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Costa Diadema in der Fincantieri-Werft Marghera

Costa Diadema bekommt erstmals Wasser unter den Kiel

Mit Münzzeremonie, kirchlichem Segen, italienischer Nationalhymne und Werfttaufe haben Costa und Fincantieri feierlich die letzte Bauphase der Costa Diadema eingeleitet. In der Marghera-Werft von Fincantieri nahe Venedig begann am Freitag, 15. November 2013 das Aufschwimmen der Costa Diadema, die am 30. November 2014 an Costa ausgeliefert werden soll.

Regen und Windböen machten die Feierlichkeiten in Marghera zum so genannten technischen Launch der Costa Diadema ein wenig ungemütlich, aber festlich ging es trotzdem zu: Aus Sicherheitsgründen ohne großes Publikum – kurz vor dem Aufschwimmen des Schiffes – waren unter anderem Werftchef Antonio Quintano und Costa-CEO Michael Thamm zum Verschweißen der Glücksmünzen an Bord gegangen, bevor die Costa Diadema auf der Bühne vor dem Schiffsbug per Gebet ihren kirchlichen Segen erhielt; die italienische Nationalhymne sorgte für weltliche Ehren.

Als Patin der Werft-Taufe hatte Costa eine vielfahrende Passagierin ausgewählt: die Sizilianerin Franca Grasso. Mit einem kleinen Beil durchtrennte sie eine rote Schnur, was den Mechanismus auslöste, der die Champagnerflasche an der Bordwand der Costa Diadema zerplatzen ließ.

Aufschwimmen beginnt
Aufschwimmen beginnt

Unter dem lang anhaltenden Heulen der Werftsirenen begann das Wasser ins Trockendock einzuströmen. Allerdings wurde das Aufschwimmen kurz darauf zunächst unterbrochen, da der Wind in Marghera zu stark war. Tatsächlich aufschwimmen sollte die Costa Diadema dann, sobald die Wetterbedingungen es zulassen.

Costa Diadema – Projekt „Super Costa“

Das Schiff – Projektname „Super Costa“ – ist eine neue Schiffsklasse in der Flotte von Costa und das größte je in Italien gebaute Kreuzfahrtschiff. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung Ende 2014 fast drei Jahre nach der Concordia-Katastrophe markiert sie einen gewissen Neustart für Costa. Zusammen mit dem für Costa neuen Trend-Konzept „Slow Cruising“ auf beiden kleineren Schiffen mit dem „neo“ im Schiffsnamen, neoRomantica und neoRiviera (ex Grand Mistral), kann die Reederei wieder mit neuen Ideen, Innovationen und spannenden Destinationen werben und das Tief nach dem Schiffsunglück der Costa Concordia überwinden. Costa-CEO Michael Thamm stellte denn auch fest: „Costa ist zurück. Costa hat seine alte Stärke wieder.“

Jungfernfahrt ab 5. November 2014

Am 30. Oktober 2014 soll die Costa Diadema von Fincantieri an Costa ausgeliefert werden. Zur Jungfernfahrt soll sie am 5. November 2014 starten, bevor das Kreuzfahrtschiff dann ab Mitte November wöchentlich ab Savona im westlichen Mittelmeer unterwegs sein wird. Ob die Jungfernfahrt wie geplant am Venedig starten kann, ist aktuell allerdings noch unklar: Möglicherweise gilt zu diesem Zeitpunkt nämlich bereits die neue Sperre für große Kreuzfahrtschiffe für die Fahrt durch den Giudecca-Kanal in Venedig.

Die Costa Diadema kommt im 66. Jahr seit Bestehen von Costa. Das erste Kreuzfahrtschiff der Reederei, die „Anna C“ ging am 31. März 1948 in Dienst. Sie hatte Platz für 768 Passagiere.  Ihre erste Passagierfahrt führte sie damals von Genua nach Buenos Aires.

Einige Computer-Zeichnungen von Costa zeigen ganz gut, in welchen Design-Stil das neue Flaggschiff  der italienischen Reederei gehalten sein wird (alle Bilder: Costa):

Zahlen und Fakten: Cost Diadema

Die Costa Diadema soll Platz für maximal 4.947 Passagiere (3.708 bei Doppelbelegung der Kabinen) und 1.253 Besatzungsmitglieder bieten, insgesamt also maximal 6.200 Personen. Sie hat eine Länge von 306 Metern, ist 37,2 Meter breit und hat eine Tonnage von 132.500 BRZ.

Damit wird sie Platz 12 in der Rangliste der größten Kreuzfahrt-Schiffsklassen einnehmen – von der Tonnage her knapp hinter Royal Caribbeans Voyager Class. In Hinblick auf die maximale Passagierzahl wird die Costa Diadema zu ihrer Indienststellung sogar auf Platz vier rangieren, vor ihr nur Royal Caribbeans Oasis- und Quantum Class, Norwegians Breakaway Class sowie die Norwegian Epic.

Details und Features

Wichtigste Neuheit der Costa Diadema: Das Schiff öffnet sich zum Meer hin, das Seefahrtserlebnis soll wieder stärker in den Vordergrund rücken. Das betonte Schiffsdesigner Joseph Farcus auf der Pressekonferenz nach der Zeremonie. Man wolle dem Passagier in den öffentlichen Räumen wieder mehr Meer-Erlebnis bieten. Den Zugang zum Meer bezeichnete Farcus als das wichtigste Feature der Costa Diadema.

Entsprechend soll die Costa Diadema auf Deck 5 mit einer breiten Promenade inklusive einiger Cabanas und mit mehrstöckigen öffentlichen Bereichen mit viel Blick aufs Meer das Ambiente eines Ferienressorts am Meer bekommen. Zentrum im Inneren des Schiffs ist die Portobello Market Piazza.

Bierhaus, Vinothek, Proseccheria

In der Gastronomie gibt es im Vergleich zu den Schiffen der bestehenden Costa-Flotte sowohl neue Bars als auch Restaurants. Neu sind auf der Costa Diadema beispielsweise das Bierhaus „Birreria La Fiamma“, die Vinothek „Vinoteca Huit-Huit“ und die Prosecccheria „Bar Bollicine“.

Bei den Restaurants kommt ein japanischer Teppanyaki-Grill, die Pizzeria Piazza Pizza sowie die Eisdiele „Gelateria Amarillo“ hinzu. Für die Passagiere der Samsara-Spa-Kabinen und -Suiten gibt es für Mittag- und Abendessen im exklusiven Zuzahlrestaurant Samsara ohne Aufpreis.

Insgesamt hat die Costa Diadema 15 Bars und 7 Restaurants.

Wellness und Pools

Das Samsara-Spa erstreckt sich mit 7.800 Quadratmetern Fläche über drei Decks einschließlich eines Außenbereichs, dazu ein großer Fitnessclub. In den frei zugänglichen Bereichen verfügt die Costa Diadema über insgesamt acht Whirlpools sowie drei Swimmingpools, einer davon mit verschiebbarem Glasdach.

Entertainment

Neben Costa-Klassikern wie 4D-Kino Theater und Grand-Prix-Rennsimulator gibt es auf der Costa Diadema auch ein sich über drei Decks erstreckendes Theater und – neu – einen Country Rock Club.

Technik: Umweltschutz, Antrieb

Technisch ist die Costa Diadema auf dem modernsten Stand. Als eines der ersten Schiffe innerhalb der Flotten in der Carnival Corp, zu der Costa gehört, wird sie mit einem dreifachen Abgasfiltersystem gegen Schwefel- und Stickoxide sowie Partikel und Ruß ausgestattet sein. Das System wurde, wie beim Launch der Costa Diadema bekannt wurde, von einem italienischen Unternehmen entwickelt, dass Costa inzwischen übernommen hat. AIDA hatte dieses System bereits Ende August 2013 angekündigt, aber dabei noch keine Angaben zum Hersteller machen wollen.

Im Vergleich zur vorausgegangenen Schiffsgeneration bei Costa, der Concordia-Klasse (Serena, Pacifica, Favolosa, Fascinosa), soll laut CEO Michael Thamm der Treibstoff-Verbrauch pro Passagier und Tag um rund 40 Prozent niedriger sein – was zum Teil an zahlreichen Optimierungen am Schiff, zum Teil aber auch an der höheren Passagierdichte auf der Costa Diadema liegen dürfte.

Beim Antrieb bleibt Costa konservativ: Anders als AIDA, die bei den beiden neuen, in Japan beauftragten Schiffen erstmals auf Pod-Antrieb setzen, bleibt Costa auch bei der Costa Diadema dem Propeller-Antrieb treu.

4 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

4 Gedanken zu „Costa Diadema bekommt erstmals Wasser unter den Kiel“

  1. bei der Taufe in Marghera wurden aus 12000 Frauen 4 ausgewählt.
    Die Frauen kamen aus Deutschland, Frankreich ,Italien und der Schweiz.
    Es wurden auch auf dem Deck die passenden Münzen eingeschweisst.
    Nun sieht man immer nur eine Taufpatin, nämlich die Italienerin Franca Grasso.
    Frage: waren die andern drei nur Statistinnen?

  2. Dass es vier Patinnen gegeben haben soll, höre ich ehrlich gesagt zum ersten Mal, insofern kann ich die Frage leider nicht beantworten. Ich habe vor Ort bei den Feierlichkeiten jedenfalls auch keine weiteren Patinnen außer Franca Grasso gesehen.

  3. Herr Neumeier ich glaube sie waren bei den Feierlichkeiten nicht
    überall anwesend, sonst hätten Sie gesehen, dass 4 Münzen einge-
    schweisst wurden. Bei der Einsegnung waren auch alle 4 Frauen
    auf der Bühne. Die Zeitung la Stampa vom 16. Nov. haben Sie somit auch nicht gelesen, denn dort hat man die 4 Frauen ebenfalls erwähnt.

  4. Ich will mich da gar nicht mit Ihnen streiten, vielleicht haben Sie ja Recht.

    Die italienische Presse verfolge ich nicht, schon mangels ausreichender Italienischkenntnissen. Haben Sie einen Link zu dem besagten Artikel in La Stampa?

    Aber bei der Einsegnung stand ich direkt an der kleinen Bühne vor dem Schiff und da sind keine drei weiteren Frauen in irgend einer Weise in Erscheinung getreten; wenn sie da waren, dann standen sie bestenfalls passiv im Hintergrund. Aktiv war auf der Bühne lediglich Franca Grasso. Das Einschweißen der Münzen fand im Schiffsinneren in kleinem Kreis statt. Soweit ich weiß, waren da lediglich ein paar Offizielle (inklusive möglicherweise besagter Patinnen) dabei, während der Rest der geladenen Gäste draußen im Regen wartete.

    Kurz: Ich kann Ihnen nicht sagen, warum eventuell tatsächlich vorhandene, weitere drei Patinnen nirgendwo weitere Erwähnung finden …

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