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Am kommenden Samstag nur eines von zwölf Schiffe in Venedig: MSC Divina

Venedig: Schon 2014 keine großen Kreuzfahrtschiffe mehr

Nach langen Diskussionen macht Venedig nun offenbar ernst, und das schneller als erwartet: Bereits von Januar 2014 an soll die Zahl der großen Kreuzfahrtschiffe im Giudecca-Kanal vor dem Markusplatz deutlich reduziert werden. Ab November 2014 an dürfen Schiffe mit einer Tonnage von mehr als 96.000 BRZ gar nicht mehr durch den Giudecca-Kanal zu den Kreuzfahrt-Terminals von Venedig fahren.

Update: Inzwischen wurde die Verordnung zum Verbot großer Kreuzfahrtschiffe in der Lagune von Venedig von einem Gericht aufgehoben, die Begrenzung gilt also aktuell (letzte Aktualisierung: Oktober 2015) nicht mehr. Update (Nov. 2017): Inzwischen gibt es einen neuen Kompromiss, der die großen Kreuzfahrtschiff über 55.000 BRZ nach Marghera verlegen will.

Wie mehrere italienische Tageszeitungen berichten, hat Italiens Regierungschef Enrico Letta zusammen mit dem Bürgermeister von Venedig und dem Port of Venice diesen Beschluss gefasst, der ein in anderer Form bereits bestehendes, aber mit einer Ausnahmeregelung versehenes Dekret des Umweltministers aus dem Jahr 2012 nun tatsächlich umsetzen soll.

Demnach sollen von Januar 2014 an keine Fähren mehr auf dem Giudecca-Kanal fahren dürfen. Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 40.000 BRZ sollen im Verhältnis zu den Zahlen von 2012 um 20 Prozent reduziert werden. Umweltschädliche Emissionen in der Stadt sollen damit um rund 50 Prozent reduziert werden, so die italienische Regierung. Weiterhin sollen sich die An- und Abfahrten auf die Morgen- und Abendstunden konzentrieren und es dürfen nur noch maximal fünf Schiffe gleichzeitig im Kreuzfahrthafen von Venedig anlegen.

Richtig ernst wird es ab November 2014 (Update: verschoben auf Januar 2015) – dann nämlich dürfen Schiffe mit mehr als 96.000 BRZ den Kreuzfahrt-Hafen von Venedig gar nicht mehr über die Route durch den Giudecca-Kanal anlaufen.

Völlig unklar ist, ob die großen Schiffe nach dem 1. November 2014 dann zunächst überhaupt noch Venedig anlaufen werden können. Denn Alternativem zum Giudecca-Kanal gibt es bislang nicht. Mittelfristig käme eine alternative Anfahrtsroute über den Kanal Contorta Sant‘ Angelo in Frage, dessen Ausbau schätzungsweise rund 100 Millionen Euro kosten würde. Möglicherweise könnte auch ein Teil des Frachthafens von Marghera am Festland zu einem Kreuzfahrt-Hafen ausgebaut werden.

Von der Sperre für Schiffe größer 96.000 BRZ betroffen wären dann ab November 2014 beispielsweise Schiffe der Fantasia Class von MSC, die beiden größten Schiffsklassen von Costa, etwa die Costa Fascinosa oder Costa Serena, Celebrity Cruises’ Solstice Class oder Royal Caribbeans Voyager Class. Knapp unter der Tonnage-Grenze bliebe dagegen etwas die Jewel Class von Norwegian Cruise Line oder die Vision Class von Royal Caribbean.

1 Kommentar

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

1 Gedanke zu „Venedig: Schon 2014 keine großen Kreuzfahrtschiffe mehr“

  1. Das Problem hat Venedig nicht erst seit gestern! Man hätte sich bei diesem Ansturm von Schiffen, hervorgerufen ob dem großen Interesse an der Lagunenstadt weltweit, schon viel früher Gedanken darüber machen müssen und evtl. einen neuen Kreuzfahrthafen außerhalb zu bauen. Andere Zielstädte haben dies in der Zwischenzeit doch auch getan…

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