Schwer haben es Raucher auf der Seven Seas Explorer. Nichtraucher freuen sich dagegen über eine komplett rauchfreie Umgebung. Denn rauchen ist auf diesem Schiff lediglich in dem recht hübsch eingerichteten Connoisseur Club erlaubt sowie auf dem Pooldeck in einem verglasten Raucher-Bereich, das an die Raucherkabinen an Flughäfen erinnert.
Was ich auf der Seven Seas Explorer vermisse, ist ein offenes Deck mit Blick nach vorne. Um Vergleich: Die Europa 2 hat hier ein mit gläsernem Windschutz versehenes, großzügiges Sonnendeck. Lediglich die Observation Lounge gestattet auf der Seven Seas Explorer den Blick nach vorne.
Was mir ebenfalls fehlt, ist eine Bar unter freiem Himmel wie etwa die Sansibar der Europa 2. Lediglich tagsüber ist die Poolbar in Betrieb, von wo aus Kellner die Passagiere am Pool- und Sonnendeck mit Getränken versorgen.
Dafür hat das Schiff ein sehr schönes Sonnendeck rund um den Pool inklusive vieler Schattenplätze sowie ein Sportsdeck mit Putting-Greens, Abschlagplatz, Shuffleboard, Boccia und Tennisplatz. Sogar ein – wenn auch nicht sonderlich beeindruckendes Promenadendeck – auf Deck 5 gibt es. Spektakulär wird das Promenadendeck zum Heck hin. Denn dort liegt der relativ große Infinity-Pool, ganz nahe am Meer. Auf unserer Reise war der Infinity-Pool allerdings nicht in Betrieb und noch ohne Wasser.
Das Spa beeindruckt schon, bevor man es betritt. Ein großzügiger, mit Marmor ausgekleideter Gang führt auf Deck 5 nach hinten auf die Spa-Rezeption zu. Betrieben wird das Spa von Canyon Ranch, entsprechend im Premium-Bereich liegen auch die Preise für die Behandlungen dort.
Eine sehr schön gestaltete Wendeltreppe führt auf Deck 6 zum Fitness-Studio mit zwei Räumen, von wo aus sich der Blick nach hinten aufs Meer bietet.
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Der Infinity-Pool ist übrigens vom Spa, aber auch von außen über das Promenadendeck erreichbar, ist also nicht exklusiv den Spa-Kunden vorbehalten.
Service
Ein schwieriges Thema habe ich mir bis jetzt aufgehoben: den Service an Bord der Seven Seas Explorer. Schwierig nicht deshalb, weil damit etwas nicht stimmen würde, sondern weil ich die Service-Qualität nicht abschließend beurteilen kann. Denn unsere Reise war die erste direkt nachdem das Schiff aus der Werft kam, also eine Vorabfahrt ohne zahlende Passagiere.
Da hält man als Journalist oder Reisebüro-Vertreter schonmal als Versuchskaninchen her, während die Crew sich an Bord einlebt, Abläufe testet und optimiert. Vom ersten Moment an Perfektion zu erwarten, wäre Unsinn. Das ist schlicht nicht möglich. So hatten wir durchaus zwei oder drei Momente, in denen wir uns im falschen Film fühlten und ein Crew-Mitglied wohl kurzzeitig vergessen hatte, das es auf einem Ultra-Luxus-Kreuzfahrtschiff arbeitet, auf dem der Kunde definitiv kein „Nein“ hören und auch nicht 90 Minuten auf die Vorspeise warten möchte.
Aber wenn der Service an Bord der Seven Seas Explorer im Echtbetrieb am ganzen Schiff so exzellent wird, wie das auf der Vorabfahrt bereits im Spezialitätenrestaurant Chartreuse der Fall war, dann kann man davon nur begeistert sein. Denn hier ist uns auch nicht das kleinste Detail aufgefallen, welches man hätte noch besser machen können. Kellner, Sommeliers und Restaurantleiter, die allesamt vor Spaß an ihrer Arbeit regelrecht sprühen und gleichzeitig herzlich-sympathischen und perfekt-aufmerksamen Service bieten: Genau so muss perfekter Service auf einem Ultra-Luxusschiff sein.
25 Prozent der Crew-Mitglieder haben auf der Seven Seas Explorer ihren ersten Vertrag mit Regent Seven Seas Cruises. Für sie ist die Lernkurve besonders steil. Die übrigen 75 Prozent der Explorer-Crew haben zwar bereits zuvor für die Reederei gearbeitet, aber auch sie müssen sich auf dem neuen Schiff erst einleben. Mit etwas gutem Willen kann man davon ausgehen, dass bis zum Echtbetrieb mit zahlenden Gästen klappt.