Oslo hat eine junge, aber sehr vielfältige Bier-Szene mit zahlreichen Micro-Breweries. Ich habe mich beim Hafenstopp der Mein Schiff 5 in Oslo auf einer Bier-Tour in drei Kneipen und Brauereien durch insgesamt neun Biere getrunken.
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Auf dem Weg zum Treffpunkt der Bier-Tour bin ich quer durch Oslo ins alte Arbeiter- und Industrie-Viertel auf der Ostseite des Akerselva-Flusses gelaufen und dabei an einigen der Osloer Sehenswürdigkeiten wie dem Königsschloss vorbei gekommen. Die Fabrik-Gebäude des Industrie-Viertels sind übrigens schon seit den 1970er-Jahren nicht mehr in Betrieb gewesen und heute ist die Ecke ein junges, aufstrebendes Viertel mit einer touristenfreien Kneipen- und Restaurant-Szene und vielen lokalen Shops, nur etwa 20 Minuten zu Fuß vom Hafen entfernt.
Zu der Biertour eingeladen hat Get Your Guide, ein großer Online-Anbieter von Landausflügen, den ich schon lange einmal testen wollte (so wie in Kopenhagen schon Viator). Denn ohne, dass ich mir erst lange die möglichen Touren in Oslo heraussuchen musste, habe ich bei Get Your Guide eine Gesamtübersicht zahlreicher Anbieter gefunden. Vor allem bei der etwas ungewöhnlichen Liegezeit der Mein Schiff 5, von 11 bis 20 Uhr, war es gar nicht so einfach, einen Ausflug zu finden, der auch zeitmäßig passt – da war Get Your Guide sehr praktisch. Und die Organisation klappte problemlos, sogar inklusive Terminerinnerung per E-Mail am Tag vor der Tour.
Bier, Bier, Bier
Erstaunlich: Die Biertour wird nur relativ selten gebucht, viel häufiger wählen die – ebenfalls erstaunlich – vorwiegend amerikanischen Gäste die Food-Tour des selben Anbieters, auf der auch eine Kleinbrauerei am Programm steht.
Aber ich wollte die Bier-Szene Oslos intensiv erkunden und so hatte ich das Glück, dass ich tatsächlich der einzige auf der Tour war und daher die Führerin Yumei als Privatguide hatte. Sie ist in Oslo aufgewachsen und so habe ich auf dieser exklusiven Tour nicht nur viel über die Bier-Szene erfahren, sondern auch über Oslo und die Norweger ganz generell.
Kleinbrauereien erst seit 2010
Die Brauerei-Szene in Oslo ist sehr jung: Als das Grünerlokka Brygghus 2010 eröffnete, war es erst die dritte Kleinbrauerei der Stadt. Beeindruckende 15 eigene Biere gibt’s hier. Erst 2013 bekam die Szene mehr Dynamik und heute gibt es zahllose Kleinbrauerei mit einer faszinierenden Vielfalt. Und durch konnte ich mich auf der Tour durchprobieren. Neben dem Grünerlokka Brygghus kehrten wir noch bei Hopyard in den Markthallen und im „Wurst“ ein – letzteres serviert ganz dem Namen des Lokals entsprechend auch eine sehr feine Bratwurst.
Die Palette der Biere reicht von einer gefälligen Berliner Weißen mit Himbeergeschmack und einem faszinierenden Aztec Stout mit Schoko- und Chili-Aromen (beide bei Hopyard) über etwas weniger experimentelle, aber ebenso feine IPAs und Ales (Grünerlokka Brygghus) bis zu einem dunklen „Gjeddebrygg“-Ale und dem ganz besonderen Pors Pale Ale (bei „Wurst“ und Grünerlokka Brygghus).
Bier mit Wikinger-Kraut
Die beiden Pors-Biere sind übrigens auch deshalb etwas Besonderes, weil sie beim Brauen das Kraut „Pors“ verwenden, das nur in skandinavischen Wäldern wächst und von den Wikingern verwendet wurde, lange bevor Hopfen zum Bierbrauen zum Einsatz kam. Entsprechend hat dieses Bier einen ganz interessanten, leichten Kräutergeschmack.
Kurz und gut: Die zweistündige Bier-Tour durch Oslo mit meiner „Exklusiv-Guide“ Yumei war auch für mich als Bier-verwöhnten Bayern ein faszinierendes (und ziemlich berauschendes) Erlebnis. Wer in Oslo etwas Ungewöhnliches machen will – das ist mein Tipp.