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Holland America Line mustert Amsterdam, Maasdam, Rotterdam und Veendam aus

Vier Kreuzfahrtschiffe verlassen noch 2020 die Flotte von Holland America Line: die zwei S-Class-Schiffe Veendam und Maasdam sowie die beiden R-Class-Schiffe Amsterdam und Rotterdam. Zwei der Schiffe gehen an die britische Fred Olsen Cruise Lines.

Die vier Schiffe wurden laut Holland America Line paarweise verkauft. Die Käufer nannte die US-Reederei mit niederländischen Wurzeln nicht. Maasdam und Veendam sollen im August an den neuen Eigentümer übertragen werden.

Update 29.8.: Inzwischen ist auch der Käufer der Veendam und Maasdam bekannt. Es handelt sich um die griechische Fährgesellschaft Seajets. Die Schiffe wurden in Aegean Majesty und Aeagean Myth umbenannt.

Amsterdam und Rotterdam gehen der Meldung zufolge an einen anderen Käufer. Die britische Fred. Olsen Cruise Lines hat kurz darauf bekannt gegeben, dass sie der Käufer für diese beiden Schiffe sind. Dieser Deal ist offenbar für September 2020 geplant. Amsterdam und Rotterdam sollen dann in „Bolette“ und „Borealis“ umbenannt werden. Die beiden Schiffe sollen ältere Schiffe der Flotte bei Fred. Olsen ersetzen.

Die Schiffsverkäufe sind Teil der relativ umfangreichen Flottenreduzierung bei Carnival Corp. als Folge der Coronakrise. Der letzten Ankündigung zufolge sollen die Kreuzfahrtmarken des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens insgesamt 13 Schiffe ausmustern.

Alle Reisen der vier Kreuzfahrtschiffe wurden abgesagt. Die Weltreise der Amsterdam von 2021 wird auf 2022 verschoben und von Zaandam gefahren.  Sie fährt auch die „Grand Africa Voyage“ ab 10. Oktober 2021.

Im Herbst wird die Flotte von Holland America Line dann nur noch aus zehn Schiffen bestehen. 2021 plant mit der Ryndam die Indienststellung eines dritten Schiffs der Pinnacle-Class und erhöht die Flottenkazazität damit wieder etwas.

Veendam und Maasdam sind die letzten beiden Kreuzfahrtschiffe der S-Class bei Holland America Line.

Die Maasdam wurde 1993 als zweites von vier Schiffen der S-Klasse in die Flotte aufgenommen. Mit 1.258 Gästen ist es das vierte Schiff von Holland America Line, das den Namen Maasdam trägt. Zuletzt fuhr Schiff mit einer Tonnage von BRZ 55.575 auf längeren Routen im Südpazifik und in Alaska.

Veendam
Veendam

Die Veendam wurde 1996 in Dienst gestellt Sie ist ebenfalls das vierte Schiff von Holland America Line, das diesen Namen Veendam trägt. Sie hat eine Tonnage von BRZ 57.092 und bietet Platz für 1.350 Passagiere.

Rotterdam
Rotterdam

Das erste Schiff der R-Klasse, die Rotterdam mit einer Tonnage von BRZ 61.849, wurde 1997 eingeführt. Mit 1.404 Gästen ist es das sechste Schiff der Holland America Line, das den Namen Rotterdam trägt.

Die Amsterdam wurde im Jahr 2000 als letztes von vier Schiffen der R-Klasse in die Flotte aufgenommen. Mit einer Kapazität von 1.380 Passagieren ist es das dritte HAL-Schiff, diesen Namen erhielt. Das Kreuzfahrtschiff mit einer Tonnage von BRZ 62.735 war zuletzt auf Weltreise.

Amsterdam
Amsterdam

Von den bisher vier Kreuzfahrtschiffen der R-Class verbleiben nach Ausmusterung der beiden anderen Schiffe nun noch die Volendam und Zaandam in der HAL-Flotte.

5 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

5 Gedanken zu „Holland America Line mustert Amsterdam, Maasdam, Rotterdam und Veendam aus“

  1. Der Verkauf an Fred. Olsen dürfte das Todesurteil für die bislang dort eingesetzten „Boudicca“ und „Black Watch“ sein, die Schwesterschiffe des Phoenix-Klassikers „Albatros“. Für die beiden 47 Jahre alten Schiffe wird sich höchstwahrscheinlich kein Käufer mehr finden außer dem Abwracker.

    Kaufmännisch verständlich, aber aus meiner persönlichen Sicht sehr schade, da sie zu den klassischen letzten Kreuzfahrtschiffen auf den Weltmeeren gehören (d. h. mit umlaufender Teak-Promenade, Stufenheck, mehr auf Eleganz als auf maximale Raumausnutzung entworfen, etc.).

  2. Aus meiner subjektiven Sicht geht die Entwicklung bei „Holland-America“ als Qualitäts-Veranstalter in die falsche Richtung. Alle Neubauten – auch bei „Holland-America“ – werden immer mehr Einheits-Schiffbau mit Maximierung des umbauten Raumes. Dass diese Raumobjekte sich auf dem Wasser bewegen, wird am besten ausgeblendet. Aufenthalsqualität im Freien, an Deck spielt keine Rolle mehr. Die Qualität definiert sich nur noch über das was in den Räumen stattfindet.

    Das macht für eine Reederei, die sich zwischen Expeditions-Schiffen und Massen-Kreuzfahrt positioniert zunehmend keinen Sinn mehr. Eigentlich wäre hier – neben den Expeditionsschiffen – das zweite Marktsegment, das am ehesten nach Corona dauerhaft Bestand haben könnte. Natürlich ist es schwierig, die neuen großen Schiffe in der heutigen Zeit zu verkaufen, zumal die Ausstattung über dem Massenmarkt liegen dürfte. Also setzt man den einmal eingeschlagenen Weg fort, auch wenn er nach Corona falsch sein könnte.

  3. Ich gebe den beiden Herren total recht! Ich bin so Meeres- und Schiffs süchtig, daß es mir eigentlich egal ist, auf welchem Schiff ich mich befinde, ich hole stets für mich das Beste heraus und alles andere ignoriere ich mehr oder weniger! Jedoch tendiere ich total zu dem „klassischen Schiffsstil“.. sprich Promenaden, Bars , ruhige Eckchen im Freien etc. gemütliche Salons und keine überdimensonalen Speisesäle..

  4. Schade, Holland America verkauft gerade die Schiffe die für uns das Optimum für erhlsame, erlebnisreiche, komfortable Kreuzfahrten ausgemacht haben. Wir haben uns auf Reisen mit diesen Schiffen immer wohlgefühlt, auch wenn die Bordsprache englisch war. Die Informationen waren gut, das Entertainment war hervorragend, es gab immer genügend Platz und ruhige Ecken, an Deck und im Schiff. Diese Schiffe hatten aus unserer Sicht die optimale Größe.

  5. Ich muss meinen Vorrednern zustimmen. Die jetzt verkauften Schiffe gehörten schon zu den gemütlicheren Schiffen mit weniger Massen an Passagieren. Aber ich kann die Entscheidung auch nachvollziehen. Man wird diese 25-30 Jahre alten Schiffe eher verkaufen als eine vier Jahre alte Koningsdam. Und für einen typischer Second-Hand-
    Käufer wie Fred. Olsen wären die Schiffe sowieso zu groß. Ich denke, diejenigen, die sich jetzt beschweren, dass HAL die kleinen Schffe abgibt, hätten auch nicht unbedingt Freude daran, wenn Fred. Olsen die Black Watch/Boudicca (?) durch Riesenschiffe wie die Eurodam oder die Koningsdam ersetzen würde.

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