Mein Schiff Relax ist mehr als nur das achte Kreuzfahrtschiff der Flotte. Sie bricht mit Gewohntem – und ist doch ein ganz typisches „Mein Schiff“. Ich war als einer der ersten an Bord der Mein Schiff Relax und habe mir das neue TUI-Cruises-Schiff genau angesehen: Was ist geblieben, was hat sich verändert und was ist ganz neu?
Schon äußerlich fällt eines auf: Die Mein Schiff Relax hat am Heck keinen „Diamant“ mehr. Diesen Bereich mit zuzahlungspflichtigen Restaurants und der Diamant Bar hat TUI Cruises komplett aufgelöst.

Eine kostenpflichtige Bar gibt es aber weiterhin: die großartige, neue Captain’s Bar ganz vorne auf Deck 16. Sie ist eine der besten Cocktailbars auf einem Kreuzfahrtschiff weltweit geworden.
Statt des Diamanten liegt direkt am Heck der Mein Schiff Relax jetzt auf zwei Ebenen das Hauptrestaurant Atlantik. Die drei Spezialitäten-Restaurants, die auf den übrigen Schiffen im Diamant vereint sind, verteilen sich übers ganze Schiff: Das Steakhaus mit dem neuen, skandinavischen Namen „Høfde“ liegt auf Deck 16 vorne, das ebenfalls neue, japanische Event-Restaurant Fugu von Tim Raue findet sich auf Deck 5 hinten wieder, das alpenländische Schmankerl-Restaurant Chalet auf Deck 4 vorne.

Und noch eine deutliche Veränderung: Die Bereiche exklusiv für Suiten-Passagiere hat TUI Cruises auf der Mein Schiff Relax nach hinten verlegt und auf mehr Decks ausgeweitet, inklusive nun gleich zweier Restaurants.

Was ebenfalls auffällt ist die veränderte Namensgebung – nicht nur für das Schiff selbst, das eben nicht „Mein Schiff 8“ heißt – sondern auch für viele Bereiche an Bord. Die neuen Namen sollen international verständlich und weniger „Insider“-Bezeichnungen sein wie bisher. Beispielsweise heißt das Buffet-Restaurant jetzt „Harbour Market“ statt Anckelmannsplatz. Oder die „Hohe Luft Bar“: Sie wurde in Bar 17 umgetauft (und im Konzept etwas verändert). Ähnlich neue Namen haben noch einige andere Bereiche bekommen.

Auch technisch sind einige Aspekte komplett neu: Die Mein Schiff Relax entstand, anders als die bisherigen TUI-Cruises-Neubauten, in der Fincantieri-Werft im italienischen Monfalcone. Alle vorherigen Schiffe wurden dagegen bei Meyer Turku in Finnland gebaut.

Die Mein Schiff Relax fährt mit LNG als Treibstoff. Genauer: Sie hat Dual-Fuel-Motoren, die sowohl mit LNG als auch Marinediesel (MGO) fahren können. Und der Antrieb erfolgt mit Azipods statt mit feststehenden Propellern. Zu diesen beiden Aspekten später noch mehr.
Themen in diesem Beitrag
- Video-Portrait der Mein Schiff Relax
- Pool- und Sonnendecks mit neuem Anbiente
- Hauptpooldeck mit „Macroon“-Dach
- Neuartiger Agora-Pool mit Infinity-Pool und Video-Wand
- Mistral-Deck mit Bar und Fass-Sauna
- Neue „Bar 17“ am Heck statt Aussenalster-Bar
- Neue Restaurants und Bewährtes mit neuem Design
- Buffet: „Harbour Market“ statt Anckelmannsplatz
- „Tag & Nacht“ wird zum „Mein Schiff Bistro“
- Zwei neue, im Reisepreis inkludierte Restaurants: Sur Mer und Dionysos
- Pizza und Pasta in der Osteria
- Zwei Bistros am Pool mit Snacks und leichten Gerichten
- Drei neue Spezialitäten-Restaurants
- Alpenländisches Chalet-Restaurant mit Inklusive-Bar
- Steakhaus „Høfde“ mit dänisch-skandinavischem Hygge-Gefühl
- Japanisches Erlebnis-Restaurant „Fugu“ von Tim Raue
- Großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium
- Captain’s Bar am Bug statt Diamant Bar am Heck
- Kreative, neue Bars ergänzen Bewährtes
- Der neue „Entertainment Distrikt“
- Neuerungen im Bereich Wellness und Spa
- Mistral-Deck und Fass-Sauna
- Noch mehr Balkonkabinen – und auch für Alleinreisende
- Suiten-Bereich am Heck der Mein Schiff Relax
- Kinder und Teenager
- Technik, Antrieb und Umwelt
- Mein persönliches Fazit zur Mein Schiff Relax
- Daten und Fakten: Mein Schiff Relax
Video-Portrait der Mein Schiff Relax
Pool- und Sonnendecks mit neuem Anbiente
Sehr deutlich hat TUI Cruises auf der Mein Schiff Relax die Pool- und Sonnendecks verändert. Der 25 Meter lange Pool zum Schwimmen ist allerdings geblieben – ein weiterhin weltweites Alleinstellungsmerkmal der Mein-Schiff-Flotte. Eine der Detailveränderungen auf Kundenwunsch: Der 25-Meter-Pool hat nun auch eine Treppe für einen leichteren Einstieg als über die sonst übliche Pool-Leiter.

Die Architektur und Optik des Pooldecks mutet fast ein wenig an wie der Rooftop-Garden der Edge-Class-Schiffe der amerikanischen Schwester Celebrity Cruises, auch wenn es dort keinen Pool gibt.
Im Bereich des Agora-/Infinity-Pools ist das jeweils seitlich umlaufende Sonnendeck oberhalb der Pool-Ebene entfallen, wodurch sich das Deck optisch zum Meer hin öffnet. Allerdings gibt es dadurch – zumindest in diesem Bereich – weniger Schattenplätze.
Hauptpooldeck mit „Macroon“-Dach
Ein Teil des Pooldecks ist mit einem luftig-geschwungenen, Geflecht-Konstruktion wie ein Sonnenschutz-Zelt überspannt. Nach Vorstellung der Architekten soll die Anmutung einer lichtdurchfluteten Grotte haben.

Dieses „Marcoon“ genannte Dach erinnert technisch an die Foliendächer über den Pools der großen AIDA-Schiffe, wirkt auf der Mein Schiff Relax aber wesentlich filigraner und eleganter und ist vor allem offen und nicht das Dach eines geschlossenen Raumes.

Weiterhin gibt es auf der Mein Schiff Relax eine lange und attraktive Jogging-Bahn, mit einer Steigung beziehungsweise einem Gefälle von bis zu 8,5 Prozent. Sie führt hier brückenartig, TUI Cruises nennt es „schwebend“, quer über das vordere Ende des Pools, teils unter dem Foliendach hindurch, teils auch vorbei an den Liegestuhl-Terrassen.
Neuartiger Agora-Pool mit Infinity-Pool und Video-Wand
Das hinter dem Schornstein gelegene Sonnendeck – das Äquivalent zum zweiten Pool – ist in mehreren Ebenen terrassenartig abgestuft, in die ein recht großer Infinity-Pool integriert ist. Der allerdings ist nicht auf Meer ausgerichtet, sondern hat eine Glaswand zum Sonnendeck.

Besonders auffällig ist in diesem Pool- und Sonnendeck-Bereich der Mein Schiff Relax die asymmetrische Architektur: Auf der Backbordseite gibt es ein höher gelegenes Sonnendeck, während auf der Steuerbordseite der Blick direkt aufs Meer geht.

Diese Gestaltung erinnert ein wenig an das Pooldeck der Edge-Class-Schiffe von Celebrity Cruises, wo sich das Pooldeck ebenfalls deutlich zum Meer orientiert. Auch die Silver Nova und Silver Ray setzen diesen Ansatz auf ihren Pooldecks um.

Andererseits hat der Agora-Bereich auch eine Bühne und eine Video-Leinwand mit Blickrichtung nach vorne und nicht zur Seite und hat auch ein wenig das Ambiente eines Lounge-artigen Open-Air-Kinos.
Mistral-Deck mit Bar und Fass-Sauna
Neu ist auch die Idee einer „Wohlfühlzone“ ganz vorne oben am Sonnendeck. Dort gibt es vor allem einen Lounge-artigen Bereich, der dann auch für Gymnastik, Stretching und Yoga genutzt werden soll.

Neu ist hier auch die Fass-Sauna mit Glasfront und Blick aufs Meer – mit fünf Plätzen allerdings relativ klein und nicht kostenfrei (Details, siehe Kapitel „Spa“).

Auf meiner Reise war es allerdings recht windig und kalt, sodass die Sonnenliegen dort nicht aufgebaut waren und ich entsprechend das Ambiente dort nicht wirklich beurteilen kann.
Neue „Bar 17“ am Heck statt Aussenalster-Bar
Eine etwas andere Gestaltung als auf den vorausgegangenen Schiffen hat die Mein Schiff Relax wegen der ans Heck verlegten X-Bereiche für Suiten-Passagiere: Im Heckbereich findet sich auf Deck 16 das X-View-Restaurant und das X-Sonnendeck, weshalb es die Außenalster-Bar in dieser Form nicht mehr gibt.




Auf eine Bar am Heck verzichten müssen TUI-Cruises-Fans aber nicht: Die Bar 17, eine Art größeres Äquivalent zur Hohe-Luft-Bar, liegt ganz oben auf Deck 17 am Heck. Anders als etwa bei der Mein Schiff 7 bietet sich hier ein freier Blick nach hinten, denn die Joggingbahn hat TUI Cruises nach weiter nach vorne verlegt.
Neue Restaurants und Bewährtes mit neuem Design
Was auf den bisherigen TUI-Cruises-Schiffen den zuzahlungspflichtigen Spezialitäten-Restaurants vorbehalten blieb, bietet auf dem achten Schiff das Hauptrestaurant Atlantik: einen Blick ins Heckwasser. Weiterhin auf zwei Ebenen verteilt, hat die Reederei das Atlantik nämlich ganz nach hinten ans Heck verlegt, wo bisher der „Diamant“-Bereich angesiedelt ist.

Mit einem hufeisenförmig nach hinten ausgerichteten, offenen Bereich über beide Ebenen. Insgesamt hat das Atlantik-Restaurant dadurch viel mehr Tageslicht, mehr Fensterplätze und einen weiten Blick nach draußen aufs Meer. Zuletzt hatte ein solches Heck-Restaurant noch die Mein Schiff Herz (die alte Mein Schiff 2) sowie die alte Mein Schiff 1.
Der untere Teil des Atlantik-Restaurants ist deutlich größer als der obere. Neu ist hier auf Deck 4 eine langgestreckte, große Bar integriert. Diese Atlantik Bar hat bereits vormittags geöffnet, ist aber besonders für Aperitif oder Digestif beliebt, also auch mal zum Überbrücken von Wartezeit, bis ein Tisch frei wird.

Wie schon bisher gibt es im Atlantik-Restaurant zum Frühstück auf der unteren Ebene ein Buffet, während man im oberen Bereich auf Deck 5 à la carte bestellt.
Buffet: „Harbour Market“ statt Anckelmannsplatz
Am Konzept des Buffet-Restaurant hat TUI Cruise nicht gerüttelt, aber am Namen. Es heißt jetzt ganz mondän-international „Harbour Market“ statt bisher Anckelmannsplatz. Was hier aber auffällt, ist der fast schon verschwenderische Umgang mit Platz: Der Raum vor den Buffet-Tresen ist außergewöhnlich breit, sodass es hier auch zu Stoßzeiten kaum Gedränge geben dürft.




Und es gibt im Harbour Market auch einige Neuheiten. Stationen für Pizza und Poke-Bowls, ein „New Delhi” mit indischen Gerichten und eine Fischtheke mit Fischspezialitäten. Die beliebte Wok-Station gibt es übrigens trotz der Neuerungen auch weiterhin, ebenso wie das frische Artisan-Brot aus der Bordbäckerei, auch wenn die Backstube als eigener, etwas abgetrennter Bereich so nicht mehr existiert.
„Tag & Nacht“ wird zum „Mein Schiff Bistro“
Dem 24-Stunden-Restaurant „Tag & Nacht“ hat TUI Cruises einen neuen Namen und auch eine etwas andere Struktur verpasst. Es ist auf der Mein Schiff Relax deutlich gemütlicher gestaltet und hat sich zum Atrium hin geöffnet.

Geht man von hier aus etwas um das Atrium herum, trifft man auf der anderen Seite auf die neu benannte „Mein Schiff Bar“, denn eine „TUI Bar“ gibt es auf der Mein Schiff Relax ebenfalls nicht mehr.
Zwei neue, im Reisepreis inkludierte Restaurants: Sur Mer und Dionysos
Im Bereich des Atriums auf Deck 5 gibt es auf der Mein Schiff Relax zwei neue Restaurants mit Bedienung am Tisch: die griechische Taverne „Dionysos“ und das französische Bistro „Sur Mer“. In beiden sind die alle Speisen im Reisepreis inkludiert, aufpreispflichtige Gerichte stehen nicht auf der Karte. Beide neue Restaurants haben auch Sitzplätze im Freien am Promenadendeck. Das Bistro „Ganz schön gesund“ gibt es auf der Mein Schiff Relax dagegen nicht mehr.
„Sur Mer Bistro“
Pariser Caféhaus-Flair soll das französische Sur Mer Bistro vermitteln – und es hat bereits zum Frühstück geöffnet, einschließlich frisch gebackener, duftiger Croissants. Mittags und abends gibt es beispielsweise traditionellen Coq au Vin oder Boef Bourguignon.




„Taverna Dionysos“
Ein klassisches, griechisches Restaurant inklusive maritimem Design in Blau und Weiß ist die Taverna Dionysos – mit Gyros, Bifteki, Tzatziki und Ouzo.




Pizza und Pasta in der Osteria
Weiterhin gibt es – auf Deck 16 vorne – die Osteria mit Pizza und Pasta-Gerichten und dem Konzept eines inkludierten Restaurants, das aber optional auch aufpreispflichtige Gerichte anbietet.

Zwei Bistros am Pool mit Snacks und leichten Gerichten
Was es auf der Mein Schiff Relax nicht mehr gibt: Döner vom Bosporus Grill am Pool. Stattdessen gibt’s am Pool das „Pane e Sole Bistro“ mit leichten Speisen, auch mal Sandwiches oder einen Obstsalat; und das Pool Bistro mit einer Auswahl an internationalen Teigtaschen-Variationen.

Drei neue Spezialitäten-Restaurants
Neben dem Buffet- und den im Reisepreis inkludierten Restaurants mit Bedienung am Platz gibt es auf der Mein Schiff Relax auch wieder zuzahlungspflichtige Restaurants, die sich im Konzept teils an Bekanntem orientieren, teils auch ganz neu in der Mein-Schiff-Flotte sind.
Alpenländisches Chalet-Restaurant mit Inklusive-Bar
Anders als auf den bisherigen Schiffen sind diese Restaurants aber über die Mein Schiff Relax verstreut und nicht vereint im Diamant-Bereiche – denn es hier ja nicht mehr gibt.

Im alpenländische Restaurant „Chalet“ läuft im Hintergrund Jodel- und bayerisch-österreichische Schunkel-Musik, ein künstliches Kaminfeuer sorgt für alpenländische Chalet-Atmosphäre.







Die Besonderheit und das Neue daran ist vor allem: Teil des kostenpflichtigen Restaurants ist eine Bar, an der die Getränke wiederum im Reisepreis inklusive sind. Daher sind auch die Getränke im Chalet-Restaurant inklusive – eine Neuheit bei TUI Cruises.

Das Chalet-Restaurant fügt sich auf Deck 4 in die Einkaufspassage Neuer Wall ein, vergleichbar mit der der Stelle, auf der die Mein Schiff 7 das Café Central hat, wenn auch ein Deck höher. Im Chalet gibt es Mitagessen und Dinner.
Steakhaus „Høfde“ mit dänisch-skandinavischem Hygge-Gefühl
Das Steakhaus, bislang unter dem Namen „Surf & Turf“, heißt auf der Mein Schiff Relax nun „Høfde“ und soll in skandinavischem Design das dänische „Hygge“-Gefühl vermitteln. Und daas gelingt sehr gut: Das Høfde ist auf eine moderne Weise urgemütlich, hat eine warme Austrahlung und kommt ganz ohne dieses so verbreitete, wuchtige und stereotype Design von Steakhäusern ais.
Was TUI Cruises beibehalten hat, ist die offene Show-Küche und der Show-Kühlschrank, in dem die angebotenen Fleischsorten hinter Glas ausgestellt sind.

Das Høfde liegt attraktiv auf Deck 16 vorne, nahe der neuen Captain’s Bar. Neu ist im Høfde, dass hier auch Frühstück (wie früher im Diamant, 8,50 Euro) und Mittagessen serviert wird.







Japanisches Erlebnis-Restaurant „Fugu“ von Tim Raue
Mit dem japanischen Event-Restaurant Fugu haben Tim Raue und Entertainment-Direktor René Meusel etwas Großartiges aufs Schiff gebracht, dass es in dieser Form anderswo noch nicht gibt. In einer Vorschau-Veranstaltung konnten wir das Menü sowie Ausschnitte aus dem multimedialen Event bereits auf der Reise vor der ersten Passagierfahrt erleben.
Sternekoch Tim Raue mit dem Fugu auf der Mein Schiff Relax wieder mit einem eigenen Restaurant vertreten sein, allerdings mit gänzlich anderem Konzept als seine bisherigen. Diesmal hat er gemeinsam mit dem relativ neuen Entertainment-Direktor von TUI Cruises, René Meusel, ein japanischen Event-Restaurant konzipiert, das von modernem, minimalistischem Design und einem digitalem Virtual-Reality-Erlebnis lebt.

Tim Raue führt als Conférencier und Geschichtenerzähler virtuell durch das Fünf-Gänge-Menü, auf bodentiefen Video-Wänden entführt er seine Gäste mit wunderschönen und immer wieder überraschenden Video-Szenen und Musik in die Welt der japanischen Kultur.

Der Dinner-Event ist so detailreich entwickelt worden, dass sogar die Beleuchtung auf die jeweiligen Gerichte angepasst und optimiert wurde, um das Essen im perfekten Licht zu präsentieren (auch wenn sich das in den Fotos kaum darstellen lässt, weil der der Weißabgleich der Handy-Kamera da nicht mitspielt).






Für Technik-Fans begeisternd ist auch die Technik dahinter. Statt energiefressender und viel Wärme entwickeln der LED-Wände kommen Beamer zum Einsatz. Die weitwinkligen Speziallinsen dieser Beamer kommen auf der Mein Schiff Relax laut TUI Cruises weltweit erstmals zum Einsatz. Die insgesamt zwölf Beamer sind nahezu unsichtbar. Und ein ausgeklügeltes Stabilisierungssystem gleicht Vibrationen des Schiffs aus, damit das Videobild perfekt an rund um den Restaurantraum laufenden Wänden perfekt dargestellt wird.

Der Preis für das Fugu erscheint mit 119 Euro pro Person auf den ersten Blick recht hoch. Tatsächlich aber ist es aber fast schon ein Schnäppchen. Denn das Essen ist exzellent und wer die Tim-Raue-Restaurants auf anderen TUI-Cruises-Schiffen kennt, wird hier kulinarisch etwas noch einmal deutlich besseres erleben. Und auch eine hervorragende Weinbegleitung ist bei dem Preis bereits inklusive.
Nach dem Dinner wird das Fugu zu einem Nachtclub mit Musik, Lichteffekten und speziell für dieses Ambiente entworfene Cocktails.
Großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium
Zu den auffälligsten und zugleich weiter vertraut wirkenden Veränderungen gehört das neu gestaltete Atrium der Mein Schiff Relax. Es ist lichtdurchflutet, man sieht von überall durch die großen Glasflächen seitlich aufs Meer und Tageslicht fällt durch die teilweise Glasüberdachung bis hinunter in die Leselounge und die Barista-Bar.

