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Celebrity Cruises & Celebrity Edge: Interview mit CEO Lisa Lutoff-Perlo

Wie verändert sich Celebrity Cruises mit der Celebrity Edge? Wie kann die bestehende Flotte mit den innovativen Neuerungen der Edge mithalten? Und wie wichtig ist der deutsche Markt für Celebrity Cruises? Bei einer Schiffsführung in der Werft hatte ich die Gelegenheit für ein Interview mit Lisa Lutoff-Perlo, President and CEO Celebrity Cruises.

Wir trafen uns für das Interview auf dem „Magic Carpet“ der Celebrity Edge in der Werft Chantiers de l’Atlantique in Saint Nazaire, 49 Tage vor der offiziellen Fertigstellung der Celebrity Edge. Zuvor hatten Lisa Lutoff-Perlo und RCL-CEO und -Chairman Richard Fain einer kleinen Gruppe von internationalen Journalisten die wesentlichen Neuerungen und Besonderheiten der Celebrity Edge direkt an Bord vorgestellt und gezeigt.

Lisa Lutoff-Perlo ist in verschiedenen Positionen bereits seit 34 Jahren bei Celebritys Mutterkonzern Royal Caribbean Cruises – noch länger als Richard Fain. Die Rolle als President und CEO von Celebrity Cruises hat sie seit Dezember 2014, also seit knapp vier Jahren.

Was verändert die Celebrity Edge für Celebrity Cruises und für Ihre Passagiere?

Als ich zu Celebrity Cruises in der neuen Funktion als President und CEO zurückkehrte, war dieses Schiff (Anm.: die Celebrity Edge) wirklich wichtig für mich, weil es zum Impulsgeber für den Wandel geworden ist. Das Design für die Solstice Class hatte schon vor langer Zeit begonnen, 2005. Sie ging 2008 in Dienst. Seit der Celebrity Reflection 2012 haben wir kein neues Schiff mehr heraus gebracht. Seit dem hatten wir auch keine Gelegenheit, ein neues Schiff zu designen.

„Das war eine entscheidende Zeit für Celebrity Cruises, um klar zu machen, wer wir sind, und wofür wir stehen.”

Das waren Hundejahre in der Kreuzfahrtbranche, während alle anderen weiter neue Schiffe herausbrachten. Aus meiner Sicht war das eine entscheidende Zeit für Celebrity Cruises, um klar zu machen, wer wir sind, wer wir künftig sein werden und wofür wir stehen werden, nicht nur als Marke, sondern im Verhältnis zur gesamten Kreuzfahrt.

Als ich anfing, war das Design der Celebrity Edge schon vorhanden, also überlegten wir, wie wir das noch einmal neu machen konnten und begannen von vorne. Denn zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass das vorhandene Design ein hübsches Schiff sein würde, es aber keinen deutlichen Wandel gebracht hätte.

Der beste Weg für eine Veränderung, sowohl für uns selbst als auch für die ganze Branche, ist ein völlig neues Konzept. Deshalb stellt die Celebrity Edge für uns dieses völlig neue Konzept dar.

Dennoch baut es auf derselben Grundlage und denselben Säulen auf, für die Celebrity Cruises steht. großartiges Design; die Destinationen, die wir besuchen; unsere Kulinarik; unser Service; und unsere Kabinen, das Gefühl, das sie vermitteln und wie sie ausgestattet sind.

„Die Kabinen bringen einen ganz nahe heran, to the edge.”

Vergleichen wir diese fünf Säulen mit dem, was wir heute auf der Celebrity Edge gesehen und über Celebrity Cruises gehört haben: das Design; die (Anm.: großen) Fenster; der Magic Carpet; die Kabinen mit Infinite Veranda. Da dreht sich alles um die Säule „Destinationen“, wie sie einen näher ans Meer bringen, näher an die Orte, die wir besuchen. Und die Kabinen bringen einen ganz nahe heran, „to the edge“, nicht mit der Barriere eines herkömmlichen Balkons dazwischen.

