Wer zum ersten Mal mit dem Kreuzfahrtschiff auf Gran Canaria ankommt, will natürlich die berühmten Sanddünen von Maspalomas sehen. Aber auch Bootstouren zum Beobachten von Walen sind hier reizvoll, ebenso wie ein Spaziergang durch die Altstadt von Las Palmas – viele Optionen also für Landausflüge auf Gran Canaria.
„Romantisch“ ist sicherlich der falsche Begriff für den Sonnenaufgang am Hafen von Las Palmas auf Gran Canaria. Faszinierend ist er aber allemal. Ungenutzte Ölbohrplattformen warten hier auf bessere Zeiten und geben mit ihren stählernen Bohrtürmen die Kulisse für das intensive Farbenspiel am Himmel.
Es ist ein wenig frisch am Morgen. Wir fahren in den wärmeren Süden Gran Canarias, zu den berühmten Dünen von Maspalomas. Seit Ende Mai 2020 ist das Naturreservat „Natural Especial de las Dunas de Maspalomas“ Schutzgebiet, die Dünen dürfen nicht mehr betreten werden, außer auf ausgewiesenen Wanderwegen.
Aus wir zuletzt dort waren, während der Pandemie, konnten wir dennoch ein paar Schritte im Sand machen. Vermutlich nahm man es angesichts der nur sehr wenigen Touristen während der Pandemie mit der neuen Regel noch nicht so genau. Zahlreiche Fußspuren im Sand zeugten davon.
Mich erinnern die Dünen an eine Kreuzfahrt im Januar 2020, als ich von Abu Dhabi aus einen Übernacht-Ausflug in ein Wüstencamp gemacht habe. Das in der Sonne glitzernde Meer bei Maspalomas verleiht diesem Wüsten-Flair einen besonderen, zusätzlichen Reiz.
Mittags sind wir zurück in Las Palmas, wo trotz Sonnenschein immer noch ein kühler Wind durch die Gassen pfeift. Auf einem kleinen Stadtrundgang kommen wir am Kolumbusplatz mit dem Kolumbushaus-Museum, der kleinen Kirche am Plaza San Antonio Abad und an der Kathedrale vorbei.
Vor der Kathedrale stehen zahlreiche Hunde-Statuen.
Wir hören die skurrile Geschichte über die Entstehung des Namens der Kanarischen Inseln – die nach wie vor nicht ganz klar ist, sehr wahrscheinlich aber nicht wie lange angenommen vom lateinischen Wort „canis“ für „Hund“ stammt. Vielmehr ist wohl der nordafrikanische Berberstamms der „Canarii“ aus dem Atlasgebirge Namensgeber für die Inselgruppe. Die Hunde-Statuen vor der Kathedrale stammen allerdings aus einer Zeit, zu der sich diese Erkenntnis noch nicht durchgesetzt hatte. Sie deshalb zu entfernen, wäre schade, und so bleiben sie eben trotz der falschen Assoziation stehen.
Walbeobachtung
Nicht allzuweit von Maspalomas, ebenfalls an der Südküste Gran Canarias, liegt Puerto Rico de la Gran Canaria. Von hier aus werden Bootstouren zur Walbeobachtung angeboten und wenn man diesen Landausflug bei der Reederei bucht, ist auch der Bustransfer dorthin natürlich inbegriffen.
Whale Watching war zumindest unser Plan, aber das ist natürlich ein wenig Glückssache. Immerhin einer hat sich bei unserer Bootstour tatsächlich gezeigt. Aber selbst ohne eine Walsichtung ist ein solcher Bootsausflug bei weiß-blauem Himmel und einer leichten Brise ein entspanntes Erlebnis entlang der Südküste Gran Canarias.
Mit einem kleinen Boot fahren wir von der Südküste Gran Canarias aus ein paar Kilometer hinaus auf den Atlantik auf der Suche nach Delfinen und Walen. Großes Glück haben wir dabei nicht. Nur ein Wal zeigt sich: ein Bryde-Wal. Der taucht dafür ganz nahe an unserem Boot auf. Benannt ist diese Bartenwal-Art übrigens perfiderweise nach einem norwegischen Walfänger, Johan Bryde, weswegen man den Namen des Wals auf Deutsch „Brüde“ ausspricht.
Aber bei strahlendem Sonnenschein, nur ein paar Wölkchen und einer leichten Brise entlang der felsigen Küste Gran Canarias zu schaukeln ist auch mit nur einer einzigen Walsichtung ein schönes Erlebnis: andere Boote beobachten, die Sonne genießen, zur Nachbarinsel Teneriffa hinüberschauen und die Steilküste Gran Canarias bestaunen.
Bevor es mit dem Ausflugsbus zurück nach Las Palmas de Gran Canaria geht, haben wir etwas freie Zeit in Puerto Rico de la Gran Canaria, einem vor allem bei britischen und skandinavischen Touristen beliebten Badeort mit notorisch überfülltem Strand.
Ich gönne mir eine große und erstaunlich gute Portion Eis als Mittagessen, setze mich dazu auf eine Mauer am Strand und mache nach dem Whale Watching noch ein wenig „People Watching“.