Seitlich des eigentlichen Atriums gibt es an den großen Fensterfronten jeweils eine weitere, große Öffnung in den Decks, sodass es in der griechischen Taverne, dem französischen Bistro und an der Mein-Schiff-Bar viele Plätze an der Gasbalustrade mit Blick nach oben und unten gibt.

Die Bars und Restaurants rundherum machen das Atrium zu einem lebendigen und dennoch entspannten Zentrum des Schiffs. Im Zentrum hängt kein Kunstwerk mehr in den freien Raum, was das Atrium noch großzügiger wirken lässt. Kunst gibt es aber dennoch: eine Lichtinstallation an der Decke, die an die Umlaufbahn der Planeten erinnert. Und zwei flauschige Faultier-Skulpturen an der Holzwand der Treppe.

Auf der Ebene der Mein Schiff Bar zum Landausflugs-Bereich hin gibt es einen neuartigen Sitzbereich mit Pollern und Sitzkissen auf einem etwas erhöhten, bühnenartigen Bereich, der sich gut zum zwanglos-entspannten Abhängen, Tratschen, Lesen und als Treffpunkt eignet.

Captain’s Bar am Bug statt Diamant Bar am Heck
Was auf den bisherigen TUI-Cruises-Schiffen die Diamant-Bar ist, wird auf der Mein Schiff Relax eine Bar ganz vorne oben am Schiff. Die Captain’s Bar ist die neue Exklusiv-Bar. Die Getränke sind hier also nicht im All-inklusive-Reisepreis enthalten. Coktails kosten 11,90 Euro, alkoholfreie 9,90 Euro. Ausserdem bietet TUI Cruises ein tageweise buchbares Captain’s-Bar-Paket für 69 Euro an, dass alle Getränke außer Champagner enthält).

Dafür gibt es hier auch besondere Cocktails, entwickelt von Linh Nguyen, „Lady Amarena World 2022“ und damit die beste Barkeeperin der Welt in diesem Jahr. Die Drinks schmecken großartig (ich habe einige, aber natürlich nicht alle probiert) werden aufwendig präsentiert, wie etwa „Captain Jack“ mit Rauch in einer kleinen Schatzkiste, oder dem alkoholfreien „Samurai“ als Kombination aus einem auf Jasmintee basierenden Drink mit Melone und knusprigem Speck.





Ich habe die neue Bar als eines der Highlights der Mein Schiff Relax erlebt, mit kreativen Cocktails, gemixt von unterhaltsamen und sehr fachkundigen Barkeepern und einem wunderschönen Ambiente mit großartiger Aussicht. Die Captain‘s Bar ist mit dieser Kombination für mich eine der besten Bars auf Kreuzfahrtschiffen überhaupt.

Oberhalb der Brücke bekommt man in der zwei Decks hohen, mit großflächiger Glasfront einen weiten Blick nach vorne aufs Meer. Für mich ist das der schönste Platz auf der Mein Schiff Relax.

Download Bar- und Speisekarten Mein Schiff Relax, März 2024 (PDF) exklusiv für Mitglieder:
Der Bereich ganz vorne oben im Schiff hat bei TUI Cruises eine gewisse Entwicklung hinter sich: Gibt es dort auf Mein Schiff 3 bis 6 die „Himmel und Meer Lounge“ (allerdings mit relativ wenig Platz) und auf den Decks darüber die X-Suiten-Bereiche, ist die Lounge auf der Mein Schiff 1, 2 und 7 zur Seite gewandert und die Saunalandschaft hat den Bereich ganz vorne übernommen. Durch die Umstrukturierung vieler Bereiche auf der Mein Schiff Relax ist dieses Segment des Schiffs ganz vorne oben nun also wieder eine Bar und Lounge.

Kreative, neue Bars ergänzen Bewährtes
Durch die veränderte Struktur des Schiffs gibt es auch einige neue oder anders gestaltete Bars. Insbesondere ist die Schau Bar und der Champagner Treff entfallen. Die Außenalster-Bar gibt es in einer deutlich veränderten Form und unter neuem Namen.
Street Art Bar: Gegenüber des Fugu-Eventrestaurants wirkt die Street Art Bar ein wenig wie ein verfallenes Industrie-Viertel, das Graffiti-Sprayer übernommen haben. Abends gibt‘s hier rockige Live-Musik.

Mistral Bar: Oben auf Deck 19 vorne ist sie Teil einer neuen „Wohlfühlzone“, auf die ich beim Thema Spa und Wellness noch genauer eingehe.

Bar 17: Ganz hinten auf Deck 17 entspricht die Bar 17 einer Kombination aus Hohe Luft Bar und der bisherigen Außenalster-Bar. Vom Ambiente erinnert die Bar 17 eher an die elegante Hohe Luft Bar mit gemütlichen Lounge-Möbeln.
„Pane e Sole“-Bar: Am Sonnendeck auf Deck 17 überdacht, aber mit Gefühl wie im Freien, bietet sie Strandbar-Atmosphäre in direkter Nachbarschaft zum „Pane e Sole“-Bistro.
Drei Bars am Pool: Neu ist die Agora Bar beim Infinity-Pool des Pooldecks.

Daneben gibt es aber auch weiterhin am 25-Meter-Hauptpool die klassische Pool-Bar sowie die Eisbar mit Eiscreme von Bruno Gelato sowie Softeis.
Die Captain’s Bar – die neue Exklusiv-Bar auf Deck 16 ganz vorne – die habe ich bereits vorgestellt.
Barista-Bar und Lese-Lounge … gibt es auf der Mein Schiff Relax weiterhin im Atrium auf der Ebene der Rezeption auf Deck 3.

Die Blaue Flora Bar auf Deck 4 ist quasi die Theater-Bar und so etwas wie das Äquivalent zum Klanghaus. Auch hier gibt es eine Bühne mit Theaterbestuhlung, allerdings viel stärker mit der Bar integriert.

In der Nähe des Theaters liegt auch die D4 – Club & Lounge, eine Entsprechung zur Abtanz-Bar und tagsüber als Location für die Teenager an Bord.

Die Mein Schiff Bar im Atrium auf Deck 4 entspricht der bisherigen TUI Bar.