Denken wir an die kulinarischen Angebote, beispielsweise auch am Magic Carpet, dann bleiben wir unseren Marken-Säulen treu, vergrößern und verstärken sie aber auf intensive Weise, was das Design von Jouin Manku, Kerry Hoppen, Patricia Urquiola, Tom Wright weiter unterstreicht (Anm.: siehe www.celebritycruises.com/edge/design/ ).

Die Celebrity Edge ist das Schiff, mit dem der Wandel beginnt. Also wollte ich weltweit renommierte Designer finden, die nie zuvor ein Kreuzfahrtschiff gestaltet haben. Ich will mit einem klaren Design-Statement ein höheres Vertrauen in der allgemeinen Welt schaffen, nicht nur bei Leuten, die in Kreuzfahrt-Dimensionen denken. Ich will die vorgefassten Vorstellungen zerschmettern. Und genau das ermöglicht uns diese neue Baureihe an Schiffen.

Löst das nicht die bestehende Flotte zu sehr von der neuen Celebrity Edge und ihren Schwesterschiffen los?

Deshalb ist es wirklich wichtig zu berücksichtigen, dass wir uns für das Design der Celebrity Edge sehr viel Inspiration von der bestehenden Flotte geholt haben. Der Rooftop Garden ist ein gutes Beispiel dafür. Unsere Inspiration dafür war der Lawn Club (Anm.: von den Solstice Class-Schiffen). Wir haben uns gefragt: Wie können wir den Lawn Club weiter entwickeln zu einem veränderten Bereich, der moderner ist und dem Gast eine etwas andere Erfahrung bietet, aber mit den gleichen Intentionen? So ist das entstanden.

„Wir haben uns für das Design der Celebrity Edge sehr viel Inspiration von der bestehenden Flotte geholt.”

Oder die Martini Bar auf der Grand Plaza: Wir haben Martini Bars auf allen unseren Schiffen, also ist das lediglich eine Weiterentwicklung oder Transformation der Martini Bar. Wir haben das auch mit Restaurants gemacht. Das ist eine kleine Verbeugung an die Restaurants, die wir bereits in der Flotte haben. Die Speisekarten unterscheiden sich, das Design unterscheidet sich und die Namen weichen hier und da etwas von den bisherigen ab. Aber sie stehen alle in Verbindung zueinander. Das war uns sehr wichtig.

„Die restliche Flotte hat viel für die Edge getan, aber die Edge bewirkt auch viel für die restliche Flotte.”

Den letzten Aspekt bezüglich der Celebrity Edge, den ich ansprechen will, ist, was sie für den Rest der Flotte bewirkt hat. Die positiven Reaktionen auf die Edge und die Begeisterung für das Schiff hat dazu geführt, dass wir 530 Millionen Dollar für die Modernisierung der restlichen Flotte bewilligt bekommen haben, um sie im gleichen Design-Stil umgestalten zu können. Kelly Hoppen wird also beispielsweise also die Suiten und das Retreat-Erlebnis auf alle Schiffe bringen. Wir aktualisieren die Speisekarten und Konzepte der verschiedenen Restaurants und so weiter. Die restliche Flotte hat viel für die Edge getan, aber die Edge bewirkt auch viel für die restliche Flotte.

Wie lässt sich das auf den bisherigen Schiffsklassen umsetzen? Beispielsweise das Poolkonzept, die Raumhöhe und Ähnliches lassen sich da ja nicht einfach ändern …

Für mich als President und CEO ist es das Wichtigste, für eine klare Marke zu stehen, unabhängig davon, auf welchem Schiff man gerade ist. Ich will die Marke nicht aufteilen und unterschiedliche Baureihen von Schiffen haben, die sich so stark unterscheiden, dass der Gast sich nicht mehr wie bei Celebrity fühlt.

Ich denke, das Redesign ist dafür wichtig. Es ist, wie wenn man ein renoviertes Haus mit einem neuen vergleicht. In beiden Fällen wird man ein schönes Ergebnis erzielen, aber eben mit ein paar Unterschieden.

„Ich glaube, dass eine Marke, die sich nur über die Hardware definiert, keine vollständige Marke darstellt.”

Für mich ist die Hardware weniger wichtig als das Gesamterlebnis, weil ich glaube, dass eine Marke, die sich nur über die Hardware definiert, keine vollständige Marke darstellt. Die Deckenhöhe des Oceanview Cafés und die Fenster auf den Solstice-Class-Schiffen werden natürlich nie so hoch sein wie auf der Celebrity Edge. Das ist der Vorteil, wenn man ein Schiff von Grund auf neu planen kann. Zehn, 15 Jahre später gestaltest du mit Tim Wright diese Rampe (Anm.: in der Eden Lounge der Celebrity Edge), diese organischen Features und das Resort Deck, das einfach unglaublich ist und Dir eine zwei Stockwerke hohe Glasfront erlaubt, wie man sie nie zuvor gesehen hat. Das sind Vorteile, die sich nie auf den Rest der Flotte übertragen lassen.

Aber für mich sind wichtiger die Antworten auf Fragen wie „fühlt es sich genau so an?“ und „gefällt mir das Ambiente unabhängig von besonderen Features?“ über alle Schiffe de Flotte hinweg. Das ist es, worauf ich mich mit meinem Team am meisten konzentriert habe. Darauf haben wir genau geachtet, als wir die Celebrity Edge gestaltet haben.

Und nehmen wir nur ein Beispiel: Die Millennium Class kann nach Venedig hinein fahren. Dieses Schiff hier (Anm.: Celebrity Edge) wird das nie können. Das ist ein enormer Vorteil für die Schiffe der Millennium Class.

Verändert sich mit dem neuen Konzept und mit dem neuen Schiff auch die Zielgruppe von Celebrity Cruises?

„Unsere Zielgruppe sind die wohlhabenden Urlauber, denen die gleichen Dinge wichtig sind wie uns.”

Nein, wir ändern da nichts. Unsere Zielgruppe sind die wohlhabenden Urlauber, denen die gleichen Dinge wichtig sind wie uns. Wer also mit uns reist, dem sind auch die fünf Säulen wichtig, über die wir ja schon gesprochen haben und die für uns als Celebrity Cruises wirklich bedeutend sind. Der Gast muss bereit sein, für Celebrity Cruises mehr zu bezahlen, denn wir sind nicht die billigsten im Markt. Weil wir Schiffe wie die Celebrity Edge bauen, weil wir Kulinarik bieten, wie wir es tun. Wir investieren mehr und haben eine entsprechende Position im Kreuzfahrtmarkt.

Das großartige an unserer Marke ist, dass es in der „Modern Luxury“-Kategorie außer uns niemand anderes gibt. Wir haben uns da glaube ich eine schöne Nische erarbeitet.

Und wie wichtig ist der deutsche Markt für Celebrity Cruises?

„Der deutsche Markt ist großartig für Celebrity Cruises.”

Wir haben vier Hauptmärkte, daran ändert sich nicht. Das sind die USA, Kanada, Australien und Großbritannien. Aber Deutschland wird immer wichtiger für uns. Was wir in Deutschland tun müssen, ist die wohlhabenden Reisenden zu erreichen und anzusprechen, die genau das Celebrity-Erlebnis haben wollen. Wir haben den deutschen Markt bisher wahrscheinlich nicht in einer Weise angesprochen, wie wir das hätten tun sollen oder müssen. Aber das werden wir jetzt ändern. Wir haben eine sehr starke Strategie und der deutsche Markt ist großartig für Celebrity Cruises.

RCL-Chairman Richard Fain und Celebrity-CEO Lisa Lutoff-Perlo am Magic Carpet der Celebrity Edge.
RCL-Chairman Richard Fain und Celebrity-CEO Lisa Lutoff-Perlo am Magic Carpet der Celebrity Edge.

Anmerkung*: Cruisetricks.de führte das Interview anlässlich einer Besichtigung der Celebrity Edge in der Werft Chantiers de l'Atlantique in Saint Nazaire auf Einladung von Celebrity Cruises.

Weitere Teile der Serie "Werftbesuch bei der Celebrity Edge: Eindrücke, Bilder, Neuigkeiten":

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Cruisetricks.de führte das Interview anlässlich einer Besichtigung der Celebrity Edge in der Werft Chantiers de l'Atlantique in Saint Nazaire auf Einladung von Celebrity Cruises.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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