Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Meinung: Kreuzfahrt-Anläufe in Russland absagen – jetzt sofort, ohne weiteres Taktieren

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine muss die Kreuzfahrt-Branche muss schnell und sehr klar „Nein“ sagen zu Stopps in russischen Häfen, mindestens für 2022. Da gibt es keine Ausreden, kein Taktieren, keinen Spielraum für Kompromisse. Die Glaubwürdigkeit einer ganzen Branche steht auf dem Spiel.

Zwei Tage nach dem ersten Angriff ist es natürlich noch zu früh, um von den Reedereien schon komplett neue Routenplanungen zu erwarten. Das ist aber auch gar nicht so wichtig. Entscheidend ist erst einmal ein klares Statement: Nein zu Russland.

Für die Umplanung der Routen bleibt danach genug Zeit. Passagiere brauchen natürlich Planungssicherheit und eine klare, rechtliche Grundlage für eventuelle Reiserücktritte. Aber das kann noch ein wenig warten, bis die Routen solide umgeplant und alternative Häfen gefunden sind. Bis zu den ersten Ostsee-Kreuzfahrten, die Anfang April beginnen, ist noch etwas Zeit.

Eine klare Aussage, russische Häfen vorerst generell nicht mehr anzulaufen, ist nicht nur wünschenswert, es ist unabdingbar. Kreuzfahrtschiffe dürfen keine Häfen anlaufen in einem Land, dessen Präsident völkerrechtswidrig ein anderes Land mit militärischer Gewalt überfällt. Reedereien haben hier auch eine politische und gesellschaftliche Verantwortung. Jede einzelne Reederei sollte hier klar Stellung beziehen, am besten gemeinsam im Rahmen der Branchenvereinigung Clia. Atlas Ocean Voyages, Viking sowie NCLH mit Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises sind den Schritt schon gegangen (Stand: Freitagmittag, 25.2.2022; inzwischen haben die meisten Reedereien Russland-Anläufe abgesagt, siehe „Immer mehr Kreuzfahrt-Reedereien sagen Russland-Hafenstopps für 2022 ab„).

„Was geht mich der Krieg in der Ukraine an, Hauptsache wir haben gemeinsam Spaß bei den Landausflügen in St. Petersburg“ – wäre eine Haltung, die vollkommen inakzeptabel wäre, für Reedereien ebenso wie für Urlauber. Insofern verwundern die bislang oft recht zurückhaltend formulierten Äußerungen von Reedereien.

So schreibt beispielsweise Royal Caribbean in einer E-Mail nach Beginn der russischen Angriffe auf die Ukraine unter anderem: „Zurzeit haben wir die Absicht, St. Petersburg anzulaufen; wir haben uns jedoch alternative Häfen gesichert, falls wir der Meinung sind, dass eine Änderung unserer Reiseroute der beste Weg ist.  (…) Wir verstehen, dass die Entwicklungen in der Region Sie vielleicht zögern lassen, nach Russland zu reisen.“ Princess Cruises schreibt auf Twitter: „In Anbetracht der aktuellen Situation in der Ukraine verstehen wir, dass dies einige Fragen zu bevorstehenden Reisen aufwerfen kann. Wir beobachten die Situation genau und werden die Reiserouten bei Bedarf ändern, da die Sicherheit und das Wohlergehen von Gästen und Besatzung für uns höchste Priorität haben.“

Ganz entschieden: Nein, das ist nicht der Punkt. Hier geht es nicht mehr um das Wohlbefinden der Passagiere; oder um die technische Frage, ob St. Petersburg überhaupt angelaufen werden kann.

Hier geht es um einen gegen jedes Völkerrecht verstoßenden, militärischen Angriff auf einen souveränen Staat, der noch dazu vom ersten Tag an auch Zivilbevölkerung trifft, unschuldige Menschen tötet. Es geht um den Überfall Russlands, geführt von Präsident Putin, auf ein demokratisches Nachbarland, eine Invasion. In einem solchen Land haben fröhliche Vergnügungsdampfer nichts verloren. Da gibt es nichts zu beobachten, nichts abzuwarten.

Ich bin sonst sehr zurückhaltend mit Forderungen nach Boykott oder Ähnlichem und denke, dass Emotionen und Ideologie in der Geschäftswelt nicht viel zu suchen haben. Ich denke auch, dass Reisen die Menschen und Völker verbindet und Verständnis füreinander weckt. Der Mensch liebt, was er kennt und er trifft rationalere Entscheidungen zu Dingen, die er kennt und einschätzen kann. Reisen bildet, das gilt schon immer. Nicht jeder Menschenrechtsverstoß in China – nur um ein gerade aktuelles Beispiel zu nennen – sollte zum Reiseboykott für dieses Land führen. Reisen bringt Fortschritt, trägt den Demokratiegedanken, oder zumindest die offensichtlichen, materiellen Erfolge des Kapitalismus in diese Länder, verändert das Denken der Menschen dort.

Aber bei einem Land, das einen Angriffskrieg führt und das mit militärischer Gewalt einen souveränen Nachbarstaat überfällt? Da gibt es eine klare, rote Linie, die man als touristisches Unternehmen – und natürlich auch als Kunde dieser Unternehmen, als Urlauber – nicht überschreiten darf. Da gibt es nur eine einzige, ganz klare und nicht kompromissfähige Antwort: Raus aus diesem Land, kein Urlaub dort, keine Kreuzfahrtschiffe nach St. Petersburg.

Und wer jetzt um seinen Hafenstopp in St. Petersburg trauert, was ja trotz allem verständlich ist: In der Ostsee gibt es wunderschöne, andere Ziele, die jetzt vielleicht auch einmal eine Chance auf mehr Beachtung bekommen: zum Beispiel Göteborg, Arhus, Malmö, Mariehamn, Lübeck, Rügen, Bornholm, Gotland, Stettin, Danzig, Riga, Saaremaa.

Ergänzung: Eines möchte ich klarstellen, weil es offenbar bei Russen unter meinen Lesern Missverständnisse gab: Ich liebe Russland und seine Menschen; ich habe viele wunderbare, liebenswerte Menschen und Russland auf meinen Reisen kennengelernt; viele von ihnen dürften im Moment genauso fassungslos sein wie der Rest der Welt angesichts dessen, was der Präsident ihres Landes gerade tut. Leider ändert das nichts an den militärischen und politischen Tatsachen. Der Krieg muss aufhören, sofort.

35 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

35 Gedanken zu „Meinung: Kreuzfahrt-Anläufe in Russland absagen – jetzt sofort, ohne weiteres Taktieren“

  1. Ich schreibe selten Kommentare. Aber Ihre Meinung ist mit allen Formulierungen so richtig und auch wichtig, daß ich das einfach schreiben muss.

    Danke.

  2. Dem kann ich mich nur anschliessen, der sonst auch eher selten politische Statements von sich gibt. Die Formulierung beispielsweise von Royal hat auch mich sehr irritiert. Hier gibt es keine Alternative als eine klare Absage zu weiteren Anläufen russischer Häfen. .

  3. Sehe ich absolut genauso. Auch bei uns würde damit St. Petersburg wegfallen, aber da möchte ich nun auch nicht mehr hin und hoffe, dass sich AIDA da bald mal positioniert.

  4. Wir müssten uns einfach klarer positionieren. Keine Urlaube mehr in Russland. Egal ob in 2022, 2023 oder auch 2050.
    Solche Regime dürfen niemals unterstütz werden!

  5. Ich unterstütze Ihre Meinung voll und ganz. Daher bin ich froh, dass Hapag Lloyd Cruises diesen Schritt auch unverzüglich gegangen ist. Die Firma hat die Expeditionsreisen mit Anläufen russischer Häfen und Küstengebieten für dieses Jahr storniert.

  6. Ich unterstütze ebenso die Meinung kein Tourismus mehr in Russland. So lange so ein Mensch an der Macht ist. Ich hoffe es ziehen alle Reedereien mit.

  7. Ich halte mich bei politischen Diskussionen im Internet meist zurück, gerade wenn es Reiseboykotts angeht. In diesem Fall gibt es aber auch von meiner Seite eine glasklare Haltung – die sich zu 100 % mit dem Artikel deckt. Keine Reisen nach Russland – keine indirekte Unterstützung des russischen Präsidenten durch Stillhalten.
    Mir ist völlig klar, daß der wirtschaftliche Schaden dadurch Menschen vor Ort trifft, die vermutlich auch den russischen Angriff auf die Ukraine nicht befürworten – aber es fördert vielleicht den innenpolitischen Druck auf Putin, wenn Druck der eigenen Bevölkerung stattfindet.