Die neue Atlantik-Bar habe ich ebenfalls bereits erwähnt. Sie ergänzt das Atlantik-Hauptrestaurant auf Deck 4.

„Casino & Lounge“ behält das bekannte Konzept aus Bar, Raucher-Salon und Spielkasino. Es liegt auf Deck 5 gleich beim Theater.
Der neue „Entertainment Distrikt“
Am besten kann man den Bereich rund um das Theater vorne auf den Decks 4 und 5 als „Entertainment-Distrikt“ bezeichnen: Ganz vorne liegt das Theater in einer neuartigen, sechseckigen Architektur mit mehr Nähe der Shows zum Publikum und multifunktionalen Verwendungsmöglichkeiten auch tagsüber. Auf meiner Reise war das Theater von der Werft aber noch nicht vollständig fertiggebaut, sodass es dort noch keine Veranstaltungen oder Shows gab.
An das Theater schließt sich auf Deck 5 die Casino & Lounge und dann das neue Burlesque-Theater La Cage an. Und auf Deck 4 liegt gleich hinter dem Theater folgt die D4 Club & Lounge und die „Blaue Flora Bar“.
Neue Show-Bar: Burlesque-Shows im „La Cage“
So wie schon mit dem Event-Restaurant Fugu traut sich TUI Cruises auch mit dem „La Cage“ an neue Entertainment-Formen heran. Das relativ kleine und dadurch heimelige La Cage verbindet eine Bar mit einer Showbühne, die der Burlesque-Kunst aus dessen Blütezeiten im New York der 1920er-Jahre huldigen soll.

La Cage ist ausdrücklich Erwachsenenunterhaltung und soll bewusst frivol die Grenzen dessen überschreiten, was man sonst aus den großen Shows im Theater gewohnt ist.




Bei mir persönlich hat die Show dort ein etwas zwiespältiges Gefühl zurückgelassen. Artistisch-künstlerisch überzeugt es durchaus und die Besetzung mit den vier „Glam Girls“ ist hochkarätig mit Tänzerinnen unter anderem aus dem Berliner Friedrichspalast-Ensemble.

Ein Travestie-Künstler führt durchs Programm und hat auch einige eigene Gesangsnummern – mit einer sehr schönen Stimme, die sogar ein Adele-Lied ansprechend präsentieren kann.

Was mir persönlich aber gefehlt hat, ist die kulturelle und geschichtliche Einordnung der Burlesque-Kunstform in die Zeit, in der sie entstanden ist und damals eine ganz andere Bedeutung hatte, als sie heute wirkt. Ohne diesen einordnenden Kontext macht sie auf mich einen in einigen Passagen eher unpassenden und aus der Zeit gefallenen Eindruck.

Die Burlesque-Show im La Cage kostet übrigens 39 Euro pro Person, dafür gibt es von der Bar aber auch Exklusiv-Cocktails, sodass über Getränke nicht notwendigerweise zusätzliche Kosten entstehen.
Neuerungen im Bereich Wellness und Spa
Waren auf der Mein Schiff 1, 2 und 7 das Spa und die Saunabereiche vorne über die beiden Decks 11 und 12 ausgedehnt, hat TUI Cruises sie nun wieder auf einem Deck in einem großen, gemeinsamen Bereich zusammengefasst.







Wo auf den vorausgegangenen Schiffen der Saunabereich mit Blick nach vorne lag, gibt es nun die neue Captain’s Bar, sodass die Saunalandschaft ein Deck tiefer zur Seite ausweicht – aber weiterhin mit dem gewohnten Meerblick.
Im Spa selbst bietet die Mein Schiff Relax vor allem mit der Kältekammer eine recht spektakuläre Neuheit: Kryotherapie-Anwendungen beim Temperaturen von bis zu minus 110 Grad sollen bei Regeneration, Gewichtsreduktion oder Verbesserung der Hautstruktur unterstützen. Drei Minuten in der eisigen Kälte kosten 15 Euro.

Im Spa kann man natürlich auch die Taufpatin der Mein Schiff Relax treffen – denn Giuliana Rizzo ist hier die Spa-Managerin.

Mistral-Deck und Fass-Sauna
Auf den Decks 17, 18 und 19 ist ein neue „Wohlfühlzone“ entstanden, die Sport, Gesundheit und Wellness gewidmet ist. Hier hat TUI Cruises die Sport-Arena mit dem Kursraum und dem neuen Mistral-Deck kombiniert. Am Mistral-Deck ganz oben gibt es eine Fläche mit weicherem Bodenbelag für Workouts wie Gymnastik, Stretching oder Yoga.

Hier gibt es auch eine schön gelegene Fass-Sauna mit Panoramafenster aufs Meer mit fünf Plätzen. Diese Sauna ist – anders als der Saunabereich im Spa – nicht kostenlos. Die Reservierung für eine Stunde kostet 15 Euro, für zwei Stunden 25 Euro.

Aber auch eine eigene Bar fehlt am Mistral-Deck nicht.
Noch mehr Balkonkabinen – und auch für Alleinreisende
85 Prozent der Kabinen der Mein Schiff Relax sind Balkonkabinen – mehr als auf den bisherigen TUI-Cruises-Schiffen. Während TUI Cruises bereits für die Mein Schiff 7 Innen- und Außenkabinen für Alleinreisende eingeführt hat, gibt es auf nun auch Einzelkabinen mit Balkon geben: elf Quadratmeter groß, vorne am Schiff gelegen und mit Ausrichtung des Betts mit Blick auf den Balkon und das Meer.









Die Einzel-Balkonkabinen wirken sehr großzügig und bieten richtig viel Platz. Interessanterweise haben die Innen-Einzelkabinen eigentlich die gleiche Fläche, wirken durch das fehlende Fenster aber optisch kleiner. Insgesamt gibt es auf der Mein Schiff Relax zehn Einzel-Balkonkabinen, neun Einzel-Außenkabinen und sieben Einzel-Innenkabinen.
Ebenfalls neu: Im vorderen Teil des Schiffs ist auf etwa einem Drittel der Kabinen-Balkone das Rauchen verboten, während auf den Balkonen der übrigen Kabinen das Rauchen weiterhin erlaubt ist.
Tipp zur Kabinenwahl: Einige Balkonkabinen auf Deck 6 ganz vorne sind durch die hochgezogene Bordwaand sichtbehindert und ihr Balkon liegt auf gleicher Ebene wie die öffentliche Promenade, die zum Bug führt. Privatsphäre gibt’s hier also nur bei zugezogenem Vorhang.
Das Design der Kabinen ist in gedeckten Grün-, Blau- und Türkis-Tönen gehalten – die TUI Cruises „korallenfarben“ nennt – und mit einzelnen, kräftigeren Farbakzenten kombiniert. Das Kabinendesign wirkt schlichter und weniger verspielt als bisher. Das Sofa wurde gemeinsam mit Rolf Benz entworfen. Dort wird es übrigens auch Kissen geben – die auf unseren Fotos noch fehlen.

