Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Bringen Kreuzfahrt-Touristen Geld in die Hafenstädte? Oder belasten sie nur?

Kreuzfahrt-Tourismus belaste die Infrastruktur und nerve die Einheimischen, die lokale Wirtschaft und die Einwohner der Städte profitierten kaum. Das werfen Kritiker der Kreuzfahrt in Zusammenhang mit Overtourism vor. Aber stimmt das überhaupt?

Statistiken zeichnen ein anderes Bild: Die Ausgaben von Kreuzfahrt-Touristen in den Hafenstädten sind überdurchschnittlich hoch. Dennoch ist Differenzierung wichtig. Denn die Situation stellt sich von Hafenstadt zu Hafenstadt recht unterschiedlich dar und hängt nicht zuletzt auch vom Verhalten der Reedereien ab.

Fakten gegen pauschale Vorurteile

Auf Kreuzfahrtschiffen haben die Passagiere Vollpension. Gegessen werde deshalb am Schiff und beim Verkauf von ein paar Billig-Souvenirs profitiere die lokale Wirtschaft kaum, so ein Vorwurf.

Die Studien zeigen oft ein anderes Bild: relativ hohe Ausgaben für Essen und Shopping an Land (siehe „Beispiel Genua“ weiter unten). Auch dass Passagiere eh‘ nur die Reederei-Landausflüge machen und deshalb bei der lokalen Wirtschaft nichts hängen bleibt, ist kaum haltbar (siehe Vergleich von Ausgaben von Kreuzfahrern und sonstigen Touristen weiter unten).

Die Wirklichkeit ist deutlich differenzierter zu sehen. Einige Studien der vergangenen Jahre zeigen, dass selbst Kreuzfahrt-Touristen, deren Schiff nur tagsüber einige Stunden in einem Hafen anlegt, großen Umsatz bringen.

Wir machen den Fakten-Check anhand einiger Studien und Statistiken zu diesem Thema. Und wir geben Tipps, wie sich Kreuzfahrer beim Landgang nachhaltiger verhalten können.

Wie viel Geld geben Kreuzfahrt-Touristen an Land aus?

Es gibt viele Studien und Statistiken, die vorrechnen, wie viel Geld Touristen im Urlaub ausgeben – sowohl im allgemeinen Tourismus, als auch speziell in der Kreuzfahrt. Solche Zahlen u erfassen, ist alles andere als einfach, weswegen sich die Zahlen der Studien auch nicht direkt miteinander vergleichen lassen. Aber sie geben einen ungefähren Eindruck.

Ausgaben von Kreuzfahrt-Passagieren pro Tag:

Tallinn, Studie von 2018: 80 Euro

Genua, RCCL-Studie 2011: 85 Euro bei Passagierwechsel, 40 Euro bei Hafenstopp, 25 Euro bei Hafenstopp von Passagieren, die zusätzlich einen Landausflug über die Reederei gebucht haben.

Venedig, Studie des Port of Venice 2012 und EU-Studie von 2009: 78 Euro im Einzelhandel von Venedig

Dubrovnik, aus einer studentischen Arbeit 2018: 41 Euro

Deutsche Häfen, Zahlen der Clia von 2017: 48 Euro pro Person und Landgang in Deutschland und speziell in Rostock-Warnemünde, Zahlen des Rostock Port für 2018: Transit-Passagiere 43 Euro, an- und abreisende Passagiere 58 Euro (ggfs. ohne Hotel, Parkgebühren)

Ausgaben pro Tourist und Tag im allgemeinen Tourismus:

Griechenland, Studie von 2017: 67 Euro

Spanien, Statistik für 2015: 113 Euro (amerikanische Touristen sogar 161 Euro

Spanien laut. Eurostat: internationale Touristen 106 Euro, nationale Touristen 47 Euro (hier ist jeweils die An- und Abreise enthalten)

Ausgaben von deutschen Urlaubern insgesamt, Tourismusanalyse 2021: 99 Euro pro Tag geben deutsche Urlauber für ihren Haupturlaub aus. Enthalten sind hier wiederum auch die An- und Abreise und Hotelübernachtung.

