Nicko Cruises steigt vorerst aus der Expeditionskreuzfahrt aus und gibt die World Voyager im September 2023 an die Schwesterreederei Atlas Ocean Voyages ab. Neben der Flusskreuzfahrt bleibt Nicko Cruises nun im Hochseebereich nur noch die Vasco da Gama.
Die World Voyager, derzeit einziges Expeditions-Kreuzfahrtschiff in der Flotte von Nicko Cruises, fährt nur noch bis Mitte September 2023 für Nicko Cruises. Dann wechselt das 2020 gebaute Schiff zu Atlas Ocean Voyages, das amerikanische Tochterunternehmen der gemeinsamen Muttergesellschaft Mystic Cruises.
Als Begründung für diesen Schritt führt Nicko Cruises an, es sei bereits jetzt absehbar, dass die Mindestteilnehmerzahlen für die Reisen der World Voyager langfristig nicht zu erreichen seien. Der Wechsel in den amerikanischen Markt ist laut Nicko Cruises auch eine strategische Entscheidung innerhalb der Mystic Holding. Rund um die Hamburger Cruise Days soll es eine Abschiedskreuzfahrt für die World Voyager geben. Diese letzte Fahrt für Nicko Cruises führt vom 9. bis 13. September 2023 von Hamburg über Cuxhaven, Harlingen und Helgoland zurück nach Hamburg. Bei dieser Kreuzfahrt wird die World Voyager auch an der Schiffsparade zu den Hamburger Cruise Days teilnehmen.
„Bis auf Weiteres ziehen wir uns erstmal von dem deutschsprachigen Expeditionsmarkt zurück. Ein späterer Wiedereinstieg bei veränderten Marktbedingungen schließen wir aber nicht aus“, erklärt Pressesprecherin Sandra Huck auf Nachfrage gegenüber Cruisetricks.de.
Nicko Cruises war 2019 zunächst mit der World Explorer in den deutschen Expeditionskreuzfahrt-Markt eingestiegen, das Schiff aber bald gewechselt und setzte sei 2021 die World Voyager für besondere Routen mit Expeditionscharakter ein.
Man werde sich in Zukunft nun noch intensiver auf die Vasco da Gama als zunächst einziges verbleibendes Hochseeschiff in der Flotte fokussieren, schreibt der Stuttgarter Kreuzfahrtveranstalter in einer Pressemitteilung.
Ich war 2019 Passagier auf der ersten Transatlantiktour der WORLD EXPLORER, vieles noch sehr „holprig“ mit großen Anlaufschwierigkeiten, aber dennoch ein sehr gutes Konzept. Nach diversen Berichten waren diese Probleme mit der WORLD VOYAGER behoben.
Schade, dass dieses Schiff nun den deutschen Markt verlassen wird. Aber für den relativ kleinen deutschen Kundenkreis im hochpreisigen Segment, den man möglicherweise schon mit dem schlechten Start der WORLD EXPLORER verprellt hatte (so die sicher nicht repräsentative Meinung einiger meiner damaligen Mitreisenden) , bleibt halt Hapag Lloyd mit den neuen Hanseatics der Goldstandard, gegen den Nicko cruises nicht gegenhalten konnte, zumal nicht so ganz klar wurde, ob Nicko cruises das Schiff im Hanseatic-Segment oder zwischen diesem und dem Massenmarkt positionieren wollte. Bei nur 200 Gästen ist da auch wenig Spielraum in der Preisgestaltung, um nicht schnell im Defizit zu landen.
Ich hatte die Chance, mit der „World Voyager“ zu einem sehr guten Preis von Kiel zum Nordkap und zurück zu fahren, als Norwegen im August 21 nach der Covid-Sperrung die Häfen für kleinere Kreuzfahrt-Schiffe wieder öffnete. Ich bewohnte eine große Balkon-Kabine auf Deck 5 mit einem überraschend geräumigen Bad. Leider war die Kabine sehr hellhörig – selbst auf älteren Schiffen von MSC bekomme ich nicht nachts das Fernsehprogramm der Nachbarn mit. Sehr schön war, dass alle in einer Sitzung essen konnten und für jene, die am Heck im Freien speisen wollten, Decken bereit lagen. Am offenen Heck meines Decks gab es immer freie Sonnenliegen, auf denen gerollte Badetücher lagen. Da kam schon mal ein bisschen „Luxus-Feeling“ auf. Krasser Gegensatz dazu: das Personal der ‚höheren Chargen“ (die freundlichen Kellner und der nette griechische Kapitän ausgenommen) war ausgesprochen „reserviert“ und kurz angebunden, wenn man mal jemand ansprach. In puncto „Gäste-Betreuung“ erwarte ich auf einem Schiff wie diesem, wo meine Reise ein Paar normalerweise über 10.000 Euro kostet, doch erheblich mehr Verbindlichkeit. Sonst kann ich auch auf einen der preiswerteren großen „Pötte“ gehen! Highlight der Reise war die „Innenpassage“ von den Lofoten nach Tromsö und zurück – mit Anlegen im malerischen Reine, das kein großes Schiff anlaufen kann. So schön die Tour war: Ich würde sie nicht zum Katalog-Preis noch einmal buchen oder weiter empfehlen. Für das Geld bekomme ich im gehobenen Segment sicher mehr geboten…