Fürs Badezimmer hat sich TUI Cruises eine neue Raumaufteilung einfallen lassen, die wie schon bisher recht großzügig wirkt. Und vor allem die Duschkabine ist tatsächlich größer ausgefallen.

Mich persönlich freut, dass sich TUI Cruises von einem unangenehmen Aspekt bei der Beleuchtung verabschiedet hat: Die Kabine kann man nachts nun tatsächlich fast komplett abdunkeln. Entfallen ist nämlich das automatisch aktive Nachtlicht im Badezimmer, das unter der Türritze hindurchscheint. Der Vorhang zum Balkon hat seitlich Magnete, um ihn an der Wand zu fixieren und so Lichteinfall zu verhindern. Ein wenig Licht dringt zwar immer noch oben und unten am Vorhang in die Kabine, aber damit kann man leben, beziehungsweise schlafen. Und das kleine Display der Klimaanlage leuchtet noch, aber das kann man gut abdecken.

Ein seltenes Feature auf einem Kreuzfahrtschiff: Die Klimaanlage lässt sich komplett ausschalten. Allerdings bläst sie bei Temperaturwechsel auch sehr kräftig, um schnell die neue eingestellte Temperatur zu erreichen. Ein wichtiges Detail sind auch die USB-C-Steckdosen auf beiden Seiten des Betts, wenn auch etwas versteckt seitlich an der Leselampe.









Stauraum haben die Kabine ausreichend, vor allem auch Dank der Regalschränke über dem Bett. Der Hängebereich im Schrank ist hoch genug, dass Hosen unten nicht am Boden aufstoßen und durch eine herunterklappbare Kleiderstande auf halber Höhe kann man zusätzlichen Hängeplatz für Hemden und Blusen schaffen.
Suiten-Bereich am Heck der Mein Schiff Relax
Gänzlich neu strukturiert hat TUI Cruises auf der Mein Schiff Relax die exklusiven Bereiche für Suiten-Passagiere (ab Kategorie Junior-Suite). Liegen X-Lounge und X-Sonnendeck auf den bisherigen Schiffen ganz vorne oben, finden sich diese Bereiche nun am Heck, und zwar sowohl unten auf den Decks 6 und 7, als auch oben auf Deck 16.
Ein großer Teil des Hecks gehört nun also den Suiten-Passagieren – mit Ausnahme des Atlantik-Restaurants sowie der Bar 17 ganz oben.







Die X-Lounge findet sich auf der Mein Schiff Relax auf Deck 7. Ein Deck tiefer liegt eines der beiden Suiten-Restaurants namens X-Coast mit Innen- und Außenbereich, im Beachclub-Stil.







Das Suiten-Restaurant X-View mit bodentiefer Glasfront liegt auf Deck 16 auf der Steuerbordseite am Heck, sehr hell in einer Art Yachtclub-Stil gehalten. Mit dem X-View führt TUI Cruises neben dem bekannten, kostenfreien Dinner in der X-Lounge ein zuzahlungspflichtiges Spezialitätenrestaurant für die Suiten-Passagiere ein: Sowohl Essen als auch Getränke kosten hier extra. Dafür wurde das Menü immerhin vom Südtiroler Sternekoch Theodor Falser entwickelt. Besonders empfehlenswert übrigens das Ananas-Carpaccio als Dessert.










Den Heckbereich belegt das X-Sundeck mit eigener Bar, Whirlpool und sogar einigen Sonnenliegen in einem knöcheltiefen Wasser-Bereich. Und auf der Backbordseite findet sich die X-Bar im Freien – also eine zusätzliche Bar für Suiten-Passagiere zusätzlich zur X-Lounge auf Deck 7.







Das X-Coast-Restaurant funktioniert dabei nach dem bisherigen X-Lounge-Konzept: Das Abendessen ist im Reisepreis inklusive, Getränke müssen aber – anders als tagsüber – bezahlt werden. Die X-Lounge bleibt dadurch auch abends eine Lounge, ist also weiterhin zugänglich, während am Deck tiefer im X-Coast das Dinner serviert wird. Getränke – tagsüber inklusive – müssen abends allerdings in allen X-Bereichen extra bezahlt werden. Frühstück und Lunch vom Buffet sind in beiden Restaurants inklusive, ebenso wie tagsüber die Getränke samt Champagner.
Zwei neue Suiten „Große Freiheit“
Neu auf der Mein Schiff Relax ist die Suitenkategorie „Große Freiheit Suite“ mit zwei jeweils 88 Quadratmeter großen Suiten. Sie bieten Platz für bis zu sechs Personen und erstrecken sich über zwei Ebenen mit separatem Wohnraum, zwei Schlafzimmern auf der oberen Ebene, Badezimmer mit Badewanne, Dusche und Infrarot-Sauna. Auf jeder der beiden Ebenen gibt es außerdem einen großen Balkon.






Weitblick-Suiten und Fernweh-Suiten für vier Personen
Zwei Suiten-Kategorien, die Weitblick- und die Fernweh-Suiten mit 43 beziehungsweise 28 bis 38 Quadratmetern, bieten jeweils Platz für bis zu vier Personen.






„Schöne Aussicht Suiten“ und Junior-Suiten
Etwas kleiner und für zwei Personen in der Standardbelegung gedacht sind die „Schöne Aussicht Suiten“ mit 33 Quadratmetern, vergleichbar mit den Suiten der Mein Schiff 1, 2 und 7.

Auch die Junior-Suiten sind mit denen der bestehenden Schiffe vergleichbar und haben eine Fläche von 25 Quadratmetern, haben aber einen neuen Design-Touch bekommen. Und Junior-Suiten gibt es auch in einer barrierefreien Variante.

Ab Kategorie Junior-Suite sind die Badezimmer größer als in den anderen Kabinen und haben zwei Waschbecken und teils einen separaten Toilettenraum.
Kinder und Teenager
Baby-Raum „Nest“ und den Kids-Club „Insel der Seeräuber“ (Alter 3 bis 11) gibt es auf der Mein Schiff Relax in bewährter Form – am Pooldeck 17 vorne an der Backbordseite gleich bei der Sport-Arena. Ganz in der Nähe finden sich auch die Wasserspiele sowie die Eisbar.






Den Teens-Club „Sturmfrei“ und den „Spielplatz“ mit Video-Games gibt es auf der Mein Schiff Relax dagegen nicht mehr. Dafür gibt es für Teenager sogenannte Teen-Treffs mit Betreuung, beispielsweise im D4 Club & Lounge. Und an Seetagen auch mal in einem dann für diesen Zweck umgebauten Boarding-Bereich auf Deck 2.
Technik, Antrieb und Umwelt
Drei wesentliche Neuerungen kommen bei der Mein Schiff Relax im technischen Bereich zum Tragen: LNG als Treibstoff, Azipods für den Antrieb und ein neues, hochintegriertes Brückensystem.
Während die Mein Schiff 7 für den späteren Einsatz von Methanol als Treibstoff vorbereitet ist und ist quasi das Vorreiterschiff für eine spätere, potenzielle Umrüstung der bestehenden Schiffe ebenfalls auf Antrieb mit Methanol, geht die Mein Schiff Relax hier einen andern Weg.

Die Mein Schiff Relax ist mit Dual-Fuel-Motoren ausgerüstet, die sowohl mit Marinediesel (MGO) als auch LNG betrieben werden können – wobei LNG der Standard-Treibstoff für dieses Schiff ist.
MGO dient quasi als Backup und wird außerdem in sehr kleinen Mengen benötigt, damit das LNG im Motor zündet. Aber im Grunde soll die Mein Schiff Relax durchgehend mit dem relativ umweltfreundlichen LNG fahren – mit der Perspektive, später einmal auf synthetisch erzeugtes e-LNG oder Bio-LNG umzustellen, wenn diese Treibstoffe in den benötigten Mengen verfügbar (und bezahlbar) sind. Dann könnte die Mein Schiff Relax auch die Emission der Treibhausgase CO2 und Methan drastisch reduzieren.

SCR-Katalysatoren sorgen für eine Reduzierung der Stickoxid-Emissionen, laut TUI Cruises auf das Niveau der Euro-6-Norm. Und auch landstromfähig ist die Mein Schiff Relax – inzwischen eine Selbstverständlichkeit für neue Kreuzfahrtschiffe.
Ein weiteres Novum in der Mein-Schiff-Flotte ist der Antrieb mit zwei Azipods statt mit feststehenden Propellern wie im Rest der Flotte. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, international sind vor allem auf den großen Schiffen der Pod-Antrieb inzwischen der Standard, weil er gerade bei den ganz großen Schiffen eine bessere Manövrierbarkeit mit sich bringt.

Und auch bei der Müllverwertung kommt auf der Mein Schiff Relax ein bei TUI Cruises neues System zum Einsatz. Organische Abfälle werden thermisch im sogenannten „HydroTreat“-Verfahren zerkleinert und kann anschließend als kohleähnliches Material, sogenannte „BioChar“ an Land beispielsweise zur Bodenverbesserung oder als Futterzusatz in der Landwirtschaft verwendet werden. Die flüssigen Anteile der organischen Abfälle werden abgetrennt und über die schiffseigene Kläranlage aufbereitet. Solche Techniken werden inzwischen in der Kreuzfahrt auch bei anderen Reedereien immer häufiger eingesetzt.

Für den Passagier lediglich bei einer Brückenführung sichtbar ist die neue Technik, die auf der Brücke der Mein Schiff Relax verwendet wird. Das sogenannte „SeaQ“-System des inzwischen zu Fincantieri gehörenden, norwegischen Herstellers Vard ermöglicht es den Offizieren, sämtliche verfügbaren Informationen und Steuerungen beliebig auf jedem Bildschirm auf der Brücke aufzurufen und individuell zusammenzustellen, sodass man von jeder Konsole auf der Brücke aus auf alle System zugreifen kann, statt jeweils zur entsprechenden Konsole hinzulaufen.
Mein persönliches Fazit zur Mein Schiff Relax
Obwohl die Mein Schiff Relax bei der Tonnage fast 40 Prozent größer ist als die Mein Schiff 7 und 60 Prozent größer als Mein Schiff 3 bis 6, gelingt es TUI Cruises, dem grundlegenden Konzept der Mein-Schiff-Flotte treu zu bleiben. Die Mein Schiff Relax fühlt sich wie ein typisches „Mein Schiff“ an. Die höhere Passagierzahl wird auch durch entsprechend mehr Raum in den öffentlichen Bereichen ausgeglichen.

Wem die Mein Schiff Relax mit knapp 4.000 Passagieren zu groß erscheint, für den wäre mein Rat: einmal ausprobieren. Die absolute Zahl der Passagiere entscheidet nicht darüber, wie wohl man sich auf einem Schiff fühlt. Entscheidender ist, dass TUI Cruises weiterhin sehr viel Platz pro Passagier in den öffentlichen Bereichen bietet, und beispielsweise die Laufbereiche vor den Buffet-Tresen sehr breit und großzügig gestaltet sind, sodass dort sehr wahrscheinlich nie das Gefühl von Enge oder Gedränge entsteht.

Gleichzeitig hat die Mein Schiff Relax in Teilen eine neue Struktur, die durchaus positiv ist – etwa die Aufhebung des Diamant-Bereichs, sodass diese attraktive Stelle des Schiffe für alle zugänglich ist – noch dazu mit dem Atlantik-Restaurant.

Großartig gelungen finde ich die neue Captain’s Bar. Die ist zwar zuzahlungspflichtig, macht diesen attraktiven Beriech des Schiffs ganz vorne aber wieder allgemein zugänglich, was auf der Mein Schiff 1, 2 und 7 nicht mehr der Fall war. Allerdings geschieht das ein wenig auf Kosten des Saunabereichs, der nun seitlich liegt, allerdings immer noch mit großartigem Blick aufs Meer.

Sowohl mutig und innovativ, als auch auf einem sehr hohen Entertainment-Niveau ist das sehr moderne Konzept von Tim Raues Fugu-Eventrestaurant, während griechische Taverne und französisches Bistro – trotz aller Popularität dieser Küchen – doch sehr Mainstream ist. Aber vielleicht erwarte ich da auch etwas zu viel an Experimentierfreudigkeit, auch seitens der Passagiere, die ausgefallenere Restaurantkonzepte möglicherweise nicht ausreichend annehmen würden. Gegen einen guten Griechen oder einen romantischen Franzosen ist grundsätzlich jedenfalls nichts einzuwenden.

Was mir persönlich besonders auffällt, ist die positive Entwicklung im Entertainmentbereich – wobei ich das Theater und die Shows dort noch nicht einmal sehen konnte, weil die Werft dort auf meiner Reise noch mit letzten Arbeiten beschäftigt war. TUI Cruises probiert hier mutige, neue Konzepte wie das Event-Dinner im Fugu und die Burlesque-Bar aus, hat attraktive Live-Musik in der Street-Art-Bar oder im D4-Nachtclub.

Aber auch die Captain’s Bar ist nicht mehr einfach nur ein Bartresen mit Drinks, sondern durch die kreativ gestalteten Cocktails, den wunderschön gestalteten Raum und das Können der Barkeeper spielen hier eine wichtige Rolle und werden Teil des Entertainments an Bord der Mein Schiff Relax.
Daten und Fakten: Mein Schiff Relax
- Baujahr: 2025 (ausgeliefert am 7. Februar 2025)
- Flagge: Malta
- Reederei: TUI Cruises
- Bauwerft: Fincantieri, Monfalcone
- Taufe: 9. April 2025 in Malaga, Taufpatin: Spa-Managerin Giuliana Rizzo
- Tonnage: BRZ 157.651
- Länge: 332,63 Meter
- Breite: 42,14 Meter
- Kabinen: 2.016
- Passagiere: 3.984
- Crew: 1.500

Danke für diesen tollen Beitrag. Ich freu mich auf das neue Schiff. So wie ich das aber lese gibt es kein Fischrestaurant mehr. Klingt aber trotzdem sehr spannend was stattdessen umgesetzt wurde.
@Chris: Ja, korrekt, das Gosch/Fischrestaurant hinter dem Buffet-Bereich gibt es nicht mehr.
Hallo Franz ich freue mich schon auf den Podcast.
Bitte auch das negativste nicht vergessen die schon in anderen Videos genannten Spannerbalkonkabinen ganz vorne auf Deck dazu auch noch mit kompletter Sichtbehinderung durch den Bug.
Die Captains Bar ist sehr schön auch mit tollen Cocktails aber mit 69 Euro pro Tag komplett überteuert.
Da musst du mindestens 5 alkoholische um je 11.90 und einen antialkoholischen Cocktail an dem Tag trinken um auf diesen Preis zu kommen .
Ansonsten gefällt uns das Schiff und wir freuen uns auf die Reise im Dezember auf den Kanaren.
also, dir Lage dieser Balkone ist ja bekannt, wer die bucht (und viele finden die in ter Tat gut), weiss das ja. zum „spannen“ eignen sie sich sowieso nicht, weil man als Spanner direkt vor dem Balkon stehen würde und damit leichter zu sehen wäre als umgekehrt jemand in der Kabine. Und an der Stelle kommen jetzt auch nicht gerade viele Passagiere vorbei…
Was die 69 Euro angeht: Es zwingt einen ja niemand, dieses Paket zu kaufen. Man kann diese herrliche Cocktails auch einfach einzeln für 11,90 Euro kaufen – und zumindest mit dern Preisen hier in München in solchen Top-Bars iat das ein echtes Schnäppchen.
Hallo Franz,
Danke für diese tollen Einblicke in die neue Welt von TuiCruises.
Mit den knapp 5.500 Menschen (Pax und Crew) gibt es ja ausreichend Gelegenheit viele Begegnungen zu haben und anregenden, vermutlich deutschsprachigen Gesprächen zu lauschen .
Am Ende entscheiden natürlich die zahlenden Gäste, ob das Konzept aufgeht.
Hoffentlich bleibt in den Häfen noch eine Handbreit Wasser unter dem Kiel .
Bon voyage !
Karsten
Naja es gibt Tarife bei Mein Schiff wo man sich die Kabinenummer nicht aussuchen kann.
Fasssauna : Laut einem auf Kreuzfahrten spezialisierten Reisebüro kann es sein wenn man einen Aufenthalt zu zweit in der Fasssauna bucht man mit anderen fremden Passagieren die zur gleichen Zeit die Fasssauna buchen gemeinsam in dieser kleinen Sauna sitzt.
Ein absolutes Nogo
Lieber Franz,
vielen Dank für das Schiffsportrait. Ich komme nach fast 10-jähriger Abstinenz von TUI Cruises gerade von der Nummer 5 zurück. Und man kann klar erkennen, dass die Relax zur selben Reederei gehört. Mein Eindruck nach Genuss Deines Videoportraits: Das Schiff erscheint wie die durchnummerierten Flottenmitglieder – positiv formuliert – gefällig. Die Begeisterung hält sich aber in Grenzen, denn es ist unübersehbar, dass sich TUI Cruises bei Qualität und Werthaftigkeit der Möblierung nicht gerade in Unkosten gestürzt hat. Pflegeleichte Einrichtungsgegenstände (speziell Sitzgelegenheiten), die man preiswert vor allem in schwedischen Möbelhäusern, dänischen Bettenlagern und deutschen Baumärkten erstehen kann. Wer sich vom Bau bei Fincantieri etwa einen Hauch eleganten italienischen Designs erhofft hat, sieht sich enttäuscht. Nun gut, die Deutschen mögen ja auch das IKEA-Restaurant. Nur während bei diesem weniger Design und Geschmack sondern fast ausschließlich der Preis entscheidendes Erfolgskriterium sein dürfte, sind die Buchungsmotive bei Kreuzfahrten sicher anders gelagert.
Ich will das positive bei TUI Cruises nicht unterschlagen: man gibt sich große Mühe, dass Kreuzfahrer, die nicht nur auf dem Schiff sein, sondern wirklich etwas von der Destination sehen wollen, einiges geboten bekommen. Da sind sie in ihrer Preisklasse weit überdurchschnittlich gut. Für kreuzfahrende Saunafans sind sie sogar unschlagbar.
Herzliche Grüße
Andreas
Lieber Franz,
Weißt Du zufällig warum TUI Cruises der Meyer Werft untreu geworden ist und zu Fincantieri gewechselt hat?
Danke und Gruß
Michael
@Michael: Nein, so etwas kommunizieren natürlich weder Werft noch Reederei im Detail. Aber „Treue“ ist im Business ohnehin nicht gerade ein sinnvoller Begriff ;-) Letztlich entscheidet immer, welche Werft das bessere Angebot macht. Das muss nicht zwingend „billiger“ heißen, sondern eben einfach in der Gesamtkonstellation besser sein: Kosten, Zeitrahmen, Verfügbarkeit von Werftkapazitäten (das Schiff wurde ja noch vor der Pandemie geplant; durchaus denkbar also, dass Meyer schlicht zum gewünschten Fertigstellungstermin keine Kapazitäten frei hatte), angebotene Technologie, Konzepte und angebotene Innovationen u.v.m.
Schönes Schiff bis auf die Kabinen
Die Möbel erinnern eher an Möbelix Möbel als noch billiger als Ikea.
Der Verdunklungsvorhang …. naja :-(
Leider auch zusätzlich keine normalen Vorhänge.
Das es auch anders geht bei einem neuen Premium Schiff zeigen die Kabinen auf der Sun Princess.