FTI macht seine Kreuzfahrtsparte FTI Cruises dicht. Das hat inzwischen auch eine Unternehmenssprecherin gegenüber cruisetricks.de bestätigt. Für das einzige Kreuzfahrtschiff von FTI Cruises, die Berlin, bedeutet das eine ungewisse Zukunft.
Neben FTI Cruises sind von den Maßnahmen bei FTI auch das Flugportal Fly.de, das Servicecenter Touristic 24 und die LAL-Sprachreisen betroffen. Insgesamt will FTI damit auch die Personalkosten um rund 20 Prozent reduzieren. Die Marke FTI Cruises wird laut FTI zum Ende des Geschäftsjahres 2019/20 aufgegeben, der Betrieb der Berlin wird zum 1. November 2020 eingestellt. Auch jetzt ist allerdings auf der Website von FTI Cruises keine Kreuzfahrt mehr buchbar.
Update 15.9.: Inzwischen wurde die Berlin an Dreamliner Cruises verkauft und soll zur Megayacht umgebaut werden.
Für das ehemalige ZDF-Traumschiff Berlin bedeutet die Schließung der Kreuzfahrtsparte bei FTI Cruises eine ungewisse Zukunft. Das in der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaute Kreuzfahrtschiff ging 1980 für die Reederei Peter Deilmann in Dienst und ist damit 40 Jahre alt. Bereits deutlich jüngere Kreuzfahrtschiffe wurden während der andauernden Coronakrise in den vergangenen Wochen zur Verschrottung verkauft.
Wenn vom „Traumschiff“ die Rede ist, meinte lange Zeit jeder die Deutschland. Inzwischen hat diese Rolle die Amadea von Phoenix Reisen übernommen. Doch in den 1980ern und 90ern war die Berlin für 13 Jahre und 21 Traumschiff-Folgen der Schauplatz für die Dramen und Romanzen der beliebten ZDF-Serie. Seit Mai 2012 ist das Schiff als „FTI Berlin“ und später „Berlin“ wieder zurück auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt gewesen.
Wie alle Kreuzfahrtreedereien hatte FTI Cruises den Betrieb Mitte März 2020 wegen der Coronakrise zunächst eingestellt. Nun kommt das endgültige Ende. Was mit der Berlin geschieht, soll in den kommenden Wochen entschieden werden.
Von 1980 bis 2004 war das Kreuzfahrtschiff unter ihrem Namen „Berlin“ unterwegs, bevor es als „Spirit of Adventure“ für die britischen Reederei Saga Cruises fuhr. Im Mai 2012 ging sie als „FTI Berlin“ an FTI Cruises. Nach Beilegung eines Rechtsstreits um den Namen fuhr das Schiff seit Ende März 2014 dann wieder unter seinem ursprünglichen Namen „Berlin“.
Wir sind so traurig.
Eines der letzten echten Kreuzfahrt Schiffen soll aufgegeben werden.
Viele begeisterte Passagiere werden die „Berlin“ vermissen.
Für uns ist das Thema Kreuzfahrt damit vorbei.
Tja, ich war da auch 2 x drauf – und das gerne.
Beide Touren mit Holdenried in Heimenkirch, einmal Südspanien bis Sevilla rauf und einman rund um Westeuropa.
Auf der Astor war ich 3 x, auf der Astoria auch 3 x unter den Namen Athena und Azores, auf der Marco Polo und Schwestern 7 x.
Die alten Klassiker hatten es mir angetan – ob ich mir die neuen Riesendinger nochmals antue, das glaube ich eher nicht.
Einmal Norwegian Epic im Mittelmeer im Februar hat mir gereicht, die war voll gebucht, das Wetter schlecht, Gedränge in den Innenräumen, keine Gefühl wie auf einem richtigen Schiff.
Ich fürchte, das war’s.
Oh nein, das finde ich sehr traurig.
So ein schönes altes Schiff wird es nicht mehr geben. Wir sind sooo gerne mit der Berli gefahren.
Es ist wirklich schade, dass immer mehr kleine maritime Schiffe vom Markt in Deutschland nun verschwinden.
Ich hoffe nur, dass Phoenix durchhalten kann. Wenn ja, könnte das eine gute Alternative gegenüber den wohl für alle Zeit verschwundene alten kleinen Linern sein. Auch ich war auf all den genannten Schiffen und bin bis vor kurzen auch besonders gerne auf den Phoenixschiffen, bei sehr guter Atmosphäre, unterwegs gewesen.
Volker Zuber
@ Herr Wöhrle: Es gibt auch weiterhin genug kleinere Schiffe auf dem Markt. Leider oftmals im etwas höherpreisigen Segment,aber es gibt sie noch.Und sie werden auch nie verschwinden,weil es dafür immer einen Markt geben wird.
Uwe Behrens
Meine Frau und ich waren im Januar 2019 auf der Berlin zur Karibikkreuzfahrt von Kuba aus gefahren. Es war ein Traum und wir fragen uns, warum werden solche kleinen, aber feinen Schiffe stillgelegt? wir wollten noch weitere Tourns machen. Wir würden nicht auf einen solch großen Kahn steigen, wie AIDA u.s.w..
es ist sehr, sehr Schade, das es wieder so eine feine,aber kleine Schiffsattraktion weniger gibt!
@U. Behrens: So alte Schiffe sind mit einigen Nachteilen behaftet, sodass sie für Reedereien nicht immer wirtschaftlich zu betreiben sind. In diesem Fall hat FTI Cruises die Kreuzfahrtsparte wegen der Coronakrise komplett aufgegeben und der Schiffsmarkt ist gerade voll mit ausgemusterten Schiffen, sodass auch ein Verkauf an jemanden, der die Berlin wieder als Kreuzfahrtschiff nutzen würde, eher unwahrscheinlich erscheint. Alte Schiffe haben einen Treibstoffverbrauch, der teils doppelt so hoch ist wie ganz neue Schiffe. Schwefelfilter (Scrubber) lassen sich oft nachträglich nicht einbauen, sodass solche Schiffe mit teurem Marinediesel fahren müssen.
Aber es gibt ja erfreulicherweise dennoch viele andere, kleinere Schiffe, die eine Alternative sein können – im Expeditions- und Luxus-Bereich ohnehin, aber das ist natürlich deutlich teurer. Aber die Hamburg von Plantours, die World Voyager von Nicko Cruises, die Ocean Majesty von Hansa Touristik, wenn Sie das mögen auch die Segelschiffe von Star Clippers und noch ein paar andere sind schöne Alternativen.