schlicht „nein“ sagen. Einen Jahre dauernden Rechtsweg, um sein Recht aufgrund des Dekrets zu pochen, kann Costa ja schlecht beschreiten. Es ist halt, wie es ist und wenn man sich anschaut, wie schwierig es für MSC und Costa war, die Passagiere von Schiffen im Mittelmeer nach Hause zu bringen, Marseille nur Franzosen von Bord gehen ließ, Genua und Savona erst einmal nur Italiener, dann nach Verhandel doch auch andere, aber nur unter bestimmten Bedingungen, dann zeigt das einfach, dass die Situation absolut außergewöhnlich und sehr, sehr schwierig ist …

  44. @Franz: Natürlich sind es besondere Zeiten, aber wenn selbst kerngesunde Unternehmen pauschal Mietzahlungen einstellen, dann kann man wirtschaftliche Gründe für unternehmerische Handlungen selbst in diesen Zeiten niemals kategorisch ausschließen.

    Die Aussage des Kapitäns war, dass man planmäßig am 26.04. in Venedig eintreffen wird. Das hört sich für mich nicht so an, als ob Bedenken bestünden, den Hafen nicht ansteuern zu können oder dass man großartige Bemühungen anstellt, vorzeitig eine Alternative zu finden.

    Und da die Häfen in Italien ebenfalls an das Dekret gebunden sind (das kommt ja nicht von irgendwem), denke ich nicht, dass irgendein italienischer Hafen einem italienischen Schiff die Zufahrt verweigern wird. Bei so einer abschlägigen Entscheidung möchte ich im Nachgang zu dieser Katastrophe nicht in der Haut des Entscheidungsträgers stecken.

    Zurück zur Costa Deliziosa: ich finde auch, dass ein coronafreies Kreuzfahrtschiff nicht der schlechteste Ort ist, wo man in dieser Krise sein kann – nur ein nicht unerheblicher Teil der ca. 250 deutschen Passagiere an Bord sieht das gerade halt etwas anders… Vielleicht fehlt uns hier aber auch das Vorstellungsvermögen, wenn ältere Menschen sich in einem goldenen Luxuskäfig ohne richtige Informationen, ohne Abwechslung und gefühlt ohne Ziel gefangen fühlen.

  45. Wir sitzen noch auf der Victoria in Civitavecchia fest. Deutsche, alle Australier über 230!, Briten, Russen, Skandinavier, und Crew. Aussage von Costa eine Lüge!
    29.03.2020 8 Uhr

  46. Wir sitzen noch auf der Victoria in Civitavecchia fest. Deutsche, alle Australier über 230!, Briten, Russen, Skandinavier, und Crew. Aussage von Costa ist eine Lüge! Seit 3 Tagen jeden Tag fertig für Charterflug und im letzten Moment immer wieder abgesagt. Heute wieder das selbe Spiel von vorne. Von Bord sind Österreicher, Schweizer und Ungaren am 26.3. Franzosen am 27.3.
    29.03.2020 8 Uhr

  47. Für die verbleibenden deutschen Passagiere geht es wohl heute, 29.3. nach Hause. Nach allen, was ich weiß und sehe, gibt sich Costa unglaubliche Mühe, die Situation zu lösen, ist aber halt von den Unwägbarkeiten des aktuellen Corona-Irrsinns abhängig und kann halt auch nicht zaubern. Wenn der Bürgermeister (mit Nachname übrigens Tedesco = „Deutsch“) mauert, dann geht halt nichts, bis man ihn überzeugt, überredet oder eine andere Lösung findet.

  48. Wir befinden uns zur Zeit auf dem Weg zum Suezkanal. In Colombo wurde aufgetankt und zwei Passagiere gingen von Bord. Eine deutsche 75 Jahre alte Frau wurde mit Herzproblemen in’s Krankenhaus gebracht, ein Koch aus Sri Lanka ging auf eigenen Wunsch von Bord. Es geht allen Passagieren gut. Weitere Informationen liegen nicht vor.

  49. Update zur Magnifica: Wir Cruisen derzeit mit 20kn durch den Golf von Aden Richtung Suezkanal. Am 20. April sollen wir Marseille erreichen. Der Rest der Strecke bis nach Hause ist noch nicht bekannt. Das schon heute die Ausgabe der Reisepässe begonnen hat stimmt mich ein wenig optimistisch.

  50. Auch die Costa Deliziosa ist jetzt in Suez und es gibt vorsichtige Hinweise auf eine eventuell mögliche Ausschiffung in ca. 10-14 Tagen in Griechenland oder Süditalien.

  51. Leider gab es gestern einen medizinischen Notfall auf der Costa Deliziosa und daher einen ungeplanten Stopp vor Marsala (Sizilien). Ob es sich wirklich um einen Corona-Fall handelt ist noch unklar, sicher ist nur, dass der Betroffene, ein Italiener im Alter von etwas über 40 Jahren, mit Grippesymptomen und Atembeschwerden unter Zuhilfenahme eines Beatmungsgeräts auf ein Rettungsboot verbracht wurde. Seitdem dürfen sämtliche Passagiere ihre Kabinen nicht mehr verlassen.

    Die Stimmung unter den Passagieren ist uneinheitlich und sicherlich angespannt. Noch vor Bekanntwerden dieses Notfalls haben sich deutsche Passagiere rund um die Ehepaare Heinzer und Wachtel (selbst ebenfalls Passagier auf der Costa Deliziosa) nun auch direkt mit folgendem Brief an die Bundeskanzlerin persönlich (mit Kopien an das Auswärtige Amt, die Reederei Costa Crociere und Costa Deutschland) gewandt und explizit um Weiterverbreitung und Schaffung von Öffentlichkeit gebeten.

    „Jürgen Heinzer, Costa Deliziosa, 16. April 2020 vor Sizilien wegen eines medizinischen Notfalls

    An das
    Bundeskanzleramt Bundeskanzlerin
    Angela Merkel
    Willy-Brandt-Straße 1
    10557 Berlin

    Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

    in einer besonderen Notlage wenden wir uns vertrauensvoll an Sie persönlich.
    Wie Sie beiliegendem Brief entnehmen können, befinden wir uns seit dem 5. Januar 2020 auf einer Weltkreuzfahrt. Seit knapp fünf Wochen, seit Albany – Australien, können wir das Schiff nicht mehr verlassen. Seit dem 12. April 2020 sind wir auf dem Mittelmeer unterwegs und werden lediglich fragmentartig über mögliche Destinationen informiert.

    Obwohl wir Kapitän, Reederei und Auswärtiges Amt gebeten haben, die Reise vorzeitig zu beenden, fahren wir an vielen möglichen vom Auswärtigen Amt im Rahmen der Rückholaktion vorgeschlagenen Rückfuhrhäfen vorbei.
    Zur Zeit dümpeln wir im Mittelmeer, lagen beigedreht für 28 Stunden 20 km vor Malta mitten auf dem Meer, inzwischen geht es weiter im Schneckentempo nach Barcelona, um die spanischen Passagiere aussteigen zu lassen (nach Intervention der spanischen Regierung und des spanischen Königs).
    Wie es weiter geht ist unklar, obwohl wir in ständigem Kontakt mit dem Chef von Costa Deutschland, Herr
    Rudolph, der selbst vom Krisenzentrum Costas in Italien keine Informationen bekommt, stehen.

    Wir befürchten, dass die Reise bis zum bitteren Ende am 26. April 2020 Zielhafen Venedig, fortgesetzt wird. Keiner der Passagiere möchte in Venedig aufgrund der Corona-Krise aussteigen.
    Wir bitten Sie inständig, sich dafür einzusetzen, dass diese Odyssee bald ein Ende findet, und dass die immer noch coronafreien Passagiere sicher und zügig in ihre Heimatländer gebracht werden.
    Wir wissen um die vielfältigen Herausforderungen, die Sie jeden Tag zu bewerkstelligen haben. Da eine Vielzahl von Passagieren physisch und psychisch an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit angelangt sind zählen wir auf Sie und Ihre Einflussmöglichkeiten.

    Für Ihre Mühen danken wir ihnen im Voraus!

    Mit freundlichen Grüßen
    Für eine Vielzahl hoffender Passagiere,

    Renate Brückner-Wachtel, Franz Wachtel, Hildegard Heinzer, Jürgen Heinzer

    PS: Eine Kopie dieses Schreibens geht auch an das
    Außenministerium, die Reederei Costa Crociere und Costa Deutschland.“

  52. Oje, keine einfache Situation. Wenn das wirklich Corona wäre, stellt sich aber schon die Frage, wie das auf das Schiff gekommen sein soll… Viele potentielle Wege fallen mir da nicht ein.

    Beim Lesen des Briefes frage ich mich – bei allem Verständnis – ob die Passagiere den Ernst der Lage schon vollends erfasst haben. Es wird ja quasi indirekt unterstellt (wie auch schon hier im Thread), Costa würde die Ausschiffung (bewusst?) hinauszögern bis zum planmäßigen Ende in Venedig. Venedig wird quasi als Worst-Case dargestellt (fast so, als gebe es in MRS und BCN keine Corona-Fälle…), Ist den Leuten bewusst, dass es auch für eine Ausschiffung in Venedig (die ich für extrem unwahrscheinlich halte), keine „Garantie“ gibt. Dass sie also froh sein müssen, überhaupt irgendeinen Hafen zu finden? Und Costa sicher nicht eine Sekunde zögern würde, wenn heute irgendein Hafen grünes Licht gibt? Verglichen mit den Berichten der Magnifica, scheint dort dortige Kapitän und MSC das besser im Griff zu haben.

  53. Bei allem Respekt für die Passagiere an Bord und bei allem Daumendrücken, dass es für die Passagiere an Bord der MSC Magnifica und Costa Deliziosa halte ich es doch für eine absurde Annahme, den Reedereien in der aktuellen Situation noch irgend eine böse Absicht zu unterstellen.

    „Im Griff“ kann diese Situation im Moment niemand, nur versuchen, das Unmögliche irgendwie doch möglich zu machen. Wenn Costa Venedig weiterhin als Ziel angibt, dann doch nur, weil einfach völlig unklar ist, wo und wann eine Ausschiffung stattfinden kann. Es macht ja auch keinen Sinn, einen Plan zu ändern, ohne dass es ein Ziel für die Änderung gibt. Eine Ausschiffung in Venedig, da stimme ich Christian zu, halte ich für nahezu unmöglich. Letztlich wird es aber wohl für die meisten Passagiere ein anderer italienischer Hafen werden. Denn Costa hat immerhin den Vorteil, dass sie unter italienischer Flagge fahren und daher Unterstützung vom Flaggenstaat einfordern können. Die MSC Magnifica hat da mit panamaischer Flagge weniger gute Karten.

    Falls sich der Corona-Verdachtsfall auf der Deliziosa bestätigen sollte, macht es das Unterfangen noch einmal um ein Vielfaches schwieriger.

    Faktisch sind sämtliche Häfen geschlossen, kein Land lässt Kreuzfahrt-Passagiere mehr an Land. Die Reedereien verhandeln im Hintergrund mit Unterstützung der Staaten und örtlichen Botschaften der Länder, aus denen die Passagiere stammen (und das sind jeweils ziemlich viele, für die da Lösungen gefunden werden müssen, auch das darf man nicht übersehen). Keine Reederei wird aktuell „an einem Hafen vorbeifahren“, wenn es dort eine Möglichkeit zur Ausschiffung auch nur eines Teils der Passagiere gäbe.

    So schwer es fällt, und so schwierig es sich natürlich vor allem aus Sicht der Passagiere an Bord darstellt, hilft leider nur Geduld und Vorsicht. Ich drücke die Daumen, dass das Drama möglichst bald zu Ende gehen kann.

  54. @Christian: Ja, die Frage nach der Infektionskette stelle ich mir auch – mir ist da auch nichts wirklich wahrscheinliches eingefallen.

    Ich gebe Dir auch Recht, dass es Ziel sein muss, irgendeinen Hafen irgendwo zu finden, der eine Ausschiffung zulässt.

    Ich kann nicht beurteilen, inwiefern MSC das Thema besser im Griff hat, allerdings scheint die Kommunikation in der Krise seitens Costa vor allem zu den Passagieren durchaus noch Potenzial nach oben zu haben…

  55. Hier noch ein – hoffentlich letztes – Update zur Magnifica: Wir sind im Mittelmeer und haben gerade Kreta passiert. Planmäßig sollen wir am 20. in Marseille ankommen und dann in Bussen zu ca.20 verschiedenen Zielen gebracht. Die Busse werden nur zu 50% ausgelastet und alle Hygienemöglichkeiten werden genutzt um und zu schützen. Wir selbst werden in ca. 18 h in Hamburg ankommen. Wir sind MSC sehr dankbar für den Aufwand, der betrieben wird um uns gesund nach Hause zu bringen. Wir wissen nicht, warum es MSC gelungen ist, dies zu erreichen, aber es sind 800 Franzosen an Bord und wir hörten, dass es eine Petition an ihren Präsidenten gegeben haben soll, in Marseille ausgeschifft zu werden. Ist aber lediglich „Flurfunk“.

  56. @Robert
    Personal des Tankschiffs? Lotsen des Suezkanals? Aber alles schon sehr unwahrscheinlich, daher hoffentlich negative Tests.

    @Wolfgang
    Vielen Dank! Weißt du, warum ihr kurzzeitig Kurs auf Israel genommen habt?

  57. Nun scheint ja die Magnifica kurz vor dem Einlaufen in Marseille zu sein. Ich habe die entsprechenden Seiten im Internet verfolgt, weil wir eigentlich auch auf diesem Schiff hätten sein sollen und aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten. Da wird ja auf hohem Niveau geklagt, obwohl es den Passagieren wirklich gut ging. Man wurde bestens versorgt, hatte einen Pool und Fitnesscenter sowie Friseur zur Verfügung, konnte sich ohne Abstand zum Essen und in den diversen Bars treffen und insofern ist die Situation besser als in den Heimatländern gewesen. „Gefangen auf dem Luxusliner“ ist insofern nicht wirklich zutreffend. Die Klagen über die schlechte Behandlung durch die Australier ist nicht wirklich berechtigt, immerhin hätte man ja in Melbourne das Schiff verlassen können und die Australier wollten – ebenso wie die anschließenden Länder die eigene Bevölkerung schützen. Haben denn die Passagiere nicht verfolgt, wie es zuhause aussieht: Keine Schule für die Kinder und entsprechende Probleme für die Eltern, Ausgangsbeschränkungen für alle, geschlossene Geschäfte, wirtschaftliche (Total-)Schäden, Quarantäne für ganz viele und Angst vor Ansteckung, um nur einiges zu nennen.
    Ich vermute, dass aufgrund der Altersstruktur die Heimkehrer auch in Quarantäne gehen müssen. Vielleicht wissen sie dann, wie gut es ihnen auf dem Schiff ging, welche Traumziele sie vor der offiziellen Beendigung der Reise gesehen haben und auch, dass es ihre eigene Entscheidung gewesen ist, auf dem Schiff zu bleiben.
    Der Satz im Internet, dass es die richtige Entscheidung des Kapitäns gewesen sei, das Schiff coronafrei zu halten, ist einfach nur lächerlich – es war keine Entscheidung des Kapitäns sondern der entsprechenden Länder.
    Trotzdem wünsche ich den Passagieren, dass sie eine gute und stressfreie Heimreise haben.

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