  8. …. ich schliesse mich zu 100 % Wendy an und wiederhole:

    „Ich halte mich bei politischen Diskussionen im Internet meist zurück, gerade wenn es Reiseboykotts angeht. In diesem Fall gibt es aber auch von meiner Seite eine glasklare Haltung – die sich zu 100 % mit dem Artikel deckt. Keine Reisen nach Russland – keine indirekte Unterstützung des russischen Präsidenten durch Stillhalten.
    Mir ist völlig klar, daß der wirtschaftliche Schaden dadurch Menschen vor Ort trifft, die vermutlich auch den russischen Angriff auf die Ukraine nicht befürworten – aber es fördert vielleicht den innenpolitischen Druck auf Putin, wenn Druck der eigenen Bevölkerung stattfindet.“

    #FREEDOMUKRAINE

    PS: Hätte ich nicht besser schreiben können! Danke.

  9. Ich habe für Mai diesen Jahres eine Kreuzfahrt in der Ostsee, auch mit zwei Tagen St- Petersburg, bei TUI gebucht.
    Mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke, dass man dort an Land geht und so tut als wenn sonst nichts geschehen wäre! Mein Vorschlag an TUI: Absage und Nichtanlaufen aller Häfen von Russland. Es gibt sicher andere Möglichkeiten und andere Destinationen im Bereich der Ostsee. Auch hier gilt: Keine Unterstützung von Aggressoren!!!

  10. Habe für Juli Ostsee mit St. Petersburg bei TUI gebucht, warte auf die Absage und darauf dass sich TUI mal äußert wie sie zu verfahren gedenken. Werde auf keinen Fall mitfahren wenn St. Petersburg angelaufen wird.

  11. Haben über MSC eine Kreuzfahrt mit Stop in St. Petersburg gebucht und haben uns auch sehr darauf. Mit diesem widerlichen Krieg passt ein Besuch nicht mehr. Werden, wenn der Hafen dennoch angelaufen werden sollte, lieber an Bord bleiben. Leider haben wir noch keine Rückmeldung von der Reederei. Denke aber, das diese die Route noch ändern wird. Es gibt wirklich noch andere tolle Ziele in der Ostsee. Alternativen gibt es genug.

  12. Wir haben für Mai eine Ostseekreuzfahrt mit Aida gebucht. Sollte St. Petersburg angelaufen werden,werden wir von der Reise zurücktreten.

  13. Ich stimme ja grundsätzlich zu, möchte aber zu Bedenken geben, dass da immer eine gewisse Doppelmoral mitschwingt. Einer der Hauptgründe der USA 2003 in den Irak einzumarschieren, war die angeblichen Massenvernichtungswaffen. Bekanntlich eine dreiste Lüge. Damals hat auch keiner zu einem Boykott von Kreuzfahrten mit amerikanischen Reedereien oder Häfen aufgerufen.

    Und wenn in einem Land wie China hunderttausende Uiguren im „Umerziehungslagern“ sind, die Lage in Tibet, Menschenrechtler ins Gefängnis gesteckt werden oder gar ganz „verschwinden“, „Geständnisse“ erzwungen werden, weil die Familie sonst massiv bedroht wird, die Demokratiebewegung in Hongkong zerschlagen wird und mittlerweile sogar unverhohlen militärische Drohungen gegenüber Taiwan ausgesprochen werden (das wird die nächste Ukraine), dann reicht das meiner Meinung nach allemal um zu sagen, dass man nicht mehr nach China reist. Mit Einführung des Nationalen Sicherheitsgesetz in Hongkong habe ich für mich bewusst beschlossen nicht mehr nach China zu reisen bzw. chinesische Fluglinien zu nutzen. Ein Regime, dass zunehmend aggressiver im eigenen Land und in aller Welt auftritt, kann und will ich nicht in dieser Weise „unterstützen“.

    Auf St. Petersburg zu verzichten fällt mir nicht schwer, aber nicht mehr nach Hongkong zu reisen, ist ein echtes „Opfer“ für mich, da ich diese Stadt einmal sehr geliebt habe.

    Und so gibt es mittlerweile viele Länder wo ich mir Gedanken mache, ob ich es für mich und mein Gewissen verantworten kann, dorthin zu reisen, z. B. Katar/Qatar Airways oder was ist mit MSC und Saudi Arabien?

    Um nicht missverstanden zu werden: ich unterstütze jede Art von Boykott von Russland aber vielleicht sollten wir uns schon vorher Gedanken über bestimmte (Reise-) Länder machen.

