Mit der Vista und der neuen Allura-Schiffsklasse hat Oceania Cruises sein Konzept deutlich weiterentwickelt, auch wenn der erste Blick deutliche Ähnlichkeiten zur O-Class der Marina und Riviera nahelegen. Die Vista hat zwei neue Restaurants und auch sonst ein paar offensichtliche Neuerungen, überrascht aber vor allem in den Details und ihrem zugleich modern-eleganten und heimelig-vertrauten Ambiente.
Sieht man sich den Deckplan der Vista an, erinnert das Schiff stark an die O-Class-Schiffe Marina und Riviera. Doch sobald man die Vista betritt, merkt man: Zwar ist die Deckaufteilung und die meisten öffentlichen Bereiche dem Namen nach sehr ähnlich oder gleich – Design und Raumwirkung unterscheiden sich aber deutlich.
Themen in diesem Beitrag:
- Neues bei Design und Ambiente der Vista
- Wesentliche Unterschiede der Vista zu den O-Class-Schiffen
- Pool- und Sonnendeck mit viel Holz
- Baristas Kaffeebar mit neuer „Bakery“
- Highlight: Spa Terrace
- Bars: Founders, Martinis, Grand Lounge, Horizons
- Die Shows im Theater „Vista Lounge“ und ein Streichquartett
- Kabinen und Suiten
- Was mit auf der Vista fehlt …
- Fazit: elegantes und zugleich modernes „zu Hause“-Gefühl
- Den Restaurants und der Kulinarik auf der Vista widmen wir einen eigenen Beitrag: „Kulinarik und Restaurants der Vista: Erfüllt Oceania Cruises das Versprechen der Finest Cusine at Sea?“
Außerdem finden Sie auf unserem Youtube-Kanal ein Kurzportrait der Vista, in unseren Bildergalerien über 600 Detailfotos von der Vista sowie ein detailliertes Schiffsportrait und einen Bericht von der Taufreise in Carmens Cruisediary.de.
Neues bei Design und Ambiente der Vista
Der erste Blick fällt auf das Atrium: Auf der Marina noch recht verspielt und mit doppelter Prachttreppe ausgestattet, präsentiert es sich auf der Vista optisch schlichter, mit hellen Holzelementen und vor allem mit nur einer breiten, geschwungenen Treppe, die sich um ein elegantes, über zwei Decks reichendes, dezent in wechselnden Farben beleuchtetes Kunstwerk in Glasoptik windet.

Insgesamt fällt auf der Vista auf, dass größere Räume optisch in kleinere Einheiten aufgeteilt wurden. Am anschaulichsten ist das im gänzlich neu konzipierten Grand Dining-Room. Dessen neues Design erinnert mich an Bilder von Restaurants auf den gloriosen Mississippi-Raddampfern. Der Grand Dining Room ist prächtig, opulent, aber hell und wirkt frisch und modern.

Verantwortlich für das Design und die Innenarchitektur ist übrigens Studio Dado aus Miami, das bereits auf der Norwegian Prima wichtige Teile des Schiffs mit einer für NCL ganz neuen Designsprache gestaltet hat.

Die Vista protzt nicht, sondern wirkt durch gezielt eingesetzte Schlichtheit elegant und setzt Akzente mit Details, die man oft erst nach einer Weile überhaupt wahrnimmt – etwa die hübschen Messing-Figuren an der Fußstange der Founders Bar, um nur ein Beispiel zu nennen.

Wie von Oceania Cruises gewohnt sind die öffentlichen Bereiche mit hochwertigen Kunstwerken dekoriert – von Picasso-Drucken …


… bis zu Skulpturen des amerikanischen Bildhauers Alexander Krivosheiw, dessen Stil man schon von der Norwegian Prima kennt, wo er einen kompletten Skulpturenpark gestaltet hat.




Auf der Vista zieren eine Reihe von kleineren, abstrakten Skulpturen die beiden Whirlpools am Pooldeck sowie größere, leider etwas stiefmütterlich unter den Treppen vom Pool- hinauf zum Sonnendeck abgestellte Figuren.
Wesentliche Unterschiede der Vista zu den O-Class-Schiffen
Sucht man auf der Vista gezielt nach Unterschieden zu den O-Class-Schiffen Marina und Riviera, findet man trotz der scheinbaren Ähnlichkeiten doch viele Unterschiede. Hier ein schneller Überblick:
- Atrium und Prunktreppe neugestaltet
- Neue Restaurants: Aquamar und Ember
- Waves Grill wird abends zur Pizzeria
- „La Reserve“-Dinner haben keinen eigenen Raum mehr, sondern finden in exklusiverem Rahmen für jeweils nur acht Passagiere im Privee zwischen Polo Grill und Toscana statt
- Toscana und Polo Grill haben jeweils einen Nebenraum für exklusivere Veranstaltungen und private Feiern bekommen.
- Die Kochschule „Culinary Arts Center“ ist doppelt so groß, hat nun 24 Einzelplätze sowie das „Chef’s Studio“ als Nebenraum für Wine Tastings und ähnliche Events
- Bakery als Ergänzung zur Baristas Kaffeebar, ersetzt den Card Room
- Internet-Café-Bereich wurde der Bibliothek zugeschlagen, Bibliothek ist deutlich offener gestaltet
- Der Innenraum für Raucher ist jetzt eine separate Smoking Lounge statt der relativ offenen Raucher-Ecke an einem der beiden Zugänge zur Horizons Lounge
- Casino-Bar ist zur Founders Bar geworden und räumlich etwas abgetrennt vom Casino.
- Neues, flexibel unterteilbares „Lync Digital Center“ als Internet- und Arbeitsräume, für Meetings und kleinere Konferenzen
- Balkon-Einzelkabinen
Die Liste bezieht sich auf die Marina und Riviera vor deren Modernisierung in diesem Jahr, 2023. Die beiden Schiffe haben bei ihrer Renovierung ebenfalls einige der neuen Features erhalten (beziehungsweise, im Falle der Marina, Ende 2023 werden sie bekommen), etwa die Pizzeria am Waves Grill oder die Neugestaltung der Badezimmer in den Kabinen, die nun denen auf der Vista ähneln sollen.
Pool- und Sonnendeck mit viel Holz
Das Pooldeck mit seinem umlaufenden Sonnendeck hat eine ungewöhnlich gemütliche und warme Atmosphäre. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, warum das so ist: Die gläserne Balustrade zum Pool hin ist mit Holzelementen verkleidet.

Auch sonst haben die Designer am Pooldeck viel mit Holz-Optik gearbeitet, insbesondere auch an der Fassade der nach vorne aufsteigenden Decks hin zum Golf-Putting-Green.

Alkoven-artigen Lounge-Nischen zu den Panoramafenstern um den Pool herum schaffen viel Privatsphäre, um sie trotz Nähe zum Pool auch einmal etwas zurückzuziehen. Geschwungene Linien statt wie sonst gerade Strecken.

Abends ist das Pooldeck in ein warmes, orangefarbenes Licht getaucht, unterstützt von hübsche Leuchten, die eine Atmosphäre wie auf einer sommerlichen Terrasse nach Sonnenuntergang schaffen.

Für Raucher gibt es am Pooldeck übrigens eine verglaste Ecke am Pooldeck – eine gute Lösung sowohl für Raucher als auch Nichtraucher.

Ebenfalls sehr gut gelöst: Die Joggingbahn kollidiert nicht mit den Sonnenliegen, wie sonst oft am Sonnendeck, wo sich Jogger und Sonnenhungrige auf ihren Liegen leicht einmal in die Quere kommen. Stattdessen führt die Joggingbahn ein Deck höher rund um den Schornstein und ist damit auch tagsüber uneingeschränkt nutzbar.



Seitlich des Schornsteins gibt es dort außerdem eine Boccia-Bahn und einen Shuffleboard-Platz.


Nach vorne auf gleicher Ebene hat die Vista einen recht aufwendig gestalteten Golf-Putting-Green und ein Golf-Abschlagplatz sowie einen Paddle-Tennis-Platz.
Baristas Kaffeebar mit neuer „Bakery“
Untrennbar zum Pool- und Sonnendeck gehört die Baristas Kaffeebar mit Blick über den Pool. Schon früh am Morgen treffen sich hier Kaffee-Junkies, um sich mit frischem Illy-Kaffee zu versorgen.




Neben dem Snack-Buffet hat das Baristas auf der Vista ein Highlight hinzubekommen: Aus dem Card Room der O-Class-Schiffe ist eine kleine Bäckerei geworden. Frisch gebackene Plunderteilchen, Croissants und je nach Tageszeit auch Herzhaftes ergänzen die Kaffeebar. Besonders beliebt, aber auch eine kleine Kalorienbombe sind die Almond Croissants. Achtung, die gibt’s nicht jeden Tag und auch nur vormittags.
Highlight: Spa Terrace
Ein weiteres, neues Highlight der Vista ist die Spa Terrace, auf Deck 15 vorne über der Horizons Lounge gelegen: Mit großartigem Blick nach vorne gibt es hier zwei Whirlpools, einen breiter, erhöht liegender Thalasso-Pool inklusive Wasserfall sowie zweimal drei Wärmeliegen im Freien. Ebenfalls zu diesem Wellness-Bereich gehören Sauna und Dampfbad sowie ein Ruheraum.







Die Spa Terrace ist für Passagiere in Kabinen ab Concierge-Level kostenfrei zugänglich. Ansonsten kostet ein Tagespass moderate 25 Dollar.
Bars: Founders, Martinis, Grand Lounge, Horizons
Auf Kreuzfahrtschiffen mit großem Amerikaner-Anteil unter den Passagieren kommt den Bars und insbesondere guten und besonderen Cocktails eine besondere Bedeutung zu. Und so hat Oceania Cruises nicht nur viele Eigenkreationen auf der Cocktail-Karte, sondern folgt auch dem aktuellen Trend hin zu alkoholarmen oder sogar ganz alkoholfreien Varianten.

Beim Design und der Innenarchitektur setzt sich fort, was man auch in den anderen öffentlichen Bereichen des Schiffs erkennt: optisch kleinere Einheiten, individuellere Optionen.
Horizons Lounge und Bar
In der Aussichtslounge auf Deck 14 vorne ist es gelungen, sowohl lebendiges Bar-Leben an dem runden Bartresen und Lebhaftigkeit mit der – nun seitlich gelegenen – Tanzfläche und Musiker-Podium zu bieten, als auch ruhigere sowie sogar ganz abgeschiedene Ecken integrieren. So findet jeder in der Horizons Lounge das Maß an Ruhe oder Lebhaftigkeit, das für ihn oder sie gerade am besten passt.







Founders Bar
Besonders begehrt sind die besonderen Mixology-Drinks der Founders Bar, die im Vergleich zu den O-Class-Schiffen eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Formell ist die Founders Bar zwar weiterhin die fürs Casino. Jedoch gibt es jetzt eine Glastür zwischen Bar und Casino und Spielautomaten finden sich nur noch auf einer Seite angrenzend an die Bar. Die Casino-Geräusche stören dadurch nicht mehr.



Zugleich ist die Founders Bar aber auch zur Top-Bar an Bord aufgestiegen, was ausgefallene und besondere Drinks angeht, inklusive Cocktails mit Räucherglocke und vier Drinks, die nach den Vorlieben von vier Gründervätern von Oceania Cruises entwickelt wurden. Unter anderen hat sich hier Frank Del Rio ganz unbescheiden in dem rauchigen „G.O.A.T. The Greatest of All Time“ verewigt, Bob Binders Liebe zu Pinot Noir zeigt sich im „Benevolent Dictator“ als Rotwein-Eiswürfel.
Grand Lounge und Martinis
Wie auf den anderen Schiffen die Casino Bar, bedient die Founders Bar auch die Grand Lounge mit. Selbige ist aber nicht mehr durch einen direkten Verbindungsdurchgang mit der Founders Bar verbunden ist, was die Grand Lounge in sich geschlossener macht, für die Kellner aber den Umweg vorbei am Treppenhaus bedeutet.




Die Grand Lounge wird sowohl von der Martinis Bar als auch der Founders Bar bedient, sodass man hier die Spezialitäten beider Bars bekommen kann. Allerdings ist die Founders Bar dadurch zu Stoßzeiten überlastet, sodass sich die Kellner von dort dann auf die Founders Bar selbst fokussieren.

Die Martinis ist weiterhin die klassische und traditionelle Martini Bar für Fans der eher hochprozentigen Cocktail – ob gerührt oder geschüttelt.
Die Shows im Theater „Vista Lounge“ und ein Streichquartett
Beim Entertainment verspricht Oceania Cruises, auf der Vista noch einmal eine Schippe draufzulegen und nutzt dafür die Ressourcen, die das Mutterunternehmen NCLH zur Verfügung hat. Insgesamt ist das musikalische Entertainment auf einem sehr hohen Niveau.

Die neue Show „Into the Night“ ist künstlerisch und artistisch eine der besten Tanz-Shows, die ich je auf einem Kreuzfahrtschiff gesehen habe – trotz der gewissen Einschränkungen durch eine Bühne mit bei weitem nicht so großer Raumhöhe wie auf einem der großen Megaschiffe.


Mit diesem Niveau nicht ganz mithalten konnten die Musik- und Gesang-lastigen Shows des Ensembles „A Broadway Cabaret“ und „Headliners“: exzellenter Gesang und Tanz, einzelne Highlight-Szenen beim Bühnenbild, insgesamt aber fehlte unserem Eindruck nach den Shows ein wenig der rote Faden. Allerdings, und das hebt es wieder heraus: Die Musik kommt nicht vom Band, sondern von einer Live-Band auf der Bühne.

Etwas, das man auf Kreuzfahrtschiffen nur noch selten antrifft, hat Oceania Cruises noch beibehalten: ein Streichquartett mit klassischer Musik. Zum Afternoon Tea in der Horizons beispielsweise ist das eine sehr angenehme und passende Begleitung.
Kabinen und Suiten
Besonders deutlich wird er Schritt von der O-Class (Marina, Riviera) zur Allura-Class beim Design und der Ausgestaltung der Kabinen und Suiten der Vista. Dominierend sind helle Farben wie Silber und Grau, die jedoch nicht kühl wirken, zumal die Wände von den auf Kreuzfahrtschiffen üblichen, hellbeige-farbigen Panelen abweichen und mit einer leichten Struktur versehen sind.

Die verschiedenen Kategorien von Balkonkabinen sind bei Grundriss und Ausstattung weitgehend identisch, unterscheiden sich aber durch Design- und farbliche Akzente – Details, siehe unsere Bildergalerie zu diversen Kabinenkategorien der Vista, wo der Unterschied besonders im Vergleich der Veranda-Kabine und der Concierge-Level-Kabine deutlich wird.


Insgesamt hat die Vista weder Innen- noch Außenkabinen. Für Hochseeschiffe ungewöhnlich, gibt es aber einige Kabinen mit französischem Balkon. Das sind quasi Außenkabinen, bei denen sich die Glasfront aber wie bei Balkonkabinen mit einer Schiebetür zur Hälfte aufschieben lässt. Davor ist ein Geländer, aber eben kein betretbarer Balkon.



Für Alleinreisende interessant sind die expliziten Einzelkabinen der Vista, einschließlich eigenem Balkon.
Concierge-Level-Balkonkabine
Die Kabine verfügen über viel Stauraum, insbesondere auch einen Kleiderschrank mit sehr hohem Hängebereich, sodass Hosen und lange Kleider frei hängen und unten nicht aufstoßen. Vollwertige Nachtkästchen mit zusätzlichen Schubladen bieten weiteren Platz für Wäsche und Kleinteile.

Großzügig ist Oceania Cruises auch bei den Steckdosen: US-Stecker, USB-A und USB-C gibt es auf beiden Seiten des Bettes (das sich auf Wunsch auch in zwei Einzelbetten teilen lässt). Auch am Schreib- und Frisiertisch gibt es noch einmal je zwei US-Steckdosen, USB-A- und USB-C-Buchsen sowie eine Schuko-Steckdose. Es empfiehlt sich also, einen Adapter für die US-Norm mitzunehmen, falls einem die eine Schuko- sowie die USB-Buchsen nicht ausreichen.
Besonders beeindruckt die Größe des elegant in hellem Marmor ausgestalteten Badezimmers inklusive einer sehr großen Duschkabine mit sehr praktischer Schiebetür. Weniger optimal ist dagegen die niedrige Raumhöhe im Bad von weniger als zwei Metern – für sehr große Passagiere nicht ideal.



Sehr positiv: Die Verdunkelungsvorhänge schließen sehr gut und das Nachtlicht lässt sich ausschalten, um bei kompletter Dunkelheit schlafen zu können. Zwar leuchtet dann an dem entsprechenden Schalter neben dem Bett ein kleines Lämpchen grün, das man aber problemlos abdecken kann.
Unsichtbares, aber spannendes Detail und positiv für Allergiker: Die Teppiche in den Kabinen bestehen aus ungefärbter Schafwolle, also von Schafen mit Fell in verschiedenen Farben.

Die Klimaanlage ist einfach zu steuern, bietet aber keine konkrete Temperatur-Einstellung. Die Besonderheit der Klimaanlage sind die Auslass-Schlitze: Sie sind auf der gesamten Kabinenbreite direkt oberhalb der Balkon-Glasfront angebracht, also ein gutes Stück vom Bett entfernt. Die Richtung des Luftstroms lässt sich von Hand verstellen oder die Düsen sind sogar nahezu komplett verschließbar. Das kommt einem häufig geäußerten Wunsch nach Abschaltbarkeit der Klimaanlage recht nahe.


Der Balkon ist mit bequemen, hochwertigen Polster-Sesseln ausgestattet. Der Balkon-Tisch ist ein wenig klein, man kann aber den schweren Marmortisch aus der Kabine auf den Balkon heben, wenn man mehr Platz brauch zum Frühstücken am Balkon. Room-Service ist bei Oceania Cruises rund um die Uhr im Reisepreis inklusive.


Für längere Kreuzfahrten praktisch: Auf jedem Kabinendeck gibt es im vorderen Bereich des Schiffs einen Waschsalon zur Selbstbedienung mit jeweils drei Waschmaschinen und Trocknern.
Was mit auf der Vista fehlt …
Was Kreuzfahrtfans vom alten Schlag auf der Vista fehlt, ist eine Stelle mit freiem Blick nach vorne. Hier gibt es nur das (sehr liebevoll gestaltete) Gold-Putting-Green mit aber durchgehender und hoher Glasfront sowie die ebenfalls komplett verglaste Spa-Terrasse nach vorne.

Wie wär’s, wenn sich eine Reederei mal ein Gimmick einfallen lassen würde für die – mutmaßlich nicht allzu vielen – Passagiere, die gerne auch mal einen freien Blick nach vorne möchten? Ein kleine Aussichtsterrasse mit nur brusthoher Verglasung zum Beispiel, vorderhalb einer der Glasfronten oder direkt über der Brücken-Nock?
Fazit: elegantes und zugleich modernes „zu Hause“-Gefühl
Ein Fazit zur Vista zu schreiben, ist eigentlich sinnlos, ohne zuvor auch über die Kulinarik gesprochen zu haben. Aber dieser Aspekt ist bei Oceania Cruises so prägend, dass ich die Restaurants und das Kulinarik-Erlebnis auf der Vista in den separaten Beitrag: „Kulinarik und Restaurants der Vista: Erfüllt Oceania Cruises das Versprechen der Finest Cusine at Sea?“ ausgelagert habe. Das Fazit dazu nehme ich aber hier schon vorweg.

Auf der Vista ist es Oceania Cruises gelungen, einen sehr hohen Komfort – ich vermeide den schwammigen Begriff „Luxus“ bewusst – in unaufdringlicher, unprätentiöser Weise umzusetzen. Das unterscheidet Oceania Cruises deutlich von der extrovertierten, eher protzigen Atmosphäre der Luxus-Schwester Regent Seven Seas Cruises.

Besonders im Vordergrund stehen die erstklassigen Restaurants, alle im Reisepreis inklusive, und hochklassige Bars und wer will, kann das Kulinarik-Erlebnis in speziellen Landausflugsprogrammen noch intensivieren und in dem nun doppelt so großen Culinary Arts Center bei wirklich ernsthaften Kochkursen etwas dazulernen.

Design und Innenarchitektur wirken auf der Vista jung und frisch, verbinden elegantes und zugleich modernes Ambiente mit einem heimeligen „zu Hause“-Gefühl. Dafür braucht es auf der Vista keine auffälligen Features, sondern eher den angenehmen Service und die vielen Details und guten Ideen – wie etwa die neuen, Alkoven-artigen Lounge-Nischen und die gut gelungene Holz-Optik am Pooldeck.

Vista – Fakten und Daten
- Baujahr: 2023
- Werft: Fincantieri, Sestri Ponente (Genua)
- Flagge: Marshall Islands
- Taufe: 8. Mai 2023 in Valletta, Malta, Taufpatin: Giada de Laurentiis
- Tonnage: BRZ 67.817
- Länge: 241 Meter
- Breite: 32 Meter
- Kabinen: 736
- Passagiere: 1.200
- Crew: 800
Modern und elegant.
Eine gelungene Weiterentwicklung der O-Class Schiffe.
Mit Aquamar, Bakery und der Pizzeria am Abend, wurde bisher teils ungenutzer Raum deutlich aufgewertet.
Die großen Duschen, statt der Badewannen wurden auch von vielen Gästen gewünscht.
Wir hoffen im nächsten Jahr eine schöne Route und Zeit zu finden, die Vista persönlich kennen zu lernen.