Strömender Regen hält uns auf La Gomera von der eigentlich geplanten Lorbeerwald-Wanderung ab, beschert uns dafür aber ein Wechselspiel zwischen nebligem Regen und strahlend blauem Himmel mit einer frischen Brise, beeindruckendem Regenbogen und ein paar Sightseeing-Highlights der kleinen Kanareninsel.
Eigentlich hätte es eine Wanderung durch Lorbeerwälder im Nationalpark Garajonay von La Gomera werden sollen. Doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es regnet in Strömen und – man muss es ehrlich sagen – wir sind falsch gekleidet. Mit gutem Regenzeug inklusive wasserdichter Hose und Schuhen wäre eine Waldwanderung bei dieser mystischen, neblig-regnerischen Stimmung ein faszinierendes Erlebnis. Nicht aber mit nasser Hose und einer Corona-Maske, die wie ein Waschlappen vor Mund und Nase klebt.
Also begnügen wir uns mit einem kleinen Schnupper-Spaziergang ein paar hundert Meter in den Wald hinein. „Schnupper“ ist dabei durchaus wörtlich gemeint, denn der frische, feuchte Duft des Waldes ist betörend. „Lorbeerwald“ ist übrigens eine etwas irreführende Bezeichnung. Der Wald längst nicht nur aus Lorbeer-Büschen, sondern ist sehr vielfältig.
Der Tag auf La Gomera beginnt prachtvoll. Noch bevor wir mit der Europa 2 in den Hafen von San Sebastian einlaufen, sehen wir den ersten farbkräftigen Sonnenaufgang dieser Reise, am Horizont ein paar Schiffe auf Reede, am Himmel ein letzter, hell leuchtender Stern.
Zum Frühstück ragt der Vulkankegel des Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa aus den Wolken …
… und die bunten Häuser von San Sebastian de La Gomera leuchten in der Morgensonne noch farbenprächtiger als ohnehin schon.
Wir fahren mit dem Kleinbus die Serpentinenstraße hinauf in die Berge La Gomeras in Richtung Nationalpark, lange Zeit mit dem Blick hinunter auf San Sebastian und hinüber nach Teneriffa auf den Teide …
… bevor wir in die satten, neblig-nassen Wolken eintauchen, die sich augenscheinlich genau über dem Nationalpark festgesetzt haben. Im Wald legen wir also nur einen Kurzstopp ein, um nicht den restlichen Tag völlig durchnässt verbringen zu müssen und fahren weiter, bis wir unter den Wolken wieder herauskommen.
Nach dem nass-feuchten Regen und Nebel genießen wir umso mehr die großartige Aussicht mit Regenbogen vom Mirador Ermita del Santo nahe des Ortes Arure (siehe auch Titelfoto) …
… trinken als einzige Gäste in der kleinen Bar Maria im Keramik-Dorf Cercado einen Barraquito (geschichtet aus Espresso, Kondensmilch, Likör und Milchschaum) …
… und lassen uns von einer schnurrenden und zugleich hinterhältig und blitzschnell zuschlagenden Katze die Hand zerkratzen, …
… essen typische Gerichte der Insel in einem hübschen Restaurant direkt am Kirchplatz in Chipude, …
lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen lokale Spezialitäten zum Mittagessen
… bewundern die Aussicht auf das Valle Gran Rey, …
… vom Aussichtspunkt Mirador de Igualero den Tafelberg Fortaleza de Chipude, einem für die Ureinwohner La Gomeras heiligen Ort, …
… und den Roque de Agando, der aus dem Schlot erkalteter Magma eines ehemaligen Vulkans besteht – nur, dass der Vulkan darum herum längst weg erodiert ist.
Eigentlich ein sehr oberflächlicher Touristen-Ausflug über die ganze Insel, der aber in der Kürze der Zeit ganz viel La-Gomera-Flair vermittelt, einen in die raue Schönheit der Insel eintauchen lässt und den Wunsch auslöst, bald wiederzukommen – dann vielleicht mit fester Regenkleidung oder Schönwetter-Glück für eine ausgedehnte Wanderung.
La Gomera verabschiedet sich von uns und der Europa 2 mit einem großartigen Sonnenuntergang.
Hallo Franz,
La Gomera ist eine traumhafte Insel. Wir waren schon zweimal dort und haben sie umwandert. Nirgendwo konnte ich so entspannen wie dort. Vielen Dank dass du mich auf die Reise mitgenommen hast, jetzt kann ich wieder Träumen und freu mich auf den nächsten Besuch meiner Lieblingsinsel.
Rutsch gut rüber!
Grüße, Valerie
Hallo Valerie,
freut mich, dass es mir gelungen ist, ein wenig zum Träumen anzuregen. Es ist traurig mit anzusehen, wie Orte, die vom Tourismus so abhängig sind und wie La Gomera es zugleich geschafft haben, sich nicht vom Massentourismus vereinnahmen zu lassen, so hart unter der Pandemie leiden. Da ist der größte Wunsch, dass bald wieder mehr Reisen möglich sind, um nicht all das erreichte und mühsam erarbeitete zu verlieren.
Alles Gute Dir und bleib’ gesund!
Franz