Sehr komfortabel, aber nicht luxuriös im herkömmlichen Sinne, guter und herzlicher Service sowie geringe Größe und kleine Passagierzahl: Die World Voyager ist ein Kreuzfahrtschiff mit Expeditionsqualitäten, das im Verhältnis zu ihrer geringen Größe zu relativ günstigen Preisen besondere und selten angelaufene Ziele ansteuert. Wir haben uns die World Voyager auf einer Reise zu den Kanarischen Inseln im Mai 2021 genau angesehen.
Anders als Luxus-Kreuzfahrtschiffe vor allem am internationalen Markt protzt die World Voyager nicht mit Superlativen und aufwendigen Features wie Hubschrauber oder U-Boot. Es gibt auch keinen Butler-Service an Bord.
Aber das kleine Schiff für maximal 200 Passagiere zeigt Qualitäten überall dort, wo es wichtig ist: Kabinen und Badezimmer sind relativ geräumig, das Essen ist gut und liebevoll angerichtet, der Service freundlich und unaufdringlich.
Der Bugbereich des Schiffs ist frei zugänglich und auch die Brücke steht den Passagieren (fast) jederzeit offen und auch Maschinenraum-Führungen sind möglich. Wenn es die Bedingungen und der Kapitän es zulassen, übernehmen Passagiere sogar – streng kontrolliert natürlich – kurzzeitig das Steuer und fühlen sich für ein paar Minuten wie der Kapitän.

Und es gibt eben auch mal Zodiac-Ausfahrten, die große Schiffe nicht bieten können und in Fahrtgebieten, in denen das selbst bei Expeditionsschiffen selten angeboten wird – auf unserer Reise etwa auf La Gomera. Ebenfalls geplante Zodiac-Fahrten vor El Hierro scheiterten nur an zu starkem Wind und Seegang.
Elegantes Innendesign, das sich nicht in den Vordergrund drängelt
Das gut ausbalancierte und elegante Innendesign drängt sich nicht in den Vordergrund, verdrängt nicht den Blick für die Destination, schafft zugleich aber eine angenehme Atmosphäre, die vor allem in der Observation Lounge fast schon Wohnzimmer-Charakter hat. Restaurant, Lounges und Kabinen sind gestalterisch aus einem Guss und wirken großzügig.

Was besonders positiv auffällt, ist die Besatzung: freundlich, aufmerksam, gut ausgebildet, liebenswert, hilfsbereit, mit guten bis sehr guten Deutschkenntnissen. Kleine Fehler im Restaurant-Service werden schnell und freundlich ausgebügelt, Sonderwünsche zuverlässig erfüllt. Inwieweit das auch dann zutrifft, wenn das Schiff mit voller Passagier-Kapazität fährt, kann ich nicht beurteilen – auf unserer Reise in Pandemiezeiten im Mai 2021 lag die Auslastung bei nur knapp über 20 Prozent.

Zusätzlich zu unserem Schiffsportrait hier finden Sie eine umfassend bebilderte Deck-für-Deck-Beschreibung der World Voyager auch auf unserem Schwesterblog Cruisediary.de im Beitrag „Kanaren intensiv mit der World Voyager“ und bei cruisetricks.de gibt es natürlich eine umfassende Bildergalerie zur World Voyager.
Eine Anmerkung am Rande: Im Sprachgebrauch von Nicko Cruises wird der Schiffsname mit einem männlichen Artikel verwendet, also: „der World Voyager“. Ich erlaube mir die Freiheit, beim traditionell weiblichen Artikel für Schiffe zu bleiben, also: „die World Voyager“.
Corona-Infektionsschutz-Konzept
Übe das infektionsschutz-Konzept von Nicko Cruises in der Corona-Pandemie will ich an dieser Stelle nicht mehr viele Worte verlieren. Es orientiert sich an dem, was sich seit Sommer 2020 bei allen Hochsee-Reedereien etabliert und bewährt hat: Abstand, Tests, Masken, Desinfektion, reduzierte Passagierzahl.
Als Besonderheit verlangt Nicko Cruises von seinen Passagieren das Tragen von FFP2-Masken an Bord uns in den Ausflugsbussen. Bei Rückkehr vom Ausflug, also typischerweise täglich, muss die Maske gegen eine neue ausgetauscht werden – am ersten Tag kostenfrei, ab dem zweiten Tag entweder mit mitgebrachter eigener Maske oder gegen eine Gebühr von 2 Euro.
Zu den Infektionsschutzmaßnahmen gehören unter anderem: Antigen-Test bei der Einschiffung, tägliche Temperaturmessung aller Passagiere, öffentliche Toiletten nicht nutzbar, Ausflüge nur in geschlossenen Gruppen (soweit lokale Behörden nichts anderes zulassen), für die Flugrückreise nach Deutschland Antigen-Test vor der Abreise an Bord.
Bevor wir zu den Details der World Voyager kommen, zunächst ein Blick auf das erste Schiff dieser Baureihe, die World Explorer, im Vergleich zur neueren World Voyager, die nun stattdessen von Nicko Cruises am deutschen Markt angeboten wird: „Unterschiede der World Voyager zur World Explorer„.