  14. Auch wir haben eine Ostseekreuzfahrt über St. Petersburg der AIDA gebucht und hoffen auf eine baldige Positionierung. Leider können wir nicht ohne Weiteres zurücktreten – wohl fühlen wir uns definitiv unter den Bedingungen nicht! Auch ist fragwürdig, ob man aufgrund CBestimmungen von Schiff darf, soweit ich weiß gibt es aktuell viele Auflagen.

    Daumen drücken, dass sich bald und richtig entschieden wird…

  15. Ich möchte mal etwas Salz in die Wunde kippen. Mich wundert es immer, aus welcher moralischen Überhöhung argumentiert wird. Als die NATO in Serbien einmarschiert ist, war das ein klarer völkerrechtlicher Verstoß. Als die USA in den Irak wollten, wurde einfach gelogen. Deutschland verkauft munter Waffen in Krisenregionen. Bei einem Kreuzfahrtblog erwarte ich Informationen und keine Politik. Auch ich will eine klare Aussage, ob und ggf. wie die Reisen stattfinden werden. Kann ich kostenlos stornieren, kann ich auch zeitnah etwas Neues buchen. Ein Hinweis darauf, dass noch viel Zeit ist, ist für viele Verbraucher wenig hilfreich.

  16. Auch wir haben mit 6 Personen bei MSC ab 4.7 22 eine Kreuzfahrt gebucht. KURS SANKT PETERSBURG.
    Wir, das heisst ich spreche im nahmen meiner Familie werden die Kreuzfahrt, storirren und zwar ohne Kosten, wenn die Route nicht abgeändert w irr.

  17. Theo
    Habe Feb.2020 bei AIDA für 2021 eine Ostseekreuzfahrt gebucht. Haupthöhepunkt sollte St .Petersburg sein. Als erstes wegen corona auf Juni 2022 verschoben.
    Aber St Petersburg geht doch gar nicht.
    Selbst wenn der Krieg bis dahin vorbei sein sollte und die Ukraine widererwarten wieder im altem Zustand existieren sollte. An Russland klebt soviel Blut da kann man doch nicht durchwandern.
    Also an alle Kreuzfahrtredereien lasst es sein überhaupt mit dem Gedanken zu spielen in nächster Zeit (jahre) russische Häfen anzulaufen.

  18. Wir haben für Mai 22 mit MSC von Kiel nach St. Petersburg gebucht. Auch wir erwarten jetzt von der Reederei ein klares Statement. Das sollte nicht nur eine Alternativroute sondern auch die Möglichkeit einer Stornierung bei voller Rückerstattung der Anzahlung sein.

  19. Was den Vergleich zum Irakkrieg angeht: Im Gegensatz zu Russland sind die USA eine funktionierende Demokratie. Umgekehrt war der Irak das keineswegs, anders als etwa die Ukraine. Der Irakkrieg mag auf falschen Behauptungen beruht haben, mit der jetzigen Situation vergleichen kann man das aber absolut nicht.

  20. Viele, inkl. des Autors, scheinen sich in ihrer Moralvorstellung sehr sicher zu sein. Dazu will ich, wie einige andere auch schon, kurz etwas schreiben. Meine Familie wird es wohl anders handhaben, als die Mehrheit hier. Wir haben die Reise bereits zwei Mal verschoben, jedes Mal wegen Corona. Wir wollen schon länger St. Petersburg sehen, weil diese Stadt auf ihre Art wirklich einmalig ist. Und genau das haben wir gebucht und genau bei dieser Meinung bleibt es auch. Sollte der Rederei diesen Halt absagen, wäre das für uns der Grund eine Rücktritt von der Reise zu versuchen.

    Möchte man sich in keinem Land aufhalten, das Dreck am Stecken hat, muss man wohl zu Hause bleiben. Und selbst da darf man sich als Deutscher nicht so sicher sein, wenn man sich mal überlegt wo wir schon überall fragwürdig mitgemischt haben und wem wir bspw. Waffen verkaufen.

    Ich finde nicht gut, was Putin im Moment veranstaltet. Aus diesem Grund darauf zu drängen, St. Petersburg nicht mehr anzusteuern, halte ich aber für nichts anderes als Heuchelei.

  21. Was sie empfinden ist mir eigentlich egal, den anderen Menschen aber Heuchelei zu unterstellen ist schon eine Unverfrorenheit.

  22. Ich erwarte, dass die Reedereien kostenfreien Rücktritt bzw. Umbuchung anbieten – Hauptziel fällt schliesslich aus).
    Welche Reiserücktrittsversicherung greift ggf. hier?
    Wer kennt sich im Reiserecht aus (betr. TUI Cruises)?
    Danke
    Tine

  23. @Tine: Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, pauschal schon gar nicht. Die Situation ist juristisch nicht ganz einfach und insofern würde ich im Zweifel einen Anwalt fragen, der dann auch konkrete Beratung im Einzelfall geben darf, was Nicht-Juristen nicht gestattet ist.
    Insbesondere hängt es auch von der jeweils konkreten Route ab, ob der Ausfall eines Hafens schon einen Rücktritt von der kompletten Reise rechtfertigen kann oder nur eine Preisminderung in Frage kommt. Das nur persönliche Empfinden, dass St. Petersburg der Hauptgrund für eine Reise ist, spielt dabei keine Rolle. Vielmehr kommt es auf den „Gesamtzuschnitt“ der kompletten Reise an.
    Eine Reiserücktrittversicherung deckt so etwas jedenfalls nicht ab, denn die ist für Absagegründe seitens des Kunden gedacht, wenn man also z.B. kurzfristig krank wird, den Job verliert o.ä.
    Ich würde jetzt erst einmal abwarten, was TUI Cruises genau tut und was sie anbieten. Noch sind die Ersatzrouten ja in der Planung, das geht nicht so einfach von heute auf morgen und dauert einfach ein wenig.

  24. Ich hatte mit TUI-Cruises und Mein Schiff 6 vom 30.06.22 bis 10.07.2022 Ostsee-Kreuzfahrt gebucht, und zwar hauptsächlich wg. 2 Tagen Sankt Petersburg. Einen Alternativ-Hafen lehne ich ab. Zudem ist insgesamt die östliche Ostsee derzeit nicht sicher: Da kreuzen Kriegsschiffe und patrollieren Flugzeuge. Russland droht den Anrainerstaaten. Eine Kreuzfahrt in der Ostsee ist meines Erachtens in 2022 nicht durchführbar, Ich werde vom Reisevertrag, nötigenfalls mit anwaltlicher Unterstützung, zurücktreten und Anzahlung des Reisepreises zurückfordern.

  25. Sehr gut formuliert – so schade es ist: Ein Aggressor wie Putin darf keine Unterstützung erfahren und in Zeiten des Krieges haben Vergnügungsdampfer in St. Petersburg nichts verloren während Menschen in der Ukraine im Bombenhagel sterben. Und es gibt gottlob andere lohnende Destinationen in der Ostsee und umzu. Solange Putin und seine Nomenklatura an der Macht sind, kann man nicht ins ansonsten schöne und besuchenswerte Rußland reisen. Ich hoffe das die Bevölkerung Rußlands bald kollektiv aufsteht und den Wahnsinn Putins stoppt, den Krieg beendet und die Ukraine entschädigt.

  26. Costa hat auch den Anlauf in St. Petersburg im September abgesagt. St. Petersburg war für mich der Hauptgrund für die Reisebuchung. Habe schon storniert. Wenn ich die Anzahlung nicht zurück erhalte geht der Vorgang direkt an meinen Rechtsanwalt.
    Costa kann sich ja frei für eine Beteiligung an den Sanktions-Maßnahmen gegen Russland entscheiden. Kann dann aber seine Kunden nicht zwingen, deshalb eine geänderte Reiseroute zu akzeptieren! Das hat nichts mit höherer Gewalt zu tun, so wie das von Costa behauptet wird!
    Das Kriegsgebiet ist ganz weit entfernt von St. Petersburg! Wenn man da Sicherheitsprobleme sieht, dürfte man auch die baltischen Häfen und Polen nicht mehr anlaufen! Also müsste dann ganz konsequent die gesamte Ostsee-Kreuzfahrt abgesagt werden!!

  27. … ich hab Juni-Ostseekreuzfahrt TUI Cruises (12 Tage) wg. Nichtanlaufen des wesentlichen Reiseziels Sankt Petersburg und Sicherheitsbedenken in der Ostsee kostenlos über mein Reisebüro stornieren können. Eine im letzten Jahr fällige Umbuchungsgebühr, wir hatten wg. Corona auf dieses Jahr umgebucht, verbleibt als Eigenbehalt, was zu verschmerzen ist!!!

Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner