Isolde Susset wird neue Geschäftsführerin von Hapag-Lloyd Cruises. Julian Pfitzner, seit 2020 im Amt, verlässt die Luxus- und Expeditionsreederei auf eigenen Wunsch, wie Hapag-Lloyd Cruises mitteilt.
Isolde Sussett ist seit 1997 im Produktmanagement bei Hapag-Lloyd Cruises in Hamburg tätig. 2013 übernahm sie auch die Leitung der Touristik-Abteilung. Die Indienststellung der drei neuen Expeditionsschiffe Hanseatic Nature, Hanseatic Inspiration und Hanseatic Spirit begleitete sie von der Planung bis zur Taufe – bei der Hanseatic Nature ist sie sogar die Taufpatin des Schiffs.
Als Expeditionsspezialistin soll sie nun in ihrer neuen Rolle auch die Verantwortung für die beiden Luxusschiffe von Hapag-Lloyd Cruises, die Europa und die Europa 2 übernehmen.
In einer Pressemitteilung kündigt TUI Cruises‘ CEO Wybcke Meier auch die „Schaffung neuer Stellen im Produktmanagement sowie der Neuausrichtung in den Bereichen Customer Service, Sales und Marketing“ an und sieht Hapag-Lloyd Cruises damit als „bestens für die Zukunft aufgestellt“.
Der scheidende Geschäftsführer Julian Pfitzner hatte im Dezember 2020 in der schwierigen Phase während und nach der Pandemie die operative Leitung von Hapag-Lloyd Cruises übernommen. Zuvor ist er über zehn Jahre lang für das Strategische- und Produkt-Marketing von Hapag-Lloyd Cruises, den Hapag-Lloyd Cruises Club sowie für die Planung und Einführung und dann für das Produktmanagement der Europa 2 verantwortlich gewesen. Er verlässt Hapag-Lloyd Cruises auf eigenen Wunsch, wie die Reederei mitteilt.
„Wir danken Julian Pfitzner sehr herzlich für seinen großartigen Einsatz und wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Aufgaben“, schreibt Wybcke Meier in der Pressemitteilung. Sie freue sich zugleich auf eine intensivere Zusammenarbeit mit Isolde Susset und wünsche ihr viel Erfolg in ihrer neuen Position als Managing Director Hapag-Lloyd Cruises.
Dann hat es Frau Wiebke Meier möglicherweise auch noch geschafft, im Zuge ihrer fatalen downtrading-Strategie und der Angleichung des Hapag Lloyd-Produktes an die „Mein Schiff“-Standards den „letzten Hapag Lloyd Mohikaner“ aus dem Unternehmen zu „vertreiben“. Zumindest klingt doch der „Dank“ in der Pressemitteilung relativ zurückhaltend.
Dr. Wolf-Dietrich Müller
Das würde ich so jetzt noch sagen. Isolde Susset ist absolutes Urgestein und sicherlich die wichtigste Person im Expeditionsgeschäft von Hapag-Lloyd Cruises. Und auch die Dankesformel an Julian Pfitzner ist mit „sehr herzlich“ mehr als nur Standard in einer solchen Situation.
Aber klar, die Integration unter der Dachmarke „TUI Cruises“ (man bedenke, dass die großen Schiffe jetzt ja als „Mein Schiff“ vermarktet werden) bringt natürlich organisatorische Veränderungen und verändert auch die finanziellen Freiheiten, die Hapag-Lloyd Cruises in der Vergangenheit hatte – sprich: Auch Hapag-Lloyd muss jetzt nennenswert Profit abwerfen, was in einem größeren Unternehmen auch ganz normal ist und letztlich sogar die Existenz sichert. Weder die TUI AG noch erst recht Royal Caribbean (mit der eigenen Luxus- und Expeditionsmarke Silversea) würden Hapag-Lloyd Cruises auf Dauer mittragen, wenn die Ertragslage nicht ihren Vorstellungen entspricht. Die Europa 2 und erst recht die Europa sind halt auch schon ein wenig in die Jahre gekommen, sodass sich hier zunehmend die Frage stellt, ob sich das Luxus-Geschäft finanziell weiter trägt, insbesondere wenn man über mindestens einen Neubau nachdenken muss, der finanziert werden will.
Wohin das mittel- und langfristig bedeutet und ob sich dabei eine neue, langfristig funktionierende Balance einstellt, muss sich in der neuen Konstellation und unter den aktuellen Marktbedingungen erst noch zeigen …
Lieber Herr Neumeier,
voelen Dank für die einordnende Kommentierung. Wenn man aber von einer Luxusmarke spricht,dann muss man diesen auch seinen Kunden bieten und nicht dauernd zurückschrauben bei höheren Preisen.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Wolf-Dietrich Müller
Lieber Herr Müller,
da stimme ich Ihnen vollkommen zu – erbrachte Leistung müssen mit den Erwartungen der Kunden (und dem gezahlten Preis) zusammenpassen. Wenn sich das wirtschaftlich nicht mehr darstellen lassen sollte, wird’s sehr, sehr schwierig.
Herzliche Grüße
Franz Neumeier