München 2018, laut Süddeutsche Zeitung: pro Übernachtungsgast täglich 214,50 Euro, davon 74,60 Euro Unterkunft, 59,30 Euro Essen und Trinken, 33,60 Euro Dienstleistungen und 47,00 für Shopping.

„Kreuzfahrten verwandeln Häfen, die sie berühren, in Gold.“

Das italienische „Ship 2 Shore“-Magazin formulierte es im April 2012 drastisch: „Kreuzfahrten sind wie König Midas, sie verwandeln die Häfen, die sie berühren, in Gold.“ Wirtschaftlich sind Kreuzfahrtschiffe ein enormer Umsatzbringer für eine Stadt oder eine Region. Wie eine Studie in Genua 2011 zeigte (siehe „Beispiel Genua“ weiter unten), haben sie zusätzlich aber auch Marketing-Wirkung: Kreuzfahrt-Touristen fungieren als Multiplikatoren und machen eine Destination auch für Landurlauber bekannter.

Noch mehr Kreuzfahrt-Touristen? Dubrovnik sagt: Nein Danke!
Noch mehr Kreuzfahrt-Touristen? Dubrovnik sagt: Nein Danke!

Was für touristisch ausbaufähige Städte wie Genua ein Segen ist, kann für ohnehin bereits überlaufene Städte wie Dubrovnik, Venedig oder Barcelona allerdings durchaus ein Nachteil sein. Stark differenzieren muss am außerdem, inwieweit tatsächlich die lokale Wirtschaft profitiert oder ob internationale Konzerne den Hauptnutzen haben, beispielsweise wenn der Kreuzfahrt-Hafen einem globalen Großinvestor gehört oder das Geschäft mit den Landausflügen an lokalen Anbietern vorbeigeht.

Soweit ersichtlich haben wir uns bei den folgenden Beispielen auf Zahlen konzentriert, die tatsächlich die lokale Wirtschaft betrifft und beispielsweise die Hafengebühren der Reedereien an die Hafenbetreiber unberücksichtigt gelassen.

Beispiel: Kreuzfahrthafen Tallinn und Urlaubsland Estland

Tallinn gilt als einer der Kreuzfahrthäfen mit besonders großem Overtourism-Problem, ist also für die Betrachtung besonders interessant. Eine Studie des Kreuzfahrttourismus-Verbandes Cruise Baltic spricht von durchschnittlichen Ausgaben in Tallinn von 80 Euro pro Passagier und Tag.

Tallinn
Tallinn

Eurostat weist für die Ausgaben aller Estland-Touristen tägliche Ausgaben von 93 Euro aus. Enthalten sind in diesem Betrag allerdings auch die An- und Abreisekosten (37 Prozent). Zieht man die ab, bleiben 59 Euro übrig –also weniger als bei Kreuzfahrt-Touristen.

2018 hatte Tallinn übrigens rund 645.000 Kreuzfahrtpassagiere, was einen Umsatz durch Passagier-Ausgaben an Land von über 50 Millionen Euro bedeutet.

Beispiel Venedig

Besonders in der Kritik steht die Kreuzfahrt oft in Venedig, wo in Zusammenhang mit – durchaus berechtigten – Bedenken in Hinblick auf Umweltaspekte und die historischen Gebäude angeführt wird, die lokale Wirtschaft und Bevölkerung profitiere kaum vom Kreuzfahrttourismus.

Venedig
Venedig

Eine Studie des Port of Venice 2012 (und ähnlich Zahlen einer EU-Studie von 2009) legen nahe, dass dies eine Fehleinschätzung ist. Allein 78 Euro gibt ein Kreuzfahrt-Tourist durchschnittlich im Einzelhandel von Venedig aus. Das summierte sich 2012 auf 189 Millionen Euro. Zusätzlich machte allein das Nahverkehrsunternehmen Alilaguna 2012 einen Umsatz von 1,67 Millionen Euro mit Kreuzfahrtpassagieren, die für diese Fahrten durchschnittlich 7,50 Euro ausgaben. Übernachtungen vor oder nach der Kreuzfahrt gaben die Kreuzfahrer 2012 durchschnittlich weitere 59,60 Euro aus.

Die gesamten Ausgaben von Kreuzfahrt-Touristen in italienischen Häfen betrug laut der EU-Studie 2009 durchschnittlich 70 Euro. Auch wenn die Zahlen der beiden Studien kaum zu vergleichen sind, ist doch tendenziell erkennbar, dass in Venedig sogar überdurchschnittlich viel Geld ausgegeben wird. Venedig profitiert hier insbesondere von der Tatsache, dass die Stadt überwiegend ein Start-/Ziel-Hafen und eher selten ein Zwischenstopp bei Mittelmeer-Kreuzfahrten ist.

Venedig: Anstehen für den Campanile
Venedig: Anstehen für den Campanile

Nicht verkennen darf man, dass Venedig erheblich unter Overtourism leidet. Das hat auch deutliche Auswirkungen als die Bevölkerung und auf traditionelle, lokale Geschäfte und Restaurants. Einen Beleg, dass hier ein Zusammenhang speziell mit Kreuzfahrt-Tourismus besteht, existiert aber unseres Wissens nicht. In unserem Beitrag „Tourists go home: Wenn Städte vor Massentourismus und Overtourism kapitulieren“ gehen wir auf diesen Aspekt, auch speziell in Hinblick auf Venedig genauer ein.

Das eigentliche Dilemma des Massentourismus bringt der italienische Wirtschaftsprofessor Giuseppe Tattara in seinem 34seitige Buch „Quantifying Cruising Venice“ (englischsprachig) kompakt auf den Punkt. Nahezu alles, was er in Zusammenhang mit der Kreuzfahrt beschreibt, trifft auch auf den landbasierten Tourismus zu, inklusive einem Großteil der Umweltkosten, da auch an Land beispielsweise Energie für die vielen Touristen erzeugt werden muss. Beim Aspekt Umweltschutz ist das Buch fehlerhaft, was dem grundsätzlichen Ansatz, Nebeneffekte des Tourismus zu quantifizieren, keinen Abbruch tut.

Beispiel Genua

Die Studie der Universität von Genua in Zusammenarbeit mit Royal Caribbean differenziert genau, für was Kreuzfahrt-Passagiere Geld an Land ausgeben. Auch wenn das von Hafen zu Hafen unterschiedlich ist, geben die Zahlen doch einen groben Eindruck, wo genau das Geld hinfließt.

Genua
Genua

In der Studie wurde auch differenziert, ob es sich jeweils um Passagiere handelt, für die Genua der Ein- oder Ausstiegshafen war, ob sie bei einem Hafenstopp (Transit) in Genua individuell an Land gingen oder einen geführten Ausflug mit der Reederei gebucht hatten. 71 Prozent der für die Studie befragten Passagiere waren nur für einen Hafenstopp in der Stadt. Mehr als zwei Drittel dieser Passagiere hatten keinen Ausflug gebucht.

Die Tabelle gibt einen Überblick, wie sich die Ausgaben der Passagiere an Land jeweils verteilen.

Ausgabentyp
Passagiere mit Ein-/Ausschiffung
Hafenstopp-Passagiere ohne Ausflug
Hafenstopp-Passagiere mit Ausflug
Summe
Transport
15,7 %
10,4 %
-
11,4 %
Parkplatzgebühren
60,1 %
-
-
17,4 %
Hotel
10,1 %
-
-
2,9 %
Essen und Trinken
6,8 %
12,9 %
33,0 %
12,1 %
Freizeit und Kultur
2,7 %
26,2 %
-
18,1 %
Shopping
4,6 %
49,7 %
62,5 %
37,3 %
Sonstiges
0,1 %
0,8 %
4,5 %
0,8 %

Beispiel kanadische Ostküste

Für einige wesentliche Kreuzfahrthäfen an der kanadischen Ostküste – Halifax, Saint John, Charlottetown und St. John’s – gibt es eine Studie von 2016, die auch deshalb interessant ist, weil sie unabhängig von der Kreuzfahrt- und Tourismusindustrie von eher kreuzfahrtkritisch eingestellten Autoren erstellt wurde.

Saint John
Saint John

Sie kommt zu einem recht differenzierten Ergebnis, was die einzelnen Kreuzfahrt-Häfen angeht. Während in Halifax, Charlotteville und Saint John die Ausgaben pro Passagier an Land jeweils um die 60 Dollar betragen, sind es in St. John’s nur 36 Dollar. Lokale Gegebenheiten spielen also offenbar eine sehr große Rolle für das Ausgabeverhalten der Passagiere.

Beispiel Florida

Sehr hoch fallen erwartungsgemäß die Ausgaben von Kreuzfahrt-Passagieren in den Häfen von Florida aus. Denn dort, wo Passagiere nicht nur für einen Hafenstopp an Land gehen, sondern die Kreuzfahrt beginnt oder endet, geben sie deutlich mehr Geld aus. Die drei größten Kreuzfahrthäfen der Welt liegen in Florida und sind hauptsächlich Start- und Ziel-Häfen.

Miami
Miami

Eine Studie des Florida Ports Council vom Dezember 2016 (leider inzwischen online nicht mehr verfügbar) geht daher von Ausgaben pro Passagier von 150 Dollar aus. Berücksichtigt wurden hierfür die Häfen Port Everglades (Fort Lauderdale), Miami, Port Canaveral, Palm Beach, Tampa und Jacksonville.

Direkt in der Kreuzfahrt gibt es Jobs für 20.676 Menschen in Florida mit einem Gesamteinkommen von 707,7 Millionen Dollar. Das ist ein durchschnittliches Jahreseinkommen von rund 34.000 Dollar.

Die Studie differenziert auch genau, welche Waren und Dienstleistungen die Reedereien lokal einkaufen und welche zentral organisiert von außerhalb angeliefert werden und somit keinen Nutzen für die lokale Wirtschaft haben. Zu den lokalen Einnahmen gehören unter anderem: verderbliche Lebensmittel, Blumen, Parkplätze und Park-Services, Taxis, Busse, Security-Dienstleistungen, Wäscherei-Service, Hafen-Lotsen und Schlepper, Arbeiter und Hilfskräfte im Terminal und im Hafen, Müllentsorgung, Treibstoff.

Was können Kreuzfahrt-Touristen tun, um sich nachhaltiger zu verhalten?

Venezia Autentica macht einige klare und sinnvolle Vorschläge, die eigentlich auf der Hand liegen. Um der lokalen Wirtschaft zu helfen, sollte man sein Geld dort ausgeben – einheimische Restaurants, traditionelle Läden statt Food-Ketten und Billigimport-Souvenirläden. Die Website listet sogar solche Geschäfte und Restaurants auf, die von Einheimischen betrieben werden.

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man an die Einheimischen denke, lokale Geschäfte und Restaurants bevorzugt und schon für das eigene Erlebnis eher an Land zu Mittag isst. Und zwar nicht die Pizza auf die Hand im Straßenverkauf, sondern in einem authentischen Restaurant mit lokaler Küche. Statt an Bord das internationale Buffet-Standardessen zu bevorzugen, nur weil’s im Reisepreis inklusive ist.

Souvenir-Shops und Restaurants in Lipari
Souvenir-Shops und Restaurants in Lipari

Und auch Reedereien können viel dazu beitragen, die lokale Wirtschaft zu stützen und nicht nur die touristische Infrastruktur und Attraktionen zu nutzen, sondern auch die lokale Bevölkerung an deren Wert teilhaben zu lassen. Große Schiffe sind dabei tendenziell im Nachteil – einfach schon deshalb, weil beispielsweise frische Lebensmittel lokal gar nicht in den benötigten Mengen verfügbar sind. Durchaus machbar ist aber etwa er Einkauf lokaler Lebensmittel für kleinere Spezialitätenrestaurants an Bord dieser Schiffe.

Reedereien mit kleinen Schiffen können deutlich flexibler sein. Besonders konsequent sind beispielsweise Hurtigruten, Intrepid Travel oder G Adventures, bei denen die enge Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern zum Unternehmensprinzip gehört. Das betrifft dann nicht nur den Einkauf, sondern auch Landausflügen und sonstige Aktivitäten der Passagier.

Ein Snack zwischendurch an Land in einer Bäckerei in Reykjavík
Ein Snack zwischendurch an Land in einer Bäckerei in Reykjavík

Intrepid Travel beispielsweise bietet in vielen Häfen am Schiff nur Halbpension. Mittag- oder Abendessen gibt es einfach nicht am Schiff, sodass die Passagiere zwangsläufig in lokalen Restaurants essen gehen – und das durchaus als Vorteil verstehen, weil das Reiseerlebnis für sie viel authentischer wird und sie am Ende der Reise mit dem guten Gefühl nach Hause fahren, die Destination nicht nur „mitgenommen“ oder gar ausgebeutet zu haben (alles angeschaut, am besten nur von außen, um das Eintrittsgeld zu sparen).

Fazit: Kreuzfahrer haben es selbst in der Hand

Die Situation ist keineswegs so einfach und eindeutig, wie es scheinen mag oder wie Vorurteile es einem einreden mögen. Die pauschale Aussage, Kreuzfahrt-Touristen würden die Kommunen nur ausnutzen und nichts zurücklassen außer Müll, ist klar falsch. Zumal auch der Müll durchaus ein Wirtschaftsfaktor ist – wenn auch vielleicht kein besonders romantischer – und lokal durchaus Arbeitsplätze schafft.

Kreuzfahrer haben es letztlich selbst in der Hand, wie nachhaltig sie sich im Urlaub verhalten und wie fair sie mit den Orten umgeht, die sie besuchen. Das trifft nicht nur auf Kreuzfahrt-Touristen zu, sondern auf jede Form des Reisens.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Bringen Kreuzfahrt-Touristen Geld in die Hafenstädte? Oder belasten sie nur?“

  1. Nach meiner Einschätzung bezüglich dem, was ich selbst gesehen bzw. von den Kreuzfahrern erzählt bekommen habe, geben viele wirklich nicht sehr viel Geld an Land aus (nach 15 Kreuzfahrten glaube ich, das ein bisschen beurteilen zu können), Ich spreche von Kreuzfahrern, die keinen Landausflug gebucht haben, sondern in Eigenregie unterwegs sind (was wir übrigens ausschließlich tun). Oft beobachten wir bzw. wurde uns beim Abendessen erzählt, dass die Gäste morgens einen Spaziergang außerhalb des Hafens machen <was nichts kostet) und dann mittags wieder aufs Schiff gehen, um zu essen. Wenn es sich anbietet, gehen sie vielleicht nachmittags nochmals von Bord. Wir selbst sind immer den ganzen Tag unterwegs und besuchen tagsüber mal gerne ein einheimisches Bistro, ein Restaurant o. ä. Zudem benutzen wir Taxis, öffentliche Verkehrsmittel und/oder Hop on hop off-Busse, um zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu kommen. Auch das bringt Geld ins Stadtsäckel. Bei einem ganztägigen Unterwegssein kommt auch das eine oder andere Souvenir in den Rucksack.
    Was uns jedes Mal erschüttert, sind die Menschenmassen in Dubrovnik. Wenn dort ein Riegel vorgeschoben wird, findet das meines vollstes Verständnis, wobei ich mir vorstellen könnte, dass bei der Masse von Leuten vielleicht doch etwas mehr in der Stadt ausgegeben wird. Meine Meinung: Ein Zuviel an Tourismus ist ungesund, ein Zuwenig bringt weniger Geld. Das ist oft eine Gradwanderung

  2. Ich kenne ja auch einige Kreuzfahrthäfen – teils von mehreren Besuchen – unter anderem auch Dubrovnik und Venedig. Gerade an diesen beiden Häfen sieht man aber auch – die Massen konzentrieren sich ganz konkret auf wenige Punkte.
    Als wir in Venedig waren, war es am Markusplatz so voll, daß ich scherzhaft sagte, daß jemand, der in Ohnmacht fällt, nicht den Boden erreicht. Wir sind mit mit den Tagesticket von Alilaguna unter anderem nach Murano gefahren. Dort haben wir das Glasmuseum besucht. Zu Beginn unseres Besuches waren wir und drei weitere Besucher dort. Auch zu Ende unseres Besuches reichten mit Sicherheit 2 Hände aus, um die Besucher zu zählen. Und das ist noch nichtmal ein „Geheimtipp“. In Dubrovnik braucht man auch oft nur von der Hauptachse, wo sich die Massen durchschieben, in eine der Seitengassen gehen und man ist allein unterwegs. Häufig ist es also weniger die Menge an Touristen, sondern die Konzentration der Touristen auf wenige Attraktionen.

Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner