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Strengere Schwefel- und Feinstaub-Grenzwerte für Schiffe im Mittelmeer ab 2025 beschlossen

Am 1. Januar 2025 gelten im Mittelmeer strengere Schwefel-Grenzwerte für Treibstoffe von Schiffen und damit auch Kreuzfahrtschiffe. Statt 0,5 Prozent sind dann nur noch 0,1 Prozent Schwefel in Treibstoffen und äquivalent in den Emissionen erlaubt. Auch für Feinstaub gibt es Grenzwerte, nicht jedoch für Stickoxide, wie sie in bereits bestehenden Schutzzonen wie der Nord- und Ostsee sowie an den nordamerikanischen Küsten gelten.

Die neue Schutzzone (SECA) Mittelmeer beschränkt sich auf den Grenzwert für Schwefel im Treibstoff und Schwefeloxide in den Emissionen sowie auf Feinstaub. Ein Grenzwert für Stickoxide, wie es ihn in den Schutzzonen in der Nord- und Ostsee sowie in Nordamerika bereits gibt, wurde vorerst nicht beschlossen. Allerdings wollen die Anrainerstaaten des Mittelmeers an einer entsprechenden Regelung im Laufe der kommenden zwei Jahre arbeiten.

0,1-Prozent-Grenzwert für Schwefeloxid im Mittelmeer ab 2025

Die Schwefelgrenzwerte für Schiffskraftstoffe und die damit verbundene Begrenzung der Schwefeloxid-Emissionen in der Schifffahrt weltweit – und damit auch für Kreuzfahrtschiffe – wurde bereits mit Wirkung zum 1. Januar 2020 von 3,5 auf 0,5 Prozent gesenkt. In Schutzzonen, wie es nun auch das Mittelmeer ab 2025 sein wird, gilt der strengste Grenzwert von 0,1 Prozent.

Schutzzonen gibt es bereits in der Nord- und Ostsee sowie entlang der Küsten der USA und Kanadas. Der 0,1-Prozent-Grenzwert gilt auch bisher schon in allen Häfen der EU, rund um Island und teils in China. Details dazu finden Sie in unserem Beitrag „Grenzwerte für Emissionen und Abgas-Vorschriften für Kreuzfahrtschiffe“.

Eine Ausnahme von der neuen Schutzzone im Mittelmeer ist lediglich für die Wartezone von Schiff vor der Einfahrt in den Suezkanal vorgesehen. Das Marmara-Meer gehört nicht zur neuen Schutzzone.

Laut der Website des UN Environmental Program wird die Umsetzung der „Med SOx ECA“ zu einem 78,7-prozentigen Rückgang der gesamten Schwefeloxidemissionen in der Region führen.

Das Mittelmeer gehört nach wie vor eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt. Im Jahr 2019 seien im Mittelmeer rund 24 Prozent der weltweiten Schiffsflotte und mehr als 17 Prozent der weltweiten Kreuzfahrten unterwegs gewesen.

Der Ausweisung des Mittelmeers als Schwefelschutzzone (SECA) gehen jahrelange Verhandlungen und Verfahren voran. Im Dezember 2021 hatten sich dann schließlich 22 Regierungen bei der „COP 22“-Konretenz in Antalya darauf geeinigt, im Mittelmeer eine Schwefelemissions-Schutzzone für die Schifffahrt im Rahmen von Marpol einzurichten und einen entsprechenden Vorschlag bei der International Maritime Organization (IMO) zur Annahme vorzugelegen.

Bei der 79. Session des Marine Environment Protection Committee (MEPC) Mitte Dezember 2022 wurde der Antrag schließlich als neuen Teil des Anhangs VI zu den international bindenden Marpol-Vorschriften beschlossen. Die Regelung tritt zum 1. Mai 2024 in Kraft, die neuen Schwefel- und Feinstaub-Grenzwerte gelten dann ab 1. Januar 2025.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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